Mal wieder Beschneidungsalarm in der ARD

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    • Mal wieder Beschneidungsalarm in der ARD

      Familie ist ein Fest - Taufalarm


      Wohl eher "Beschneidungsalarm".

      Mal wieder eine der spannenden, beim ÖRR hach so beliebten Multi-Kulti-Kommödien a la "Taufe oder Genitalverstümmelung?"


      Mit einmal besinnen sich Faraz' aus dem Iran stammende Eltern Masud (Ramin Yazdani) und Anoushe (Sima Seyed) auf ihre Wurzeln und wünschen sich, dass das Kind dem muslimischen Brauch nach eine Beschneidung erhält. Für die Helmrichs hingegen kommt es überhaupt nicht infrage, dass ihr Enkel Moslem wird. Für Holger (Dominic Raacke) und seine Frau Beatrice (Victoria Trauttmansdorff) ist klar, dass es hier nicht um Toleranz geht, sondern vor allem um ihre katholische Tradition. Demzufolge ist vollkommen klar, dass der Junge getauft werden muss. Inmitten dieser zwei völlig unterschiedlichen Familien sitzen Viola und Faraz zwischen den Stühlen, und das vor allem, weil ihnen Religion eigentlich nicht wichtig ist. Ihre Beziehung wird auf eine harte Probe gestellt, denn was ist, wenn es nicht möglich ist, einen Kompromiss zu finden, der alle Parteien zufrieden stellt?
      Kein Brauch - Missbrauch
      Toleranz - gegenüber der körperlichen Unversehrtheit?


      Kompromiss - ich ahne es: beides - dann sind beide Seiten zufrieden, und Sohnemann kann sich ja später immer noch überlegen, ob er aus der Kirche austritt oder sich einfach eine neue Vorhaut wachsen lässt! ;)

      Deutsche Erstausstrahlung: 05.11.2021 (Das Erste)

      filmstarts.de/kritiken/296699.html
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"
    • Minuten Weihwasser oder Beschneidung - diese ungewöhnliche Gretchenfrage stellt die Komödie "Familie ist ein Fest - Taufalarm"
      Äh - ist das nicht eher eine Hänschenfrage als eine Gretchenfrage?

      "Minuten Weihwasser" - was ist das denn? So eine Art Waterboarding? Ich habe noch keine Taufe gesehen, wo das Kind - egal ob Hänsel oder Gretel - minutenlang mit Wasser übergossen wurde.


      Ihr Enkel ein Moslem - das kommt aber für die Helmrichs keinesfalls infrage.
      Durch eine Zirkumzision wird kein Junge zum Moslem. Sonst gäbe es in den USA 70% Moslems.
      Durch die Taufe wird auch kein Kind zum Christen. Christ oder Moslem ist, wer das entsprechende glaubt. Wer nicht glaubt, der ist Ungläubiger, Agnostiker oder Atheist - ob er genital vollständig ist oder nicht - ob ihm als Baby ein paar Tropfen Wasser über die Stirn gegossen wurde oder nicht.


      ...denn nicht für alles gibt es einen schmerzfreien Kompromiss.
      Quatsch - einfach gar nix machen ist völlig schmerzfrei. Eine Vorhautamputation ist immer mit Schmerzen verbunden. Später als Erwachsener kann er sich ja überlegen was er wirklich will.

      prisma.de/tv-programm/Familie-…n-Fest-Taufalarm,31395176
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"
    • Familie ist ein Fest -Beschneidungsverharmlosung und Medizinische Fehlinformation über Phimose als seichte Familienunterhaltung.

      Der Culture-Clash-Film "Familie ist ein Fest" war hier schon mal Thema im Forum. Ich habe mir den Film angesehen, weil ich wissen, wie dieser Konflikt gelöst wird. Ich bin noch ganz aufgeregt, während ich das hier schreibe. Es ist schlimmer als ich es mir hätte ausmalen könnte. Dieser Film stellt erwartungsgemäß nicht nur das ernste Thema der religiösen Beschneidung nicht-einwilligungsfähiger Kinder verharmlosend dar, nein, er verbreitet auch noch reinste Fehlinformationen zur Phimose und medizinischen Beschneidungen entgegen der Leitlinie und der medizinischen Fachliteratur.

      Denn als eine Art "Plotwist" muss der Sohn dann noch im Babyalter wegen medizinischen Gründen beschnitten werden. Und was der Film den Zuschauer als Begründung für diese medizinische Beschneidung präsentiert, ist einfach nur Unsinn:

      Das Baby hat eine entwicklungsbedingte, physiologische "Phimose", die dann einen Harnwegsinfekt verursacht haben soll.

      Die entscheidende Szene ist relativ kurz (sie dauert nur 30 Sekunden) - Sie enthält aber eine Vielzahl von expliziten und impliziten medizinischen Fehlinformationen, dass es sehr viel Text braucht, um sie zu erklären und zu benötigen:


      ardmediathek.de/video/filme-im…LWFjNDktNTJiYzE3MjEwMTY4/

      Familie ist ein Fest (min 58) - Kinderärzteszene (Transription) schrieb:

      Kinderärztin: Ich fürchte da hat sich eine Phimose entzündet.


      Viola (Mutter): Aber der Kinderarzt meinte, bei der U 2, dass sich das auch von alleine wieder.


      Kinderärztin: In den meisten Fällen gibt sich das auch von alleine. Aber wenn man Pech hat, kann sich daraus ein Harnwegsinfekt entwickeln.


      Viola (Mutter): Und wie geht's denn jetzt weiter?


      Kinderärztin: Jetzt schauen wir erstmal, dass wir das Fieber runterkriegen, und dann müssten wir ihn:


      Freundin (lachend). Beschneiden.


      Kinderärztin: Beschneiden lassen.

      Zunächst wird fälschlicherweise suggeriert, dass eine entwicklungsbedingte Phimose ein krankhafter, abnormaler Zustand sei.

      Dabei ist eine Phimose im Sinne einer – nicht-narbigen – nicht-zurückziehbare Vorhaut bekannterweise vollständig normaler, natürlicher Entwicklungszustand: Die Vorhaut ist bei der Geburt mit der darunter liegenden Eichel fest verklebt und darüber hinaus verengt. So ist die Eichel vor schädlichen Umwelteinflüssen geschützt. Sie ist im Alter des Film-Jungen (Säuglingsalter) auch noch der absolute Regelfall und besteht bei praktisch allen Jungen diesen Alters.

      Zwar könnte es sich bei der genannten Phimose rein theoretisch auch um eine durch Vernarbungen ausgelöste sekundäre Phimose handeln, die dann natürlich nicht mehr normal wäre. Die Formulierung "das sich das auch von alleine wieder gibt" legt allerdings nahe, dass es sich wohl um eine physiologische Phimose handeln muss. Gleichzeitig implizieren die Wortwahl "gibt sich von allein" und die Erwähnung des Kinderarztes, dass es sich dabei irgendwie um eine Krankheit handelt. Eine Krankheit, die vielleicht von allein wieder verschwindet, aber halt immer noch um einen abnormalen Zustand.

      Nicht nur wird die physiologische Phimose als vermeintliche Abnormalität charakterisiert, es wird auch unsinnigerweise noch behauptet, dass sie Harnwegsinfekte verursachen könne.

      Zwar können Harnwegsinfekte auch bei Kindern mit physiologischer Phimose auftreten. Aber eine physiologische Phimose verursacht deshalb noch lange keine Harnwegsinfekte.

      In den wenigen Sekunden beschreibt der Film damit eine Krankheitsgeschichte, die sämtliche Klischees zur Phimose und Fehlvorstellungen über die normale männliche Anatomie beschwört (wenn er sie auch nicht offen benennt): Eine Zurückziehbarkeit der Vorhaut sei selbst im Säuglingsalter die Norm und überdies für die optimale Genitalhygiene notwendig; eine verengte bzw. nicht-zurückziehbare verengte Vorhaut ist ganz generell ein abnormaler Zustand, der sich (vielleicht) von selbst wieder "heilt", aber die Hygiene einschränkt und so Infektionen hervorrufen kann.

      Zu guter letzt wird entgegen den aktuellen Leitlinien eine einmalige Harnwegsinfektion als Indikation zur Beschneidung beschrieben.

      Zwar wird in der Phimose-Leitlinie tatsächlich eine Beschneidung im Verbund mit Harnwegsinfekten empfohlen. Allerdings nur bei rezividierenden (wiederkehrenden) Harnwegsinfekten und bei bestimmten Fehlbildungen des Harntrakten.

      Leitlinie, Kapitel 6. 1 schrieb:

      Empfehlung 8:
      Bei Jungen, die rezidivierende Harnwegsinfekte und eine höhergradige angeborene
      Anomalie des harnableitenden Systems aufweisen, kann die Zirkumzision als
      prophylaktische Maßnahme sinnvoll sein. (starker Konsens)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Sokrates ()

    • Eine sehr gelungene Rezension und Antwort auf diesen Film von Ephraim Seidenberg:
      hpd.de/artikel/familie-fest-ta…-beschneidungsalarm-19891
      Wenn aus Recht Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht! (Bertold Brecht)
      Bräuche und Traditionen können den Menschen an jegliche Abscheulichkeiten gewöhnen (G.B. Shaw)
      Nicht unseren Vorvätern wollen wir trachten uns würdig zu zeigen - nein: unserer Enkelkinder! (Bertha von Suttner)
      tredition.de/autoren/clemens-b…-schnitt-paperback-44889/
    • Der ÖRR kann diesen Schmarren gar nicht oft genug wieder aufwärmen. Läuft gerade wieder im "Ersten". Wäre angeblich "eine moderne Komödie".

      Nach dem Motto: das arme Paar macht sich gewaltig einen Kopf - und dann löst sich das Problem ganz von selbst - hahaha! <X

      Wegen der hohen Pensionslast muss der ÖRR trotz 8,5 Milliarden pro Jahr anscheinend immer öfter Wiederholungen zeigen.
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"
    • Sokrates schrieb:

      Um wieviel Uhr? In welchem Programm?

      Selbstbestimmung schrieb:

      Läuft gerade wieder im "Ersten".
      Noch 20 Minuten. Aber du hast das doch schon gesehen?
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
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    • Kaum ist die Windel auf, verkündet er mit großen, leuchtenden Augen und lautem Rufen, eine Phimose zu erkennen.
      Bei einem Baby. :rolleyes: Und klar - der Opa hat recht! :FP01
      Das ist halt unser "öffentlich-rechtliche" Verblödungsfunk. :-((
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    • Ich kenne übrigens auch einen ähnlichen Fall.
      Es scheint zu reichen, wenn ein Elternteil einem "beschneidenden" Kulturkreis entspringt. Dann scheint seltsamerweise die Wahrscheinlichkeit für "Vorhautprobleme" die angeblich nur durch eine radikale Vorhautamputation behoben werden können rasant anzusteigen.
      Der "Vorteil" ist ja auch noch - ähnlich wie früher bei Fielmann "...und Papi/Mami hat keinen Pfennig zugezahlt!" Die "Solidargemeinschaft" darf die Zeche zahlen.

      Meiner Meinung nach müsste jede "medizinische" Indikation/Überweisung für eine Zirkumzision bei einem Kind durch einen vereidigten sachverständigen Pädiater überprüft werden bevor die OP stattfindet.
      Auch bei privat versicherten Kindern.
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"
    • Das Zwangsabo-Fernsehen ist offenbar so überzeugt von der Propagandawirkung dieses Machwerks, dass es meint diesen Schmarren alle paar Monate wieder bringen zu müssen - gerade wieder erst, gestern im WDR.

      Nach dem Motto: wenn man etwas ständig wiederholt wird es irgendwann schon geschluckt. Und die Milliarden fließen ja von selbst, egal wie viel Mist man verzapft. austreten kann ja keiner.
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