Wie geht Ihr mit der Beschneidung um und kommt mit ihr zurecht?

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    • Wie geht Ihr mit der Beschneidung um und kommt mit ihr zurecht?

      Ich bin 18 Jahre alt und wurde mit sechs Jahren beschnitten, weil die Vorhaut anscheinend zu eng war. Was aber in diesem Alter ja völlig normal ist, habe ich gehört. Nunja mit der Beschneidung komme ich nicht wirklich gut zurecht. Breche oft in Tränen aus und hab manchmal Tage an denen ich so deprimiert bin, dass mir zu allem die Motivation fehlt.

      Ich habe einen Partner, der nicht beschnitten ist und dies bereitet mir manchmal sehr Probleme zu. Er weiß von meinen Problemen und das es mir deswegen so kacke geht. Aber ich werde durch ihn immer daran erinnert, was mir genommen wurde und was ich nie erleben werde. Ich habe das Gefühl, dass er es nicht nachvollziehen kann und immer so tut als wenn es nichts Schlimmes wäre.
      Selbst meine Mutter weiß es, naja mein Freund hat es ihr erzählt, dass ich wegen der Beschneidung Selbstmordgedanken, Depressionen und so habe aber sie meinte, dass sowas (also die Beschneidung) doch garnicht so schlimm sei und ich mich nicht so anstellen sollte... tolle Hilfe!

      Außerdem bin ich gerade dabei zu dehnen, um wenigstens die Eichel wieder zu bedecken, da es wirklich sehr unangenehm ist, teilweise schmerzt ohne etwas um der Eichel zu haben. Habe aber irgendwie das Gefühl, dass ich mit dem Dehnen nicht wirklich voran komme. Habt ihr Erfahrungen damit? ?(

      Wie schafft ihr es, am besten mit der Beschneidung umzugehen?
      Ich zum Beispiel gehen intensiv meinem Hobby nach und schreibe immer alles auf, wenn ich gerade total am Boden bin.


      LG N
    • Hallo NM1998, willkommen bei uns! (welcome)

      NM1998 schrieb:

      aber sie meinte, dass sowas (also die Beschneidung) doch garnicht so schlimm sei und ich mich nicht so anstellen sollte... tolle Hilfe!
      Ich denke, jeder von uns kann ein Lied von solchen Erlebnissen singen, sei es von Eltern, Freunden, Partnern oder Ärzten. Solche Äußerungen dürften in der Regel ein Ausdruck von Hilflosigkeit sein, von Ahnungs- oder Empathielosigkeit. Oder von allen dreien gemeinsam. Hilfreich sind sie in keinem Fall.
      Damit klar zu kommen, ist nicht einfach, ich weiß. Aber hier in diesem Forum wirst Du zumindest einerseits auf Verständnis treffen, andererseits aber auch auf konkrete Hilfe und Unterstützung.


      NM1998 schrieb:

      Habe aber irgendwie das Gefühl, dass ich mit dem Dehnen nicht wirklich voran komme. Habt ihr Erfahrungen damit?
      Ja, diese Erfahrung machen wohl die meisten Restorer. Ich selbst dehne nun schon seit vier Jahren und habe es von CI 1-2 bis CI 4 geschafft. Das ist nicht schlecht, aber deutlich weniger, als ich mir vorgestellt hab. Es braucht Zeit, und Phasen des Stillstandes sind sicher normal.
      Hier in diesem Unterforum gibt es jede Menge Erfahrungsberichte und Tipps. Lies Dich einfach mal ein.


      NM1998 schrieb:

      Wie schafft ihr es, am besten mit der Beschneidung umzugehen?
      Ich zum Beispiel gehen intensiv meinem Hobby nach und schreibe immer alles auf, wenn ich gerade total am Boden bin.
      Das ist schon mal sehr gut. Bei mir war es so, dass mir das Sprechen und vor allem Schreiben darüber sehr geholfen hat. Ich konnte mir meine Probleme tatsächlich weitgehend "von der Seele schreiben". Das kann nicht jeder, ich habe Freunde, die belastet es noch mehr, wenn sie sich darüber Gedanken machen und diese aufschreiben. Da ist sicher jeder anders, doch Du findest bestimmt Deinen eigenen Weg.
      Auch zu diesem Themenbereich haben wir ein Unterforum, auch hier hilft es sicher, Dich mal intensiv umzusehen.

      Viel Erfolg und eine gute Zeit hier!
      Wenn aus Recht Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht! (Bertold Brecht)
      Bräuche und Traditionen können den Menschen an jegliche Abscheulichkeiten gewöhnen (G.B. Shaw)
      Nicht unseren Vorvätern wollen wir trachten uns würdig zu zeigen - nein: unserer Enkelkinder! (Bertha von Suttner)
      tredition.de/autoren/clemens-b…-schnitt-paperback-44889/
    • Oh, entschuldige bitte, da hab ich Dich wohl etwas überfordert.
      CI steht für Coverage Index und stellt den Grad der Bedeckung der Eichel mit Vorhaut dar. 1 ist "gar keine Bedeckung mehr" und 10 das Maximum.
      Hier auf dieser Seite ist das nochmal erklärt, mit ein paar Beispielbildern:
      restoringforeskin.org/coverage-index/CI-chart.htm
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    • Hallo und auch von mir noch ein herzliches Willkommen.

      NM1998 schrieb:

      Ich habe das Gefühl, dass er es nicht nachvollziehen kann und immer so tut als wenn es nichts Schlimmes wäre.
      Sei ihm deswegen nicht böse...damit können nur die wenigsten wirklich umgehen, es nachvollziehen oder verstehen...und wenn jemand es herunterspielt und so tut als ob dies doch nichts schlimmes wäre...ist dies nur Hilflosigkeit...

      das gleiche gilt für deine Mutter, wenn sie sagt:

      NM1998 schrieb:

      Selbst meine Mutter weiß es, naja mein Freund hat es ihr erzählt, dass ich wegen der Beschneidung Selbstmordgedanken, Depressionen und so habe aber sie meinte, dass sowas (also die Beschneidung) doch garnicht so schlimm sei und ich mich nicht so anstellen sollte...
      Auch eine Art Hilflosigkeit...aber vielleicht auch ein wenig Schuldgefühle? Denn wenn sie nachdenken würde, und feststellen müsste, das dies was schlimmes ist...wer würde sich da Schuld geben müssen, wer hat bei dir unterschrieben und in diesen wahrscheinlich unnötigen Eingriff eingewilligt?

      NM1998 schrieb:

      Nunja mit der Beschneidung komme ich nicht wirklich gut zurecht. Breche oft in Tränen aus und hab manchmal Tage an denen ich so deprimiert bin, dass mir zu allem die Motivation fehlt.

      NM1998 schrieb:

      dass ich wegen der Beschneidung Selbstmordgedanken, Depressionen und so habe
      Was ich dir da rate...such dir professionelle Hilfe, versuche es im Rahmen einer Therapie aufzuarbeiten, einen Weg zu finden, wie du damit umgehen und trotzdem DEIN Leben leben kannst...

      Wobei ich bei diesem Rat auch immer Bauchweh habe...das ist wie wenn ich jemandem mit Phimose sage: geh zum Urologen. Du kannst bei einem fähigen landen, der dich ernst und wahrnimmt, versucht dir zu helfen, einen Weg zu finden...oder bei einem Deppen, der alles nur noch schlimmer macht...

      NM1998 schrieb:

      Wie schafft ihr es, am besten mit der Beschneidung umzugehen?
      Lernen darüber zu reden, es anzunehmen als einen Teil meines Lebens (auf den ich gern verzichtet hätte...) Wobei ich aber auch sagen muss, dass ich mich selber als Erwachsener (wegen einer schlechten ärztlichen Aufklärung) beschneiden ließ. Ich denke als Kind ausgeliefert und im Vertrauen auf die Erwachsenen...das ist wieder eine andere Nummer...

      NM1998 schrieb:

      und schreibe immer alles auf, wenn ich gerade total am Boden bin.
      Mein erster Gedanke beim Lesen...mach es doch mal andersrum...schreib doch mal auf, wenn es dir gut geht ;)
      Menschen wurden erschaffen, um geliebt zu werden. Dinge wurden erschaffen, um benutzt zu werden. Der Grund, warum sich die Welt im Chaos befindet ist, weil Dinge geliebt und Menschen benutzt werden. -Dalai Lama
    • Hey Urolüge,

      das ist eine gute Idee. Aber ja das ist wirklich was anderes, du konntest selbst darüber entscheiden und Leute wie ich nicht. Naja kann man nicht ändern.
      Und nein ich bin ihm deswegen nicht böse, er kann ja von Glück reden, es nicht nachempfinden zu können.

      Also von professioneller Hilfe halte ich nicht so viel. Hausarzt, Urologe haben sich eher etwas darüber lustig gemacht, als mir zu helfen. Solche Pisser :P
    • NM1998 schrieb:

      Nunja mit der Beschneidung komme ich nicht wirklich gut zurecht.
      Ich kenne das Gefühl, das einem da unten etwas fehlt und man vielleicht auch Angst hat ausgelacht zu werden, hatte ich auch immer.
      Bei mir persönlich ist es mit der Zeit gekommen, dass man es einfach akzeptiert und auch merkt, das es die meisten anderen garnicht interessiert.
      Ich hatte bei meiner ersten Partnerin ziemlich schiss, es Ihr zu zeigen aber sie hat lange garnichts gesagt und erst nach paar Monaten hat Sie mich dann gefragt, warum ich eigentlich beschnitten bin. Ich war der erste Beschnittene für sie und sie meinte, dass sie er persönlich sogar besser findet, weil es sauberer ist.
      Den "Vorteil" für die Frau, dass man länger kann, kann ich leider garnicht bestätigen - eher umgekehrt aber hier mache ich vllt eh noch einen extra Thread dazu auf.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von 25-M ()

    • Gute Frage....Wie geht man damit um..Jeder irgendwie anders.
      Ich denke, meinem Mann tut es gut, dass ich mich in die Materie "Beschneidung...und wie nun weiter" vertieft habe....und ich absolutes Verständnis für ihn zeige.
      Ich merke auch....Er macht nicht mehr ganz so dicht...wIe am Anfang.. und wir können immer öfter über sein Be- und Empfinden bei Streicheleinheiten reden.....

      Es gehören dazu immer zwei...Der Betroffene muss sich öffnen...Der Partner sollte auf ihn drauf eingehen, zuhören....und gemeinsam ein neuer Weg gefunden werden.

      Oft ein langer Weg...Hätte ich nicht gedacht.

      Lg
      Lulu