Sat.1 Sendung zum Thema Beschneidung

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    • Sat.1 Sendung zum Thema Beschneidung

      Eben gerade kam eine Sendung auf Sat.1 zum Thema Frauenbeschneidung. Die Sendung heißt Ihr seid ein Geschenk des Himmels. Ich verstehe einfach nicht warum man Beschneidung nicht generell verbietet? Sondern nur bei den Frauen. Hier kann man den Bericht mit dem Video übrigens ansehen.

      sat1.de/tv/ehrenamt-ihr-seid-e…nrechte-fuer-die-frau-e-v

      Wir sind hier im Forum von Leidensgeschichten Beschnittene Männer. Daher frage ich mich warum die männliche Beschneidung nicht mal erwähnt wurde in dieser Sendung? Und warum nur Frauen von der Beschneidung geschützt werden sollen? Ich habe mich als beschnittener Mann so geärgert über diese Sat.1 Sendung. Weil nur dazu aufgerufen wird, sich gegen Genitalverstümmelung bei den Frauen und Mädchen stark zu machen. ;( Aber an Genitalverstümmelung für Männer wird einfach nicht Gedacht. Obwohl gerade die Männliche Beschneidung weltweit öfters durchgeführt wird, als die Beschneidung von Frauen. Was also soll diese Sat.1 Sendung? Man fühlt sich einfach als betroffener Mann nicht ernst genommen wenn man so etwas sieht. :(
    • Bela2012 schrieb:

      @Phil21 darf ich das in den Medien teilen? Das ist eine sehr gute Aussage
      Ja das darfst du gerne machen. Damit man endlich mal Gehör bekommt das egal welches Geschlecht man hat, beide Beschneidung Verstümmelung sind. Sowohl weiblich als auch männlich. Nicht nur allein die Frauenbeschneidung. Ich hätte mich auch nicht über diese Sat.1 Sendung so aufgeregt, wenn man gesagt hätte, Beschneidung egal welches Geschlecht man hat ist einfach Verstümmelung. Aber hier in dieser Sendung wird wieder nur die männliche Beschneidung verharmlost. ;( In den man diese gar nicht erst erwähnt hat. ;( Meinen Username Phil21 kannst Du dafür auch gerne verwenden. Am besten verlinkst du es dann hier.

      Sokrates schrieb:

      Fairerweise muss man aber auch anmerken, dass sich die Terre de Femmes immer wieder klar gegen die Beschneidung von männlichen Kindern positioniert hat. Das muss man schon anerkennen, gerade auch vor dem Hintergrund, dass es sich bei Terre de Femmes explizit um eine Frauenrechtsorganisation handelt.

      Aber man sollte gerade bei diesen sensiblen Thema keine Ausnahme machen. Sowie es diese Frauenrechtsorganisation gemacht hat. Beschneidung ist nicht nur für Frauen eine Genitalverstümmelung. Beschneidung muss für beide Geschlechter als Genitalverstümmelung anerkannt werden. Und das macht diese Frauenrechtsorganisation überhaupt nicht. Daher bin ich so entsetzt das Sat.1 darüber eine Sendung gemacht hat. Und nicht mal erwähnt hat, dass Beschneidung egal welches Geschlecht eine Verstümmelung ist. Das sage ich wirklich hier ganz ehrlich. Es gibt viel mehr beschnittene Männer als beschnittene Frauen auf der Welt. Das ist nun mal Fakt und entspricht auch der Wahrheit. Schaut euch doch nur mal Türkei oder USA an. Da ist die männliche Beschneidung schon fester Standard. Aber keine Frau ist davon betroffen. Und trotzdem distanziert man sich nur von der Frauenbeschneidung. :( :( Und nicht von der männlichen Beschneidung. :( Wenn man so ein Thema wie der TV-Sender Sat.1 es anspricht, dann sollte sich dieser Sender auch für die männliche Beschneidung distanzieren.

      Dieser Beitrag wurde bereits 10 mal editiert, zuletzt von Phil21 ()

    • Bei Terre des Femmes ist man sehr darum bemüht, GGM als "ganz was anderes" als BGM darzustellen.

      GegnerInnen der Jungenbeschneidung argumentieren immer wieder, dass es sexistisch sei, dass medizinisch unnötige Eingriffe am weiblichen Genital als Menschenrechtsverletzung gewertet werden, während ähnliche Verletzungen der körperlichen Unversehrtheit bei Jungen in Deutschland per Gesetz ausdrücklich erlaubt sind. Dabei vergleicht diese Argumentation einzig den potentiellen physischen Schaden. Dieser kann im Einzelfall tatsächlich ähnlich sein, doch wird er bei der weiblichen Genitalverstümmelung beabsichtigt, während bei der Jungenbeschneidung oft ein Kunstfehler vorliegt, wenn sich ein Mann als "Opfer" fühlt.
      Zudem soll mit der weiblichen Genitalverstümmelung der Charakter des Mädchens geformt oder gar gebrochen werden, sie soll keine eigene Sexualität entwickeln und sich ihrer Familie unterordnen. Bei Jungen herrscht - abgesehen von religiösen Beweggründen - die Annahme, dass sie durch eine Beschneidung vor Geschlechtskrankheiten geschützt seien, sie leichter ihre sexuellen Wünsche befriedigen können und Hänseleien und Verachtung sie seltener treffen.
      Wie die Schüler auf Linie gebracht werden sollen
      Vorhaut hat Vorteile. Sonst gäbe es sie nicht.
    • Selbstbestimmung schrieb:

      Bei Terre des Femmes ist man sehr darum bemüht, GGM als "ganz was anderes" als BGM darzustellen.

      Dabei vergleicht diese Argumentation einzig den potentiellen physischen Schaden. Dieser kann im Einzelfall tatsächlich ähnlich sein, doch wird er bei der weiblichen Genitalverstümmelung beabsichtigt, während bei der Jungenbeschneidung oft ein Kunstfehler vorliegt, wenn sich ein Mann als "Opfer" fühlt.
      Wie die Schüler auf Linie gebracht werden sollen

      Die Autorin dieses Textes, Katharina Kunze, war von 2012 bis 2015 Referentin bei der Terre de Femmes. Ob sie heute noch dort arbeitet, oder überhaupt noch Mitglied ist, weiß ich nicht.

      Ich beziehe mich aber auf das Positionspapier zur Jungenbeschneidung von Terre de Femmes von 2018
      frauenrechte.de/ueberuns/dokum…-thema-jungenbeschneidung

      Und in diesem Positionspapier wird die GGM und BGM eben nicht als etwas völlig anderes bezeichnet sondern es werden die Gemeinsamkeiten betont:


      Hast Du von der Veröffentlichung dieses Positionspapier nichts mitbekommen?

      Ich halte nichts davon, dass wir nur aufgrund einer (wirklich kritikwürdigen) Meinung einer mutmaßlich ehemaligen Mitarbeiterin eine ganze Organisation verurteilen, die eigentlich auf unserer Seite steht, und die sich -- obwohl sie eine Frauenrechtsorganisation ist -- viel deutlicher für die Rechte männlicher Kinder auf körperlicher Unversehrtheit ausgesprochen hat als gewisse "Kinderschutz"organisationen, die sich eigentlich die Wahrung der Rechte aller Kinder - auch Jungen - auf die Fahne geschrieben haben!!!

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Sokrates ()

    • Ich habe mal ein wenig zur Frau Kunze recherchiert.

      Der letzte Beitrag mit Erwähnung ihres Namens auf der Webseite von Terre de Femmes ist aus dem Jahr 2017.

      Im gleichen Jahr kam es zu einem Konflikt innerhalb der Organisation. Einige Mitglieder veröffentlichten einen Protestbrief gegen ein vom Vorstand von Terre de Femmes beschlossenes Positionspapier, in dem ein Kopftuch-Verbot von minderjährigen Mädchen gefordert wurde.

      TAZ: "Streit bei Terre de Femmes: Kopftuchantrag in der Kritik." schrieb:

      Den „Kopftuch-Antrag“ hatte der Vorstand der Menschenrechtsorganisation Terre des Femmes (TdF) auf seiner Vollversammlung am 20. Mai eingebracht. Er wurde mehrheitlich verabschiedet. „Durch die Verschleierung von Minderjährigen wird ein späteres Tragen des Kopftuchs bereits in der Kindheit vorgeprägt“, begründet der Verein: „Als Folge dieser Konditionierung können oder wollen die Mädchen auch später das Kopftuch nicht mehr ablegen.“ Das finden manche Mitfrauen, wie sich Mitglieder bei TdF nennen, skandalös – und distanzieren sich jetzt in einem offenen Brief von dem Beschluss.

      Die 24 Autorinnen des Papiers, das an diesem Freitag veröffentlicht werden soll und der taz vorab vorlag, fürchten, dass solche Beschlüsse „rassistische Ressentiments reproduzieren und rechtspopulistische Tendenzen in der Gesellschaft legitimieren“.


      Zu den Unterzeichnerinnen dieses Protestbriefs zählte auch Katharina Kunze:
      „Einen pauschalisierenden und undifferenzierten Umgang mit dem Islam kritisieren wir in scharfer Form“, sagt Katharina Kunze, eine der Unterzeichnerinnen, der taz. Die heutige Gleichstellungsbeauftragte in Erlangen war von 2013 bis 2015 bei TdF Referentin für weibliche Genitalverstümmelung.
      Kunze und die anderen Autorinnen wollen jedoch nicht falsch verstanden werden und TdF diffamieren. Der Verein mache eine „tolle Arbeit“, sagen Meding und Kunze unisono. Er kämpfe gegen Genitalverstümmelung, Frauenhandel, Gewalt an Frauen, sexistische Werbung – in Deutschland und weltweit. Aber den Ansatz, der Islam sei das neue Feindbild des Feminismus, den TdF in ihren Augen seit Längerem vertrete, wollen die Kritikerinnen des Kopftuchverbots nicht mittragen.


      Es ist zumindest möglich - ich weiß nicht genaueres - dass Frau Kunze Terre de Femmes mittlerweile verlassen hat.