Sex and circumcision

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    • In ihrem - streckenweise abgründig phantastischen sowie bewusst mehrdeutigen - Debutroman schreibt aus Somalia stammende, im Alter von 14 Jahren nach Dänemark eingewanderte Autorin Sofie Jamas (36) auch über die weibliche Genitalverstümmelung - es geht um Frauen aus Somalia, also FGM Typ III - Jamas: "beschnittene Frauen können auch Lust auf Sex haben".

      Indem sie einen Roman über Sehnsucht, Religion und FGM (omskæring, wörtl. Beschneidung) schreibt, hofft sie, dass die aus ihrer Sicht derzeit bedauerlich schematisierende und simplifizierende dänische Flüchtlingsdebatte künftig feinfühliger und differenzierter geführt werden wird.

      im Debütroman findet sich eine Szene, in der die zum OP-Termin erschienene junge somalische Flüchtlingsfrau Baraka nackt in der Arztpraxis liegt. Sie ist "beschnitten" (so schreibt die Autorin, wir sagen genital verstümmelt) in Dänemark angekommen. Sie wird operiert und fordert den dänischen männlichen Arzt mittleren Alters auf, ihr zu sagen, ob es schön ist. Er antwortet lautlos, indem er ihr während der Konsultation Oralsex gibt. Zu ihrer großen Freude.

      berlingske.dk/aok/muslimske-kv…er-gemt-bag-en-burka.-det

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      Mein Kommentar

      Sich als Romanschreiber in Frauen, die FGM erlitten haben, hineinzuversetzen und sie als autonom handelnde Persönlichkeiten von ungeschmälerter Würde, Neugier, Lebensfreude und Lust zu schildern, ist ethisch human und berührt angenehm.

      Der frivole, glücklicherweise fiktive Cunnilingus im Behandlungszimmer ist im Bereich ärztlicher Kunst nicht unterzubringen und auch vom Genfer Gelöbnis nicht abgedeckt ("Die Gesundheit und das Wohlergehen meiner Patientin oder meines Patienten werden mein oberstes Anliegen sein").

      Kulturrelativismus bzw. postmoderne Mehrdeutigkeit in Sachen ritueller Beschneidung aber ist für global durchgesetzte Kinderrechte gar nicht gut. FGM ist ein Menschenrechtsverbrechen - die rituelle männliche Beschneidung ebenso. Da gibt es nichts zu relativieren oder zu nuancieren.

      Die FGM (jede, auch Typ I oder IV) muss weg aus Afrika - ob sich Frau Jamas zu diesem Bekenntnis durchringen, aufraffen kann? Das wäre schön.
      A foreskin is a birth right, not a birth defect.

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    • [ Sofies Nachname nur im Genitiv mit s endend ]

      Sofie Jama

      information.dk/sofie-jama

      "Beschnitten, aber nicht kaputtgeschnitten"

      "(...) hat die überraschend frivole Autorin Sofie Jama keine Angst davor , (...) den Islam mit Masturbation oder rohem Schweinefleisch zu verbinden. Guten Appetit."

      berlingske.dk/boeger/omskaaret…r-den-gas-med-liderlighed
      A foreskin is a birth right, not a birth defect.

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    • Kommentar zu Sofie Jama ("Beschnitten, aber nicht kaputtgeschnitten")

      Onanieren ist im Islam religiös verpönt oder verboten, Schweinefleisch absolut verboten. Indem die frivole Autorin dem dänischen Publikum gegenüber dennoch Islam mit Masturbation oder rohem Schweinefleisch verquirlt, leugnet sie den hohen innerislamischen, hier inner-somalischen Konformitätsdruck, dessen Opfer vor allem die Mädchen und Frauen sind. Der Job einer wirklich in der kulturellen Moderne angekommenen Somalierin ist es, sich gegen den Gruppenzwang zu stellen, etwa zu fordern, dass somalische Einwandererfrauen auch ohne Hidschab auf die Straße dürfen oder überhaupt das Haus verlassen dürfen. (Leider ist FGM-Kritikerin Ayaan Hirsi Ali von ihrer vorübergehenden Forderung eines Verbots der Jungenbeschneidung - MGM - zurückgetreten und hat das inzwischen dichte niederländischen Netz der sog. Beschneidungszentren gebilligt.)

      Hippes Plappern über weibliche "Beschnittene und Unbeschnittene" wird zur Überwindung der FGM nichts beitragen, eher im Gegenteil. Vielleicht möchte Frau Jama in ihrem nächsten Buch den Opfern der FGM auch einmal erläutern, wie man ohne Klitoris glücklich masturbieren kann.

      Frau Jamas Verwendung des Begriffs omskæring, Beschneidung für FGM ist eine Trivialisierung (Verkitschung und Verharmlosung) der FGM, ein unakzeptabler Euphemismus (Schönfärben, Schönrednerei). Das IAC (Inter-African Committee on Traditional Practices Affecting the Health of Women and Children) hat sich zweckmäßigerweise stets zum Begriff mutilation bekannt, und jeden Versuch einer Rede über circumcision bzw. cutting zurückgewiesen, weil es zurecht ein Aufweichen der WHO-Klassifikation befürchtet und einen Rückschritt im Kampf gegen unversehrte weibliche Genitalien.

      iac-ciaf.net/fgm/

      DECLARATION: on the Terminology FGM; 6th IAC. General Assembly, 4 - 7 April, 2005, Bamako/Mali

      (...) The term Female Genital Cutting (FGC) does not reflect the accurate extent of harm and mutilation caused by all types of FGM. (...) We note that these changes trivialize the nature of female genital mutilation and the suffering of African women and girls.

      taskforcefgm.de/wp-content/upl…05/Bamako-Declaration.pdf
      A foreskin is a birth right, not a birth defect.
    • Und was lernen wir daraus?

      Neue WHO-Definition von 2016:

      WHO schrieb:

      Type 1: Often referred to as clitoridectomy, this is the partial or total removal of the clitoris (a small, sensitive and erectile part of the female genitals), and in very rare cases, only the prepuce (the fold of skin surrounding the clitoris). Clitoridectomy: partial or total removal of the clitoris (a small, sensitive and erectile part of the female genitals) and, in very rare cases, only the prepuce (the fold of skin surrounding the clitoris).


      -zig Millionen sind "very rare cases"


      UNO schrieb:

      Neuen Schätzungen der UNO zufolge sind weltweit mindestens 200 Millionen Frauen und Mädchen Opfer von Genitalverstümmelung geworden.Das sind 70 Millionen mehr als noch 2014
      Doch diese Schätzung aus dem Jahr 2014 bezog unter anderem Indonesien nicht mit ein.

      Ich habe auch eine neue Definition:


      WHO = Welt-Humbug-Organisation
      Vorhaut hat Vorteile. Sonst gäbe es sie nicht.