Grobe Falschinformationen auf krankenhaus.de

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    • Boah! <X

      Was für ein Fund, Pizarro73! Extrem.
      Irreführende Werbung wäre noch das geringste.

      Man möchte gerne den Namen des Verfassers dieses Abschnitts wissen, und ggf. aus welchen Motiven er seiner Vorhaut verlustig wurde.

      Verantwortlich für den Inhalt dieser Drecksseite ist angeblich ein Dr. Nikolai von Schroeders

      management-krankenhaus.de/news…t-fuer-medizincontrolling
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"
    • Jede Menge Geschwurbel und "Weasel Words", wie z.B. "viele Männer". Wollen wir das jetzt wirklich im Einzelnen durchkauen?
      Es fehlen auch jegliche Quellenangaben.
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"
    • Rush schrieb:

      Es wird auch so gut wie gar nicht auf die Funktionen der Vorhaut und Folgen des Eingriffes eingegangen. Die Gefühlsverlust wird eher nur indirekt angesprochen (Mann "kann" beim Sex länger).
      Das ist allgemein ein Kernproblem finde ich! Wenn man nicht gezielt sucht, wird man nirgendwo über die Funktion der Vorhaut aufgeklärt.

      „Jedes Körperteil hat seine Funktion.“ Sagte meine Mutter immer. Hätte ich mal einfach auf sie gehört!
    • krankenhaus.de - Mehr Fake News geht kaum

      Das "Patientenportal" krankenhaus.de gibt sich offenbar als Ratgeber rund um alle Fragen zum Thema Krankenhaus. Wer allerdings denkt, ein solches Portal würde medizinische Themen streng evidenzbasiert behandeln und in Artikeln den aktuellen Stand der Medizin abbilden, täuscht sich gewaltig.
      Mehr Falschinformationen habe ich wohl noch nie auf einer einzigen Seite gelesen. Noch dazu auf einem, das sich nicht als Religions- oder Fetischportal versteht.

      Die Einleitung suggeriert Ausgewogenheit, schließlich schreibt der Verfasster optimistisch
      "Dieser Beitrag informiert Sie umfassend über das Thema Beschneidung."

      Aber stimmt das?

      Schon nach wenigen Sätzen wird klar, wohin die Reise geht, denn die Wortwahl lässt keinen Zweifel darüber, wie der Autor (oder die Autorin) über die Vorhaut denkt:

      Bei dem Eingriff wird die Vorhaut, ein beweglicher, zweischichtiger Hautlappen, der die Eichel umschließt, teilweise oder ganz entfernt.



      Und schon wird der Leser darauf eingestimmt, wie vermeintlich harmlos diese Operation doch ist im Gegensatz zum maximal Bösen, nämlich den Eingriffen in weibliche Genitalien:

      Die Zirkumzision ist abzugrenzen von der Beschneidung weiblicher Genitalien. Dieser Eingriff ist in den meisten westlichen Ländern verboten und unter hohe Strafe gestellt. Die weibliche Beschneidung wird unter Medizinern, Ethikern und Menschenrechtlern der Verstümmelung gleichgesetzt.
      Der Begriff Zirkumzision beschreibt ausschließlich einen Eingriff an der Vorhaut des männlichen Gliedes unter Erhaltung aller anderen Strukturen des Penis.

      Im Folgenden wird vage darüber fabuliert, dass sich "viele Männer" sexuell attraktiver wahrnähmen, wenn ihnen die Vorhaut abgeschnitten werde. Und auch einige Frauen empfänden ihre Partner als attraktiver ohne Vorhaut. Als Beleg für diese Behauptung werden Studien erwähnt. Welche Studien das sind, darüber schweigt der Autor sich natürlich aus. Ebenso darüber, dass der Anteil der Männer, die sich im Erwachsenenalter und damit wissentlich und willentlich selbst für eine Zirkumzision entscheiden, verschwindend gering ist. Dass der Großteil der Betroffenen als Kind dazu gezwungen wird, ist hier offenbar uninteressant - oder passt nicht in die verfolgte Agenda.
      Eine Überschrift stößt hier besonders übel auf:



      Religiöse Beschneidung – Warum lässt sich ein Mann beschneiden?
      Weiterer Kommentar überflüssig.


      Als nächstes folgt Geschwurbel über Hygiene, Krankheitsübertragung und - wer hätte es geahnt - über den ach so bösen Peniskrebs:

      Normalerweise ist der Raum zwischen der Vorhaut und der Eichel eines unbeschnittenen Gliedes durch pathogene Keime besetzt. Staphylokokken, Escherichia coli oder Proteus mirabilis sowie Hefepilze und Viren sind häufig anzutreffen. Bei einer Zirkumzision wird der Raum durch die Entfernung der Vorhaut trocken gelegt, sodass sich Bakterien wesentlich weniger halten und vermehren können. Ein weiterer Grund dafür ist die Entfernung der Langerhans-Zellen, welche in der Vorhaut liegen und für die Übertragung verschiedener Viren beim Geschlechtsverkehr verantwortlich sind.
      Zudem wird durch eine Beschneidung die Entstehung von Smegma verhindert. Smegma ist der Begriff für ein Talg-Bakterien-Zell-Gemisch, welches sich zwischen der Vorhaut und der Eichel sammelt und bei mangelnder Intimhygiene zu Entzündungen führt. Diese Entzündungen begünstigen über einen längeren Zeitraum die Entstehung von Peniskrebs.

      Es folgt eine ausgedehnte Abhandlung darüber, welche Bräuche, Traditionen und "Gesetze" hinter der religiösen Motivation für die Zirkumzision von Jungen steckt. Was dieser ausführliche Text in einem vorgeblichen Medizinportal zu suchen hat, bleibt fraglich.

      Eine besonders dreiste Lüge erlaubt sich der Autor beim Thema der angeblichen Prävention von HIV in afrikanischen Ländern durch "Beschneidungsprogramme":

      In vielen Ländern Afrikas, in denen die HIV-Rate sehr hoch ist, wurde die Beschneidung als Präventionsform propagiert. Viele Männer ließen sich seitdem zirkumzidieren, woraufhin auch die Zahl der HIV-Neuinfektionen zurückging.
      Dass dies schlicht falsch ist und die Rate der Neuansteckungen eben nicht zurückgeht, sondern oft sogar ansteigt, hat Michael Obert dagegen in seinem hervorragend recherchierten Artikel in der GEO dargelegt.

      Es folgen Ausführungen zu den medizinischen Indikationen für eine Zirkumzision. Die aktuelle Leitlinie wird dabei ebenso wenig erwähnt wie die Tatsache, dass nur ca. 1% der Jungen überhaupt einer Entfernung der Vorhaut bedürfen.

      Besonders übel wirds dann wieder beim Thema der Risiken:

      Die Beschneidung ist ein sehr komplikationsarmer Eingriff. Neben den gängigen Operationsrisiken wie Blutungen, Schwellungen oder Narkosekomplikationen können auch Wundheilungsstörungen auftreten.
      Nach dem Eingriff sind vorübergehende Schmerzen, leichte Schwellungen oder Blutergüsse normal. Durch ungewollte Erektionen kann jedoch die Naht einreißen. Während der ersten Tage berichten Patienten oft über Empfindungsstörungen in der Eichel oder leichtes Brennen beim Wasserlassen.

      Steht dort, dass nach einer Erhebung der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie jährlich ca. 400 Jungen wegen Komplikationen stationär behandelt werden müssen? Dass die Komplikationsrate mit ca. 5% durchaus signifikant ist? Dass der Verlust von sensorisch wichtigem Gewebe zwingend zu einem Sensibilitätsverlust führen muss?
      Ich hab nichts darüber gefunden. Seltsam...


      Vielleicht sollte man den Betreibern dieser Seite klarmachen, welchen gefährlichen Unsinn sie dort verbreiten. Das Impressum wartet dafür mit den nötigen Kontaktmöglichkeiten auf.
      Wenn aus Recht Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht! (Bertold Brecht)
      Bräuche und Traditionen können den Menschen an jegliche Abscheulichkeiten gewöhnen (G.B. Shaw)
      Nicht unseren Vorvätern wollen wir trachten uns würdig zu zeigen - nein: unserer Enkelkinder! (Bertha von Suttner)
      tredition.de/autoren/clemens-b…-schnitt-paperback-44889/
    • Nach dem Zerfall der Sowjetunion, in der jüdisches Leben nur im Geheimen stattfinden durfte, stellte sich heraus, dass sehr wenige sowjetische, jüdische Männer beschnitten waren. Seit den 1990er Jahre holen jedoch die meisten Männer ihre Brit Mila im Erwachsenenalter nach.
      Zirkumzision war in der SU nie verboten.

      "stellte sich heraus" - hat das die Polizei bei der Einbürgerung kontrolliert?

      Wer schreibt so was? Und warum? Bei Krankenhaus.de? Hat das was mit den medizinischen Aspekten einer Zirkumzision zu tun?

      "Die meisten" - mal wieder "weasel words" - ohne jeden Beleg. Wer mit Zirkumzisionen gutes Geld verdient - wird dafür werben. (Und wer sie für religiös oder identitär unabdingbar hält auch) Wird sie im rosigsten Licht erscheinen lassen.
      Das ist doch überhaupt nicht verwunderlich. Geld stinkt nicht.
      Niemand kann riechen, womit der Cayenne finanziert wurde. Der zieht ja keine Schleppe von Jungenvorhäuten hinter sich her.
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"