zur Info: Sendung zum Thema "Jungenbeschneidung" auf Arte am 23.07.

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    • Die JA ist sich offenbar für nichts zu schade. Zu dümmlich, um es auch nur zu kommentieren.
      Man merkt aber - die hervorragende arte-Sendung ist bei Adressaten angekommen. Und löst die leider üblichen Reflexe aus.

      Nur eines:


      Der Eingriff erfolgt durch Fachleute, Mohalim. In Europa ist die Wahrscheinlichkeit, dass es bei dem Jungen durch die Brit Mila zu bleibenden Schäden kommt, so gering, dass man sie vernachlässigen kann.
      Liegt Bordeaux neuerdings nicht mehr in Europa?

      Säugling in Frankreich nach ritueller Beschneidung gestorben

      Kommt es auf ein paar 80-90 Jahre zu früh gestorbene Kinder mehr oder weniger nicht an? Auch eine Einstellung! =O
      Soll er doch den Eltern erzählen: "Also wissen sie, der Tod ihres Sohnes ist halt - vernachlässigbar"

      Jedes Kind hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit.
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"
    • Selbstbestimmung schrieb:


      Liegt Bordeaux neuerdings nicht mehr in Europa?

      Nun, der gute Rabbi sagte ja nicht, in Europa kämen schwerere Komplikationen nicht vor. Er sagte, sie kämen so selten vor, dass sie zu vernachlässigen seien.
      Ergo ist der Tod dieses Jungen zu vernachlässigen.

      Jedes einzelne Wort dieser "Stellungnahme ist ein Eigentor und ein Schritt auf dem Weg zur Stärkung der Kinderrechte. Wir können in einem Jahr Arbeit nicht so viel für unsere Sache erreichen wie dieser Mann mit ein paar Zeilen Text.
      Dafür meinen ehrlichen Dank :love:
      Wenn aus Recht Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht! (Bertold Brecht)
      Bräuche und Traditionen können den Menschen an jegliche Abscheulichkeiten gewöhnen (G.B. Shaw)
      Nicht unseren Vorvätern wollen wir trachten uns würdig zu zeigen - nein: unserer Enkelkinder! (Bertha von Suttner)
      tredition.de/autoren/clemens-b…-schnitt-paperback-44889/
    • Ich bin fassungslos, wenn ich diesen Zeitungsartikel lese. Hat der ehrenwerte Rabbi den Film überhaupt gesehen?
      Die Krönung ist das Ende des Zeitungsartikels, als der Rabbi nochmal die "Vorteile" der Beschneidung wie z.B. weniger Hanrwegsinfekte und selteneren Genitalkrebs betont um die Beschneidung zu rechtfertigen. Glaubt dieser Mann allen Ernstes, dass das Märchen von den angeblichen Vorteilen der Beschneidung richtiger wird, wenn man es nur oft genug wiederholt?
      Unglaublich, wie beschränkt intelligente Menschen sein können. Lügt der Mann bewusst, wenn er schreibt, das seine Aussage durch wissenschaftliche Studien gedeckt sei? Oder ist er sich einfach nicht im Klaren darüber, dass das veraltetes (Halb-)Wissen ist?
      Das ist wieder so ein Zeitungsartikel, den man komplett auseinandernehmen könnte mit Verweisen auf aktuellere Forschung.... Hätte man nur die Zeit dazu....
    • Der Rabbi hat einfach Angst, dass ihm seine Schäfchen davonlaufen. Ganz wie die RKK. Und die meint ja auch trotzdem immer so weiter machen zu können. Gerade gab es ja erst eine Ohrfeige aus dem Vatikan für den "synodalen Weg".

      Hatten wir doch neulich auch einen Rabbi in den USA: Jammer, jammer, so viele jüdische Paare lassen ihre Söhne nicht mehr "beschneiden!"

      Es gibt aber auch andere Rabbis, hatten wir ja gerade einen in der arte-Sendung. Aber die sind für die JA nicht interessant.
      Und seltsam, auf seinen Kollegen im selben Land, in Israel ist Raphael Evers gar nicht eingegangen. Man fragt sich wirklich, ob er den Beitrag länger als ein paar Minuten angesehen hat.
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"
    • Weguer schrieb:

      Jedes einzelne Wort dieser "Stellungnahme ist ein Eigentor und ein Schritt auf dem Weg zur Stärkung der Kinderrechte.
      Ich weiß nicht. Wer liest denn schon die JA, das Zentralorgan des Zentralrats? Diejenigen Juden, die eh dem Zentralrat oder BGM kritisch gegenüber stehen (die gibt es durchaus) wohl eher nicht.
      Ich vermute eher dem Stammleserkreis der JA gefällt das. Sonst würden sie die JA ja abbestellen oder nicht mehr kaufen. Diese Tour geht bei der JA doch seit Jahrzehnten. Von einigen wenigen Lichtblicken abgesehen.
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"
    • Insgesamt sind uns jetzt also 2 kritiche Zeitungsartikel bekannt. Der in der JA und in der FAZ. Die FAZ hatte quasi kritisiert, dass die Beschneidungsbefürworter sich nicht äußern durften. Nun ja....
      Was fehlt wären ein paar richtig positive Zeitungsartikel, die noch mehr Aufmerksamkeit auf den Beitrag richten. Also wenn jemand Kontakt zu Zeitungen hat, könnte man ja vielleicht anregen, dass die ein oder andere Zeitung was (positives) dazu schreibt.
      Da fällt mir spontan die NOZ (Neue Osnabrücker Zeitung) ein. Da gibt es einen Redakteur, der schon 2 Artikel kontra Beschneidung geschrieben hat. Sein Name fällt mir jetzt nicht ein. Die NOZ scheint unsere Sicht zu teilen. Vielleicht kennt ja jemand diesen Redakteur und kann ihn ermutigen einen Artikel in der NOZ zu dem Arte-Beitrag zu verfassen?
    • Jemand hat den Arte-Beitrag mit englichen Untertiteln auf Youtube eingestellt:



      Ich habe den Link bei 15square gefunden. Kann ihn aber nicht testen, weil meine Altersverifizierung gerade nicht klappt. Manchmal wird mir auch angezeigt, dass das Video nicht mehr vorhanden sei. Schade, wenn es tatsächlich bei Youtube gelöscht wurde. Frage mich warum?

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Logo ()

    • Sokrates schrieb:

      Das entbehrt tatsächlich nicht einer Ironie, dass eine Dokumentation über einen operativen Eingriff an Kindern, (darum geht es ja) für Kinder nicht geeignet sein soll.
      In einer zensierten Version wäre ein Kompromiss gewesen, auch als erwachsener muss ich zugeben das einige Bilder die gezeigt wurden als beschnittener kaum auszuhalten waren.
      Das heißt nicht, dass es falsch war es zu zeigen, aber man hätte meiner Meinung nach auch eine zensierte Version anbieten können, die nicht nur Kindern geholfen hätte.
    • Logo schrieb:

      Jemand hat den Arte-Beitrag mit englichen Untertiteln auf Youtube eingestellt:

      Diktator Google schrieb:

      This video isn't available anymore
      Schade! ;(
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
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    • Rush schrieb:

      Und da regt sich ein Jude auf, dass Nichtjuden bestimmen wollen, welche Gesetze Juden folgen dürfen
      Eine Formulierung dieser Art kann ich im Text nicht finden.
      In der arte-Sendung geht es auch nicht um Gesetze.
      Es geht sowieso nicht darum, welchen Gesetze ein Teil der Juden folgen soll, sondern welchen Gesetzen alle folgen sollen. Denselben die auch bezüglich Mädchen und Erwachsenen gelten. Nicht selbst bestimmte, nicht indizierte Genitalreduktion - auf keinen Fall.
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    • Ich denke, Rush bezieht sich auf die FB der JA.
      Dort schreibt jemand:

      "Ein wiederkehrendes Thema. Ich finde es als Jude sehr Anmassend, dass Goim darüber bestimmen wollen, welche Gesetze wir Juden folgen dürfen!!!"
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    • Ja, das ist schon anmaßend.

      Es ist anmaßend, wenn jemand meint die große Mehrheit in diesem Land dürfe sich nicht für Geschlechtergerechtigkeit und den Schutz von Kindern vor Verletzung, Angst, Schmerz und Verlust einsetzen weil ein kleine Minderheit das zum Teil anders sieht.
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
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    • Jetzt auch auf der französischen Instagram-Seite von ARTE

      instagram.com/tv/Cgm2-3SIs77/?igshid=YmMyMTA2M2Y
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    • Sokrates schrieb:

      Allerdings sind das jetzt Kommentare und keine Dokumentationen.
      Ach, Dokumentationen gab es auch.
      Ich erinnere mich jetzt spontan z.B. an den kritiklose Bericht in der FAZ über einen Fließband-Verstümmelungs"palast" in Istanbul oder 2012 jene WDR-Reportage, wo eine junge, muslimische Mutter gehetzt mit ihrem Söhnchen mit dem Zug von einem Urologen zum nächsten fuhr - keiner wollte den völlig gesunden Jungen mit nicht einem Hauch von Vorhautverengung verstümmeln - wegen des pösen Kölner LG!
      Wie grausam! Die arme Mutter! Ja, hilft ihr denn niemand?
      Fällt mir gerade noch ein: Tahsins Beschneidungsfest im "Kinderkanal" - oder der skandalumwitterte rbb mit dieser unsägliche Schleichwerbung (mit Preisangabe) für die Babyverstümmelung am Jüdischen Krankenhaus Berlin (mit der off-label-Emla-Pseudobetäubung)...oder...oder

      Das kann man alles mit einem guten Beitrag gar nicht wettmachen. Aber das schmälert nicht diese Sendung bei arte jetzt, die war wirklich gut!
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    • Logo schrieb:

      Da fällt mir spontan die NOZ (Neue Osnabrücker Zeitung) ein. Da gibt es einen Redakteur, der schon 2 Artikel kontra Beschneidung geschrieben hat. Sein Name fällt mir jetzt nicht ein
      Marian Schäfer?

      Tausende Kinder werden in Deutschland grundlos beschnitten

      BTW, was ist eigentlich aus Birgitta vom Lehn, Markus C. Schulte von Drach usw... geworden? Hat man die alle zurechtgestutzt und auf Linie gebracht?
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    • Ich bin stark verwundert, dass meine Kommentare auf der Facebook-Seite der JA noch immer da sind.

      facebook.com/JuedischeAllgemei…TqFJuMV6oRhjCL4rZp3kp3Wpl

      Ich hatte den Artikel dieses emigrierten Rabbis dort fachlich auseinandergenommen. Es regt sich dort keinerlei Widerstand. Nanu? Ich puffere hier mal meine Kommentare, man weiß ja nie.


      1. "Können wir nicht mit der Brit Mila warten, bis das Kind selbst entscheidet? Nein, denn es wäre hartherzig, die Beschneidung so lange aufzuschieben, bis das Kind dem Schmerz bewusst ausgesetzt ist. Zudem ist der Gerinnungsgrad des Blutes am achten Tag am höchsten."

      Das ist sachlich falsch. Der Autor behauptet hier, dass Säuglinge keinen Schmerz spüren würden. Das Gegenteil ist der Fall. Der Schmerz kommt ungefiltert beim Säugling an. EMLA-Salbe ist nicht zugelassen, peniler Block zu gefährlich, Zuckerwasser oder süßer Wein jenseits aller seriöser Debatte.

      Der Gerinnungsfaktor des Blutes steigt mit jedem Lebenstag. Daher ist er am 8. Lebenstag nicht am höchsten. Die Geschichte hat leider gezeigt, dass Kinder bei Verletzungen davor noch schneller verbluten können.
      Quellen (stellvertretend für viele):
      • Oliver JE. Circumcision and cruelty to children [Beschneidung und Grausamkeit gegenüber Kindern] (Englisch). Br Med J. 1979; 2(6195): 933. PMID. PMC. DOI. Abgerufen am 8. November 2020. Zitat: "Ohne Betäubung verursacht die Operation bei Babys Schmerzen, intensives und anhaltendes Schreien, Luftschlucken, Erbrechen, manchmal gefolgt von Apnoe, und manchmal dauerhafte lokale Komplikationen."
      • Anand KJS, Hickey PR, et al. Pain and its effects in the human neonate and fetus [Schmerz und seine Auswirkungen beim menschlichen Neugeborenen und Fötus] (Englisch). N Engl J Med. 19. November 1987; 317(21): 1321-9. PMID. DOI. Abgerufen am 11. November 2020.
      • Boyle GJ, Goldman R, Svoboda JS, Fernandez E. Male circumcision: pain, trauma and psychosexual sequelae [Männliche Beschneidung: Schmerz, Trauma und psychosexuelle Folgen] (Englisch). J Health Psychol. 2002; 7(3): 329-43. PMID. DOI. Abgerufen am 11. November 2020.
      • Porter FL, Miller RH, Marshal RE. Neonatal pain cries: effect of circumcision on acoustic features and perceived urgency [Schmerzschreie bei Neugeborenen: Auswirkung der Beschneidung auf akustische Merkmale und wahrgenommene Dringlichkeit] (Englisch). Child Dev. Juni 1986; 57(3): 790-802. PMID. DOI. Abgerufen am 15. November 2020.
      Siehe auch: https://de.intactiwiki.org/wiki/Schmerz


      2. "Die Religionsfreiheit der Eltern steht über dem Grundrecht des Kindes auf körperliche Unversehrtheit."

      Das ist juristisch falsch. Die Religionsfreiheit der Eltern kann kein Recht ableiten, einer dritten Person gesunde Körperteile vom gesunden Körper abzuschneiden.

      Dr. Jörg Scheinfeld ist Dozent für Straf- und Medizinstrafrecht an der Universität Mainz. Im Zusammenhang mit der Beschneidung hielt Dr. Scheinfeld beim Wissenschaftlichen Symposium am Tag vor dem WWDOGA 2014 fest:
      • Das Grundrecht der Religionsfreiheit ist ein Freiheitsrecht.
      • Freiheitsrechte erlauben keinen verletzenden Eingriff in den Körper anderer Grundrechtsträger.
      • Das Wesen des Freiheitsrechts ist die Willkür des Handlungsvollzugs.
      • Müssten die Rechte des Kindes der reinen Willkür (!) des anderen weichen, wären es keine "Rechte".[1]
      Siehe auch: https://de.intactiwiki.org/wiki/Religionsfreiheit


      3. "Der Eingriff erfolgt durch Fachleute, Mohalim. In Europa ist die Wahrscheinlichkeit, dass es bei dem Jungen durch die Brit Mila zu bleibenden Schäden kommt, so gering, dass man sie vernachlässigen kann. In Nordamerika werden mehr als die Hälfte der Jungen beschnitten."

      Quantität begründet kein Recht. Und die Komplikationsraten werden regelmäßig gerade bei nicht-klinischen Vorhautamputationen verschleiert.

      In einer kürzlich veröffentlichten Metastudie haben Iacob et al. (2021) 47 Klassen von Komplikationen definiert, die sich aus der männlichen Beschneidung ergeben.
      Siehe hier: https://de.intactiwiki.org/index.php/Komplikation


      4. "Wissenschaftliche Studien weisen auf die Vorteile hin: Die Beschneidung beugt unter anderem einer Phimose sowie Entzündungen der Eichel vor. Unbeschnittene Jungen und Männer leiden zwölfmal häufiger an wiederkehrenden Harnwegsinfektionen und sind weitaus gefährdeter, später an Genitalkrebs zu erkranken. Dies zeigt: Der Nutzen der Brit Mila überwiegt."

      Die hier gemachten Behauptungen sind sachlich widerlegt und sollten zudem zur Begründung einer rein religiös begründeten Vorhautamputation überhaupt keine Rolle spielen, so dass hier davon auszugehen ist, dass dem Autor Argumente fehlen, die die fehlende religiöse Legitimierung ersetzen sollen.

      Die Phimose ist bei Jungen ab der Geburt grundsätzlich natürlich (physiologisch) und bedarf erstmal keiner Behandlung. Sie ist normal. Es ist von der Natur nicht vorgesehen, dass die Vorhaut eines Neugeborenen oder Säuglings zurückstreifbar ist. Selbst pathologische Phimosen, die sich meist erst in der Adoleszenz zeigen, lassen sich konservativ oder minimalinvasiv unter Erhalt der Vorhaut behandeln.

      https://en.intactiwiki.org/wiki/Phimosis

      Die Vorhaut schützt die Eichel vor Entzündungen. Tatsächlich sind Harnwegsinfektionen bei Jungen in den USA mit ihrer noch immer recht hohen Beschneidungsrate deutlich häufiger als z.B. in Deutschland. Genitalkrebs (der Autor spielt m.E. auf sog. Peniskrebs an) ist eine der seltensten Krebsarten beim Mann, die normalerweise eine Inzidenz von 1 zu 100.000 hat. Eine präventive Vorhautamputation ist daher alles andere als angezeigt.

      https://en.intactiwiki.org/index.php/Urinary_tract_infection
      https://en.intactiwiki.org/wiki/Penile_cancer

      Fazit: Der Autor verbreitet leider Mythen und seit langem widerlegte Pseudofakten, um sich mit der Thematik der Arte-Sendung nicht weiter sachlich auseinandersetzen zu müssen. Das ist sehr schade. Denn auch viele Menschen, die dem Judentum angehören, wollen dem - wie viele von ihnen selbst sagen - immensen Druck ihrer Communities und peer groups entkommen und möchten ihren Söhnen einen gewaltfreien Start ins Leben und in ihre Gemeinschaft ermöglichen. Alternative, unblutige Rituale wie Brit Shalom nehmen langsam, aber stetig zu. Zum Wohle der Kinder. Es wäre schade, wenn sich junge Eltern komplett vom Judentum abwenden, weil sie ihre Kinder schützen wollen. Das Judentum ist eine so reiche, alte Kultur, dass sie einen Weg finden wird, im Einklang mit dem Grundgesetz Deutschlands und den universellen Menschenrechten auch ihre Söhne ohne ein veraltetes, blutiges Ritual zu begrüßen.

      https://de.intactiwiki.org/index.php/Brit_Shalom
    • Herr Zuckerberg gestattet mir anscheinend nicht den Kommentar zu lesen, von daher ganz gut, dass du ihn hier repliziert hast.

      Vor einigen Tagen hat der Fernsehsender arte mehrere – Hand aufs Herz: sehr befremdliche – Filme über die #Beschneidung gezeigt.
      Eh - wo sind denn die anderen? Ich kenne bis jetzt nur den einen.

      Mit "befremdlich" meint der Autor wohl "ungeschönt". :rolleyes:
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      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"
    • brokendream schrieb:

      Glaube direkt danach kam eine Doku zu FGM.
      Und die war auch "befremdlich"?
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    • Rush schrieb:

      Recht der Religionsfreiheit der Eltern
      Das gilt ja auch selbstverständlich. Zumindest für die Väter. Sie dürfen sich aus religiösen Gründen was vom Genital amputieren lassen.
      Bei den Müttern ist das schon schwieriger, wegen §226a StGB, Die sollten dann besser sagen "aus ästhetischen Gründen".
      Man darf seinen eigenen Körper aus religiösen Gründen verletzen (z.B. sich geißeln, weil man meint gesündigt zu haben, oder sich auch an ein Kreuz nageln lassen (das gibt es!) - alles von der Religionsfreiheit gedeckt. weil es der eigene Körper ist. Völlig klar.

      Aber was hat das jetzt mit der fremdbestimmten Genitalverstümmelung von wehrlosen Kindern zu tun? ¡Nada!
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    • Die Religionsfreiheit der Eltern steht über dem Grundrecht des Kindes auf körperliche Unversehrtheit.
      Der Satz (auch in noch in großen Lettern hervorgehoben) zeigt, dass der Herr Evers von der rechtlichen und verfassungsrechtlichen Lage in Deutschland keine Ahnung hat. Aber er lebt ja auch in Israel.
      Selbst der deutsche Ethik(ver)rat war sich im Klaren , dass BGM nicht mit "Religionsfreiheit" begründet werden kann.

      Rush schrieb:

      Stimmt, da denken die Politiker hier, dass das unter Personensorge fällt
      Für etwas sorgen ist das Gegenteil von "etwas Intaktes davon kaputt machen". Das ist Inversion.
      Für die Vorhaut wird nicht gesorgt, sie wird zerstört. Und die Vorhaut gehört dem Jungen und sonst niemandem.
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    • brokendream schrieb:

      Ben vom Youtube Kanal Jungsfragen ( 212000 Abos) hat auf die Doku reagiert.
      Toll, dass er auf diese hervorragende Sendung aufmerksam macht. Die Kommentare sind auch sehr lesenswert!
      Bens Sprache ist sehr auf Junge Leute ausgerichtet "Ey, Mega, ey!" - und das ist wohl auch gut so. Es ist wichtig, gerade junge Menschen anzusprechen, weil sie ganz offenbar in den Schulen neuerdings systematisch mit der Selbstverständlichkeit der BGM indoktriniert werden. "Wer braucht eine Vorhaut?"



      Ich fürchte nur, dass schon bald ein BGM-Fan dafür sorgen wird, dass das Video gelöscht wird oder hinter der Altersbeschränkung verschwindet.

      (Wobei ich den Sinn dieser Altersbeschränkung nicht verstanden habe. Ich habe meiner Erinnerung nach keinen Altersnachweis vorlegen müssen als ich mich damals bei youtube registriert habe.)
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    • brokendream schrieb:

      Wenn man irgendwo bei Google angegeben hat das man über 18 ist reicht das und wird auf andere Google Dienste übertragen bei denen man registriert ist.
      Ah, verstehe. Das dient also nicht dem "Jugendschutz", sondern soll Leute motivieren sich bei der Krake zu registrieren. Was für Google natürlich zum Vorteil ist...

      (Mich wundert nur, dass "German regulatory bodies" noch nicht dagegen vorgegangen sind)
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    • Condor147 schrieb:

      Man sollte es als Lehrvideo in den Schulen zulassen
      :thumbup:

      Aber realistisch gesehen wird das kaum passieren. Denn von oben wird ja Toleranz gegenüber den Traditionen Erwachsener gepredigt, nicht Toleranz gegenüber Jungen.
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    • Falke schrieb:

      Komme aus Österreich und kann deshalb nicht das Video in der Mediathek sehen
      Verdammtes Geoblocking - früher sah man das Internet mal als globales Dorf. Heute sind überall Zäune.
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    • Selbstbestimmung schrieb:

      Die Religionsfreiheit der Eltern steht über dem Grundrecht des Kindes auf körperliche Unversehrtheit.
      Der Satz (auch in noch in großen Lettern hervorgehoben) zeigt, dass der Herr Evers von der rechtlichen und verfassungsrechtlichen Lage in Deutschland keine Ahnung hat. Aber er lebt ja auch in Israel.Selbst der deutsche Ethik(ver)rat war sich im Klaren , dass BGM nicht mit "Religionsfreiheit" begründet werden kann.
      Herr Evers hat erst 2021 "rübergemacht" nach Israel. Vorher war er der Oberrabbi von Düsseldorf und hat von der rechtlichen und verfassungsrechtlichen Lage in Deutschland mit Sicherheit gewusst.
    • Intactiwiki schrieb:

      Herr Evers hat erst 2021 "rübergemacht" nach Israel. Vorher war er der Oberrabbi von Düsseldorf und hat von der rechtlichen und verfassungsrechtlichen Lage in Deutschland mit Sicherheit gewusst.
      Um so schlimmer
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"
    • Es ist die Originalversion, die auch ausgestrahlt wurde.
      Wenn aus Recht Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht! (Bertold Brecht)
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    • Sokrates schrieb:

      Die Dokumentation ist jetzt auch im Arte-Kanal auf Youtube hochgeladen
      Die Kommentare dort sind interessant. Und ziemlich einhellig.
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