leider zu spät...

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    • leider zu spät...

      hallo zusammen,

      ich wusste nicht so recht wo ich schreiben soll, dachte jetzt mal unter dem Eltern Forum ist ok.... besser wäre aber wohl unter: wie geht ich damit um ....

      wie geh ich damit um, dass mein Sohn vor zwei Jahren unnötigerweiße beschnitten wurde....

      Erstmal zu unserer Vorgeschichte: Es fing vor 4 Jahren bei der U Untersuchung an, unser damaliger Kinderarzt (mittlerweile haben wir zum Glück gewechselt,aber aus anderen Gründen)
      wies mich darauf hin, das die Vorhaut unseres Sohnes wohl etwas verengt sei (bis dato war mir nur aufgefallen das er einen leichten Rüssel hat, aber da er keine Probleme damit hatte, hatte ich dem ganzen keine weitere Beachtung geschenkt, mein Bauchgefühl war also eigentlich richtig)....Viel hat er mir dazu nicht wirklcih erklärt, er schrieb nur eine Creme auf und eine Überweisung zum Kinderchirug (Dr.Deindl in Nürnberg) ....Ich wollte mit der Creme noch warten bis wir beim Kinderchirug waren, zweite Meinung und so....
      Er machte an sich erstmal einen sehr netten und kompetenten Eindruck, sagte im Prinzip das gleiche wie der Kinderarzt und meinte auch das eine Creme hier das erste Mittel der Wahl wäre... ok gut... wir cremten also fleißig und konnten auch schnell Verbesserungen sehen! Wir sollten nach Beendigung der Creme Therapie uns erneute zur Nachkontrolle blicken lassen... dr.Dreindl war auch mit der Wirkung der Creme soweit zufrieden und meinte wir sollten in einem Jahr zur Kontrolle kommen oder falls sich in der Zwischenzeit Problem ergeben...soweit so gut...
      Das JAhr 2018 war bei uns sehr chaotisch und stressig (Hauskauf und umbau, unser Tochter war häufig krank inklusive mehrfacher Krankenhaus besuche) .. und nach dem der Kinderarzt bei der jährlichen U-Untersuchung die vorhaut kontrollierte und nichts weiter dazu sagte und mein Sohn auch weiterhin keinerlei Probleme hatte, sind wir in diesem Jahr nicht zu Kontrolle zu Dr.Deindl gegangen...
      Ende 2018 / Anfang 2019 fiel mir jedoch auf, dass er beim pinkeln plötzlich ballonierte und auch öffters nach dem urinieren an seinem Penis rumzupfte (ich vermutete das sich im Rüssel Urinreste sammelten die ihn dann juckten!?) ... außerdem konnte man die Eichel beim vorsichtigen zurück schieben der vorhaut nun garnicht mehr sehen, es war nur ein stecknadel großes Loch übrig .... darauf hin machte ich mir doch etwas Sorgen und vereinbarte einen erneuten Kontrolltermin beim Kinderchirug...
      Dort ging dann irgendwie alles ganz schnell, er meinte das wäre schon alles sehr eng und er ist ja jetzt auch schon 6 und gecremt hätten wir ja auch schon und das hätte ja dann wohl dauerhaft nichts gebracht.. da müsste man wohl leider jetzt doch beschneiden.... im ersten Moment war ich natürliczh etwas geschockt und traurig aber dachte mir: ok wenn es sein muss, er ist der Experte, dann muss es halt sein... wenn er dadurch dann später weniger Probleme hat.... so wurde es mir im Prinzip vermittelt.. heute ärger ich mich sehr über mich selbst, dass ich nicht genauer nachgefragt habe etc. ... aber ich finde, auch wenn ich als Mutter unsicher bin und mir Sorgen mache, ein guter Arzt muss in dem Moment trotzdem richtig aufklären und hätte in dem Fall sagen müssen: ich versteh, dass sie Angst haben wir verpassen hier was , aber aus medizinischer Sicht gibt es keinen Grund dazu und übereilt brauchen wir hier jetzt erstmal garnicht handeln solang er keine größeren Probleme hat wie dauerhaften Entzündungen etc. ..
      Uns hat einfach das entscheinende Stück Information gefehlt: Ihr Sohn ist altersgerecht entwickelt, wir können ruhig noch abwarten!!! das wurde in keinem der Gespräche jemals nur anssatzweise erwähnt...
      Also ihr könnt es euch schon denken: zwei Monate später wurde unserem Sohn die vorhaut komplett entfernte... auch hier auf Anraten des Arztes: eine komplette Beschneidung ....
      AUch hier hätte ich auf meine Mama Bauchgefühl hören sollen: ich war eher für die Teilbeschneidung weil ich dachte: warum mehr weg schneiden als nötig, es reicht doch der verengte Teil....Ich hab tagelang mit meinem Mann hin und her überlegt, ausschlaggebend war für uns dann letztendlich die Aussage des Arztes: das Risiko für eine erneute Verenung ist groß und somit auch das Risiko für eine zweite OP ....
      Wir will seinem Kind schon freiwillig eine zweite OP zumuten... langt ja schon die eine....


      jetzt hab ich eben vor zwei Wochen durch Zufall erfahren das sich die Leitlinien geändert haben.. eine BEschneidung in dem Alter fast immer verfrüht und unnötig ist usw.
      Ihr könnt euch bestimmt vorstellen wie ich aus allen Wolken gefallen bin....

      ich hätte mir einfach gewünscht das der Kinderarzt und der kinder chirug mehr dazu gesagt hätten... mich aufgeklärt , dass es in dem Alter völlig normal so ist, solang er keine schmerzen etc. hat... auch wenn ich mir Sorgen gemacht habe, hätten sie mir versicheren müssen das es keinen Grund zur sorge und schon garkeinen zur op gegeben hätte zu dem damaligen zeitpunkt.... und das war halt nicht so... dadurch war ich unwissend und hab mich realtiv schnell auf die OP eingelassen weil mir vermittelt wurde das es schon nötig ist.....

      Ich mach mir jetzt sehr große vorwürfe das ich nicht selbst nochmal im Internet rechechiert habe sondern den Ärzten vertraut habe!

      Die ersten Tage nach dieser Info waren wirklich schwer für mich, ich hab mir schwere Vorwürfe gemacht, hatte so eine Wut in mir.... ich konnte tagelang nichts essen und hab jede freie Minute wo meine Kinder nicht anwesend waren nur geweint... was habe ich meinem wundervollen, klugen, einfühlsamen , hübschen Jungen da angetann... völlig unnötig.... ich war in einem psychischen tief.....

      Natürlich haben wir in dem Moment mit den besten Absichten gehandelt, mit dem Wissen das wir hatten.... nichts destotrotz bin ich einfach total wütend auf die Ärzte und trotzdem auch ein Stück weit auf mich selbst, ich glaube jede Mama hätte in dem Fall Schuldgefühle.
      Wir haben ihm halt völlig unnötig die starken schmerzen, das OP Risiko und die Folgeschäden zugemutet ... und das nagt wirklich sehr an mir!!

      Mittlerweile konnte ich mich , mit Hilfe meines Mannes und meiner Mutter wieder etwas aus dem Tief rausholen ...
      Ich probier positiv zu bleiben im dem ich mir sage: aktuell geht es ihm gut und er hat keine Probleme.

      Er selbst hat auch schon gesagt, es stört ihn nicht das es bei ihm anders ist als bei den meisten anderen jungs...


      Nichts destotrotz bleibt die Wut und auch die Betroffenheit wie wenig hier augeklärt wird... verfrüht gehandelt.... Eltern unwissend gelassen werden... das kann doch nicht sein.... dieser Eingriff wird in der Gesellschaft und auch leider noch bei vielen Ärzten als "Standard" hingestellt.. und dem ist einfach nicht so.... wir haben falsch gehandelt weil wir einfach von den Ärzten nicht richtig informiert wurden... und das in der modernen Zeit in der wir leben.. ich bin echt erschüttert!

      Traurige Grüße, LiLi1316 ;( ;(
    • ich hab natürlich die letzten tage auch das : was wäre wenn spiel 1000x im meinen kopf durch gespielt...

      was wäre wenn uns der Kinderarzt nicht an dr.deindl sondern Prof. Stehr verwiesen hätte, sind ja beide in Nürnberg.

      was wäre wenn ich selbst nochmal im Internet recherchiert hätte (ich wollte bewusst nicht googeln weil ich keine Horror Stories von nach der OP lesen wollte, ich dachte ja sie ist einfach nötig und darum ändert das auch nichts mich vorher total verrückt zu machen und ich hab Dr.Deindl mit seiner langjährigen Erfahrung natürlich auc hschlichtweg einfach vertraut, dass gebe ich offen zu)


      Worauf micht das ganze Thema übrigengs zusätzlich aufmerksam gemacht hat: unnötige behandlungen und ops ... da gibts ja auch stories...

      ich war ja ech schon immer etwas skeptisch und vorsichtig.. wir sind auch sehr mit alternativer medizien / naturheilkunde unterwegs ...aber das was uns jetzt da passiert ist... ich vertraue keinem arzt mehr so schnell :thumbdown:
    • Hallo LiLi1316

      und Willkommen hier im Forum.

      Vielen Dank, das Du uns Deine Geschichte erzählt hast. Viele hier, haben erlebt, das von Seiten der Ärzte oft schlecht aufgeklärt wird. Dein Beitrag ist wichtig, denn vielleicht liest ihn ja auch mal ein Arzt und jede dieser Einzelschicksale kann dazu Beitragen, das ein Umdenken stattfindet. Das dauert lange, doch auch mit kleinen Schritten kommen wir voran.

      Viele Grüße
      "Those who cannot remember the past are condemned to repeat it"

      "Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen."


      George Santayana (1863-1952)
    • Bela2012 schrieb:

      Hallo LiLi1316

      und Willkommen hier im Forum.

      Vielen Dank, das Du uns Deine Geschichte erzählt hast. Viele hier, haben erlebt, das von Seiten der Ärzte oft schlecht aufgeklärt wird. Dein Beitrag ist wichtig, denn vielleicht liest ihn ja auch mal ein Arzt und jede dieser Einzelschicksale kann dazu Beitragen, das ein Umdenken stattfindet. Das dauert lange, doch auch mit kleinen Schritten kommen wir voran.

      Viele Grüße
      Ich bin schon seit meinen Schwangerschaften in einem Mami Forum unterwegs und dort habe ich die Info geteilt. Was positivi war: fast alle Jungsmamas haben berichtet , bei deren Söhnen ähnliche Probleme da waren, haben die Kinderärzte zum abwarten geraten! Da hat man schon das Gefühl die neue Leitlinie hat sich "rumgesprochen" .... leider hatten wir da wohl wirklich einfach großes großes Pech! :(

      gerade hab ich meine E-Mails gecheckt weil ich bei unserem alten Kinderarzt alle Berichte von Herrn Deindl angefordert habe...

      Diagnose März 2017: Phimose, Frenulum breve3, Vorhautverklebung, Schnürrig, Pendelhoden
      Therapie: derzeit keine dringliche OP Indikation , 4 Wochen 2x täglich Dexamethason

      Diagnose Juni 2017: Befundbesserung, noch komplette Vorhautverklebung, Pendelhoden
      Therapie: Weiterhin keine dirngliche OP Indikation, regelmäßige Kontrolle

      Diagnose Januar 2019: nach absetzen der Salben Therapie jeweils wieder sehr eng, mit leichter Ballonierung
      Meatus kanpp einsehbar, Präputium eng
      Therapie: ambulante komplette oder subtotale Circumcision


      Also ich bin jetzt ja noch Leihe auf dem Gebiet aber selbst ich versteh hier nicht warum bei der Diagnose im Januar dann so schnell doch zur OP geraten wurde???

      Ich bin so wütend das einfach nicht klar kommuniziert wurde... eigentlich hätte er ja sagen müssen: solang er keine Entzündungen und Schmerzen hat, müssten wir hier auf jeden FAll nochmal ein bisschen abwarten, der Befund ist an sich so erstmal altersgerecht!
      Oder wie seht ihr das????
    • LiLi1316 schrieb:

      Also ich bin jetzt ja noch Leihe auf dem Gebiet aber selbst ich versteh hier nicht warum bei der Diagnose im Januar dann so schnell doch zur OP geraten wurde???

      Ich bin so wütend das einfach nicht klar kommuniziert wurde... eigentlich hätte er ja sagen müssen: solang er keine Entzündungen und Schmerzen hat, müssten wir hier auf jeden FAll nochmal ein bisschen abwarten, der Befund ist an sich so erstmal altersgerecht!
      Oder wie seht ihr das????
      Ich sehe das wie Du. Alles Altersgerecht und, da keine wiederkehrenden Entzündungen oder Schmerzen, noch viel Zeit. Warum so schnell zur Beschneidung geraten wurde, da kann man nur spekulieren.

      Mir ist nicht klar warum Ärzte den Jungen nicht einfach Zeit lassen, groß zu werden. Warum die Leitlinie nicht greift und warum Ärzte sich anscheinend nicht ausreichend mit Neuerungen beschäftigen.
      "Those who cannot remember the past are condemned to repeat it"

      "Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen."


      George Santayana (1863-1952)
    • Mich macht das alles so wütend... mir war das nicht bewusst... die Beschneidung von Jungen aus medizinischen Gründen, wird in der Gesellschaft und auch bei den meisten Ärzten als "standard-OP" hingestellt.. ich glaub den meisten Müttern/Eltern ist , wie uns, nicht bewusst, dass 1. Ihr Söhne meistens zeitgerecht entwickelt und nicht krankhaft sind und 2. das die Vorhaut eben kein gefühlloser unnützer Hautlappen ist und desen Entfernung zu gefühlseinbußen beim Sex führen kann....

      Wir leben nur für unsere Kinder, stecken unsere gesamt Liebe, Aufmerksamkeit und Engerie in sie... sie sind beide absolute Wunschkinder und für uns einfach so wundervolle Menschen... ich tu mich wirklich sehr sehr schwer damit diese ganze Situation jetzt so anzunehmen und zu verkraften.... ich hab so starke Schuldgefühle meinem Sohn gegenüber.... ich möchte aber auf keinen Fall das er davon irgenwas mitbekommen..akutell sieht er es sehr neutral das er beschnitten ist und das ist auch erstmal gut so und soll im besten Fall so bleiben.. ich möchte keine negativen Gedanken pflanzen wo keine sind.. wisst ihr was ich meine?

      Ich hab mir noch nie so sehr gewünscht etwas ungeschehen machen zu können... mir wurde dieser kleine Mensch anvertraut und wir probieren immer das Beste für ihn und seine Schwester rauszuholen, handeln immer mit den besten Gedanken... aber hier hat uns einfach ein wichtiges Stück Information gefehlt um objektiv eine gute Entscheidung treffen zu können... und das macht mich so hilflos..wweil ich jetzt nichts mehr dran ändern kann...
    • Das ist leider so, der "Wert" der Vorhaut ist in der Breite der Gesellschaft noch nicht wirklich angekommen. Es ist zwar grundsätzlich die Einstellung zurückhaltender zu sein mit medizinischen Eingriffen aber das die Vorhaut viele wichtige Funktionen hat ist immer noch nicht sehr verbreitet.
      Bei uns hatten wir mehr Glück mit dem Arzt, als wir noch unter den "Unwissenden" waren haben wir eine Beschneidung vorgeschlagen als unser Sohn so um die 10 Jahre alt war weil er noch Verklebungen und einen leichten Schnürring hatte. Das hat unser Kinderarzt aber gleich abgelehnt und gesagt das Problem löst sich von selbst. Und so war es auch.
    • Servus LiLi1316,

      Deine Wut...kann ich sehr gut nachvollziehen...

      Schuldgefühle...bringen niemanden weiter...Schuld gibt es eigentlich auch nicht, sondern nur Ursache und Auswirkungen...und Verantwortung...und die sollte dahin gelegt werden, wo sie hingehört...man hat als Eltern Verantwortung für Entscheidungen die eigenen Kinder betreffend, aber wenn diese Entscheidungen aufgrund fehlender, mangelhafter bzw. Unzureichender Informationen getroffen wurde...sollte die Verantwortung nicht "zurückgegeben" werden?

      Deine Wut...hast du den betreffenden Ärzten schon gesagt, wie es dir damit geht, sie gefragt, warum sie dich nicht richtig, den seit 2017 geltenden Leitlinien entsprechend beraten haben?

      Schon die Salbentherapie war (bei der beschwerdefreien Vorhautverengung) übergriffig und nicht indiziert...

      Was ich an deiner Stelle machen würde...die betreffenden Ärzte fragen, ihnen erklären wie es mir geht...und wenn da keine absolut stimmige Erklärung oder Entschuldigung kommen würde...würde ich mich weiterbeschweren...bei der Kassenärztlichen Vereinigung, meiner Krankenkasse...
      Aber auch Vorsicht, es ist eine Gratwanderung, und es gehört eine saubere "Trennung" zu deinem Problem mit den Ärzten, der mangelhaften Aufklärung/Information...und deinem Sohn her!!! Du möchtest ihm keine "negativen Gedanken einpflanzen"? (Verstehe ich absolut was du damit meinst...aber jedes Gedankenspiel, was die Beschneidung mal für Probleme bei ihm machen könnte, macht das bereits. Aber der einzige, der das je sagen kann und darf...ist dein Sohn...)

      Wenn sich nie jemand bei den Ärzten beschwert...wie soll sich je was ändern, die zum nachdenken kommen, die sich weiterentwickeln können...nimm deine Wut...und lasse es die wissen
      Menschen wurden erschaffen, um geliebt zu werden. Dinge wurden erschaffen, um benutzt zu werden. Der Grund, warum sich die Welt im Chaos befindet ist, weil Dinge geliebt und Menschen benutzt werden. -Dalai Lama
    • Urolüge schrieb:

      Servus LiLi1316,

      Deine Wut...kann ich sehr gut nachvollziehen...

      Schuldgefühle...bringen niemanden weiter...Schuld gibt es eigentlich auch nicht, sondern nur Ursache und Auswirkungen...und Verantwortung...und die sollte dahin gelegt werden, wo sie hingehört...man hat als Eltern Verantwortung für Entscheidungen die eigenen Kinder betreffend, aber wenn diese Entscheidungen aufgrund fehlender, mangelhafter bzw. Unzureichender Informationen getroffen wurde...sollte die Verantwortung nicht "zurückgegeben" werden?

      Deine Wut...hast du den betreffenden Ärzten schon gesagt, wie es dir damit geht, sie gefragt, warum sie dich nicht richtig, den seit 2017 geltenden Leitlinien entsprechend beraten haben?

      Schon die Salbentherapie war (bei der beschwerdefreien Vorhautverengung) übergriffig und nicht indiziert...

      Was ich an deiner Stelle machen würde...die betreffenden Ärzte fragen, ihnen erklären wie es mir geht...und wenn da keine absolut stimmige Erklärung oder Entschuldigung kommen würde...würde ich mich weiterbeschweren...bei der Kassenärztlichen Vereinigung, meiner Krankenkasse...
      Aber auch Vorsicht, es ist eine Gratwanderung, und es gehört eine saubere "Trennung" zu deinem Problem mit den Ärzten, der mangelhaften Aufklärung/Information...und deinem Sohn her!!! Du möchtest ihm keine "negativen Gedanken einpflanzen"? (Verstehe ich absolut was du damit meinst...aber jedes Gedankenspiel, was die Beschneidung mal für Probleme bei ihm machen könnte, macht das bereits. Aber der einzige, der das je sagen kann und darf...ist dein Sohn...)

      Wenn sich nie jemand bei den Ärzten beschwert...wie soll sich je was ändern, die zum nachdenken kommen, die sich weiterentwickeln können...nimm deine Wut...und lasse es die wissen
      Der betreffende Arzt ist seit letztem Jahr in Rente, weiß ich auch nur weil ich die Woche probiert habe alle Berichte / OP Berichte etc. zusammen zu trommeln und mich gewundert habe, dass sein Name auf der Seite nicht mehr auftaucht sondern jetzt zwei ganz andere Ärzte in der Praxis sind, die Arzthelferin am Telefon hat es mir dann gesagt. Auf die OP Berichte warte ich übrigens immer noch, hab sie sogar letzte woche nochmal erneut per Mail angefordert .... weiß zwar auch nicht was mir das bringen soll... alleine die anderen Berichte haben mich wieder so sehr in ein psychisches Tief geworfen weil jetzt hab ich es schwarz auf weiß , das der Eingriff völlig unnötig war!

      Ich fühl mich einfach als hätte ich als Mutter absolut versagt ....mein Mann sagt ja auch ihn trifft genau so schuld, wir beide haben das ganze "abgenickt" ....
      Ich hab ja bewusst nicht gegoogelt, ich hab seit Jahren ein "googel-Verbot" von meiner psychologin weil ich eine Angststörung habe und weil das googeln mich eine zeitlang immer in negative Gedankenspiralen gebracht hat (passiert ja hier jetz tim prinzip auch gerade wieder) .... und wir haben auch einfach auf die jahrelange Erfahrung des Kinder-Chirug vertraut... ich hatte keinerlei Zweifel das er nicht das Richtige tut ....


      ich könnte jetzt höchsten noch meinem ehemaligen Kinderarzt bescheid sagen.... allerdings wird er ja eh nicht mehr an Dr.Deindl weiterverweisen weil er in Rente ist...

      Gibt es eine Möglichkeit solche Prospekte Standardmäßig an alle Kinderärzte zu verteilen:

      https://www.kinderaerzte-im-ne…oschuere_Mann_oh_Mann.pdf

      Sowas sollte jede Jungsamama standardmäßig bei den U-Untersuchungen bekommen... wir kriegen bei jeder U ein haufen Zettel zur Unfallverhütung , zum impfen etc. aber sowas wichtigs
      wie zum Thema Vorhaut... da werden wir komplett im dunkeln gelassen.. und das kann doch nciht sein...


      Ich hab jetzt mal einen Termin bei meiner psychologin ausgemacht.. dauert leider noch 8 Wochen... ich war vor dem ganzen psychisch schon relativ instabil durch Corona und die Belastung die wir dadurch haben... und das hat dem Ganzen jetzt noch das I-Tüpfelchen augesetzt.... ich hab das Gefühl ich schlitter in eine Depression :(
    • aspect schrieb:

      Das ist leider so, der "Wert" der Vorhaut ist in der Breite der Gesellschaft noch nicht wirklich angekommen. Es ist zwar grundsätzlich die Einstellung zurückhaltender zu sein mit medizinischen Eingriffen aber das die Vorhaut viele wichtige Funktionen hat ist immer noch nicht sehr verbreitet.
      Bei uns hatten wir mehr Glück mit dem Arzt, als wir noch unter den "Unwissenden" waren haben wir eine Beschneidung vorgeschlagen als unser Sohn so um die 10 Jahre alt war weil er noch Verklebungen und einen leichten Schnürring hatte. Das hat unser Kinderarzt aber gleich abgelehnt und gesagt das Problem löst sich von selbst. Und so war es auch.
      Ich war ja auch "unwissend" und man hat Sorge was zu verpassen und geht deswegen zu einem Arzt um sich Rat zu holen... und ein guter Arzt hätte mir aber die Sorgen nehmen müssen und mich richtig aufklären sollen und nicht die Beschneidung vorschlagen! :( Da hattet ihr echt Glück das ihr an einen guten Arzt geraten seit!!!!
    • Mit dem Arzt in Rente...was sagen seine Praxisnachfolger dazu? Wäre es dir und deinem Sohn dort gleich ergangen? Haben die noch Kontakt zu dem Arzt, würden die dem eine Mail weiterleiten, wo du deine Fragen loswerden könntest? Alles als Ich-Botschaft...ohne Vorwürfe und Anklagen...
      Und vielleicht trotzdem an Krankenkasse und Kassenärztliche Vereinigung?

      Zu dem Gefühl versagt zu haben...werden wir Eltern immer wieder haben...wir wollen immer das beste für unsere Kinder...und doch werden wir immer wieder Entscheidungen treffen, Sachen machen (meist sogar unbewusst...) , die nicht das beste für sie sind...rückgängig machen können wir NICHTS...nur versuchen Verantwortung zu übernehmen...

      Da kommt bei dir grad eine Menge zusammen...ich hoffe du schaffst es, das ganze aufzudröseln, zu trennen und zu bearbeiten/einzusortieren...auch mit Hilfe deiner Therapeutin
      Menschen wurden erschaffen, um geliebt zu werden. Dinge wurden erschaffen, um benutzt zu werden. Der Grund, warum sich die Welt im Chaos befindet ist, weil Dinge geliebt und Menschen benutzt werden. -Dalai Lama
    • Urolüge schrieb:

      Mit dem Arzt in Rente...was sagen seine Praxisnachfolger dazu? Wäre es dir und deinem Sohn dort gleich ergangen? Haben die noch Kontakt zu dem Arzt, würden die dem eine Mail weiterleiten, wo du deine Fragen loswerden könntest? Alles als Ich-Botschaft...ohne Vorwürfe und Anklagen...
      Und vielleicht trotzdem an Krankenkasse und Kassenärztliche Vereinigung?

      Zu dem Gefühl versagt zu haben...werden wir Eltern immer wieder haben...wir wollen immer das beste für unsere Kinder...und doch werden wir immer wieder Entscheidungen treffen, Sachen machen (meist sogar unbewusst...) , die nicht das beste für sie sind...rückgängig machen können wir NICHTS...nur versuchen Verantwortung zu übernehmen...

      Da kommt bei dir grad eine Menge zusammen...ich hoffe du schaffst es, das ganze aufzudröseln, zu trennen und zu bearbeiten/einzusortieren...auch mit Hilfe deiner Therapeutin

      Das mit der Krankenkasse oder Kassenärztlichen Vereinigung ist eine gute Idee! Kann es sein, dass soviele Ärzte im Kindesalter immer noch beschneiden weil es die Kasse halt so leicht bezahlt? Schnell verdientes Geld???

      Ich frage mich, um so mehr ich recherchiere, dass Problem ist seit vielen Jahren bekannt, warum spricht sich das nur so langsam rum bzw. ändern die Ärzte ihre Vorgehensweise nicht oder klären die Eltern besser auf?
      Oder hatten wir wirklich einfach soviel Pech und sind an den Arzt geraten der sich dachte: naja ich mach das jetzt seit 40 Jahren so, so kurz vor der Rente interessieren mich die neuen Leitlinien jetzt auch nicht mehr!!!??? ?(
    • LiLi1316 schrieb:

      Ich frage mich, um so mehr ich recherchiere, dass Problem ist seit vielen Jahren bekannt, warum spricht sich das nur so langsam rum bzw. ändern die Ärzte ihre Vorgehensweise nicht oder klären die Eltern besser auf?
      Es ist grundsätzlich ein Kampf gegen Windmühlen aus zwei Gründen:

      1. Wie man seit 2012 deutlich weiß steht das Thema in direktem Konflikt mit zwei gewichtigen Religionen/Kulturen.
      2. Betroffene Männer empfinden es meistens nicht als Nachteil weil ihnen ja der direkte Vergleich fehlt wenn sie als Kind beschnitten wurden. Damit das so bleibt muss das Thema so gut es geht totgeschwiegen werden.
    • aspect schrieb:

      LiLi1316 schrieb:

      Ich frage mich, um so mehr ich recherchiere, dass Problem ist seit vielen Jahren bekannt, warum spricht sich das nur so langsam rum bzw. ändern die Ärzte ihre Vorgehensweise nicht oder klären die Eltern besser auf?
      Es ist grundsätzlich ein Kampf gegen Windmühlen aus zwei Gründen:
      1. Wie man seit 2012 deutlich weiß steht das Thema in direktem Konflikt mit zwei gewichtigen Religionen/Kulturen.
      2. Betroffene Männer empfinden es meistens nicht als Nachteil weil ihnen ja der direkte Vergleich fehlt wenn sie als Kind beschnitten wurden. Damit das so bleibt muss das Thema so gut es geht totgeschwiegen werden.

      Mich macht das ganze Thema wahnsinnig betroffen... und das nciht nur weil wir jetzt selbst betroffen sind... hätte ich das vorher gewusst... ich war ja schon IMMER gegen religiöse Beschneidung (noch mehr nach dem ich ja mitbekommen habe was mein Sohn für starke schmerzen nach der OP hatte) aber mit dem jetztigen wissen finde ich es einfach nur noch barbarisch!!!

      Aber ich denke ihr habt recht, viel wichtiger ist die Aufklärung um die medizinisch indizierten Eingriffe zu reduzieren..... weil geben Glauben/Religion hast kaum chancen!!!
    • ach nochmal was anderes:

      Der Pendelhoden, den hatte er schon seit er ganz klein war.... Das letzte Mal wurde das bei ihm eben 2019 bei besagtem Kinderchirugen kontrolliert...da hat er auch nciht viel zu gesagt... der kinderarzt hatt es mir nur mal kurz erklärt, soland der hoden immer wieder runter kommt ist es kein problem, ist nicht zu verwechseln mit einem hodenhoschstand und verwächst sich bei den meisten jungs.... für mich sieht es aktuell auch so aus als hätte es sich ganz gut verwachsen....

      Wir haben nächste Woche U10 vielleicht lasse ich den Kinderarzt nochmal drauf gucken?
    • Dein Sohn hatte wenigstens während der OP keine Schmerzen, bei der rituellen Beschneidung bzw. Beschneidung der Neugeborenen gibt es eigentlich keine Betäubung was auch noch ein Trauma nach sich ziehen kann.

      Bezüglich der Pendelhoden kann der Doktor ja ruhig drauf schauen, bevor ein eventueller Eingriff stattfindet kannst du ja dann diesmal in Ruhe weitere Informationen einholen.