Frauenarzt wegen Genitalverstümmelung angeklagt

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Frauenarzt wegen Genitalverstümmelung angeklagt

      der Mediziner wegen Verstümmelung weiblicher Genitalien in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung und Nötigung angeklagt
      An dem Fall erscheint einiges merkwürdig. Abgesehen davon, dass der Eingriff möglicherweise nicht fachgerecht ausgeführt wurde, was von hier aus nicht zu beurteilen ist.
      Es soll manchmal vorkommen, dass eine Frau ein derart ausgeprägtes Hymen hat, dass ein Durchstoßen beim normalen GV kaum möglich ist. In einem solchen Fall erscheint eine operative Entfernung angezeigt, falls die Frau GV zu haben wünscht, was man bei einer Hochzeit ja gemeinhin annimmt.
      Auch die Defloration durch GV kann in einzelnen Fällen zu starken Blutungen führen (vermutlich dann, wenn das Hymen stark ausgebildet ist). Und sie findet normalerweise ohne Betäubung (Alkohol ist keine Betäubung) statt - ansonsten wird sie als Vergewaltigung verbucht. Und starke Schmerzen können auch auftreten.

      "gefährliche Körperverletzung" - wenn es um die Genitalverstümmelung von Jungen geht wird regelmäßig argumentiert, ein Messer in der Hand eines Arztes sei kein gefährliches Werkzeug. Die Justiz hat anscheinend kein Problem damit, wenn Jungen ohne Betäubung die Vorhaut amputiert wird (Christine Lambrecht unsere Justiz- und Frauenministerin: "Ohne Narkose..ich sage ja!"). Und niemand stört sich daran, wenn AAP-Andrew Freedman seinem Sohn auf dem Küchentisch die Vorhaut amputiert.

      Genitalverstümmelung - das wäre dann §226a StGB. Der 226a umfasst die "Verstümmelung der äußeren weiblichen Genitalien". Da wäre erst mal die Frage, ob das Hymen zu den äußeren Genitalien gehört. Und demnach wären dann alle nicht mehr jungfräulichen Frauen genitalverstümmelt?

      Na ja, Berliner Zeitung, unsere geliebte "Qualitätspresse". Erst heißt es "wurde angeklagt", dann "Über eine Zulassung der Anklage sei noch nicht entschieden"

      Die damals 31-jährige Frau habe die Tat aus Angst vor einer angedrohten Scheidung und einer damit verbundenen kulturellen Ächtung über sich ergehen lassen
      BTW, welche Mann bleibt bei einer Frau, die nach der Hochzeit keinen Sex mit ihm haben will bzw. wegen anatomischer Besonderheiten kann? Ist das "Nötigung"?

      Wenn die BZ sich mal mit den real ständig stattfindenden Genitalverstümmeliungen in Deutschland, auch ohne Betäubung und mit starken Schmerzen beschäftigen würde - da hätte sie viel zu tun!

      berliner-zeitung.de/news/fraue…elung-angeklagt-li.191992
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"
    • Der Unterschied ist: hier geht es um eine FRAU.

      Also das Geschlecht, was besonders schützenswert ist. Wenn eine Frau sich beklagt, das muss man natürlich ernst nehmen!
      Wenn Männer sich über ihre ungefragte Vorhautamputation beklagen - wir wissen, wie das endet. Denn es gibt ja inzwischen ein Gesetz, das den Verlust der Vorhaut als "überhaupt kein Schaden" deklariert, Was Jungen der Willkür ihrer Eltern ausliefert.

      Nötigung - tja, da kann man dann auch darüber nachdenken ob es "Nötigung" ist, wenn eine Frau einen Mann unter Druck setzt sich "beschneiden" zu lassen.
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"
    • Allgemein verweist die Menschenrechtsorganisation Terre des Femmes schon lange darauf, dass das Jungfernhäutchen keine Membran oder dünne Haut ist, die den Scheideneingang verschließt, wie in zahlreichen Kulturen angenommen wird. Jungfräulichkeitstests wie es sie in einigen Ländern gibt, haben nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) keine wissenschaftliche oder klinische Grundlage. Seit Jahren fordert die WHO daher ein Ende der „medizinisch unnötigen und oft schmerzhaften, erniedrigenden und traumatischen Praxis“
      Zusammenhang? Allerdings fällt mir da noch eine andere "medizinisch unnötigen und oft schmerzhaften, erniedrigenden und traumatischen Praxis" ein, die es nicht nur in "einigen Ländern" sondern hier, mitten unter uns zigtausendfach gibt.

      az-online.de/niedersachsen/fra…erstuemmelt-91085967.html
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"
    • Helmstedt, eine Stadt die bislang hauptsächlich durch eine Ansprache eines früheren Bundespräsidenten bekannt war mach jetzt sogar internationale Schlagzeilen:

      english.newstracklive.com/news…u612-ta325-1190295-1.html
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"