Beschneidungsquote in Deutschland, auch unter Berücksichtigung des Migrantenanteils

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Beschneidungsquote in Deutschland, auch unter Berücksichtigung des Migrantenanteils

      nachdem ich schon mehrfach nach diesen Zahlen suchte und mir immer geholfen wurde,
      veröffentliche ich hiermit die einschlägigen Dokumente (in Gelb markiert: die Beschneidungsspezifischen Stellen markiert)

      Sieht nach 10% in der angestammten Bevölkerung (wie drückt man das politisch korrekt aus?)
      15% in der gesamten Bevölkerung
      runde 27% bei der türkisch-stämmigen Bevölkerung (eher unterschätz, da rein deklarativ).

      Guy
      Dateien
      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)
    • Interessant. Diese Zahlen aus 2014 waren mir bereits geläufig. Was ich besonders verstörend finde, ist die Tatsache, dass es anhand der Altersklassen erkennbar für die Geburtsjahrgänge aus den 2000er-Jahren einen leichten Aufwärtstrend gab. Wie man sieht, liegt die Quote am höchsten für die Altersgruppe der 7-10-Jährigen, danach sinkt sie wieder leicht. Damals konnte man sich schon umfassend über die Entwicklung der Vorhaut und ihre Funktionen im Internet informieren. Interessant wären mal aktuelle Zahlen, um zu sehen, wie sehr die Anpassung der Behandlungs/Diagnoseleitlinie im Jahr 2017 sich auf die Zahlen ausgewirkt hat.

      Auch spannend finde ich die Tatsache, dass es bezüglich der Beschneidungsquoten extreme regionale Unterschiede zu geben scheint. Es gibt regelrechte Hotspots, die sich vor allem auf den Süden Deutschlands konzentrieren. Besonders schlimm soll es in der Ecke Mannheim/Heidelberg/Kaiserslautern sein. In anderen Gegenden, besonders im Norden, ist der Anteil deutlich geringer. Es gibt dazu diverse Theorien, dass es etwas mit dem Einfluss der amerikanischen Besatzer dort zu tun haben könnte. Besonders plausibel erscheint mir diese Theorie allerdings nicht. Ich (BJ 1980) komme auch aus dem amerikanischen Sektor und hatte, abgesehen von einem Türken in der fünften und sechsten Klasse, definitiv keinen beschnittenen Klassenkameraden. Meine statistischen Erhebungen auf diversen Datingportalen haben meine Vermutungen zudem bestätigt.

      Vermutlich sind da eher Religiosität und sexuelle Prüderie die Hauptfaktoren. Der Süden Deutschlands ist deutlich konservativer in dieser Hinsicht. Nach meinen Beobachtungen kommen Beschneidungen in religiösen und autoritären Elternhäusern deutlich häufiger vor. Viele Eltern, meine eingeschlossen, schieben die Schuld natürlich auf den Kinderarzt. Der Eingriff sei empfohlen worden, heißt es dann oft. In den meisten Fällen kann man davon ausgehen, dass dies nur eine Ausrede darstellt. Ich würde schätzen, dass es in 90% aller Fälle einfach nur deshalb passiert ist, weil es die Eltern so wollten. Furchtbare Eltern sind das Hauptproblem. Und natürlich auch die Ärzte, die sich zu ihren Handlangern machen.
      "The only thing necessary for the triumph of evil is for good men to do nothing"

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von fsx100 ()

    • Die Frage die ich mir stelle ist eher ob sich die Vorhaut bei Jungen aus welchen Gründen auch immer früher schneller von selbst gelöst hat.
      Was auf alle Fälle der Fall ist das es mehr Urologen, Kinderärzte und Kinderchirurgen in Deutschland gibt als vor 40 Jahren.
      Die Wahrscheinlichkeit das da gesagt wird das da was gemacht werden müsste ist also Wahrscheinlicher geworden. Ich glaube eher das die Abnahme der Prüderie eher dazu geführt hat das man sich mit dem Penis der Jungen beschäftigt. Und wenn was nicht Richtig funktioniert muss das direkt gemacht werden.
      Und da die Beschneidung als kleine ambulante OP durchgeführt wird glaube ich das diese heutzutage leider einfach eher durchgeführt wird.
    • Vielleicht nur eine Theorie aber kann es sein das die Jungen die ihre Pubertät bis zum Anfang der 90er Jahre hatten einfach ihren Penis öfters in der Hand hatten wenn sie auf Toilette gegangen sind.
      So Anfang der 90er kam doch der Trend für Männer auf im Sitzen Wasser zu lassen. Und zwangsläufig ist da das Zielen mit der Hand dabei Vernachlässigbar. Selbst diese einfachen Berührungen hat für eine Bewegung der Vorhaut gesorgt.
      Wenn man die Tabelle von Jungsfragen.de/statistik.php nimmt ist die Quote sogar bei 15% die mit Medizinischer Begründung beschnitten worden sind. Also die Quote stieg eher.
    • Na ja, früher wurde ja schon ab dem dritten Lebensjahr versucht, die Vorhaut zurückzuziehen, teilweise haben Kinderärzte auch noch bestehende Adhäsionen durch gewaltsames Retrahieren gelöst. Es kann sein, dass dadurch die Vorhaut früher schon in einem sehr jungen Alter "gangbar" gemacht wurde bzw. man es früher versucht hat. Dass sich an den anatomischen Verhältnissen innerhalb von 40 Jahren irgendwas geändert hat, ist sehr unwahrscheinlich. Evolutionäre Entwicklungen sind ja bekanntlich deutlich langsamer. Vermutlich haben viele skrupellose Ärzte die Vorhautamputation bei beschwerdefreien Jungen als Gelddruckmaschine erkannt und deshalb einfach öfters Phimose diagnostiziert.
      Bei mir kamen im Jahre 1984, im Alter von drei Jahren, die beiden Einträge "Phimose" und "Balanitis" im gelben Heftchen hinzu. An irgendwelche Beschwerden kann ich mich nicht mehr wirklich erinnern. Die Vorhaut war einfach nur unbeweglich, was entweder an Adhäsionen oder an einer Verengung der Öffnung gelegen haben könnte. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass sie balloniert hat beim Wasserlassen, weshalb ich davon ausgehe, dass sie noch komplett mit der Eichel verwachsen war. Hätte man die Finger davon gelassen, wäre heute vermutlich alles gut gewesen. Wüsste nicht, dass sonst jemand in meiner Familie Probleme mit seiner Vorhaut gehabt hätte. Nur ich habe jetzt eins, als einziger ohne meine Vorhaut.

      Bezüglich Seiten wie Jungsfragen oder Angaben aus irgendwelchen Jugendforen bin ich immer höchst skeptisch: Zum einen, weil beschnittene Jungs/Männer vermutlich eher ihren Status angeben und zum anderen, da solche Threads a la "Wie viele aus eurer Klasse sind beschnitten" immer gerne von Zirkumfetischisten gekapert bzw. initiiert werden. Die wollen, dass männliche Genitalverstümmelung als etwas Normales angesehen wird, weshalb sie dann gerne gefakte Angaben wie "8 von 15 Jungs sind beschnitten und finden es ganz toll" machen.

      Mag in diversen Problem-Bezirken wie Berlin-Neukölln oder Köln Chorweiler durchaus realistisch sein, aber sicher nicht im Rest der Republik.
      "The only thing necessary for the triumph of evil is for good men to do nothing"

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von fsx100 ()

    • Ich hab selbst noch mein U Heft aus der Zeit. Phimose war ab der U8 3½.-4 Lebensjahr ankreuzbar. Bei allen Untersuchungen davor wird diese nicht aufgelistet.
      Balanitis taucht im U-Heft gar nicht vorgedruckt auf.

      In den jetzigen U-Heften taucht die Phimose übrigens gar nicht mehr auf.

      Bei Jungsfragen sind auch etliche Doppeleinträge vorhanden von Leuten die angegeben haben sie hätten eine Vorhaut.
    • Diese völlig intransparenten und in keiner weise randomisierten Online-Angaben von irgendwelchen, zu Tastendrücken fähigen Menschen (evtl. auch Frauen und Dritt- oder Viertgeschlechtler) bei "Jungsfragen" hatten User auch bei WP etablieren wollen.
      Ist aber wieder rausgeflogen: " keine seriöse Quelle".

      Schon drollig, wo die bei "Zirkumzision" angegebenen Quellen hauptsächlich unseriöse Zweckstudien der BGM-Promoter a la Morris sind.

      Nein, es gibt keine verlässlichen Zahlen zur Genitalverstümmelung von Jungen in Deutschland weil es sie nicht geben soll. Politisch unerwünscht.
      Deswegen wurde der Antrag, die Auswirkungen des Verstümmelungsparagraphen zu evaluieren vom Bundestag mit großer Mehrheit abgelehnt. "Klappe zu, Vorhaut tot!"

      Man steckt lieber den Kopf in den Sand. Die Parole lautet: "Bloß keinen neue Beschneidungsdiskussion!!!"

      Denn Diskussionen in einer Demokratie, das ist ja klar - die sind schädlich. Besser sind brave Untertanen, die alle Entscheidungen der Politbonzen runterschlucken.
      Vorhaut hat Vorteile. Sonst gäbe es sie nicht.
    • Ich kenne die KIGGS nun schon länger.

      Eine sehr interessante Studie. Aber es gibt zwei entscheidende Schwächen:


      * Die erstaunlich niedrige Beschneidungsprävelanz bei Personen mit türkischem Migrationshintergrund! Nur knapp ein Drittel?

      * Die fehlende Differenzierung nach Migrationshintergrund bei den Beschneidungsraten je nach Altersgruppe. Wie fx100 schrieb, ist erkennbar, "dass es für die Geburtsjahrgänge aus den 2000er-Jahren einen leichten Aufwärtstrend gab. Wie man sieht, liegt die Quote am höchsten für die Altersgruppe der 7-10-Jährigen, danach sinkt sie wieder leicht."

      Dieser Anstieg der Beschneidungsrate könnten nun einfach den gestiegenen Anteil der Kinder mit muslimischen Migrationshintergrundes wiederspiegeln, von denen anzunehmen ist, dass sie im Regelfall aus religiösen Gründen beschnitten wurden.

      Interessant wären die Beschneidungsraten nach Altersgruppe unter Jungen ohne Migrationshintergrund, bei denen die Beschneidung im Regelfall aufgrund medizinischer Indikationen erfolgte.