Meine Beschneidung - ein Erfahrungsbericht

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    • Meine Beschneidung - ein Erfahrungsbericht

      Hallo Zusammen,

      ich bin ganz frisch registriert hier und möchte meine bisherigen und zukünftigen Erfahrungen mit meiner Beschneidung hier teilen.

      Vor ca. 1 Jahr hatte ich eine Verletzung an meiner Vorhaut, die über mehrere Wochen nur langsam verheilte. Es war eine wunde Stelle am oberen Ende der Vorhaut. Ich hatte mir dabei weiter nichts gedacht. Nach der Verheilung habe ich dann beim Geschlechtsverkehr leichte Schmerzen gespürt und hatte Probleme einen Orgasmus zu bekommen. Das gelang dann immer nur noch mit recht intensiver Handstimulation. Zunächst habe ich keinen Zusammenhang zwischen meiner Verletzung und den Problemen beim Sex gesehen, bis ich dann bei näherer Betrachtung meines Penis einen weißen Ring (Narbengewebe) bemerkte. Richtig eng wurde es nur mit einer Erektion. Sobald die Vorhaut ganz zurück gezogen wurde kam der Schmerz und nach kurzer Zeit ein Taubheitsgefühl in der Eichel. Es dauerte nicht lange bis ich zur Selbstdiagnose Paraphimose oder Phimose gekommen bin. Zunächst habe ich die Stelle über ca. 6 Wochen mit einer Cortisoncreme behandelt. Das hat ein wenig geholfen aber nicht genug. Zu anderen Methoden mit z.B. Dehnungsringen konnte ich mich nicht durchringen. Ich bin dann zum Urologen bzw. zu gleich 2 verschiedenen. Im Vorfeld hatte ich mich schon mit einer Beschneidung beschäftigt u.a. auch hier im Forum. Eine vollständige Beschneidung wollte ich nicht. Ich hatte über alternative Methoden gelesen und wollte mich beraten lassen. Allerdings haben beide Urologen und im Anschluß auch ein dritter aus dem Bekanntenkreis ganz dogmatisch als Lösung nur eine vollständige Beschneidung als Lösung angeboten und wollten erst gar nicht Alternativen diskutieren. Das reichte mir nicht und ich habe die Sache dann eine Zeit ruhen lassen.

      Nach ca. weiteren 3 Monaten wurden die Schmerzen und die Enge allerdings schlimmer und ich hatte sogar neue Verletzungen an der Vorhaut. Nach etwas Recherche machte ich dann einen Termin bei einer plastischen Chirurgin, die auf genitale Operationen spezialisiert ist. Bei diesem Termin erhielt ich endlich detaillierte Auskunft über Möglichkeiten der Behandlung. Nach einer genauen Untersuchung meines Penis und Aufnahme meiner Wünsche und Sorgen (Optik, sexuelle Empfindungen, Risiken usw.) bot die Ärztin mir eine Low/High und Loose Beschneidung an. Low/High meint hier, dass der grösste Teile des inneren Vorhautblattes erhalten bleibt und Loose, daß die Eichel soweit wie möglich noch bedeckt ist nach der Beschneidung. Letztendlich habe ich mich dazu entschlossen und letzten Mittwoch am 15.12. einen OP Termin bekommen.

      Die OP war relativ stressfrei. Ich bekam eine Dämmerschlafnarkose. Am Abend davor sollte ich meine Wunschlinie unterhalb des Narbengewebes markieren und vor der OP wurde alles noch einmal ganz in Ruhe besprochen und erklärt. Die Markierung diente lediglich als Anhaltspunkt mit dem Hinweis, dass versucht wird soviel wenig wie möglich zu beschneiden und so viel wie möglich vom inneren Blatt zu belassen. Nach der OP hatte ich für 3 Tage einen Verbad, den ich 2 x täglich selber wechseln konnte inkl. Jodsalbe. Die Schwellung der Reste des inneren Blattes sind schon enorm, haben in den letzten Tagen allerdings nachgelassen und mittlerweile trage ich nur noch einen Mullstrumpf über dem Penis inkl. Bepantensalbe darunter um die Irritationen beim gehen zu vermeiden. Schmerzen habe ich kaum, nur bei nächtlichen oder morgendlichen Erektionen beim Aufwachen zieht es deutlich und tut weh. Bei der Nachkontrolle gestern wurde alles für normal befunden und folgendes geraten: Mehrmal täglich mit Salbe behandeln, mehrmals täglich die geschwollenen Stellen massieren und vorsichtig die Flüssigkeit herausdrücken. Das funktioniert gut. Dadurch das nur wenig meiner Vorhaut entfernt wurde staut sich der ganze Rest momentan hinter der Eichel und ich kann noch nicht sagen wieviel wirklich noch übrig ist aber das innere Blatt kann ich sehen und es scheint noch viel da zu sein.

      Natürlich besteht bei dieser Art von Beschneidung das Risiko einer erneuten Enge durch die Narbenbildung. Darüber würde ich aufgeklärt. Es kann also sein, daß nochmal nachgeschnitten werden muss. Das hoffe ich natürlich nicht.

      Das ist soweit der aktuelle Stand heute 21.12.2021. Gerne berichte ich in den nächsten Tagen/Wochen, wie sich die Situation entwickelt.

      Mich würde interessieren, ob es hier ebenfalls Leute gibt, die sich dieser Art von Teilbeschneidung unterzogen haben und wie ihre Erfahren, besonders längere Zeit nach dem Eingriff sind.

      Achso, die Kosten in dieser Klinik musste ich selber tragen. Das war nicht ohne aber bei keinem der Urologen habe ich mich wohl gefühlt. Ich hatte dort den Eindruck, daß gar nicht individuell auf mich eingegangen wurde, sondern einfach radikal beschnitten werden sollte, ohne Rücksicht auf Verluste. Das ging gar nicht.

      Beste Grüße aus Berlin
    • Cristian2021 schrieb:

      Low/High meint hier, dass der grösste Teile des inneren Vorhautblattes erhalten bleibt
      Das ist dann high. low bedeutet, dass (sehr) wenig innere Vorhaut erhalten bleibt.

      Cristian2021 schrieb:

      Mich würde interessieren, ob es hier ebenfalls Leute gibt, die sich dieser Art von Teilbeschneidung unterzogen haben und wie ihre Erfahren, besonders längere Zeit nach dem Eingriff sind.
      Ja ich. Bin zufrieden wie es ist, die OP ist jetzt 18 Jahre her. Die Vorhaut kann die Eichel zwar bis zu ca. 2/3 bedecken, oft rollt sie sich aber hinter die Eichel zurück.

      Cristian2021 schrieb:

      Ich hatte dort den Eindruck, daß gar nicht individuell auf mich eingegangen wurde, sondern einfach radikal beschnitten werden sollte, ohne Rücksicht auf Verluste. Das ging gar nicht.
      Ich hatte auch das Problem, dass ich nicht gleich einen Arzt fand der sparsam beschneiden wollte. Du kannst ja mal in meinen Beträgen lesen.