Wie geht es nun weiter...

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    • Wie geht es nun weiter...

      ein erneutes Hallo von mir...

      ich hab jetzt einige Wochen gebraucht die unnötige Beschneidung meines Sohnes zu verdauen... so ganz hab ich es noch nicht geschafft, aber ich denke ich bin auf einem ganz guten Weg es anzunehmen, auch wenn es mir sehr schwer fällt...aber der Weg geht nur nach vorne, zurück gibt es nicht...

      Aktuell ist soweit alles in Ordnung, er hat weder körperlich noch psychisch augenscheinlich Probleme mit der Beschneidung... allerdings mach ich mir natürlich Gedanken über die Zukunft ....
      Mein Mann hat überlegt, zu gegebener zeit (beginn der Pubertät ) das Gespräch mit ihm zu suchen... die Frage ist in wie weit das sinnig ist... über was er ihn am Besten aufklären sollte....
      Soll er ihm sagen warum es zur Beschneidung kam wenn er nicht gezielt danach fragt?
      Soll er ihm erklären was bei ihm durch die Beschneidung anatomisch vielleicht etwas anders funktioniert wie SB etc. (natürlich ganz einfühlsam und ohne auf negatives hinzuweißen sondern eher allgemein gehalten)
      Soll er ihm nahe legen seine Eichel regelmäßig zu pflegen?

      ich frage dies hier wirkllich weil ich nur das Beste für mein Kind will und ihm den Zustand , den wir leidern icht mehr ändern können, so gut angenehm wie möglich zu machen....

      Wie hättet ihr es aus eurer Erfahrung im Nachhinein empfunden hätten eure Eltern mit euch so ein Gespärch geführt? postiv oder eher übergriffig ??

      ich möchte hier nochmal klar stellen, weil ich das hier auch schon oft lesen musste, dass Eltern ein übertriebenes und sexuelles Interesse am Penis ihres Kindes zu haben scheinen und deswegen manipulieren oder gar beschneiden lassen....
      das ist bei mir defintiv nie der Fall gewesen... bis zum 4 Lebensjahr war mit der Penis meines Sohnes "egal" bzw. war auch nicht anders für mich als seine Hand, sien Kopf etc. ... ich hab beim Wickeln von außen gereinigt was ich sah und beim Baden
      hab ich nie etwas gemacht.. ich war aus meinem Bauchgefühl überzeugt davon, die Natur macht das alles, da brauch ich nichts zu tun... erst als der Kinderarzt die Diagnose Phimose stellte wurde, musste ich mich mit dem Penis meines Sohnes zwangsläufig beschäftigen... mein Mann und ich haben da aber immer nach Bauchgefühl richtig gehandelt und haben ihn das auftragen der Creme sowie das zurück ziehen unter der dusche selbst überlassen bzw. mein Mann hat ganz am Anfang vorsichtig assisiert ...ich fand es auch wichtig das der Papa das macht und nicht die Mama und mein Mann ist ein wirklcih sehr einfühlsamer Papa...

      ich will nur nicht das hier was falsch rüber kommt... manche kommentare haben mich da als Mutter echt bestürzt und auch traurig gemacht....wir als Eltern hatten nie ein besonderes Augenmerk auf die Genitalien unserer Kinder, außer das sie gesund sind... z.b. kam meine 5-Tochter gestern und meinte Ihre Scheide tut weh.. dann ist es ntürlich als Mutter meine Pflicht mal zu gucken was da los ist ..natürlich habe ich die Bepanten creme aufgetragen und auch heute früh nochmal geschaut... aber deswegen habe ich kein krankfhaftes Interesse an den Genitalien meiner Kinder... ich wollte das nur mal aus meiner sicht klar stellen... das es da bestimmt auch andere Fälle gibt, möglich, aber das ist dann wirklcih sexuel übergriffig

      ich würde mich auf jeden Fall freuen wenn vielleicht die Herren die hier auch als Kinder beschnitten wurden, mal sagen , was sie sich von ihren Eltern gewünscht oder erhofft hätten in der Zeit nach der OP bzw. in der Pubertät??
    • Hallo LiLi1316,
      ich finde es grundsätzlich sehr gut, dass Du Dir diese Gedanken machst. Natürlich gibt es hier kein Patentrezept, allerdings würde ich aus meiner Sicht raten:
      Sprecht das Thema nicht von Euch aus an, zumindest nicht, solange er noch ein Kind ist. Viel wichtiger halte ich es, dass er Euch absolut vertrauen kann und weiß, dass er bei Sorgen, Problemen und Fragen jederzeit zu Euch kommen kann, ohne sich für irgendwas schämen zu müssen oder sich über die Maße unbehaglich zu fühlen. Das allein ist schon nicht einfach, hilft Eurem Sohn aber ungemein, sobald er sich tatsächlich mal Gedanken macht.
      Ich bin mir ziemlich sicher, dass es mehr schadet als nützt, wenn Ihr ihm zu erklären versucht, was bei ihm eventuell nicht in Ordnung ist. Denn so wird es höchstwahrscheinlich rüberkommen und das ist für ein Kind immer schwer.
      Aus meiner Erfahrung aus Gesprächen mit Betroffenen (und nicht zuletzt aus meiner eigenen Kindheit) weiß ich, wie sehr es einen Jungen beschäftigen kann zu hören oder zu spüren, dass mit ihm was nicht in Ordnung ist. Deshalb würd ich das lieber lassen. Vermittelt ihm lieber, dass Ihr ohne Zögern, ohne Kompromisse und ohne falsche Scham immer für ihn da seid und er mit Euch über alles sprechen kann.


      LiLi1316 schrieb:

      manche kommentare haben mich da als Mutter echt bestürzt und auch traurig gemacht....
      Das ist ein wichtiges Thema und es tut mir leid, dass Du als Mutter, die die Vorhautamputation ihres Sohnes nicht aktiv vorangetrieben hat und die OP nun wirklich bedauert, das abkriegst.
      Allerdings bitte ich Dich hier um Verständnis für die negativ Betroffenen. Viele von ihnen leiden unter ihrem Zustand, sind voller Trauer und Wut, fühlen sich hilflos. Dass dann die Wortwahl mitunter etwas schärfer und nicht immer politisch korrekt ausfällt, ist verständlich, denke ich.

      Bitte halte Dir immer vor Augen, wie man als Außenstehender reagiert, wenn es um die Verstümmelung weiblicher Genitalien geht. Wie verständnisvoll wir sind, wenn sich ein "beschnittenes" Mädchen über die Erwachsenen beklagt, die ihr das angetan haben. Wie oft wird in sozialen Netzwerken darüber geschimpft, dass Männer daran schuld seien, dass Mädchen und Frauen so leiden müssen.
      Das dürfte zu einem großen Teil stimmen, dennoch darf ich mich als Mann davon nicht angesprochen fühlen.

      Und ebenso brauchst Du als Mutter Dich nicht davon angesprochen zu fühlen, wenn ein Betroffener von übergriffigen Eltern/Müttern spricht, die ein übertriebenes Interesse an den Genitalien ihrer Söhne haben. Dieser Vorwurf trifft auf Dich nicht zu, das ist offensichtlich.
      Viele Betroffene leiden ihr Leben lang unter den Folgen der OP. Deswegen sollten wir diesen Männern ihre Wut, ihren Zorn und diese Verallgemeinerung zugestehen, finde ich.
      Wenn aus Recht Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht! (Bertold Brecht)
      Bräuche und Traditionen können den Menschen an jegliche Abscheulichkeiten gewöhnen (G.B. Shaw)
      Nicht unseren Vorvätern wollen wir trachten uns würdig zu zeigen - nein: unserer Enkelkinder! (Bertha von Suttner)
      tredition.de/autoren/clemens-b…-schnitt-paperback-44889/
    • Hall LiLi1316,

      ich bin da ganz bei Weguer, zeigt Eurem Sohn immer, das er mit all seinen Gedanken, Sorgen und Nöten zu Euch kommen kann und sprecht ihn aber nicht von Euch darauf an, was alles durch die Zirkumzision passiert sein könnte. Sollte er sich irgendwann äußern, haben wir hier auch eine Rubrik für Jugendliche und er kann sich dann hier durch die Rubriken lesen.

      Ihr bekommt das schon hin und ich denke, das klar ist, das ihr nicht in die Rubrik Eltern gehört die ein zu großes Interesse haben. Aus Dir spricht eine sehr besorgte Mutter. Ansonsten hat Weguer alles gesagt
      "Those who cannot remember the past are condemned to repeat it"

      "Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen."


      George Santayana (1863-1952)
    • Komplexe Sache, was tun, wie weiter...bin da ganz bei dem was Weguer und Bela schreiben, wichtig ist eure offene Haltung, und das er weiß und spürt, wenn was ist, er ein Problem hat ( und das nicht nur auf dieses eine bezogen) das er zu euch kommen kann und ernst genommen wird...auf ihn zugehen, von euch aus das Gespräch suchen...nein

      Das ist nur das eine, verbal...aber das non-verbale, was "spiegelt" ihr, was denkt ihr?Ihr macht euch Sorgen um die Zukunft, was er mal für Probleme damit haben könnt? Sorgen (und Schuldgefühle?) über etwas, was er noch gar nicht verstehen, keine Ahnung haben kann... Doch niemand weiß, ob er überhaupt ein Problem damit haben wird...
      Jetzt aber zu sagen(oder du dir sagst)" Hör auf dir Sorgen zu machen, es darf dich nicht auffressen"?... geht genauso wenig wie wenn ich dir sag "denk nicht an einen rosa Elefanten "...was braucht es, das du/ihr das erstmal so wie es ist stehen lassen könnt?

      Zu den von dir genannten Vorwürfen an Eltern...danke, das du es sagst, so habe ich das noch gar nicht gesehen, wie das bei Eltern ankommt...kannst du mir da Beispiele nennen, gerne auch per PN , denn Pauschalisierungen geht gar nicht, mag ich auch niemandem zugestehen, egal wie traumatisch die Erfahrungen...
      Es gibt sicher Einzelfälle, wo man sicher die Frage stellen muss, warum da so ein übermäßiges Interesse...aber ich halte jede Verallgemeinerung für falsch...
      Menschen wurden erschaffen, um geliebt zu werden. Dinge wurden erschaffen, um benutzt zu werden. Der Grund, warum sich die Welt im Chaos befindet ist, weil Dinge geliebt und Menschen benutzt werden. -Dalai Lama
    • Alles klar, danke für eure Meinung, diese werde ich auf jeden Fall beherzigen!!!

      Er hat bis jetzt davon ja garnichts mitbekommen, dass ist mir sehr wichtig und ich weiß das es auch psychologischer Sicht auch so bleiben sollte!!!


      Urolüge schrieb:



      Jetzt aber zu sagen(oder du dir sagst)" Hör auf dir Sorgen zu machen, es darf dich nicht auffressen"?... geht genauso wenig wie wenn ich dir sag "denk nicht an einen rosa Elefanten "...was braucht es, das du/ihr das erstmal so wie es ist stehen lassen könnt?
      ich weiß es leider selbst nicht.. ich suche seit Wochen einen Weg aus diesem Gedankenkarussell .... ich hoffe meine Psychologin hat da nächste Woche einen Rat für mich
    • Gar nichts mitbekommen...geht in einer Familie nicht...Spiegelneuronen...ich fühle was du denkst..

      Ich war auch jahrelang in meinem Gedankenkarussell...durchbrechen konnte ich es erst, als ich das Geschehene auftrennen konnte...in die Auswirkungen auf meine Sexualität...und das warum...und meine "Lösung"...ist eigentlich keine...sondern "Erkenntnisse "?
      Das "warum?"...eigentlich hat es mir immer mehr Fragen gebracht...
      Das Gefühl benützt worden zu sein...war von Anfang an da...konnte es aber nicht zuordnen(nicht aufgeklärt über Alternativen oder weniger invasive Methoden, es gäbe nur die eine Form der Beschneidung, die radikalste, gemacht hat die ein Arzt im praktischen Jahr dem dann was misslungen ist...war Versuchsobjekt für den)
      Aber...ICH habe das machen lassen, die Verantwortung abgegeben an die Ärzte, habe geglaubt, die wissen es besser...und die würden mich doch nicht anlügen...und wenn was schief gelaufen wäre, würden die mir das doch sagen (müssen)...das sind ja schließlich Ärzte...

      Lange Rede kurzer Sinn...was ich daraus gezogen/lernen habe dürfen...jedes Gefühl, dass wir haben, will uns was sagen, muss angeschaut, darf nicht unterdrückt werden. Die Schlüsse dürfen nie eine Du- Botschaft sein (dann bin ich Opfer...) sondern ich....ALLE Probleme die wir haben...wenn wir nicht in Beziehung zu uns selbst oder anderen sind, wenn wir uns selbst und andere nicht als Subjekte sehen und wahrnehmen...sondern als Objekte behandeln...

      Was da in der Medizin oft abgeht, nicht nur bei Phimose, ein handeln nach Schema, dass und das Problem, dann wird das und das gemacht...ohne den Menschen zu sehen, was braucht es wirklich...der Mensch als Objekt...aber nicht nur da...überall, sei es Schule, Arbeit...? Aber wer ist Schuld...die es machen, oder die, die es mit sich machen lassen? Schuld...gibt es für mich auch nicht, sondern Ursache und Auswirkungen...wieder die Frage nach dem warum?

      Deine Psychologin...ich hoffe das sie dir helfen kann...aber keine Ratschläge...das sind auch Schläge ;) ...die Lösung/Antwort ...sie ist schon da...in dir...du musst sie nur sehen...aber alleine kann man da nicht draufkommen, da braucht man Hilfe...ich hoffe die findest du bei ihr...
      Menschen wurden erschaffen, um geliebt zu werden. Dinge wurden erschaffen, um benutzt zu werden. Der Grund, warum sich die Welt im Chaos befindet ist, weil Dinge geliebt und Menschen benutzt werden. -Dalai Lama