Studie zu Zirkumzisionen in Deutschland

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    • Studie zu Zirkumzisionen in Deutschland

      Für die Jahre 2005 - 2017. Leider - und das ist dir große Einschränkung - nur für klinische OPs
      Abstract



      Background/purpose

      Circumcisions are among the most frequent operations in children. Health service data on circumcision in the United States has documented an increase in neonatal circumcisions since 2012. We investigated whether a similar effect could be found in Germany, which does not endorse neonatal circumcision.
      Methods

      We analysed German routine administrative data for operations conducted on the preputium in order to analyse the frequency, age distribution, and time-trends in hospital-based procedures on a nationwide basis.
      Results

      There were 9418 [95% confidence interval (CI) 8860–10,029] procedures per year, of which 4977 (95% CI 4676–5337) were circumcisions. Age distributions were highly different between both circumcisions (van der Waerden’s χ² = 58.744, df = 4, P < 0.0001) and preputium-preserving operations (van der Waerden’s χ² = 58.481, df = 4, P < 0.0001). Circumcisions were more frequent in the first 5 years of life and above 15 years of age, whereas preputium-preserving procedures were preferred in the age groups between 5 and 14 years of age. The number of circumcisions and preputium-preserving operations decreased in absolute and relative numbers.
      Conclusions

      The increasing trend towards neonatal circumcision observed in the United States is absent in Germany. The majority of patients were operated after the first year of life and absolute and relative numbers of hospital-based procedures were decreasing. Other factors such as increasing use of steroids for the preferred non-operative treatment of phimosis may play a role. As operations in outpatients and office-based procedures were not covered, additional research is necessary to obtain a detailed picture of circumcision and its surgical alternatives in Germany.

      Volltext (Open Access):

      bmcurol.biomedcentral.com/arti…0.1186/s12894-021-00804-9
      Ex iniuria ius non oritur
      Aus Unrecht entsteht kein Recht
    • Immerhin hat der Trend kontinuierlich abgenommen, das ist schon mal was. Besonders interessant wären natürlich die Zahlen nach 2017, um zu sehen, wie gut die neuen Leitlinien umgesetzt wurden oder ob Ärzte einfach nach den eingefahrenen Mustern weiter gehandelt haben.

      Schockiert war ich über die Tatsache, dass die meisten Beschneidungen in der Altersspanne zwischen 1-4 stattgefunden haben. Selbst nach den alten Leitlinien und Mythen (muss bis zum Schuleintritt beweglich sein) sind diese Eingriffe als verfrüht zu bewerten.
      "The only thing necessary for the triumph of evil is for good men to do nothing"
    • Selbstbestimmung schrieb:

      Ach, du kennst diese interessante Studie? Und hast sie uns vorenthalten?Und jetzt habe ich gepennt? ?


      Entschuldigung. Das war kein persönlicher Angriff oder Vorwurf gegen dich. Es war ja einfach eine ernst gemeinte Frage. Es kann ja sein, dass man etwas übersieht.


      Und der Grund, warum ich über die Studie hier nicht berichtet habe, lag einfach daran, weil sich die Studie nur mit den Vorhautoperationen beschäftigt, die stationär an Krankenhäusern vorgenommen werden.
    • fsx100 schrieb:

      Immerhin hat der Trend kontinuierlich abgenommen, das ist schon mal was. Besonders interessant wären natürlich die Zahlen nach 2017, um zu sehen, wie gut die neuen Leitlinien umgesetzt wurden oder ob Ärzte einfach nach den eingefahrenen Mustern weiter gehandelt haben.

      Schockiert war ich über die Tatsache, dass die meisten Beschneidungen in der Altersspanne zwischen 1-4 stattgefunden haben. Selbst nach den alten Leitlinien und Mythen (muss bis zum Schuleintritt beweglich sein) sind diese Eingriffe als verfrüht zu bewerten.
      Ich kenne alleine 3 Fälle wo 2019/2020 bei beschwerdefreien Jungen im Alter von 4-5 Jahren ohne vorherige Salbenbehandlung sofort eine Beschneidung empfohlen/ gemacht wurde!

      Mein Sohn war während der Phimose behandlung 2017-2019 4 -6 Jahre alt und wurde letztendlich trotz beschwerdefreiheit mit 6 Jahren beschnitten.....

      das zeigt mir das viele Ärzte hier einfach die Leitlinie ignorieren oder irgendwelche Begründungen hernehmen (sekundäre Phimose etc.) .... auch ist die Histologie wohl in den meisten fällen nicht aussagekräftig!
      Unser Arzt sprach im Nachhinein von einer narbigen sekundären Phimose, die Histologie hat aber ergeben das er keine Vernarbungen hatte.....
    • ich hab auch das Gefühl ,viele Ärzte checken einfach nicht das seine Salbenbehandlung auch vor der Pubertät oder ohne Beschwerden nicht indiziert ist.....1. wird die richtige Anwendung nicht ausreichend erklärt (bei uns wurde z.b. nicht gesagt das wir nach absetzen ganz gezielt dran bleiben müssen / use ist or loos it) und das man dadurch auch Schaden anrichten kann...


      es kommt dann immer: ja ich hab doch erst eine Salbe verschrieben aber hat halt nichts gebracht.. das passiert halt manchmal :S

      Und viele Ärzte reden die Salbenbehandlung leider immer noch schlecht und sagen bringt eh nichts, darum gleich beschneidugn... kenne ich mittlerweile wie gesagt genug Fälle wo es so war..
    • LiLi1316 schrieb:

      Ich kenne alleine 3 Fälle wo 2019/2020 bei beschwerdefreien Jungen im Alter von 4-5 Jahren ohne vorherige Salbenbehandlung sofort eine Beschneidung empfohlen/ gemacht wurde!
      Das ist natürlich ungeheuerlich. Sofern keine Beschwerden vorliegen, ist sogar schon eine Salbenbehandlung extrem übergriffig. Meine Eltern sind mit mir auch an so einen Arzt geraten, der sich nach dem Einträgen im U-Heft nach zu urteilen ausschließlich für meinen Genitalbereich interessiert hat. Leider haben sie im blind vertraut und wollten den Eingriff aus mir unerfindlichen Gründen auch. Die Eltern von einem Schulkollegen waren da etwas kritischer und haben den Arzt gewechselt. Er hat heute seinen vollständigen Körper, ich leider nicht.

      Es ist mir wirklich ein absolutes Rätsel, warum manche Ärzte so ein ausgeprägtes Interesse für die Genitalien von männlichen Kindern aufzeigen. Erfahrungsgemäß handelt es sich dabei vor allem um ältere Ärzte, außerdem hört man solche Stories komischerweise fast nur aus Süddeutschland. Es wird Zeit, dass der Staat solche skrupellosen Drecksäcke in ihre Schranken weißt. Das ist das mindeste, was ich noch miterleben will.
      "The only thing necessary for the triumph of evil is for good men to do nothing"
    • Diese Frage, warum in Deutschland so viele Jungen unnötig aus vermeintlich medizinischen Gründen beschnitten wurden, wurde hier im Forum vermutlich schon häufig diskutiert.

      Ein Faktor, der dabei zu kurz kam (wenn er auch indirekt immer thematisiert wurde), ist der Einfluss des Gesundheitssystems - dessen Aufbau, Strukturen und Vergütungssystem.

      Das ist übrigens auch eine der Gründe (neben anderen etablierten Behandlungsstandards, Unterschieden in der Ärzte-Ausbildung, größerer Skepsis gegenüber Beschneidungen in der Bevölkerung) auf die hier im Forum auch schon öfters diskutierte Frage, warum die Rate der medizinisch indizierten Beschneidungen in anderen Ländern so viel niedriger ist oder war als in Deutschland - ein anderes Gesundheitssystem.

      Ich wollte da auch schon länger einen Beitrag verfassen - aber wie vieles, was ich mir vornehme, habe ich es nicht geschafft.

      Und falls wir ein Gesundheitssystem haben, das (pseudo)-medizinische Beschneidungen an Jungen begünstigt, dann stehen wir vor einem großen Problem.

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Sokrates ()

    • Es ist aber bereits ein Fortschritt, dass dieses Problem der unnötigen bzw. fehlindizierten medizinische Beschneidungen überhaupt auch seitens der Fachwelt anerkannt wird.

      Auch wenn in der gesamten Öffentlichkeit das Bewusstsein für dieses Problem natürlich immer noch erschreckend gering ist.

      Noch in der "Beschneidungsdebatte" anno 2012 drehte sich alles nur um die religiös-motivierte Beschneidung und die Debatte um die Beschneidung wurde so zu einem kulturellem Konflikt verkürzt.
    • fsx100 schrieb:

      LiLi1316 schrieb:

      Ich kenne alleine 3 Fälle wo 2019/2020 bei beschwerdefreien Jungen im Alter von 4-5 Jahren ohne vorherige Salbenbehandlung sofort eine Beschneidung empfohlen/ gemacht wurde!
      Das ist natürlich ungeheuerlich. Sofern keine Beschwerden vorliegen, ist sogar schon eine Salbenbehandlung extrem übergriffig. Meine Eltern sind mit mir auch an so einen Arzt geraten, der sich nach dem Einträgen im U-Heft nach zu urteilen ausschließlich für meinen Genitalbereich interessiert hat. Leider haben sie im blind vertraut und wollten den Eingriff aus mir unerfindlichen Gründen auch. Die Eltern von einem Schulkollegen waren da etwas kritischer und haben den Arzt gewechselt. Er hat heute seinen vollständigen Körper, ich leider nicht.
      Es ist mir wirklich ein absolutes Rätsel, warum manche Ärzte so ein ausgeprägtes Interesse für die Genitalien von männlichen Kindern aufzeigen. Erfahrungsgemäß handelt es sich dabei vor allem um ältere Ärzte, außerdem hört man solche Stories komischerweise fast nur aus Süddeutschland. Es wird Zeit, dass der Staat solche skrupellosen Drecksäcke in ihre Schranken weißt. Das ist das mindeste, was ich noch miterleben will.
      Meinst du nicht das es eher daran liegt, dass diese älteren Ärzte es einfach nicht anders gelernt haben!?? Ich kann mir wirklcih schlecht vorstellen das da ein pädophiler hintergrund dabei ist....
      Das z.B. die Hoden kontrolliert werden ist meiner Meinung nach ganz wichtig... ein Hodenhochstand ist kein Spass und macht den Jungen im schlimmsten Fall unfruchtbar... Ich denke das die Vorhaut kontrolliert wird liegt einfach an dem alten Denken das sie ab dem 3 und bis spätestesn zum 6 Lebensjahr zurückziehbar sein sollte... wer das warum so festgelegt hat??? keine Ahnung... aber so haben es die Kinderärzte halt einfach gelernt und darum ist es Teil der U-Untersuchungen.... ein Fortschritt ist es schomal das die Phimose als Untersuchungs Punkt aus dem U-Heft verschwunden ist, bis sich daran aber alle Ärzte halten werden wahrscheinlich leider noch einige Jahr ins Land gehen!!

      Ich finde es immer ganz schlimm zu hören wenn beschnittenen Männer das Gefühl haben oder ihren Eltern Vorwürfe machen, dass sie die Beschneidung gezielt mit gefördert haben.... wie das in deinem persönlichen Fall ist weiß icht natürlich nicht.... aber ich hab auch Angst das mein Sohn später mal so denken könnte und mit Vorwürfen auf mich zu kommt... was ich bis zu einem Gewissen Punkt verstehen kann und ich würde mich dem ganzen auch Stellen und eine Teilschuld auf mich nehmen... allerdings schmerzt es mir sehr ..weil hätte ich damals gewusst, was ich heute weiß und hätten wir mit den Ärzten einfach mehr "Glück" gehabt, hätte ich diesen Eingriff niemals durchführen lassen... wir haben 2 Jahre alles an uns empfohlen und genannten Möglichkeiten probiert um die Beschneidung zu verhindern.... den einzigen Vorwurf den ich mir mache, ist nicht nochmal tiefgründiger rechechiert zu haben bevor wir dem Eingriff letztendlich zugestimmt haben... aber liegt hier nicht auch ein Stück weit die Verantwortung beim Facharzt ,der gezielt und zeitgerecht aufklären sollte??
    • LiLi1316 schrieb:

      Meinst du nicht das es eher daran liegt, dass diese älteren Ärzte es einfach nicht anders gelernt haben!?? Ich kann mir wirklcih schlecht vorstellen das da ein pädophiler hintergrund dabei ist....
      Na ja, ich will hier keine Aussagen treffen, die man als Unterstellung interpretieren könnte. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass pädophil veranlagte Menschen oft Berufe suchen, in denen sie Kontakt mit Kindern haben. Was die Sache mit den älteren Ärzten angeht: Generell ist es so, dass Deutsche sehr konservativ denken und da sind Ärzte keine Ausnahme. Neue Erkenntnisse werden immer erst mal skeptisch beäugt und bei Behandlungsansätzen setzt man lieber auf Methoden, die man aus der Vergangenheit kennt, statt sich mal auf etwas neues einzulassen. Früher galt eben die Lehrmeinung, dass die Vorhaut ab dem dritten Jahr beweglich und bis zum Schuleintritt vollständig retrahierbar sein muss. Daran halten leider viele Ärzte bis heute fest, vermutlich wird es auch noch so an den Unis gelehrt. Die Anpassung der Behandlungsleitlinien sowie das Streichen des Phimose-Kästchens aus dem U-Heft waren immerhin schon mal ein Schritt in die richtige Richtung. In meinem U-Heft wurde dieser Eintrag verrückterweise nie angekreuzt, stattdessen wurde 'Phimose' ins Freitextfeld gekritzelt.


      LiLi1316 schrieb:

      Ich finde es immer ganz schlimm zu hören wenn beschnittenen Männer das Gefühl haben oder ihren Eltern Vorwürfe machen, dass sie die Beschneidung gezielt mit gefördert haben.... wie das in deinem persönlichen Fall ist weiß icht natürlich nicht....
      Ja, das glaube ich dir. Du wirkst sehr authentisch und ich denke, es wird dir auch gelingen, deinen Sohn davon zu überzeugen, dass die Beschneidung nicht aus Boshaftigkeit erfolgt ist. Leider gibt es wirklich Eltern, die meinen, sie dürften die Sexualität ihres Sohnes durch eine Beschneidung 'regeln'. Bei mir war es vermutlich nicht anders. Meine Eltern sind ungebildet und konservativ und vor allem homophob. Die Genitalverstümmelung sollte vermutlich eine Art 'Denkzettel' und Bestrafung sein, weil sie schon damals die Vermutung hatten, ich könnte eventuell mal schwul werden. Es ist kein Geheimnis, dass in den 70ern und 80ern Ärzte die Beschneidung als Mittel gegen die Ausbildung von sexuellen Fantasien sowie gegen 'exzessive Masturbation' empfohlen haben. Vermutlich war meine natürlich vorhandene, physiologische Phimose nur ein Vorwand, um die Kosten für den Eingriff erstattet zu bekommen. Wir hatten hier im Forum schon genügend solcher Fälle, unter anderem erst kürzlich den von einem Facebook-Mitglied: Outing auf Facebook

      Natürlich wäre es etwas zu kurz gegriffen, wenn man ausschließlich den Eltern die Schuld in die Schuhe schieben würde. Den Arzt, der die Verstümmelung durchgeführt hat, trifft sie mindestens genauso, ebenso wie die Gesellschaft und den Staat, die sowas überhaupt zulassen.
      "The only thing necessary for the triumph of evil is for good men to do nothing"
    • LiLi1316 schrieb:

      Es ist kein Geheimnis, dass in den 70ern und 80ern Ärzte die Beschneidung als Mittel gegen die Ausbildung von sexuellen Fantasien sowie gegen 'exzessive Masturbation' empfohlen haben.

      Das ist wirklich extrem heftig - noch in den 1970ern und 1980ern? Also medizinwissenschaftlicher Mainstream war diese Haltung damals ganz gewiss nicht mehr.

      Vom Ende des 19. Jahrhunderts bis in die 1950er herrschte eine in der Gesellschaft und unter medizinischen Autoritären weitverbreitete "Masturbationsphobie". Letzere war auch eine der treibenden Kräfte für die breite Akzeptanz der routinemäßigen Beschneidung von Jungen und Babys in den angelsächsischen Ländern.

      Aber in den 1970ern und 1980ern?!?!

      Das schließt natürlich nicht aus, dass damals masturbationsfeindliche Einstellungen in Teilen der Gesellschaft noch überdauert hatten und es willige Ärzte gab, die solchen Elternwünschen nachkamen.
    • Ich halte es für recht wahrscheinlich das es heute immer noch Ärzte und Eltern gibt die Sexualfeindlich eingestellt sind.

      Der Kinderpsychologe Michael Winterhoff ist dafür bekannt das er Bundesweit von ihm betreute Kinder mit starken Beruhigungsmitteln ruhigstellen lässt.

      In der Dokumentation "Warum Kinder keine Tyrannen sind" berichten Männer auch davon das ihre Genitalien von Winterhoff untersucht worden sind.
    • brokendream schrieb:

      Ich halte es für recht wahrscheinlich das es heute immer noch Ärzte und Eltern gibt die Sexualfeindlich eingestellt sind.

      Der Kinderpsychologe Michael Winterhoff ist dafür bekannt das er Bundesweit von ihm betreute Kinder mit starken Beruhigungsmitteln ruhigstellen lässt.

      In der Dokumentation "Warum Kinder keine Tyrannen sind" berichten Männer auch davon das ihre Genitalien von Winterhoff untersucht worden sind.

      Dass Winterhoffs Behandlungspraktiken skandalös sind, sollte klar sein.

      Aber was das jetzt mit "Sexualfeindlichkeit" zu tun hat, erschließt sich mir jetzt nicht.
    • Sokrates schrieb:

      Das schließt natürlich nicht aus, dass damals masturbationsfeindliche Einstellungen in Teilen der Gesellschaft noch überdauert hatten und es willige Ärzte gab, die solchen Elternwünschen nachkamen.
      Ich bin mir sicher, dass es so war und in manchen bayrischen Hinterwäldler-Käffern immer noch so ist. Ich bin in einem Ort aufgewachsen, in dem es bis Ende der 70er Jahre keinen Strom gab und nicht mal jeder Haushalt ein Telefon hatte. Die Menschen dort hatten Jahrhunderte lang keinen Austausch mit der Außenwelt. Deshalb wird dort auch ein Kauderwelsch gesprochen, den man nirgendwo sonst versteht. Leute in so einem Umfeld ändern natürlich nicht so schnell gewisse Ansichten bezüglich Sexualität. Was meine Eltern überhaupt auf die Idee gebracht hat, mich verstümmeln zu lassen, werde ich nie verstehen. Es wundert mich, dass sie überhaupt wussten, dass sowas wie Beschneidung überhaupt existiert. Ich gehe stark davon aus, dass der Kinderarzt da einen sehr großen Anteil daran hatte. Der Hausarzt, der die Überweisung an die Kinderchirurgie ausgestellt hat, war übrigens Mitglied in einer fundamental-christlichen Sekte.

      Ich bin fest davon überzeugt, dass Sexualfeindlichkeit selbst heute noch eine große Triebfeder bei angeblich medizinisch indizierten Jungenverstümmelungen ist. Wenn man sich hier die Leidensgeschichten durchliest, kann man das auch recht klar erkennen. Es gibt auffällig viele Gemeinsamkeiten in Elternhäusern, wo ein Sohn beschnitten ist. Z.B. Dominanz und Kontrolle, vor allem durch Mütter. Stichwort: Narzissmus.
      "The only thing necessary for the triumph of evil is for good men to do nothing"
    • Sokrates schrieb:


      Dass Winterhoffs Behandlungspraktiken skandalös sind, sollte klar sein.

      Aber was das jetzt mit "Sexualfeindlichkeit" zu tun hat, erschließt sich mir jetzt nicht.
      Kinder sollen bei Winterhoff funktionieren. Wenn sie ihre Sexualität entdecken läuft das für viele Erziehungsverantwortliche dem entgegen.
      Ein Jugendlicher der mit Medikamenten ruhiggestellt ist so das er 12 Stunden Schlaf am Tag braucht wird nicht mehr in der Lage sein über Selbstbefriedigung und Co nachzudenken.