Markierte Körper

    • Markierte Körper

      Stellenweise sehr ignorante Vergleiche und weit am Kern vorbei argumentiert.

      Man darf die Beschneidung aus Sicht der Europäer nicht als barbarisch oder als Verstümmelung bezeichnen. Doch jeder der die Beschneidung kritisiert - ist ein pauschaler Antisemit.

      Stellenweise ging dem Schreiber ein kurzes Licht auf, welches dann umso dunkler erlosch.

      Urteilt selbst...

      Judentum und Islam: Markierte Körper | Gesellschaft | ZEIT ONLINE
      Ich diskutiere nicht ob falsch oder wahr, ich propagiere nicht, ich lege dar (Arno Holz)
    • Dabei ärgert mich nicht die Tatsache, dass Beschneidungsbefürwortern eine von Lesern solch gut besuchte Plattform für ihre Theorien geboten wird, nein, mich ärgert, dass es so unversierte Schreiber sind, die überhaupt nicht verstehen, um was es im Kern der Debatte überhaupt geht. Schreiber, welche ohne Hintergrundwissen das Fundament Antisemitismus zur Grundlage ihrer hanebüchenden Theorien machen. Taktlos auf intellektuellem Sinkflug.
      Ich diskutiere nicht ob falsch oder wahr, ich propagiere nicht, ich lege dar (Arno Holz)
    • Zeitartikel: Jetzt wissen wir es also: die Beschneidung gehört zu Deutschland. Und weil die Kirchen noch Privilegien haben, die einer Trennung von Kirche und Staat widersprechen, darf auch das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit in Frage gestellt werden. Maria Werner hilf: ich habe mal gelernt, dass es zwar eine Gleichheit im Recht aber keine Gleichheit im Unrecht gibt.
      Aufrichtig zu sein kann ich versprechen, unparteiisch zu sein aber nicht. (JWvG)
      Auch für die Religionsfreiheit gilt: "Freiheit ist immer nur die Freiheit des anders Denkenden." (R.Luxemburg)
    • "....Wenn wir sagen, dass Menschen an jeder Hand fünf Finger haben, dann meinen wir, dass es zur Konstitution »des Menschen« gehört, fünf Finger an jeder Hand zu haben, was Ärzte dazu befugt, knorpelige Auswüchse, mit denen viele Babys geboren werden und die aussehen wie ein sechster Finger, zu entfernen, ohne befürchten zu müssen, vom Gesetz belangt zu werden. Der natürliche Leib ist mithin keine Tatsache, die man sich auf ewig sichern könnte, sondern eine Norm, die sich mit der Zeit wandelt...."

      Einer von uns beiden ist doof- er oder ich. Was ist das für ein gequirlter Mist?
      Ja, Menschen haben 5 Finger an jeder Hand( im Durchschnitt etwas weniger). Das ist eine biologische Tatsache. Eine ebensolche Tatsache ist, daß männliche Neugeborene eine Vorhaut haben.
      Was meint er nur mit der sich wandelnden Norm? Daß es irgendwann " in" sein wird, seinen Kindern auch einen Finger zu amputieren?

      "...Denn mit »natürlichem Leib« meinen wir ja nicht den Körper, so wie ihn »die Natur« uns bei der Geburt darbietet..."
      Doch! Genau so meine ich das! Wenn ich das nicht meinen würde, hätte ich auch nichts gegen "somatische Spiritualität" bei Mädchen.
      "...Die Prognose ist wohl richtig, nur warum kommt in dieser kleinen Erzählung dieser Brauch nach Deutschland? Hätte er nicht ebenso gut in Deutschland entstehen können?.."
      Nein, hätte er nicht. Der erste, der das nämlich getan hätte, wäre sehr schnell verurteilt worden. "...Erst wenn die Beschneidung als deutsche Praktik anerkannt wird, kann die Debatte über ihre Einschränkung offen und ehrlich verlaufen..."
      Das ist ja jetzt wirklich absurd! WER behauptet denn immer, daß man als Volk keine Belehrungen über die Behandlung von Kindern bräuchte und keine deutsche Rechtsprechung um zu wissen, was zu tun sei?!
      Wir sind es doch immer, die dafür plädieren, daß alle gleiche Rechte und Pflichten haben sollten.....
      Ein richtig dämlicher Artikel!
    • Dazu muss man aber zunächst einen Satz für sich akzeptieren, den der oft geschmähte frühere Bundespräsident Christian Wulff für den Staat schon ausgesprochen hat: Judentum und Islam gehören zu Deutschland.

      Na sowas, haben die Anderen diesmal alle beim Wulff abgeschrieben? die Merkel, der Westerwelle usw.?
      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)
    • @Ava - Vielleicht finde ich es noch wieder: Ein mittlerweile erwachsener Ärztesohn schrieb in einem Blog, dass seine Eltern (beide Ärzte) ihn und seine Brüder schon im Säuglingsalter nicht nur beschneiden ließen, sondern auch gleich den Blinddarm entfernen, weil man den ja nicht brauche.
      Aha, jetzt habe ich es, ist der Kommentar von Trampy auf Yhoo Clever: Beschneidungsverbot pro und contra?
      Und das ist die Aussage in seinem Kommentar:
      Ich bin katholisch erzogen u n d beschnitten. Unsere Eltern (beide
      Mediziner) haben alle ihre sechs Jungs im Babyalter beschneiden lassen
      und den Blinddarm entfernen lassen. Begründung war wg. Hygiene und der
      Blinddarm ist überflüssig. Basta. Keiner hat etwelche Traumas oder
      Erinnerung.

    • Keine Ahnung, wo und ob es das gibt- aber ich bestreite, daß das heute in Deutschland möglich wäre. Man braucht auch sonst eine Menge Dinge nicht zwingend: Ohrläppchen, Fingernägel, Haare....
      Und in letzter Konsequenz braucht man auch keine Beine. Dennoch bin ich entschieden dafür, den jeweiligen Besitzer entscheiden zu lassen, was von ihm im Klinikmüll entsorgt wird. Das ist schon ein Unterschied zu " mit Ledersitzen, aber ohne Klimaanlage".-
    • Der Zeitartikel ist deswegen so ärgerlich, weil er erneut das eigentliche Problem vernebelt, indem er es in die abstrakten Sphären von " Das Eigene" und " das Fremde" transportiert. Der Beschneidungskritiker ist also nicht nur " Antisemit" oder/und "Atheist", sondern auch - natürlich grundsätzlich - gegen " das Fremde". Abgesehen davon, dass mir - nolens volens - die Beschneidungsfrage mittlerweile ziemlich " vertraut" ist, gehen mir das " Niveau" dieser Diffamierungen langsam auf den Geist.
      Natürlich hat der Schreiberling recht, wenn er sagt, dass der Mensch von Geburt an (vielleicht schon früher) ein " gesellschaftliches Wesen" ist, dass auch der Umgang mit seinem Körper von Anfang von der Gesellschaft geprägt wird. Hier geht es aber nicht um das "Ob", sondern um das " Wie": Nach welchen Werten, Regeln usw. führen wir die " Prägung" durch?
      Nach dem selben Schema ist man " fortschrittsfeindlich", wenn man gegen Genmais ist, und "jugendfeindlich", wenn man gegen jugendliche Bandenkriminalität ist.
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.
    • @ werner

      Deinem Beitrag möchte ich hinzufügen:
      Wenn man behauptet, dass der Mensch keinen natürliche Leib habe und damit die Beschneidung rechtfertigt, dann müsste man intellektuell so redlich sein und dazu sagen, wo dann der von Eltern gewollten Veränderung des Körpers ihrer Kinder Grenzen gesetzt sind: Ohrlochstechen, Piercing, Tätowierung, leichte Formen der weiblichen Genitalverstümmelung und mehr lassen sich so auch ideologisch begründen. Das ist eine völlig falsche Kategorie, um die Frage zu lösen. Das ist höchstens Geistreichelei, für die die Zeit schon immer anfällig war. Das einzige Kriterium, das hier weiter hilft, ist, dass das Kind eine eigene unverletzliche Rechtspersönlichkeit hat und nicht ein für die Eltern verfügbares Objekt ist.
      Aufrichtig zu sein kann ich versprechen, unparteiisch zu sein aber nicht. (JWvG)
      Auch für die Religionsfreiheit gilt: "Freiheit ist immer nur die Freiheit des anders Denkenden." (R.Luxemburg)
    • dass auch der Umgang mit seinem Körper von Anfang von der Gesellschaft geprägt wird.


      Ja, man kann alles auf die Spitze treiben und am Ende ist es sinnentstellt. Das Kind einer Alkoholikerin wird auch schon pränatal geprägt. Ist das gut?! Hat dieses Kind kein Recht auf eine Sozialisation durch seine Eltern und das soziale Umfeld? Dann ist es eben grenzdebil, aber wo steht, daß es später selber trinken muß?!
    • "Die Argumente für ein Verbot der Beschneidung führten zwar stets universelle Prinzipien ins Feld, die würdig aller Unterstützung sind. Doch bei näherem Hinsehen wurde mir deutlich, dass diese allgemeinen Gedanken von einer höchst besonderen Unterscheidung angetrieben wurden, nämlich der zwischen dem Eigenen und dem Fremden."

      Aha, "universelle Prinzipien" (gemeint ist hier die körperliche Unversehrtheit) sind also deutsch, und wer sie nicht befolgt, fühlt sich "fremd". Es gibt allerdings auch deutsche Christen, die gegen das Grundgesetz verstossen. Sind sie deshalb "Fremde"?
      Der Satz des Bundespräsidenten erweist sich als fatal, weil jeder hineininterpretieren kann, was er will. Demnächst wird damit auch die Zwangsehe gerechtfertigt.

      Ein "Gutes" hat der Zeitartikel. Den Juden dämmert, dass dieses Gesetz "vergiftet" ist:
      "Ist das geplante Gesetz nicht letztlich Ausdruck von Toleranz? Gewiss, nur schöpft diese Toleranz nicht aus der duftigen Quelle der Liberalität, sondern aus der galligen Quelle des Schuldgefühls."


      Doch nicht Reinhard Merkel hat die Holokaust-Keule herausgeholt, das waren die jüdischen Verbände. Darüber, dass ihre Strategie " Erfolg" gehabt hat, lamentieren sie jetzt.
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.