Vernarbungen - unschöne letzte Wochen.

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    • Vernarbungen - unschöne letzte Wochen.

      Hallo zusammen,

      es folgt ein etwas längerer Text, u.a. mit meiner Historie. Daher habe ich unten markiert, wie es aktuell aussieht, wer sich das sparen will.

      Wie viele in diesem Forum habe ich eine Phimose. Das Problem ist angeboren. Ich erinnere mich noch, dass meine Vorhaut als Junge kurzzeitig mit einer Salbe behandelt wurde, weil sie sich beim Waschen nicht zurückziehen ließ. Seitdem kann ich meine Vorhaut im unerrigierten Zustand zurückziehen. Die Probleme fangen dann bei der Erektion an.
      Ich bin 22 Jahren alt und wusste schon relativ früh über meine teilweise Vorhautverengung. Damals habe ich mich nicht getraut mit meinen Eltern (bzw. meiner Mutter, habe keinen Kontakt zu meinem Vater) über das Problem zu sprechen und bin auch nicht zum Arzt gegangen.
      Den Mut habe ich erst vor zwei Jahren gefasst. Ich dachte auch immer, dass Problem löse sich noch von selbst oder es einfach ignoriert. Allerdings habe ich schon als Teenager Dehnübungen versucht - der Erfolg war eher mäßig.

      Der erste Artztbesuch war eine ziemliche Katastrophe. Ich kam rein in das Behandlungszimmer und der dickbäuchige alte Urologe hat sich meinen Penis angeschaut. Relativ schnell hat er erkannt, was das Problem ist und mir auch zack eine Überweisung zur Zirkumzision ausgehändigt. In - das ist nicht gelogen - 5 Minuten war ich wieder raus aus dem Behandlungszimmer. Auf die Frage, ob man nicht konservativ behandeln könne, meinte er, dass sei keine langfristige Lösung - werde immer wiederkehren etc. Eigentlich nichts, was in diesem Forum irgendjemanden überrascht.

      Für mich war die Beschneidung ein absolutes No-Go. Daher habe ich nichts weiter aus der Überweisung gemacht und bin nie wieder zu dem Urologen hin. Das Problem hat sich aber leider nicht in Luft aufgelöst.

      Meinen zweiten Arztbesuch hatte ich in einer anderen Stadt bei einem recht jungen Urologen. Es ist zwar bevormundend, aber ich bilde mir ein, dass das Alter des Arztes eine Rolle bei seiner Behandlung und leider auch seinem Verständnis, spielt. Tatsächlich war der Arzt sehr freundlich. Ich sprach ihn auf konservative Methoden an und er verschrieb mir Betamethason. Allerdings war auch er der Ansicht, dass eine Beschneidung letztlich notwendig ist. Immerhin gab es keine Überweisung.

      Ich hatte neuen Mut gefasst und begann die Dehntherapie. Der Erfolg war da, allerindgs schien er zu stagnieren. Ich konnte die Vorhaut knapp bis zur Hälfte über meine Eichel im errigierten Zustand ziehen. Doch dann folgt, was mir jedes Mal wiederfährt und mir ehrlich den Rest gibt: Risse in der Vorhaut.
      Ein kleiner, kaum erkennbare Riss zieht sich durch die Vorhaut. Das ist dann erst einmal das Ende der Therapie. Aber warum passiert das? Nach meinem Empfinden habe ich bisher nie bis zur Schmerzensgrenze gedehnt. Die Methoden dafür sind unterschiedlich. Früher habe ich die Vorhaut des steifen Penis nach hinten gezogen und gehalten. Ich habe aber auch versucht, die Vorhaut nach "oben" zu ziehen und dort zu halten (was im allgemeinen angenehmer ist). Ich muss dazu sagen, dass das Dehnen häufig mit anschließender Masturbation daherkommt. Das liegt an der Natur der Sache, denke ich. Wobei ich auch gehört habe, Masturbation ist dem Dehnen zuträglich.

      In jedem Fall: Riss in der Vorhaut, schluss mit lustig. Ich habe pausiert, bis die "Wunde" geheilt ist. Ich ziehe die Vorhaut aber beim Duschen zurück - ich bin nicht sicher, ob das gut ist, wenn ein Riss da ist...
      Gleichzeitig habe ich mir Phimocure bestellt. Als ich den Eindruck hatte, alles ist in Ordnung, habe ich die Ringe eingesetzt. Ich setze sie ein, mache etwas anderes und nach ein paar Stunden, nehme ich sie wieder raus. Zwischendurch muss ich ein bisschen was zurechtrücken.
      Auch mit den Ringen habe ich Erfolg, auch mit den Ringen "stagniert" der Erfolg, auch mit den Ringen reißt meine Vorhaut ein.

      Was mir aufgefallen ist: Meine Vorhaut reagiert empfindlicher, wenn ich nicht masturbiere. Oder anders gesagt: Erst wenn ich ein paar Tage nicht masturbiere, stelle ich Schmerzen an meiner Vorhaut fest.

      Jeder Riss in der Vorhaut, so klein er auch sein mag, ist ein riesen Rückschlag, auf den ich sehr empfindlich reagiere. Es ist ein Zeichen für Misserfolg.
      Ich habe die Ringe also aufgegeben und erneut das Thema Phimose verdrängt. In der Zeit habe ich fröhlich vor mich hin mastubiert, ohne große Verschlechterungen zu merken. Irgendwann kam mir das Thema wieder in den Sinn. Da habe ich die Ringe wieder ausgepackt. Das war ein Jahr nach dem ersten Versuch.
      Ich brauche nichts neues zu schreiben. Es spielte sich genauso wie beim ersten Mal ab. Ja - und nu?

      Ich habe schon als Baby mit trockener Haut zu kämpfen, bin Neurodermitiker (wobei eher leicht ausgeprägt). Ich weiß nicht, ob das damit zu tun hat. Meistens benutze ich beim Dehnen selbst Creme, manchmal auch nach dem Duschen. Diabetis habe ich nicht.

      Ich bin einfach nur noch ratlos. Wenn ich dehne, verletze ich meine Vorhaut. Wenn ich zum Arzt gehe, verletzt der Arzt meine Vorhaut - irreversibel. Das kann doch nicht richtig sein? Hinzu kommt, dass die Probleme ja schon bei der Arztsuche beginnen... Wo finde ich den einen Arzt, der einfühlsam ist und außerdem Erfahrung mit dem Problem hat, abseits der radikalen Beschneidung? Ich komme aus dem Raum Hannover, wenn jemand einen Tipp hat, gerne melden.

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      Mittlerweile sieht es so aus. Wenn ich von oben auf meine Vorhaut schaue, habe ich zwischen 12 Uhr und 5 Uhr vier Narben. Soweit ich das beurteilen kann, stammen alle diese vier Narben aus den letzten Wochen (was mit den Narben von davor ist, weiß ich nicht - entweder sie sind so klein, dass ich sie nicht erkennen kann oder es sind die selbe Problemstellen). Die Narbe auf 12 Uhr ist am längsten mit etwa 1cm. Was mich erschreckt: Zwei Narben habe ich unmittelbar nach dem Dehnen bekommen. Dann habe ich nichts weiter gemacht, außer den Toilettengang und das Waschen. Und diese Woche entdecke ich zwei weitere Narben, von denen zumindest eine schmerzt...Dabei habe ich die Vorhaut doch gerade geschont....

      Ich weiß gar nicht, was ich machen soll. Abwarten? Gar nichts machen, bis sich die Vorhaut komplett beruhigt hat? Soll ich die Vorhaut beim Duschen zurückziehen? Soll ich sie eincremen? Ich habe den Eindruck, der Zustand meiner Vorhaut ist so schlecht wie noch nie. Wenn ich gar nichts mache, habe ich Angst dass die Vorhaut eher enger wird, weil ihr die "Übung" fehlt.

      Ich weiß, dass hier im Forum viele darunter leiden, dass ihnen die Vorhaut als Kind genommen wurde. In meinem Fall ist es die Vorhaut, die zwar da ist, aber mir zusetzt. Nicht falsch verstehen: Ich mag meine Vorhaut und ich würde sie gerne behalten. Doch im Moment sehe ich nur schwarz.

      Keine Ahnung, was ich von euch hören möchte. Mitgefühl, Ratschläge, Erfahrungen? Ich wollte einfach mal jemanden haben, mit dem ich über dieses Spezialthema sprechen kann.
    • Nur kurz...ab zum Hautarzt...was ist da los, ist da noch was anderes "unterwegs"? Jede gesunde Haut lässt sich dehnen...aber wenn da was chronisch entzündliches vorliegt...oder auch "nur" ein Hautpilz...keine Chance, da gibt es dann Risse und Narben...
      Menschen wurden erschaffen, um geliebt zu werden. Dinge wurden erschaffen, um benutzt zu werden. Der Grund, warum sich die Welt im Chaos befindet ist, weil Dinge geliebt und Menschen benutzt werden. -Dalai Lama
    • Danke, dass ihr so schnell antwortet.

      brokendream schrieb:

      Was für eine Creme, Öl oder Lotion benutzt zur Unterstützung beim Dehnen?

      Die Reinigung unter der Dusche wird nicht das Problem sein.
      Ich habe anfangs Betamethason genommen. Leider ist die Creme nicht mehr gut, weshalb ich sie nicht mehr benutze. Hat laut Apotheker ein "Verfallsdatum" von drei Monaten. Das ist zwei Jahre her.

      Im Moment nutze ich noch die Creme, die mit Phimocure dazu kommt. Die enthält u.a. Lanolin. Wenn mich nach dem Duschen eingecremt habe, habe ich so eine Oliven-Lotion genommen. Einfach mit dem Ziel, trockene Haut vorzubeugen.

      Urolüge schrieb:

      Nur kurz...ab zum Hautarzt...was ist da los, ist da noch was anderes "unterwegs"?
      Vermutlich ist der Hautarzt keine verkehrte Adresse. Mit dem bloßen Auge erkenne ich da keine Ekzeme, Rötungen oder sonstige Auffälligkeiten. Die Haut juckt über den Tag nicht. Allerdings, nach dem Wasserlassen spüre ich - seit dem ich die Vernarbungen habe - ein kleines Unwohlsein. Das geht dann auch schnell wieder weg. Ich habe bisher angenommen, dass ist einfach die strapazierte Haut. Aber vielleicht sollte sich das jemand anschauen.


      Mir fällt gerade noch etwas ganz wichtiges ein, was ich gestern vergessen habe zu erwähnen. Neben der Enge der Vorhaut, habe ich eine doch sehr enges Frenulum. Soweit ich das sehe, ist das eher ein sekundäres Problem. Das sollte sich ja mitdehnen.
      Aber dann habe ich ein Problem, wozu ich bei Erwachsene kaum Infos finde. Meine Vorhaut "klebt" auf der linken Seite noch an der Eichel. Das ist ja eigentlich ein Problem, das man von Kindern kennt. Lange Zeit war es mir gar nicht mal bewusst.
      Es ist nicht viel, aber ich kann dort nicht den Eichelkranz erkennen wie auf der rechten Seiten. Ich habe versucht diese Verklebung beim Bad leicht zu lösen. Das ist aber ein sehr unangenehmes Unterfangen. Gaanz leicht löst sich die Haut tatsächlich, die dann direkt sehr empfindlich ist. Ich bin mir daher nicht sicher, ob das so gedacht ist. Keine Ahnung, ob man von Verklebung sprechen muss. Eigentlich wirkt es schon zusammengewachsen. Den zweiten Urologen, bei dem ich war, habe ich darauf angesprochen. Der ist aber nicht darauf eingegangen - ich glaube der ging davon aus, dass sich das beim Dehnen erledigt?
      Das wäre vermutlich auch ein Fall für einen erneuten Besuche beim Urologen, aber gibt es hier Erfahrungen dazu? Ich habe gelesen, dass der Uro dass wohl mit Werkzeug lösen kann. Weiß aber nicht, ob das notwendig und gut ist.