"Überschüssiges Gewebe"

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    • "Überschüssiges Gewebe"

      Wenn das so weiter geht, wird es auch für Mädchen eng:


      Das klingt amüsant, ist aber gefährlich. Denn so werden moralische Grundsätze wie die Ablehnung von Gewalt, Terrorismus oder Verstümmelungen außer Kraft gesetzt und eine antiwestliche Agenda in den Wissenschaften etabliert. Das kann man etwa in der Dissertation der Wissenschaftlerin Anna-Katharina Meßmer mit dem Namen „Überschüssiges Gewebe“ beobachten.


      Der Begriff „Genitalverstümmelung“ würde nur deswegen eine negative Bedeutung besitzen, so Meßmer, weil der Westen zu Kolonialzeiten den Orient als ein „unzivilisiertes Anderes“ ausgegrenzt habe. Die Verstümmelung von Mädchen in afrikanischen Dörfern wäre also nicht deshalb grauenhaft, weil sie es ist, sondern, weil der Westen sie damals – im Zuge seiner kolonialen Überlegenheit – als eine „barbarische Tradition“ stigmatisierte.

      Manchen Gender-Instituten fällt es deshalb schwer, Genitalverstümmelungen zu verurteilen. So veröffentlichte das Institut für transdisziplinäre Geschlechterstudien an der Humboldt Universität Berlin 2005 ein Magazin mit dem Namen „Female Genital Cutting: die Schwierigkeit, sich zu positionieren“.
      Die einschlägig bekannte Humbug-Uni, mal wieder, tätä! :D


      ...ohne eine „westliche Perspektive“ einzunehmen und sich somit des Rassismus schuldig zu machen. Das würde allein durch die Verwendung des Begriffes „Genitalverstümmelung“ geschehen, behauptet dort die Geschlechterforscherin Daniela Hrzán.
      Denn bei dem Wort „Genitalverstümmelung“ könne der Eindruck entstehen, „dass Eltern ihre Kinder bewusst verletzen und foltern, wodurch jeglicher soziale Kontext, in dem FGC-Praktiken eingebettet sind, ausgeblendet wird“, so Hrzán
      Ja, ja, der soziale Kontext, das kennen wir... Und klar, die Eltern machen das unbewusst...


      In mehreren Beiträgen werden zudem Genitalverstümmelungen mit „westlichen“ Schönheits-Operationen und Genitalpiercings verglichen.
      Diese ganze whataboutism kennt man auch bei BGM zur Genüge. Ohrlochstechen, Otopexie, Lieblings-Jeans waschen...


      In einem anderen Beitrag setzt sich die Forscherin Melanie Bittner dafür ein, die verstümmelnde Praxis in der Schulmedizin zu etablieren. So solle man etwa die „Beschneiderinnen“ in den Dörfern besser ausbilden, sie mit sauberen Instrumenten und Medikamenten versorgen oder die Verstümmelung von Krankenschwestern oder Ärztinnen vornehmen lassen.
      Oh Scheiße.. :cursing:

      Dann wird wohl der §226a StGB irgendwann in einen §1631f umgewandelt werden:


      §1631f BGB schrieb:

      Die Personensorge umfasst auch das Recht, in eine medizinisch nicht erforderliche Beschneidung des nicht einsichts- und urteilsfähigen weiblichen Kindes einzuwilligen, wenn diese nach den Regeln der ärztlichen Kunst durchgeführt werden soll. Dies gilt nicht, wenn durch die Beschneidung auch unter Berücksichtigung ihres Zwecks das Kindeswohl gefährdet wird.(2) In den ersten sechs Monaten nach der Geburt des Kindes dürfen auch von einer Religionsgesellschaft dazu vorgesehene Personen Beschneidungen gemäß Absatz 1 durchführen, wenn sie dafür besonders ausgebildet und, ohne Arzt zu sein, für die Durchführung der Beschneidung vergleichbar befähigt sind.
      Und das Kindeswohl ist ja bekanntlich seltenst gefährdet

      Und ja, dass die Jungen-Vorhaut "überschüssig" sei, diesen Mist kennen wir auch nur zu gut.

      faz.net/aktuell/feuilleton/deb…egen-frauen-15902226.html
      Vorhaut hat Vorteile. Sonst gäbe es sie nicht.
    • Ich würde zu gerne wissen, wie viele dieser Konstrukt-Narrativ-postkolonialistischen Genderforscherinnen selbst einer jungen- oder mädchenverstümmelnden Familientradition entsprungen sind.

      Daniela Hrzán hat auch den überraschenden Zusammenhang zwischen, so nennt sie GGM "operative Eingriffe an weiblichen Genitalien" und "von Frauen verübten Selbstmordanschlägen" herausgefunden.


      Das dient nämlich beides pösen westlichen Weißen nur dazu, schlecht über Afrika und den Nahen Osten zu reden.


      ...die bestimmte Eingriffe einerseits als „Verstümmelung“ ausweisen, andere (z.B. auch in westlichen Ländern übliche) Praktiken wie „korrigierende“ Operationen an intersexuellen Kindern aber aus medizinischen und sozialen Gründen legitimieren und jenseits des „Verstümmelungs-Diskurses“ positionieren (Chase 2002). Diese Ein- und Ausschlüsse sind charakteristisch für das, was Leonard als „Standarder-zählung“ (2000, 214) über FGC bezeichnet hat, eine Art Prototyp der Darstellung von FGC, die sich in den vergangenen Jahrzehnten und mit Hilfe von unzähligen wissenschaftlichen Beiträgen institutionalisiert und Wahrheitscharakter erlangt hat. Mit den Worten der feministischen postkolonialen Theoretikerin Mohanty (1991) ließe sich auch konstatieren, dass mit Hilfe solch einer „Standarderzählung“ kon-tinuierlich ein „Dritte-Welt-Unterschied“ (re-)produziert wird, der dazu führt, dass Schwarze afrikanische Frauen untrennbar mit dem Thema FGC assoziiert und als jederzeit potenziell „verstümmelt“ wahrgenommen werden
      Frauen und intersexuelle Kinder werden erwähnt in dem Artikel.

      Aber seltsam, sowohl "Mädchen" als auch "Jungen" kommen in dem gesamten Artikel nicht vor. Auch nicht "männliche Kinder" oder "weibliche Kinder". Aber ganz viel Geschwalle.
      So hat etwa Yuval-Davis dafür plädiert, Kultur als ein Reservoir „voll innerer Widersprüche“ anzusehen, „aus dem von verschiedenen sozialen Akteuren in unterschiedlichen gesellschaftlichen Projekten innerhalb bestimmter Machtver-hältnisse und politischer Diskurse innerhalb und außerhalb der Gruppe selektiv geschöpft wird“
      Für so eine relativierende Worthülsen-Drescherei bekommt man heute an den Unis viel Geld. Unser Geld.


      So kritisiert Jeffreys z.B. die Fetischisierung von choice mit Bezug auf Debatten über sogenannte Schönheitsoperationen
      Eben warum sollten Menschen die Wahl haben, was von ihrem Körper übrig bleibt? Dann doch lieber Fetischisierung von Kinderverstümmelung und Dämonisierung von Vorhaut und Labien! *Brech*


      Wie auch immer die einzelnen Positionen formuliert werden – es geht in diesen Debatten nur am Rand um ein kritisches Hinterfragen westlicher Biases zu FGC. Der Verdacht drängt sich auf, dass das Thema aufgrund seiner Popularität und Sprengkraft genutzt wird, um Agenda Setting zu betreiben...
      Kennen wir alles: "Denen geht es doch in Wirklichkeit um ganz was anderes" - "unter dem Deckmantel des Kinderschutzes.." *Brech*


      Analysen zur „Kultur“ der Anderen, die oft sexualisiert und rassisiert sind, dienen sowohl in den Debatten über FGC als auch in jenen über FSB dazu, plausible Ur-sachen für die jeweils ausgeübte physische Gewalt zu finden und für ein westliches Publikum nachvollziehbar zu machen. Dabei wird häufig von einem kohärenten und statischen Kulturbegriff ausgegangen, der diese Praktiken als rückständig und un-veränderbar konzipiert. Diese Kulturalisierungstendenzen werden zudem von einem hohen Grad an Essenzialisierung hinsichtlich der Konstruktion von Identitäten be-gleitet. So stellte Robertson fest, dass FGC-Debatten häufig einem Grundmuster fol-gen, für das eine mehrfache Reduktion von Komplexität typisch ist, beispielsweise die Reduktion des gesamten afrikanischen Kontinents auf einen einzigen unzivilisierten Ort..
      So was ähnliches hätte auch von Heribert Prantl sein können, dann natürlich bezüglich BGM und Judentum

      budrich-journals.de/index.php/…icle/download/20642/18017
      Vorhaut hat Vorteile. Sonst gäbe es sie nicht.
    • Ich frag mich wo drauf das ganze Hinauslaufen soll? Auf so eine Art erste Direktive wie in Star Trek?

      Nur beobachten und nicht einmischen?
      Wobei die Lieferung von Werkzeugen zur Genitalverstümmelung genau das ist.

      Dann kann man auch in Ländern wo Menschen gesteinigt werden Narkosemittel liefern damit die Steinigung humaner ist?

      Vor ein paar Jahren haben Pharma-Unternehmen aus Europa die Lieferung eines bestimmten Narkosemittels in die USA beendet weil dies für die Vollstreckung von Todesurteilen verwendet wurde.