Beschneidung - Ignoranz und Sexismus

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    • kleines Wortspiel:
      s'avoir ou se faire avoir (sich selbst gehören oder angeschmiert werden)
      Was so ein Apostroph alles vermag.
      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)
    • In dem Artikel ist fast alles richtig. Kritisch zu sehen ist lediglich die Behauptung, frühere Beschneidungsgegner seien meist Antisemiten gewesen. Wenn man einen solchen Zusammenhang herstellen will, dann mit umgekehrter Kausalität: Das Entsetzen über das Verbrechen der Genitalverstümmelung - für sich alleine ein hinreichender Grund, diese vehement abzulehnen - dürfte in der Geschichte dazu beigetragen haben, dass immer wieder ein - seinerseits vehement abzulehnender - Antisemitismus entstehen konnte oder von der Mehrheitsgesellschaft nicht entschieden genug zurückgewiesen wurde.
    • Vermutlich wird die Wahrheit ein Stück weit auf allen Seiten liegen. Einige (auch gegenwärtige) Antisemiten werden die Zwangsbeschneidung als ein weiteres Argument für ihren Antisemitismus verwenden (auch wenn ihnen dieses Ritual sonst vollkommen egal ist), andere - die sich vielleicht als Menschenfreunde verstehen, werden aufgrund ihrer Ablehnung dieses Rituals zu Antisemiten (womit ihre Menschenfreundlichkeit sich konterkariert), und wieder andere - zu denen wohl die meisten in diesem Forum hier gehören - lehnen die Zwangsbeschneidung ab, weil sie das Kind schützen wollen, ohne deswegen Ressentiments gegenüber bestimmten Religionen oder Weltanschauungen aufzubauen.