...dann müssten wir auch Traditionen wie Taufe oder Beschneidung diskutieren

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    • ...dann müssten wir auch Traditionen wie Taufe oder Beschneidung diskutieren

      Karin Meißner Vorsitzende des Antidiskriminierungsforums Saar schrieb:

      Ich halte von einem Kopftuchverbot, unabhängig vom Alter, gar nichts. Auch wenn ein positives Anliegen dahintersteckt: Es ist eine Maßnahme, die völlig kontraproduktiv ist. Wenn wir das machen, dann müssten wir auch Traditionen wie Taufe oder Beschneidung diskutieren.

      Irreversible Genitalverstümmelung und ein paar Wassertröpfchen - das ist doch wirklich praktisch das selbe, oder? Die Taufe diskriminiert auch nicht zwischen Jungen und Mädchen, falls Meißner das entgangen sein sollte (Antidiskriminierungsforum, haha)

      Wir müssten nicht, wir müssen über Genitalverstümmelung von Jungen reden. Kopftuch ist dagegen pillepalle. Kann frau ablegen.

      Jetzt kommt das Sahnehäubchen:


      Fatima Abbas schrieb:

      Aber es geht hier doch auch um Zwang und Gewalt.

      Karin Meissner schrieb:

      Eltern haben nicht das Recht, Gewalt anzuwenden.
      LOL, der war gut! Genitalverstümmelung IST Gewalt. Und die Verstümmelung von Jungen ist - DISKRIMINIERUNG!

      Karin Meißner

      Forschungs- und
      Transferstelle für Gesellschaftliche Integration und Migration GIM

      Fachstelle Antidiskriminierung & Diversity Saar

      antidiskriminierungsstelle.de/…rogramm_netzwerk/dgb.html
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"
    • Jede Frau aber, die betet oder prophetisch redet mit unbedecktem Haupt, die schändet ihr Haupt; denn es ist gerade so, als wäre sie geschoren.

      Partiell hat Frau Meißner doch aber auch irgendwo Recht. Vielleicht sollten wir uns wenigstens teilweise auf die alten Werte der Bibel besinnen, die es Frauen strikt untersagte zu "predigen" oder wie Frau Meißner einem Mann ebenbürtig öffentlich Dinge zu verkünden. Partiell meine ich übrigens deshalb, weil ja nicht alle Frau wie Frau Meißner einerseits die biblische Beschneidung für richtig halten und andererseits die ebenfalls von der Bibel strikt abgelehnte Gleichberechtigung der Frau dennoch einfordern.

      Ein Kompromiss bestünde für mich darin, dass man allen Frauen oder auch Männern, die mit dem Begriff "Aufklärung" etwas anfangen können, auch die gleichen Rechte einräumt. Alle anderen können auch gerne in Leibeigenschaft oder unter dem Joch ihres Ehemanns leben. Eben so, wie es zu biblischen Zeiten üblich war, als man keine Sekunde damit verbrachte die Zwangsbeschneidung unter dem Aspekt der Menschenrechte jemals in Frage zu stellen.

      BTW: Manchmal wird auch der Bock zum Gärtner gemacht.
      Der Unterschied zwischen Dogmatikern und Aufklärern besteht bei der Beschneidungsdebatte darin, dass die einen kindliche Vorhäute und die anderen alte Zöpfe abschneiden wollen. (Quelle: NoCut)
    • Mich stört ja bei der "Kopftuchdebatte" (eigentlich geht es um Hijabs, das sind schon spezielle Kopftücher, da darf kein einziges Haar herauslugen) am meisten diese penetranten, gebetsmühlenartigen wenn->dann-Konstruktionen.

      Wenn wir über A diskutieren würden, dann müssten wir auch über B diskutieren.


      Also lassen wir's doch ganz!

      Das heißt nur, das B instrumentalisiert wird, um die Diskussion über A abzuwürgen. Gleichzeitig wird B als "indiskutabel" hingestellt.

      Siehe auch:

      "Eine Vorhaut ist kein Kopftuch, das man einfach an- und ablegen kann."

      Lamya Kaddor: Die Beschneidungsdebatte... bringt Deutschland nicht voran

      "Eine Vorhaut ist kein Kopftuch, das man einfach an- und ablegen kann."



      Wer ein Kopftuchverbot für muslimische Mädchen will, muss in Kindergarten und Grundschule auch das Kreuz an der Halskette untersagen und generell die Beschneidung jüdischer Jungen.
      "Eine Vorhaut ist kein Kopftuch, das man einfach an- und ablegen kann."
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"
    • Selbstbestimmung schrieb:

      Wenn wir über A diskutieren würden, dann müssten wir auch über B diskutieren.


      Also lassen wir's doch ganz!

      Irgendwie hat doch diese Logik aber auch was. Wenn es bei A wie auch bei B um Menschenrechte geht, ist doch alles im grünen Bereich. Menschenrechte kann man nicht partiell realisieren, auch wenn hier opportunistische Zeitgenossen wie Alice Schwarzer, Volker Beck oder jetzt eine Frau Karin Meißner anderes Zeug daherlabern.

      Wenn es um die Gleichheit von Mann und Frau oder um Toleranz hinsichtlich der Religionsfreiheit geht, kann man nicht gleichzeitig das Recht auf körperliche Unversehrtheit beschneiden. Tut man es doch, hat man den Menschenrechten bereits sinnbildlich mit einem Dolch in den Rücken gestoßen und es ist dann nur noch eine Frage der Zeit, bis diese vor unseren Augen verblutet. R.I.P. Menschenrechte, Aufklärung, Gleichheit der Geschlechter und alles, was in den letzten Jahrhunderten hart erkämpft wurde. Manche wollen halt partout wieder in die Zeiten der Leibeigenschaft, des Patriarchats und der uneingeschränkten Herrschaft der Eltern über ihre Kinder zurück.

      BTW: Diskriminierung ist die unreflektierte Herabwürdigung einer Gruppe oder einzelner Menschen. Wenn man hier die Zwangsbeschneidung von Jungen nicht als Diskriminierung erkennt, ist man eben eine totale Fehlbesetzung.
      Der Unterschied zwischen Dogmatikern und Aufklärern besteht bei der Beschneidungsdebatte darin, dass die einen kindliche Vorhäute und die anderen alte Zöpfe abschneiden wollen. (Quelle: NoCut)