Liegts an der Beschneidung?

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    • Liegts an der Beschneidung?

      Hallo zusammen. Ich möchte mir einfach mal alles von der Seele schreiben und vielleicht finde ich hier Leidensgenossen. Durch biografische Umstände (ich arbeite gerade mein Leben auf) habe ich mich mit dem Thema Beschneidung ausführlichst beschäftigt und frage mich, wie Beschneidung in der heutigen Rechtlage überhaupt noch erlaubt sein kann: Stichwort Menschenrechte, Stichwort Gleichstellung der Geschlechter, Stichwort hippokratischer Eid. Sie sollte per se als verstümmelnder, zumindest in unseren geografischen Breitengraden nutzloser und nur schadender Eingriff verboten sein und wenn dann überhaupt nur volljährig durchgeführt werden. In Stichpunkten zusammengefasst:

      - im Alter von 6 Jahren wurde ich natürlich ohne irgendetwas davon zu verstehen oder irgendeine Mitbestimmung radikal beschnitten, d.h. Frenulum, beide Vorhautblätter vollständig entfernt
      - Diagnose war eine "Phimose". Phimose deswegen in ", weil es aus heutiger medizinischer Sicht völlig normal ist, dass man die Vorhaut in diesem Alter nicht zurückziehen kann --> heute gäbe es selbst bei einer echten Phimose andere Behandlungsmethoden
      - Erinnerungen: unmenschliche Schmerzen danach, konnte keine Hosen anhaben, "heilendes" Kamillenbad danach: ich krallte mich am Badewannenrand fest, um diese Schmerzen zu vermeiden, meine Mutter wies mich aktiv an, das Bad zu nehmen
      - Sexualität heute: ich spüre beim Sex aller Art wenig bis nichts, komme lediglich durch eine Kombination aus starker Hand- und Mundarbeit seitens meiner Freundin zum Samenerguss; Ohne diese Vorgehensweise kann ich eine Erektion mangels Stimulation nicht dauerhaft halten, sodass klassischer Geschlechtsverkehr länger als eine Minute gar nicht möglich ist; ich kann also nie auf klassischem Weg ein Kind haben; stattdessen widme ich mich völlig ihr und bereite ihr mehrere Orgasmen hintereinander; ich habe mittlerweile gelernt, mich an ihrem Vergnügen komplett selbst zu freuen und mir eine Art "spirituelle Befriedigung" zu verleihen
      - Beim Lesen der Fachliteratur sehe ich unglaubliche Parallelen zu meiner Biografie: - Schamgefühle (z.B. Vermeiden des Duschens mit meinen Fußballkollegen in der Vergangenheit, Vermeiden von Intimität (Selbst in meiner Teeniezeit haben mich Mädels nicht wirklich interessiert), die wenigen intimen Momente bereiteten überhaupt kein Vergnügen (Handarbeit ihrerseits war schmerzvoll, Oralverkehr ohne jegliche Stimulation) --> ich habs dann einfach ganz gelassen; Selbstwert und -vertrauensprobleme (Noch heute denke ich mir oft, warum meine Freundin mit mir zusammen ist; sie könnte es ja bzgl. Sexualität viel einfacher, normaler und besser haben
      - Und das schlimmste ist: dieses verzweifelte Gefühl der völligen Hilflosigkeit und Machtlosigkeit... es gibt keine Medikamente oder Mittel mir diese Empfindungen zurückzugeben: medizinisch zusammengefasst: das sensible Gewebe am Penis ist komplett irreversibel zerstört, durch das Freiligen der Eichel verhornt sie (Keratinisierung) und zusätzlich diese Hin-und-Her-Gerissenheit zwischen Wut und Verständnis für die Eltern, die das alles sicher entschieden haben ohne die Tragweite zu überblicken.
      - Urologe sagt: aus medizinischer Sicht sei alles in Ordnung

      Beispielszenario für Erektionsprobleme:
      Wenn ich mit meiner Freundin Zungenküsse austausche, bekomme ich immer eine Erektion - ab und an auch, wenn ich es ihr oral mache.

      Die Erektion bleibt, sobald sie sich dann oral + manuell um meinen Penis kümmert (mit ganz viel Druck). Dabei kann ich dann kommen.

      Die Erektion geht dann manchmal schneller, manchmal langsamer weg, wenn ich dann in sie eindringe/eindringen will oder wenn ich meinen Penis einfach außen an ihr reibe. Dabei spüre ich dann nichts. Edit: Berichtige mich, aber ich stelle es mir einfach bei einem "Normalo" so vor, dass die Erektion bleiben würde, würde ich dabei dann stimuliert werden würde.

      Ich kümmere mich dann total um sie und bringe sie mehrmals zum Kommen, damit wenigstens sie befriedigt ist und ich habe gelernt mich an ihrer Freude selbst zu erfreuen.

      Als nächstes steht der Besuch beim Neurologen + Sexualtherapeuten an! Story to be continued...

      Kennt das jemand?? Liegt das an der Beschneidung?? Danke für alle Antworten!
    • Ich glaube der gang zum Sexualtherapeuten ist ein guter weg. Ich finde es etwas befremdlich wenn der Urologe sagt physiologisch sei alles in ordnung.
      Vielleicht helfen ja Erektionsunterstützende Medikamente. Auch würde ich mal einen Penisring aus Kunststoff oder Gummi probieren. Vielleicht hilft dir das ja durch den Druck die Erektion zu halten und es kann auch stimulierend sein. Vielleicht kann deine Partnerin auch die Hoden stimulieren. Mitunter kann das sehr angenehme Gefühle auslösen.
      Vielleicht kannst du deine Eichel wieder sensibler machen. Hier sind Leute die gute Erfahrungen mit Schutzhüllen haben. Nachts wird dann die Eichel eingecremt und in Klarsichtfolie gewickelt.
    • Ich hole meinen Thread mal wieder hoch, weil ich erneut ein Ventil brauche.

      Gestern wollte ich wieder mit meiner Freundin schlafen. Natürlich ging es wieder nicht, weil nach anfänglich guten Gefühlen (sie massierte meine Eichel sehr hart) meine Erektion zusammenfiel, sobald sie die Massage beendete. Danach holte sie mir ca. 15 Minuten mit der Hand einen runter, bis ich gekommen bin.

      Fünf Minuten später habe ich geweint wie ein Schlosshund, mit einer Emotionenmischung aus Rührung, dass sie das alles mitmacht, Verzweiflung, dass es einfach nicht funktioniert, Wut, was ich alles verpasse und Angst, dass es ihr irgendwann zu blöd wird und sie mich verlässt. Hat mich total übermannt.
      Sie hat mich dann getröstet, dass ich doch nichts dafür könne und alles gut sei und ich mir keine Gedanken machen solle.
    • Hast du schon überlegt zu restoren? Soll schon vielen Betroffenen geholfen haben. Gibt sogar eine Art "start-up" Unternehmen aus Schweden oder so ähnlich (wurde hier im Forum bereits erwähnt, weiß aber leider nicht in welchem Thread), die verkaufen moderne (wie ich finde) Restoringgeräte. Von denen war ich positiv überrascht.
    • Moe_97 schrieb:

      Gibt sogar eine Art "start-up" Unternehmen aus Schweden oder so ähnlich (wurde hier im Forum bereits erwähnt, weiß aber leider nicht in welchem Thread), die verkaufen moderne (wie ich finde) Restoringgeräte.
      Du meinst bestimmt die Firma foreskinned, nehme ich an? Ich kann bestätigen, dass die Produkte von denen Top sind. Ben, der Inhaber des Unternehmens, ist auch ein sehr netter und hilfsbereiter Typ, der Fragen immer zeitnah beantwortet. Laut Ben war ich der erste von allen Kunden, der seine Lieferung erhalten hat. Ich habe hier das Foreskinned Air, das ist ein Inflation-Device. Die Inflationsmethode ist sowas wie der Gold-Standard, da sie mit sphärischen Druck arbeitet. Da wird jede Ritze gedehnt und vor allem auch der Rest der inneren Vorhaut sowie die Narbe. Ich trage mein Air so lange es geht, meist zwischen 4-12 Stunden am Tag. Die restliche Zeit trage ich den DTR, vor allem auf der Arbeit. Wenn ich auf Toilette bin, wende ich auch immer manuelle Methoden an. Beim Air muss man öfter mal die Haut unter dem Gripper neu positionieren, weil es recht schnell ziept. Ansonsten ist das Teil aber bombendicht und verrutscht auch nie. Kein Vergleich zum HyperRestore Direct Air, mit dem ich nicht so happy war.

      Um ehrlich zu sein: Mir hat das Restoring bisher leider nicht bei meiner erektilen Dysfunktion geholfen, aber Masturbation, die vorher auch schon bzw. noch möglich war, gestaltet sich jetzt deutlich spaßiger. Man darf das, was man durch Restoring erhält, eben nicht mit einem intakten Penis vergleichen, sondern mit einem beschnittenen. Ansonsten verliert man schnell die Lust und wirft die Flinte ins Korn. Mit Restoring hab ich schon öfters aufgehört und wieder angefangen, als mit dem Rauchen.
      "The only thing necessary for the triumph of evil is for good men to do nothing"
    • Jacques44 schrieb:

      Ich hole meinen Thread mal wieder hoch, weil ich erneut ein Ventil brauche.

      Gestern wollte ich wieder mit meiner Freundin schlafen. Natürlich ging es wieder nicht, weil nach anfänglich guten Gefühlen (sie massierte meine Eichel sehr hart) meine Erektion zusammenfiel, sobald sie die Massage beendete. Danach holte sie mir ca. 15 Minuten mit der Hand einen runter, bis ich gekommen bin.

      Fünf Minuten später habe ich geweint wie ein Schlosshund, mit einer Emotionenmischung aus Rührung, dass sie das alles mitmacht, Verzweiflung, dass es einfach nicht funktioniert, Wut, was ich alles verpasse und Angst, dass es ihr irgendwann zu blöd wird und sie mich verlässt. Hat mich total übermannt.
      Sie hat mich dann getröstet, dass ich doch nichts dafür könne und alles gut sei und ich mir keine Gedanken machen solle.
      Kein Spass für eine Beziehung...glaub nur, dass da mit einem offenen Umgang die Beziehung bestehen bleiben, sogar wachsen kann...

      Was vielleicht helfen kann...umstellen auf sanftes masturbieren, auch wenn sie es macht...spielen und herausfinden wo du am besten erregbar bist, langsam und ohne "Ziel" zu ejakulieren...(und für dich ,wenn du selber, genauso...und keine Filmchen ;) )

      Durch das "angewöhnen " von harter Masturbation zu Pornos, da schaffen es sogar Intakte sich Probleme wie du sie beschreibst, anzukonditionieren...

      Aber ein guter Sextherapeut kann dir da sicher noch besser helfen, Möglichkeiten für dich/euch zu suchen...
      Menschen wurden erschaffen, um geliebt zu werden. Dinge wurden erschaffen, um benutzt zu werden. Der Grund, warum sich die Welt im Chaos befindet ist, weil Dinge geliebt und Menschen benutzt werden. -Dalai Lama
    • Mit Restoring habe ich mich noch überhaupt nicht beschäftigt.
      Pornos schaue ich schon lange keine mehr und seitdem ich mit meiner Freundin zusammen bin (Weihnachten letztes Jahr) habe ich vielleicht drei Mal selbst masturbiert. Wenn sie aber etwas sanfter macht, spüre ich einfach gar nichts. Im anderen Fall spüre ich überhaupt keine Stimulation.
      Wenn sie bspw. mit den Zähnen an der Eichel entlang fährt, spüre ich das nur minimal.

      Sexualtherapeut werde ich demnächst mal anrufen.
    • Weiß deine Freundin von dem Vorhaben Sextherapeut...was sagt sie dazu?

      Wo ich mir noch Gedanken mache...ist ein Sextherapeut (jetzt) schon angebracht? ...du hast dein letztes mal mit deiner Freundin beschrieben, deine Verzweiflung, Wut und Angst...da schwirren viele (und starke) Gefühle unsortiert rum...und wenn die alle nicht anerkannt, einsortiert und bearbeitet sind...wird dir beste Sextherapeut nichts bringen (ein guter schon, aber der wird ganz woanders anfangen müssen...und das wird teuer, den Sextherapie ist keine Kassenleistung...)
      Menschen wurden erschaffen, um geliebt zu werden. Dinge wurden erschaffen, um benutzt zu werden. Der Grund, warum sich die Welt im Chaos befindet ist, weil Dinge geliebt und Menschen benutzt werden. -Dalai Lama
    • Ich habe mich unklar ausgedrückt. Ich meinte eine Psychotherapeutin mit Behandlungsschwerpunkt Sexualtherapie. Dementsprechend würde das Hand in Hand gehen.
      Bis jetzt habe ich mit ihr noch nicht darüber gesprochen, was ich aber tun werde, sobald ein Termin vereinbart ist. Zuerst gilt es eh erstmal, meine Probleme damit aufzuarbeiten, ehe sie ins Spiel kommt.
      Ich bin privat versichert, von dem her stellt das kein Problem dar!
    • du bist einer längeren Beziehung...und möchtest eine Therapie machen / Termin ausmachen ohne vorher mit deiner Freundin gesprochen zu haben?

      Wie wäre das für dich?

      ( will mich da nicht einmischen , dass beurteilen kannst nur du...aber für mich hat das gewaltigen Zündstoff...wenn ich das richtig verstanden habe...)
      Menschen wurden erschaffen, um geliebt zu werden. Dinge wurden erschaffen, um benutzt zu werden. Der Grund, warum sich die Welt im Chaos befindet ist, weil Dinge geliebt und Menschen benutzt werden. -Dalai Lama
    • Ich habe mit meiner Freundin schon über die Probleme gesprochen und sie weiß auch, dass ich bereits beim Neurologen/Urologen und im MRT war. Sie sagt, dass alles gut ist und ich das alles nicht für sie machen brauche. Sie weiß also über alle meine Emotionen Bescheid. Ich suche jetzt Wege, damit für mich umzugehen. Das unterstützt sie. Das Wort Psychotherapeut konkret ist halt noch nicht gefallen. Sehe nicht, welchen Zündstoff das jetzt beinhalten sollte.
    • Jacques44 schrieb:

      Das Wort Psychotherapeut konkret ist halt noch nicht gefallen. Sehe nicht, welchen Zündstoff das jetzt beinhalten sollte.
      Das ist völlig in Ordnung. Schließlich geht es in erster Linie um deine Probleme und Belastungen.
      Und das in erster Linie für sich behalten zu wollen ist ganz normal und verständlich.
      Du kannst ihr ja im Laufe der Therapie immer noch davon erzählen, wenn du dafür bereit bist und es für sinnvoll hältst.