Na da ist ja jemand ganz fleißig - Dr. Axel Trammer, 82152 Planegg

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    • Na da ist ja jemand ganz fleißig - Dr. Axel Trammer, 82152 Planegg

      jameda.de/planegg/aerzte/chiru…er/uebersicht/80280063_1/

      Liest man sich die Berichte durch zwingt sich einem geradezu das Bild auf, dass dieser Arzt fast nur von "Phimose-OP's" lebt. Die wenigen Negativ-Berichte belegen, dass wirklich kein Klischee fehlt. Grobe 3-Sekunden-Untersuchungen, "Diagnose" "schon total vernarbt, muss ab", Schauermärchen und Glaskugelblick ("Wenn wir nicht sofort operieren lassen würden, hätte unser Sohn in einem halben Jahr spätestens massive Probleme mit ständigen Entzündungen...") - es fehlt wirklich nichts an Tiefschlägen. So ein richtig klassischer "Einmal dran ziehen --> Geht nicht --> OP --> Kasse klingelt"-[edit: könnte als Beleidigung aufgefasst werden].

      Was mich aber eigentlich noch viel mehr schockiert ist, wie ihm die Eltern geradezu dafür huldigen. Es scheint, als sei die Vorhautabschneiderei wirklich derart salonfähig geworden, dass es Eltern überhaupt nichts mehr ausmacht, es sie nicht einmal irgendetwas nachfragen lässt, wenn sie verkündet bekommen, dass ihrem kleinen Sohn mal eben etwas an dessen Intimität ABGESCHNITTEN wird, sondern sie dafür noch DANKE sagen und schriftliche Huldigungen verfassen (und ihn natürlich allen anderen Kita-Mutti's wärmstens weiterempfehlen). :FP02

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Anderswo ()

    • Unglaublich und erschreckend. Vor allem, wenn man das Alter bedenkt. Wo eine nicht retrahierbare Vorhaut noch völlig normal und überhaupt nichts pathologisches ist.
      Sind halt nur Jungen, keine Mädchen. Sonst -> Knast.

      Es ist auch Kollateralschaden des 1631d, der die Vorhaut quasi für überflüssig erklärt.
      Wäre 2012 der Alternativentwurf durchgekommen, ich glaube kaum, dass ein Arzt dann noch so agieren könnte.
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"
    • Ich sag es mal auf gut Deutsch: Das ist einfach nur noch zum kotzen.

      Entschuldigt, diese Ausdrucksweise, aber ich habe nach all den Jahren kein Verständnis mehr dafür.


      Solche Leute gehören ins Gefängnis. 1631d hin oder her. Denn die Einwilligung in die Beschneidung erfolgte unter Vortäuschung falscher Tatsachen. Und selbst wenn die Beschneidungen unter Berüchsichtigung der Tatsache, dass die Einwilligung den Eltern durch Fehldiagnosen und Desinformation aufgeschwatzt wurde, immer noch legal sein sollen, gehören sie bestraft wegen Betrugs an den Krankenkassen.


      Solche Ärzte sind ganz einfach nur medizinische [edit: unbewiesene Unterstellung].


      Es sind [edit: bitte keine Beleidigungen] Menschen, die Kindern an ihren intimsten Körperberreich herumschneiden, ihnen körperliche Schmerzen, und
      lebenslange seelisches Leid zufügen, ihnen unnötige Risiken für eine Vielzahl Komplikationen aussetzten, und ihnen einen Teil ihres Penis für immer wegschneiden. Sie nutzen die Unwissenheit der Eltern und die Wehrlosigkeit von Kindern schamlos ausnutzen, um sich daran zu berreichern.


      Und niemand tut etwas dagegen. Es gibt keine Kontrollen. Nichts. Gibt es in Deutschland keine Aufsichtsbehörden mehr, die kontrollieren, was Ärzte tun. Das ist doch kein Gesundheitssystem mehr.

      Der ethische Teil der Ärzteschaft muss sich von solchen Ärzten distanzieren. Sie müssen Sie ächten oder zumindest klar auf Berufsebene distanzieren.


      Mir fällt noch einiges andere ein, was dazu zu sagen gäbe, aber es ist besser, wenn ich darüber hier nicht öffentlich spreche.

      [Anmerkung Forenleitung: Bitte bei aller verständlicher Wut und Empörung auf die Wortwahl achten. Offensichtliche Beleidigungen ebenso wie nicht bewiesene Unterstellungen können diesem Forum schaden]
    • Sokrates schrieb:


      [Anmerkung Forenleitung: Bitte bei aller verständlicher Wut und Empörung auf die Wortwahl achten. Offensichtliche Beleidigungen ebenso wie nicht bewiesene Unterstellungen können diesem Forum schaden]


      Ich verstehe den Einwand. Dazu muss ich aber ganz ehrlich sagen, dass ich meinen Beitrag schon selbst im Kopf zensiert habe. Einige Dinge, die ich schreiben wollte, habe ich nicht geschrieben.
    • Sokrates schrieb:

      Ich verstehe den Einwand. Dazu muss ich aber ganz ehrlich sagen, dass ich meinen Beitrag schon selbst im Kopf zensiert habe. Einige Dinge, die ich schreiben wollte, habe ich nicht geschrieben.
      Die Dinge die du schreiben wolltest...ich kann sie mir denken...und auch verstehen und nachvollziehen...aus meiner eigenen Verletztheit...

      Aber bringen uns diese Sachen weiter, wenn wir sie hier schreiben, wenn wir andere Menschen beleidigen und verletzen, ihnen Vorwürfe machen...kann sich da was ändern? Sollte es immer nicht nur darum gehen, Meinungen, Haltungen, Handlungen in Frage zu stellen...aber NIE den Menschen?
      Menschen wurden erschaffen, um geliebt zu werden. Dinge wurden erschaffen, um benutzt zu werden. Der Grund, warum sich die Welt im Chaos befindet ist, weil Dinge geliebt und Menschen benutzt werden. -Dalai Lama
    • Urolüge schrieb:

      Die Dinge die du schreiben wolltest...ich kann sie mir denken...und auch verstehen und nachvollziehen...aus meiner eigenen Verletztheit...
      Aber bringen uns diese Sachen weiter, wenn wir sie hier schreiben, wenn wir andere Menschen beleidigen und verletzen, ihnen Vorwürfe machen...kann sich da was ändern? Sollte es immer nicht nur darum gehen, Meinungen, Haltungen, Handlungen in Frage zu stellen...aber NIE den Menschen?

      Nun Beleidigen wollte ich niemand. Das wäre ein Zeichen argumentativer Schwäche. Nein, ich wollte nur auf sachlicher Ebene sehr scharfe Kritik üben.

      Urolüge schrieb:

      Sollte es immer nicht nur darum gehen, Meinungen, Haltungen, Handlungen in Frage zu stellen...aber NIE den Menschen?

      Ich kann diesen Einwand nicht ganz nachvollziehen. Natürlich geht es um Menschen. Es sind Menschen, die zu tausenden Kinder komplett unnötigerweise beschneiden. Es sind Menschen, die Jungen mit Vorhauterkrankung konservative Behandlungen vorenthalten, oder gleich massenhaft gesunden Jungen ein nicht-vorhandenes Vorhautprobleme anhängen und damit eine Beschneidung rechtfertigen. Es sind Menschen, die diesen Eingriff verharmlosen und trivalisieren und so die Bereitschaft von Eltern, diesem Eingriff einzuwilligen, erhöhen, und die Indikation Zirkumzision gar nicht erst hinterfragen. Es sind Menschen, die im Jahr 2012 die Beschneidung legalisiert haben.
    • Es sind Menschen die das machen...aber warum machen die das? Warum hinterfragen die nicht, schaffen Gesetze die in eine Diktatur gehören aber nicht in einen Rechtsstaat? Weil sie böse, schlecht, geldgeil sind, alle ins Gefängnis gehören?
      Menschen wurden erschaffen, um geliebt zu werden. Dinge wurden erschaffen, um benutzt zu werden. Der Grund, warum sich die Welt im Chaos befindet ist, weil Dinge geliebt und Menschen benutzt werden. -Dalai Lama
    • Urolüge schrieb:

      Es sind Menschen die das machen...aber warum machen die das? Warum hinterfragen die nicht, schaffen Gesetze die in eine Diktatur gehören aber nicht in einen Rechtsstaat? Weil sie böse, schlecht, geldgeil sind, alle ins Gefängnis gehören?
      Man darf nicht alle in einen Topf werfen. Man sollte sich auch dafür hüten, Eltern, die einfach ihrer (Jahrtausende alten) religiösen Tradition folgen, zu dämonisieren.

      Aber ja, manche Menschen beschneiden Kinder, bzw. ermöglichen die Beschneidung von Kindern durch gesetzgeberische Massnahmen, weil sie "böse, schlecht oder geldgeil" sind. So ist das nunmal. Manche Menschen sind ganz einfach böse.
    • Sokrates schrieb:

      Man darf nicht alle in einen Topf werfen
      Ich schmeiße alle in einen Topf...und sage kein Mensch ist böse...Menschen machen Sachen, die aus der Sicht anderer böse sind...aber ich bin mir sicher, jeder hat Gründe dafür warum er das macht...genauso wie andere Gründe haben, diese Sachen als Böse zu bewerten?

      Wenn ich andere Menschen als böse bezeichne...kann sich dann was ändern, sich der andere ändern, wenn er nicht eine andere Sicht der Dinge zu hören bekommt? Mit dir rede ich gar nicht, weil du böse bist?

      Menschen einzuteilen, zu bewerten in gut oder böse...werden wir da nicht ewig auf der Stelle treten und es kann sich nichts ändern?
      Menschen wurden erschaffen, um geliebt zu werden. Dinge wurden erschaffen, um benutzt zu werden. Der Grund, warum sich die Welt im Chaos befindet ist, weil Dinge geliebt und Menschen benutzt werden. -Dalai Lama
    • Ich finde so etwas wie gut und böse (Moral) gibt es gar nicht.

      Viel sinnvoller ist es doch zu fragen was fair und unfair ist (Ethik).

      Und wenn ein Arzt wegen eines geringen "Problems" wie eine Phimose sofort maximalinvasiv behandeln will wenn 1. Altersmäßig die Zurückziehbarkeit weder zu erwarten noch notwendig ist 2. keine sonstigen Symptomatiken vorliegen 3. keine konservativen Behandlungsmöglichkeiten empfohlen wurden obwohl bekannt ist, dass diese sehr wirkungsvoll sind, ist das unethisch.
    • statze Buur schrieb:

      Und wenn ein Arzt wegen eines geringen "Problems" wie eine Phimose sofort maximalinvasiv behandeln will wenn 1. Altersmäßig die Zurückziehbarkeit weder zu erwarten noch notwendig ist 2. keine sonstigen Symptomatiken vorliegen 3. keine konservativen Behandlungsmöglichkeiten empfohlen wurden obwohl bekannt ist, dass diese sehr wirkungsvoll sind, ist das unethisch.
      Absolut, dass ist unethisch...aber sollte die Frage nicht sein...WARUM ist sein Handeln so, warum unethisch'? Weil er nur aufs Geld aus ist...oder weil er es nicht anders kennt, nicht anders gelernt hat...oder noch andere Gründe...?
      Menschen wurden erschaffen, um geliebt zu werden. Dinge wurden erschaffen, um benutzt zu werden. Der Grund, warum sich die Welt im Chaos befindet ist, weil Dinge geliebt und Menschen benutzt werden. -Dalai Lama
    • Die MÜSSEN reineweg gar nichts und tun es auch auf breiter Front nicht, wie zahlreiche Berichte von Eltern (vornehmlich Mutti's) bei Facebook oder in den Elternforen oder auch genug Bewertungen von (Kinder) Chirurgen bei Jameda beweisen.

      Beschneidung kleiner Jungs ist mehr denn je ein Bomben-Geschäft und auch salonfähiger und unkritisch betrachteter denn je.

      Sofern nicht schon des Volkerverständnisses wegen (Verzeihung, ich meinte natürlich aus Respekt vor den "wichtigen Traditionen") vorher geschehen, fällt mit spätestens 6 der Hammer - Nein, das Skalpell - für der kleinen Jungs natürlich enge Vorhaut. Ausnahmen: Nur wenige. In der Regel die, deren Eltern ein bisschen Grips und gesunden Menschenverstand aufbringen, ein problemloses Körperteil nicht einfach ABSCHNEIDEN zu lassen, nur weil Herr Doktor das gerade meint. Aber das sind eben leider die Ausnahmen.
    • thomas58 schrieb:

      Die Aufregung ist berechtigt! Dennoch werden wir Geduld und viel Aufklärung brauchen um die Sicht auf die Dinge zu ändern. Abe mit Geduld ist das auch zu erreichen.
      Was ist wenn die Ärzte schon längst aufgeklärt sind?

      Was ist, wenn sie eigentlich schon wissen, was Sie tun, aber es trotzdem immer weiter tun.

      Was ist, wenn es hier ein Gesundheitsssystem gibt, das sie finanziell dazu ermutigt?

      Was ist, wenn es ihnen in sexueller Hinsicht Lust bereitet, Jungen am Genital zu manipulieren und zu beschneiden?


      Davon abgesehen? Wer klärt diese Ärzte auf? Wie soll diese Aufklärung denn konkret von stattfinden? Wir haben doch keine Öffentlichkeit oder Aufmerksamkeit?
    • Sokrates schrieb:

      Was ist wenn die Ärzte schon längst aufgeklärt sind?
      Sicher haben schon die meisten davon gehört...aber wer gesteht sich schon gerne Fehler ein bzw. hinterfragt sein eigenes Handeln, sieht das kritisch?
      Vor allem hier, bei dem Thema...Einschränkungen der Sexualität, der sexuellen Befriedigung, man kann sie nicht messen, beweisen...nur glauben? Da gibt es welche die sich beklagen...und welche die sich freiwillig und ohne Indikation beschneiden ließen, und die dann hinterher jubeln wie toll das ist...du bist Arzt, hast schon unzählige beschnitten (weil du es einfach so gelernt hast...) welche Variante nimmst du lieber als die "Wahrheit" an, wer sind für dich nur irgendwelche Spinner mit psychischen Problemen? Alles nur eine Frage der Sichtweise...

      Sokrates schrieb:

      Was ist, wenn sie eigentlich schon wissen, was Sie tun, aber es trotzdem immer weiter tun.
      Sie haben es gehört...aber sie haben sich halt für eine für sie angenehmere Sichtweise entschieden?

      Sokrates schrieb:

      Was ist, wenn es hier ein Gesundheitsssystem gibt, das sie finanziell dazu ermutigt?
      Unser Gesundheitssystem, glaub ein eigenes ausuferndes Thema...aber finanziell sind doch Erweiterungsplastiken interessanter, werden besser vergütet? Aber die ufern noch nicht aus...

      Sokrates schrieb:

      Was ist, wenn es ihnen in sexueller Hinsicht Lust bereitet, Jungen am Genital zu manipulieren und zu beschneiden?
      Mag es vielleicht geben...aber ich bin mir sicher, das ist der geringste Grund für die hohe Anzahl med. unnützer Beschneidungen...
      Menschen wurden erschaffen, um geliebt zu werden. Dinge wurden erschaffen, um benutzt zu werden. Der Grund, warum sich die Welt im Chaos befindet ist, weil Dinge geliebt und Menschen benutzt werden. -Dalai Lama
    • Urolüge schrieb:

      Sokrates schrieb:

      Was ist wenn die Ärzte schon längst aufgeklärt sind?
      Unser Gesundheitssystem, glaub ein eigenes ausuferndes Thema..

      Da hast natürlich recht. Aber vermutlich ist es der Hauptursache für die massenhafte Beschneidung wegen "Phimose" und anderer Scheindiagnosen. Trotztdem wurde das Gesundheitssystem in Relation zur medizinisch-therapeutischen Beschneidung im Forum nie wirklich diskutiert. Das bedeutet für uns ein ganz massives Problem: Denn müssen wir nicht "nur" gegen veraltetes Wissen innerhalb Ärzteschaft, Mythen innerhalb der Bevölkerung und Jahrzehnte lang in der med. Literatur verankerte Dogmen über Vorhautentwicklung und die Harmlosigkeit der Beschneidung ankämpfen, sondern gegen ein ganzes Gesundheitsystem, das schon aufgrund seines Aufbau und seiner Strukturen, Beschneidungen bei Kindern befördert.

      Das ist kein Kampf "David gegen Goliath". Es ist ein Kampf gegen zwei Goliaths. Und das ist nur die medizinische Beschneidung. Die rituell motivierte Beschneidung ist wieder ein eigener Kampf.


      Urolüge schrieb:

      .aber finanziell sind doch Erweiterungsplastiken interessanter, werden besser vergütet? Aber die ufern noch nicht aus...


      Erstens muss man diese Technik überhaupt erst beherrschen. Dann ist es eine Frage von Bequemlichkeit.

      Zweitens: Wenn es überhaupt soweit ist, dass eine Indikation zur Operation (egal welcher) gestellt wird, ist der medizinischer Fehler oder auch Missbrauch bereits passiert. Ein Teil der unnötigen Beschneidungen wird an Jungen vorgenommen, die ein Vorhautproblem haben und denen eine konservative Behandlung vorenthalten wird. Der weit größere Teil findet jedoch an Jungen statt, die gar kein Vorhautproblem haben und komplett grundlos beschnitten werden.

      Drittens, und hier wären wir wieder beim Thema Gesundheitssystem, gab es schon vor Jahren Berichte, dass Operateure einfach eine Vorhautplastik abrechnen aber dann eine Beschneidung durchführen:



      FAZ: Guter Schnitt schrieb:

      Kontrollen bei Behandlung und Abrechnung finden so gut wie keine statt. Schon gar nicht wird kontrolliert, ob der Arzt auch tatsächlich das gemacht hat, was er aufgeschrieben hat. Abgerechnet wird jede Operation nach einem bestimmten Code. Für die Beschneidung gibt es einen anderen Code als für die vorhauterhaltende Operation, die sogenannte Vorhautplastik. Für die Plastik bekommt der Arzt gut 50 Prozent mehr Geld, immerhin 120 Euro extra. Welche Operation tatsächlich vorgenommen wurde, ist für die Kassen nicht nachvollziehbar: „Wir können in der Tat nicht überprüfen, ob der Arzt den falschen Code aufgeschrieben hat, sprich eine andere Behandlung durchgeführt hat als angegeben“, sagt eine AOK-Sprecherin.

      Fest steht aber, dass Ärzte den „lukrativeren“ Code im ambulanten Bereich bis zu zwanzig Mal häufiger abrechnen als den „billigeren“. Nur: In der Nachsorge stellen die Kinderärzte einen Befund fest, der dazu nicht passt. Kinderarzt Hartmann berichtet: „Eine Umfrage bei unseren Vorstandsmitgliedern und Landesverbandsvorsitzenden hat gezeigt, dass wir in unseren Praxen nach einer Operation eigentlich nur Kinder mit radikaler Beschneidung sehen, keine Kinder mit Vorhautplastiken.“

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Sokrates ()

    • Urolüge schrieb:

      Unser Gesundheitssystem, glaub ein eigenes ausuferndes Thema...aber finanziell sind doch Erweiterungsplastiken interessanter, werden besser vergütet? Aber die ufern noch nicht aus...
      Dazu hat dir Sokrates schon den passenden Artikel zitiert, genau darauf wollte ich in meiner Antwort nämlich auch raus. Die Kassen werden gerade damit zuhauf betrogen. Glaubt man den Abrechnungen, werden die ganzen Phimose-Jungs zuhauf inzidiert, aber geh mal zum Urologen/Chirurgen und frag mal danach. Haben wir doch einen Thread zu, auf welche Reaktionen man da stößt.
      Und das Bild auf anderen Plattformen bestätigt das. Zahllos die Berichte wie "uns wurde angeboten ob alles ab soll oder ein Stückchen dran bleiben (zu Deutsch Teilbeschneidung), aber der Arzt meinte, das gäbe nur Probleme".
      Oder aber gleich "der Arzt sagte, er beschneidet generell nur ganz, weil bei allem anderen muss er später nochmal operiert werden".
      Gott, ich kann gar nicht aufzählen, wie oft ich das gelesen habe.
    • Ich frage mich, warum das Thema in der Öffentlichkeit so stiefmütterlich behandelt wird. Ich hab mal auf der Website der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung geschaut.. NIX. Aber Musikmärchen zum Thema Sexualerziehung für Kinder :( Wie kann es sein, daß ich mich über die gravierenden Folgen einer Beschneidung nur in Internetforen informieren kann und von den Ärzten alles völlig harmlos dargestellt wird.
      Hier scheint mir wirklich Nachholebedarf zu sein.
    • Hermes schrieb:

      Wie kann es sein, daß ich mich über die gravierenden Folgen einer Beschneidung nur in Internetforen informieren kann und von den Ärzten alles völlig harmlos dargestellt wird.
      Vielleicht weil..."Darüber spricht man nicht"? Weil man meint vielen Beschnittenen die damit zufrieden sind ans Bein zu pinkeln...genauso bei beschneidenden Kulturen? Vielleicht weil kritische Äußerungen zu Beschneidung fast immer sofort als ausländerfeindlich, antisemitisch und islamophob angeprangert werden? Vielleicht weil Ärzte nicht sehen wollen, dass ihr bisheriges handeln nicht das gelbe vom Ei war, sie vielleicht damit oft mehr geschadet als genutzt haben?

      Vielleicht auch, weil sich zu wenige Männer trauen über ihre Erfahrungen offen zu sprechen (was ich keinem verdenken kann...)...den "Darüber spricht man nicht"...
      Menschen wurden erschaffen, um geliebt zu werden. Dinge wurden erschaffen, um benutzt zu werden. Der Grund, warum sich die Welt im Chaos befindet ist, weil Dinge geliebt und Menschen benutzt werden. -Dalai Lama
    • Sokrates schrieb:

      Aber vermutlich ist es der Hauptursache für die massenhafte Beschneidung wegen "Phimose" und anderer Scheindiagnosen
      Es ist sicher mitunter eine der Ursachen...aber der Hauptgrund für mich...ist glaub woran unsere ganze Gesellschaft/Welt krankt...immer wenn wir andere zu einem Objekt machen, ihn nicht als Subjekt/Menschen sehen und behandeln...geht es in die Hose?

      Ärzte, die ihre Patienten nur als Objekt sehen, sie nach "Standard" behandeln, nicht auf die individuelle Situation eingehen, sie daher auch nicht vollumfänglich aufklären...da muss doch Mist rauskommen? (manche sind auch mit Mist glücklich...)

      Gesetze, die Menschen zu Objekten machen, Gesetze die Übergriffe erlauben, straffrei stellen...hatten wir die nicht im 3. Reich? Was haben wir jetzt wieder?

      Schule, in der Kinder nur Objekte sind, nach Noten bewertet werden...der Mensch der darin steckt nicht mehr gesehen wird...kann das gutgehen? Kinder die darauf konditioniert werden, dass regelkonformes Verhalten belohnt, freies "querdenken", selbständiges Denken, Kreativität bestraft wird...das "heranziehen" von Befehlsempfängern, der Staat alles besser weiß...es funktionierte schon vor bald 90 Jahren in unserem Land...und funktionierte 2012...
      Menschen wurden erschaffen, um geliebt zu werden. Dinge wurden erschaffen, um benutzt zu werden. Der Grund, warum sich die Welt im Chaos befindet ist, weil Dinge geliebt und Menschen benutzt werden. -Dalai Lama
    • Urolüge schrieb:

      Hermes schrieb:

      Wie kann es sein, daß ich mich über die gravierenden Folgen einer Beschneidung nur in Internetforen informieren kann und von den Ärzten alles völlig harmlos dargestellt wird.
      Vielleicht weil..."Darüber spricht man nicht"? Weil man meint vielen Beschnittenen die damit zufrieden sind ans Bein zu pinkeln...genauso bei beschneidenden Kulturen? Vielleicht weil kritische Äußerungen zu Beschneidung fast immer sofort als ausländerfeindlich, antisemitisch und islamophob angeprangert werden? Vielleicht weil Ärzte nicht sehen wollen, dass ihr bisheriges handeln nicht das gelbe vom Ei war, sie vielleicht damit oft mehr geschadet als genutzt haben?
      Vielleicht auch, weil sich zu wenige Männer trauen über ihre Erfahrungen offen zu sprechen (was ich keinem verdenken kann...)...den "Darüber spricht man nicht"...
      Bravo! Das hätte ich nicht besser formulieren können. Einen Punkt hast du noch vergessen:
      Weil man damit einem ganzen Wirtschaftszweig das Wasser abgraben würde. Nicht nur den beschneidenden Ärzten, sondern beispielsweise auch der Kosmetikindustrie (Stichwort Hautverjüngungscremes aus Baby-Vorhäuten - über die man sogar schon ganz unverhohlen, geradezu werbend, in einem einst seriösen deutschen Nachrichtenmagazin schreibt).

      Und was bezüglich der sich nicht trauenden Männer noch hinzu kommt: WENN sie sich denn trauen steht ja gleich eine ganze - beschneidende - Gemeinde entgegen, die die betreffenden Männer als "Weicheier" oder "psychisch krank" verspottet und die "Stell dich nicht so an"-Keule schwingt und ihren eigenen Nachwuchs ja schon von Kleinauf dazu erzieht, dass sie unbeschnitten (sprich: So wie Gott, Allah oder einfach nur die Natur sie schuf) keinen Wert in - ihrer - Gesellschaft haben und niemals ein Mann sind *Brech*

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Anderswo ()

    • Die Kritik - so berechtig sie auch sein mag ändert nichts an der Tatsache, daß einzig eine konsequente und sachliche Aufklärung und stete Information eine Veränderung herbeiführen kann. Immer nur unlautere Motive zu unterstellen ist nicht der richtige Weg. Fördern und benennen sollte man eher die Ärzte, die Beschneidungen kritisch bewerten und auch zu alternativem Handeln bereit sind. Aggressives Geschimpfe kommt nach aussen nie gut an. Sachliche Argumentation schon!
    • Wenngleich ich dir argumentativ Recht gebe, so sage ich dir, was da aus dir spricht ist die Idealvorstellung einer sich mit einem Thema sachlich auseinandersetzenden Diskussionskultur.

      Die herrscht beim Thema Jungenbeschneidung aber nicht! Da steht ein Moloch, eine geradezu übermächtige Lobby aus Politik, Religionsvertretern, Ärzten und Möchtegern-Medizin-Experten, Journalisten und Geschäftemachern einer im Verhältnis dazu kleinen Menge von Leuten gegenüber, die versuchen, sich für die Schwächsten einzusetzen, die sich nicht wehren können - die Kinder!

      So hart und pessimistisch das klingen mag, ich würde es aus meiner langen Erfahrung heraus als realistisch bezeichnen - wir werden zu unseren Lebzeiten nicht mehr als ein paar Tropfen auf heiße Steine leisten können. Für mich ist mittlerweile jede Elternberatung, die mit einem Dank für die aufklärenden Worte und einem "wir haben beschlossen, dass wir es in Ruhe lassen solange keine Probleme auftreten" endet, eine Belohnung. Größere Ziele habe ich schon seit geraumster Zeit begraben. Für substanzvermisstes Idealisieren bin ich zu alt geworden.
    • Anderswo schrieb:

      Weil man damit einem ganzen Wirtschaftszweig das Wasser abgraben würde. Nicht nur den beschneidenden Ärzten, sondern beispielsweise auch der Kosmetikindustrie (Stichwort Hautverjüngungscremes aus Baby-Vorhäuten - über die man sogar schon ganz unverhohlen, geradezu werbend, in einem einst seriösen deutschen Nachrichtenmagazin schreibt).
      Ist das bei uns ein Wirtschaftszweig? Werden bei uns aus Babyvorhäuten Cremes gemacht? Ich dachte das wäre nur in USA so? Als Baby werden bei uns doch die wenigsten Jungen beschnitten...sondern erst wegen der Diagnose Phimose als Kinder und Jugendliche?

      Irgendwo habe ich mal die Zahl 1 Milliarde Dollar gelesen, was in den USA mit Beschneidung umgesetzt wird...

      Anderswo schrieb:

      Und was bezüglich der sich nicht trauenden Männer noch hinzu kommt: WENN sie sich denn trauen steht ja gleich eine ganze - beschneidende - Gemeinde entgegen, die die betreffenden Männer als "Weicheier" oder "psychisch krank" verspottet und die "Stell dich nicht so an"-Keule schwingt und ihren eigenen Nachwuchs ja schon von Kleinauf dazu erzieht, dass sie unbeschnitten (sprich: So wie Gott, Allah oder einfach nur die Natur sie schuf) keinen Wert in - ihrer - Gesellschaft haben und niemals ein Mann sind
      Egal wieviel mir sich da entgegenstellen würden, mich verspotten, verhöhnen würden...mir egal, ich habe ein Problem damit...welches die nicht kennen...weil ich weiß, was mir damit genommen wurde...und die haben es nie kennengelernt...

      Anderswo schrieb:

      die Idealvorstellung einer sich mit einem Thema sachlich auseinandersetzenden Diskussionskultur.
      Die es leider nicht mal immer von allen Usern hier im Forum gibt...leider...

      Anderswo schrieb:

      die versuchen, sich für die Schwächsten einzusetzen, die sich nicht wehren können - die Kinder!
      Hoffentlich werde ich jetzt nicht gesteinigt, wenn ich schreibe, dass ich mich direkt gar nicht für die Kinder einsetze...sondern für einen Bewusstseinswandel, für Aufklärung, was Beschneidung anrichten kann...damit Kinder wieder von denen geschützt werden können, die dafür zuständig sind...deren Eltern...

      Anderswo schrieb:

      wir werden zu unseren Lebzeiten nicht mehr als ein paar Tropfen auf heiße Steine leisten können.
      Mal schauen wie alt ich noch werden muss...aber egal, solange ich noch kreuche und fleuche werde ich tropfen...egal wieviel und wie heiß die Steine auch sein mögen... ;)
      Menschen wurden erschaffen, um geliebt zu werden. Dinge wurden erschaffen, um benutzt zu werden. Der Grund, warum sich die Welt im Chaos befindet ist, weil Dinge geliebt und Menschen benutzt werden. -Dalai Lama