Erspart die Mehrheit moslemischer/jüdischer Eltern ihren Kindern die Beschneidung?

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    • Erspart die Mehrheit moslemischer/jüdischer Eltern ihren Kindern die Beschneidung?

      Laut unversehrt.eu/ „sind in Deutschland ca. 11% aller Männer „beschnitten“, davon größtenteils mit häufig zweifelhafter medizinischer Begründung. Nur ca. ein Zehntel aller Eingriffe erfolgt aufgrund kultureller oder religiöser Wünsche der Eltern.“ Ein Zehntel bedeutet in diesem Kontext 1,1%. Vergleicht man dies mit dem Moslem -und Judenanteil in Deutschland, der zwischen 5-6% liegt, so wirkt es recht einleuchtend, dass nur jeder Sechste auf Wunsch seiner moslemischen oder jüdischen Eltern beschnitten wurde. Dass viele in ihrem Heimatland beschnitten wurden trägt zu dieser Diskrepanz womöglich auch bei, kann aber letztlich kein alleiniger Grund dafür sein. Was meint ihr? Wie viele moslemische und jüdische Eltern verschonen ihre Kinder?
    • Ich kann mir vorstellen das Jüdische Familien mitunter inkognito Leben falls es noch mal zu einer Verfolgung kommt. Da sind auch Kinder auf dem Papier getauft.
      Kann mir ebenfalls auch vorstellen das manche nicht dem Mohel über dem Weg trauen und der Junge mit seiner natürlichen Vorhautverengung wird in seinen ersten Lebensjahren beschnitten und es wird über die Krankenkasse abgerechnet.

      Wir wissen doch alle das es Kinderchirurgen/Urologen gibt die jeden Jungen mit medizinischer Begründung Beschneiden der bei ihnen vorgestellt wird.
    • brokendream schrieb:

      Ich kann mir vorstellen das Jüdische Familien mitunter inkognito Leben falls es noch mal zu einer Verfolgung kommt. Da sind auch Kinder auf dem Papier getauft.
      Kann mir ebenfalls auch vorstellen das manche nicht dem Mohel über dem Weg trauen und der Junge mit seiner natürlichen Vorhautverengung wird in seinen ersten Lebensjahren beschnitten und es wird über die Krankenkasse abgerechnet.

      Wir wissen doch alle das es Kinderchirurgen/Urologen gibt die jeden Jungen mit medizinischer Begründung Beschneiden der bei ihnen vorgestellt wird.

      Das ist vermutlich ein weiterer Grund. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass 5 von 6 muslimische Eltern ihren Kindern die Beschneidung ersparen
    • Es gibt keine zuverlässigen Zahlen zu Zirkumzisionen von Jungen in Deutschland. Es gibt sie nicht, weil es sie nicht geben soll.
      Dahinter steckt ein politischer Wille. Man möchte den Kopf in den Sand stecken.

      Genau deshalb wurde auch 2012 der Änderungsantrag zum §1631d von Lischka at al., der eine Evaluierung des Gesetzes nach fünf Jahren forderte abgelehnt.

      Diese Angabe von 11% geistert sei mindestens 10 Jahren durch die Welt - falls sie jemals gestimmt haben sollte, kann sie heute mit Sicherheit nicht mehr aktuell sein.



      Es gibt nur sporadisch mal Zahlen zu Zirkumzisionen, die über Kasse abgerechnet wurden. Und noch weniger Zahlen gibt es über Komplikationen, denn vieles dürfte "unter der Hand geregelt" werden.


      Die Zahl der ambulanten Beschneidungen von Jungen unter fünf Jahren ist in den Jahren 2008-2011 um 34% gestiegen
      Die Krankenkasse AOK verzeichnet für die Jahre 2006-2011 einen Zuwachs von 30% bei Vorhautoperationen obwohl die Zahl der versicherten Jungen um 5% sank
      Allein dieser Zuwachs macht klar, dass in den fünf Jahren keine "Vorhautseuche" durchs Land ging. Sondern dass hier entweder traditionell motivierte BGM als "indiziert" maskiert wurde, oder vermehrt Urologen den Eltern eine nicht nötige Zirkumzision bei einer physiologischen Phimose aufgeschwazt haben. Oder beides. Ich vermute aber eher ersteres, dafür gibt es eine ganze Reihe von Indizien.

      Praxishandbuch der pädiatrischen Grundversorgung

      Nach 2011 findet man kaum noch irgendwelche Zahlen.

      Es ist auch zu vermuten, dass die Zahlen nach der "Flüchtlingswelle" 2015 noch mal einen kräftigen Schub bekommen haben.

      Juchhu, der Verstümmler ist da!

      Der Wissenschaftliche Dienst des Bundestags schrieb 2012:


      3.
      Statistische Daten zur Häufigkeit von Beschneidungen (Zirkumzisionen) von Jungen
      3.1.1.
      Situation in Deutschland
      Es existieren keine belastbaren bundesweiten Statistiken zu der Frage, wie häufig in Deutschland
      rituell motivierte Beschneidungen von Jungen8 veranlasst werden.9 Die Erhebungen des BMG
      und der kassenärztlichen Bundesvereinigungen (KBV) beziehen sich nur auf medizinisch not-
      wendige Beschneidungen von Jungen, weil andere Indikationen nicht durch die gesetzlichen
      Krankenkassen abgerechnet werden. Demnach wurden im Jahr 2010 3.129 und im Jahr 2011
      2.835 entsprechende chirurgische Eingriffe vorgenommen. 10 Gleichwohl werden aber auch Zir-
      kumzisionen aus anderen Gründen vorgenommen, deren Kosten dann privat erstattet werden
      müssen. Im Rahmen einer Dissertation11 wurden die Daten am Uniklinikum Frankfurt/Main ana-
      lysiert. Demnach fanden in den Jahren 2000 bis 2004 zwischen 95 und 145 Zirkumzisionen statt.
      In zwischen 15 und 25 Prozent aller Fälle erfolgte der Eingriff auf ausschließlichen Wunsch der
      Eltern, obwohl keine medizinische Indikation vorlag.

      Daten von einer einzigen Klinik, die auch nur bis 2004 reichen sind natürlich mehr als dürftig.

      Längst nicht alle Zirkumzisionen von Jungen finden in Kliniken oder Arztpraxen statt. Eine unbekannte Zahl findet auch in anderen Räumlichkeiten statt, z.T. durch Ärzte, z.T. durch sog. "Beschneider".

      Da wird dann auch schon mal das Radio lauter gedreht, damit die Nachbarn die Schreie nicht so mitkriegen.
      Und die werden oft "nach BAT" (bar auf die Tatze) bezahlt.
      Die finden total im Dunkelfeld statt.

      bundestag.de/resource/blob/408…/WD-9-092-12-pdf-data.pdf
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"