Ich bin 24 und wurde mit 14 teilbeschnitten und, nachdem sich meine Vorhaut nur wenig Monate nach dem Eingriff wieder begann zu verengen, mit fast 17 dann vollständig beschnitten.
Während ich heute kein Problem damit habe, beschnitten zu sein, hat jedoch meine Beschneidung(en) mein Verhältnis zu meinen Eltern sehr stark verändert und letztendlich so gut wie ruiniert.
Die Ursache für die Entzweiung war mir lange Zeit nicht klar und ich hielt es ein Stück für normal, dass man seinen Eltern ab einem gewissen Alter nicht mehr so sehr vertraut, seine eigenen Wege geht. Selbst dass ich mit noch nicht mal 18 von zu Hause auszog, weil ich mich bei meinen Eltern nicht zuhause fühlte, hinterfragte ich lange nicht.
Mit dem nötigen Abstand, einer liebevollen Freundin an meiner Seite und vielen geduldigen Gesprächspartnern, bin ich heute so weit, dass ich mich im Stande sehe, den Dialog darüber mit meinen Eltern zu führen und hoffentlich schrittweise unsere Beziehung dadurch wieder etwas verbessere.
Ich weiß, dass meine Mutter, die hauptsächlich involviert war, nicht absichtlich so gehandelt hat. Ihr Verhalten war einerseits geleitet durch Fürsorge, andererseits aber geprägt von Ignoranz und fehlendem Feingefühl. Gepaart mit ihrer Hilflosigkeit, wie ich heute meine. So war sie nie wirklich in der Lage, die Dinge beim Namen zu nennen. So hat sie, glaub ich, nie Penis gesagt oder Beschneidung, sondern immer galante Umschreibungen verwendet. "Da unten", "Operation"...
Dennoch habe ich mich in dieser Zeit so alleingelassen von ihr gefühlt, wie nie zuvor.
Vielleicht lesen ein paar Eltern meine Beschneidungs-/Leidens-geschichte, die ihnen vielleicht hilft, sich ein wenig mehr in ihren Jungen hineinzuversetzen, der gerade eine schwere Zeit durchmacht.
Von meinem Vater war nicht viel zu wollen, obwohl ich lieber mit ihm gesprochen und auch zum Arzt gegangen wäre: "Du weißt doch, ich habe wenig Zeit. Mama geht doch immer mit dir zum Arzt"
Meine Mutter hingegen ging in ihrer Fürsorge so sehr auf, dass ich in ihr sprichwörtlich unterging. Auch wenn ich sonst mit 13/14 schon recht selbstbewusst war und immer die große Klappe hatte, schaffte ich es nicht, bei ihr Gehör für meine Bedürfnisse zu bekommen. Mit Bravur hat sie immer an meinen Bedürfnissen vorbeigeredet:
"Mom, ich will nicht, dass du mit zum Doc reingehst" - "Ach Schatz, da musst du nicht alleine durch"
Ich hatte viele Fragen, Sorgen, Ängste, die wir alle mit dem Urologen hätten besprechen können, hätte sie mir nur mal zugehört. Wenn ich zu Hause mit dem Thema begann, wurde sie immer geschäftig und hatte nie Zeit.
Bei den Arzt-Terminen saß ich nebendran, weil sie so raumfüllend das Gespräch mit dem Urologen an sich gerissen hat, dass ich so eingeschüchtert war, dass ich mich selbst als wir dann kurz bei der körperlichen Untersuchung alleine waren, nicht getraut habe, zu fragen.
Selbst die salbenunterstützte Dehntherapie machte vor allem meine Mutter zu einem Akt der Peinlichkeit, die mir seelisch richtig zusetzte. Ich hatte teilweise Angst, meinen Eltern gute Nacht zu sagen, weil ich wusste, was wieder kommen wird:
"Gut' Nacht Mom, Nacht Dad" - "Vergiss aber nicht die Salbe, sei aber schön vorsichtig! Und nicht übertreiben!"
"Mom, ich will nicht, dass du mich immer daran erinnerst. Das ist voll peinlich" - "Ach, du vergisst doch ständig was, wenn ich dich nicht immer daran erinnere"
Auch wenn sie früh an mein Zimmer klopfte, war ihr Standardsatz in dieser Zeit:
"Keine Angst, ich komm nicht rein, mach ruhig erst fertig" - "Mom, bitte sag das nicht so. Das ist mir peinlich" - "Schatz, peinlich wäre, wenn ich die Türe ohne zu klopfen aufreißen und dich mit heruntergelassener Hose erwischen würde"
Durch diese unbedachten Sätze und Floskeln, fühlte ich mich permanent bei der Selbstbefriedigung erwischt. Abends im Bett hatte ich immer Stress, weil ich daran dachte, dass meine Mutter jetzt genau weiß, dass ich an meinem steifen Penis herummache.
Diskretion war für sie ein Fremdwort. So fragte sie mich einmal so nebenbei an der Bushaltestelle "Hast du deine Eichel jetzt eigentlich schon mal sehen können?"
Heute bin ich mir sicher und weiß, sie tat das nicht, um mich bloßzustellen oder zu demütigen (auch wenn sie das damit klar tat). Ihre eigene Unsicherheit führte zu diesem dominanten, wenig empathischen Verhalten. Klar musste sie nicht damit rechnen, dass ich an der Bushaltestelle ein tiefergehendes Gespräch anfange. So war sie auf der sicheren Seite.
Und wenn es mir dann doch mal gelang, in einem mir angenehmen Moment all meinen Mut zusammenzunehmen, wurde nie ein Gespräch daraus. So kam es, dass ich mich mit für mich wichtigen Fragen zur OP unnötig bis zu dem Termin quälte, die so leicht hätten geklärt werden können, hätte sie diese in ihrem Redeschwall beim Urologen mal für mich gestellt.
"Mom, rasieren die mich da unten für die OP?" - "Weiß nicht, aber wächst doch wieder nach"
"Mom, wie viel schneiden die weg, sieht man das dann arg?" - "Der Arzt macht das schon richtig, mach dich nicht verrückt"
Die Ungewissheit darüber hat mich wahnsinnig beschäftigt. Mein Plan war, vorerst niemandem von der OP zu erzählen. Aber ohne Schamhaar wären Fragen beim Duschen nach dem Sport vorprogrammiert gewesen und hätte zu viel Vorhaut gefehlt, hätte es sowieso jeder gesehen.
"Mom, ich habe voll Schiss, wie es danach sein wird." - "In vier Wochen ist alles vergessen und du denkst nicht mehr dran"
"Mom, wo stechen die die Betäubung rein?" - "Willst du eine Vollnarkose wegen der Kleinigkeit?"
Ich könnte die Liste fortführen...
Auf der anderen Seite konnte sie aber mit anderen recht offen über mein "kleines Problem da unten" sprechen. Den Vogel abgeschossen hat sie bei einem Grillnachmittag mit der Familie. Meine Großeltern waren da, meine Tante mit ihrer Familie, meine etwa gleichaltrige Cousine.
Wie immer wurde der neueste Familientratsch ausgetauscht und mir wurde sofort mulmig als die aktuellen familiären Leiden an der Reihe waren. Mit einer Inbrunst berichtete sie der versammelten Mannschaft über mein Leiden und ließ auch kein Detail aus. Ich wusste nicht wo ich hinsehen sollte. Manche deren Kommentare haben sich richtig in mein Gedächtnis gebrannt:
"Ja gut, Jungs waschen sich halt auch da unten nicht immer so, wie sie es sollten"
"So schlimm war das Eincremen sicher nicht für dich" (Sprach mein Onkel mit vielsagendem Grinsen in meine Richtung)
"Ach, so ein kleiner Schnitt. Dann hat er wenigstens seine Ruhe"
Fortsetzung folgt...
Während ich heute kein Problem damit habe, beschnitten zu sein, hat jedoch meine Beschneidung(en) mein Verhältnis zu meinen Eltern sehr stark verändert und letztendlich so gut wie ruiniert.
Die Ursache für die Entzweiung war mir lange Zeit nicht klar und ich hielt es ein Stück für normal, dass man seinen Eltern ab einem gewissen Alter nicht mehr so sehr vertraut, seine eigenen Wege geht. Selbst dass ich mit noch nicht mal 18 von zu Hause auszog, weil ich mich bei meinen Eltern nicht zuhause fühlte, hinterfragte ich lange nicht.
Mit dem nötigen Abstand, einer liebevollen Freundin an meiner Seite und vielen geduldigen Gesprächspartnern, bin ich heute so weit, dass ich mich im Stande sehe, den Dialog darüber mit meinen Eltern zu führen und hoffentlich schrittweise unsere Beziehung dadurch wieder etwas verbessere.
Ich weiß, dass meine Mutter, die hauptsächlich involviert war, nicht absichtlich so gehandelt hat. Ihr Verhalten war einerseits geleitet durch Fürsorge, andererseits aber geprägt von Ignoranz und fehlendem Feingefühl. Gepaart mit ihrer Hilflosigkeit, wie ich heute meine. So war sie nie wirklich in der Lage, die Dinge beim Namen zu nennen. So hat sie, glaub ich, nie Penis gesagt oder Beschneidung, sondern immer galante Umschreibungen verwendet. "Da unten", "Operation"...
Dennoch habe ich mich in dieser Zeit so alleingelassen von ihr gefühlt, wie nie zuvor.
Vielleicht lesen ein paar Eltern meine Beschneidungs-/Leidens-geschichte, die ihnen vielleicht hilft, sich ein wenig mehr in ihren Jungen hineinzuversetzen, der gerade eine schwere Zeit durchmacht.
Von meinem Vater war nicht viel zu wollen, obwohl ich lieber mit ihm gesprochen und auch zum Arzt gegangen wäre: "Du weißt doch, ich habe wenig Zeit. Mama geht doch immer mit dir zum Arzt"
Meine Mutter hingegen ging in ihrer Fürsorge so sehr auf, dass ich in ihr sprichwörtlich unterging. Auch wenn ich sonst mit 13/14 schon recht selbstbewusst war und immer die große Klappe hatte, schaffte ich es nicht, bei ihr Gehör für meine Bedürfnisse zu bekommen. Mit Bravur hat sie immer an meinen Bedürfnissen vorbeigeredet:
"Mom, ich will nicht, dass du mit zum Doc reingehst" - "Ach Schatz, da musst du nicht alleine durch"
Ich hatte viele Fragen, Sorgen, Ängste, die wir alle mit dem Urologen hätten besprechen können, hätte sie mir nur mal zugehört. Wenn ich zu Hause mit dem Thema begann, wurde sie immer geschäftig und hatte nie Zeit.
Bei den Arzt-Terminen saß ich nebendran, weil sie so raumfüllend das Gespräch mit dem Urologen an sich gerissen hat, dass ich so eingeschüchtert war, dass ich mich selbst als wir dann kurz bei der körperlichen Untersuchung alleine waren, nicht getraut habe, zu fragen.
Selbst die salbenunterstützte Dehntherapie machte vor allem meine Mutter zu einem Akt der Peinlichkeit, die mir seelisch richtig zusetzte. Ich hatte teilweise Angst, meinen Eltern gute Nacht zu sagen, weil ich wusste, was wieder kommen wird:
"Gut' Nacht Mom, Nacht Dad" - "Vergiss aber nicht die Salbe, sei aber schön vorsichtig! Und nicht übertreiben!"
"Mom, ich will nicht, dass du mich immer daran erinnerst. Das ist voll peinlich" - "Ach, du vergisst doch ständig was, wenn ich dich nicht immer daran erinnere"
Auch wenn sie früh an mein Zimmer klopfte, war ihr Standardsatz in dieser Zeit:
"Keine Angst, ich komm nicht rein, mach ruhig erst fertig" - "Mom, bitte sag das nicht so. Das ist mir peinlich" - "Schatz, peinlich wäre, wenn ich die Türe ohne zu klopfen aufreißen und dich mit heruntergelassener Hose erwischen würde"
Durch diese unbedachten Sätze und Floskeln, fühlte ich mich permanent bei der Selbstbefriedigung erwischt. Abends im Bett hatte ich immer Stress, weil ich daran dachte, dass meine Mutter jetzt genau weiß, dass ich an meinem steifen Penis herummache.
Diskretion war für sie ein Fremdwort. So fragte sie mich einmal so nebenbei an der Bushaltestelle "Hast du deine Eichel jetzt eigentlich schon mal sehen können?"
Heute bin ich mir sicher und weiß, sie tat das nicht, um mich bloßzustellen oder zu demütigen (auch wenn sie das damit klar tat). Ihre eigene Unsicherheit führte zu diesem dominanten, wenig empathischen Verhalten. Klar musste sie nicht damit rechnen, dass ich an der Bushaltestelle ein tiefergehendes Gespräch anfange. So war sie auf der sicheren Seite.
Und wenn es mir dann doch mal gelang, in einem mir angenehmen Moment all meinen Mut zusammenzunehmen, wurde nie ein Gespräch daraus. So kam es, dass ich mich mit für mich wichtigen Fragen zur OP unnötig bis zu dem Termin quälte, die so leicht hätten geklärt werden können, hätte sie diese in ihrem Redeschwall beim Urologen mal für mich gestellt.
"Mom, rasieren die mich da unten für die OP?" - "Weiß nicht, aber wächst doch wieder nach"
"Mom, wie viel schneiden die weg, sieht man das dann arg?" - "Der Arzt macht das schon richtig, mach dich nicht verrückt"
Die Ungewissheit darüber hat mich wahnsinnig beschäftigt. Mein Plan war, vorerst niemandem von der OP zu erzählen. Aber ohne Schamhaar wären Fragen beim Duschen nach dem Sport vorprogrammiert gewesen und hätte zu viel Vorhaut gefehlt, hätte es sowieso jeder gesehen.
"Mom, ich habe voll Schiss, wie es danach sein wird." - "In vier Wochen ist alles vergessen und du denkst nicht mehr dran"
"Mom, wo stechen die die Betäubung rein?" - "Willst du eine Vollnarkose wegen der Kleinigkeit?"
Ich könnte die Liste fortführen...
Auf der anderen Seite konnte sie aber mit anderen recht offen über mein "kleines Problem da unten" sprechen. Den Vogel abgeschossen hat sie bei einem Grillnachmittag mit der Familie. Meine Großeltern waren da, meine Tante mit ihrer Familie, meine etwa gleichaltrige Cousine.
Wie immer wurde der neueste Familientratsch ausgetauscht und mir wurde sofort mulmig als die aktuellen familiären Leiden an der Reihe waren. Mit einer Inbrunst berichtete sie der versammelten Mannschaft über mein Leiden und ließ auch kein Detail aus. Ich wusste nicht wo ich hinsehen sollte. Manche deren Kommentare haben sich richtig in mein Gedächtnis gebrannt:
"Ja gut, Jungs waschen sich halt auch da unten nicht immer so, wie sie es sollten"
"So schlimm war das Eincremen sicher nicht für dich" (Sprach mein Onkel mit vielsagendem Grinsen in meine Richtung)
"Ach, so ein kleiner Schnitt. Dann hat er wenigstens seine Ruhe"
Fortsetzung folgt...