Dazu zählt auch der Respekt vor körperlicher Integrität

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    • Dazu zählt auch der Respekt vor körperlicher Integrität

      Niko Alm schrieb:

      Dieses kooperative Modell ist einerseits kritikwürdig, aber es eröffnet andererseits auch den Raum, Religionsgesellschaften noch stärker zu einem Verhalten zu verpflichten, das basale demokratische Standards respektiert. Dazu zählt auch, nicht nach Geschlecht oder sexueller Orientierung zu diskriminieren, wie es von vielen Religionen, jedenfalls aber im Islam und Katholizismus, praktiziert wird. Dazu zählt auch der Respekt vor körperlicher Integrität, der durch sowohl männliche als auch weibliche Genitalverstümmelung ("Beschneidung") konterkariert wird.
      wienerzeitung.at/meinungen/gas…st-nicht-Privatsache.html
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"
    • Die Vorgehensweise in Österreich klingt erst kompliziert, aber auch einleuchtend. Wenn sich eine Religionsgemeinschaft auf die Privilegien der Religionsfreiheit berufen möchte, ist es doch legitim, wenn man diese an die Einhaltung der Menschenrechte koppelt.

      Erlaubt z.B. eine Religion, dass nur ein Mann das höchste religiöse Amt einnehmen darf, könnte man hier im Gegenzug finanziell wie auch beim Religionsunterricht die Privilegien reduzieren. Die Gretchen Frage wäre dann aber, wie weit man eine Religionsgemeinschaft sanktionieren müsste, welche Körperverletzungen an Kindern als Tradition verherrlicht.

      Würde man dies jedoch tatsächlich so umsetzen, gäbe es unter den Orthodoxen aller denkbaren Fraktionen einen Aufschrei und alle würden ihr religiöses Leben in der heutigen Form als gefährdet betrachten. Tatsächlich ist aber gegenwärtig nur die körperliche Unversehrtheit vieler Kinder in Gefahr, die höher wiegt als die religiösen Vorstellungen von Menschen, die noch immer mit den allgemeinem Menschenrechten auf Kriegsfuß stehen.

      Aber wie überall haben mal wieder die die Privilegien, welche eine bessere Lobby vorweisen können. Und Kinder ziehen bei dieser Betrachtung eben den Kürzeren. Wer also glaubt, dass Religion nichts mit Macht oder Manipulation zu tun hätte, mag ein guter Gläubiger sein, aber im richtigen Leben bezeichnet man solche Leute auch als Naivlinge.
      Der Unterschied zwischen Dogmatikern und Aufklärern besteht bei der Beschneidungsdebatte darin, dass die einen kindliche Vorhäute und die anderen alte Zöpfe abschneiden wollen. (Quelle: NoCut)