Genitalverstümmelung mit lebensgefährlichen Folgen in Österreich

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Genitalverstümmelung mit lebensgefährlichen Folgen in Österreich

      Nicht um die Beschneidung selbst, sondern eben um die Nachbetreuung geht es im Fall des kleinen Abdullah.

      Natürlich, sebstverfreili, es geht ja NIE um die Jungenverstümmelung selbst, das wäre ja crimethink, politisch inkorrekt. Es war ja gewissermaßen eine "preexisting condition" Schuld, nicht etwa die Mutter, der Kinderchirurg und der Gesetzgeber, der Jungen ans Messer liefert.
      BLOSS - ohne die überflüssigste Operation der Welt wäre das Nachfolgende überhaupt nicht passiert.

      Sabina B., die aus Tschetschenien stammende Mutter des Buben hatte ihn als Muslima im Alter von drei Monaten von einem österreichischen Kinderchirurgen in dessen Privatordination beschneiden lassen.

      "Die Beschneidung hat auch nicht lange gedauert, an die (...) Minuten waren wir bei ihm, gleich wurden wir entlassen, er sagte nach drei Tagen sollte wir zu ihm zur Kontrolle kommen und den Verband wechseln."

      Nach dem Eingriff begann das Kind sehr stark zu bluten. Am Abend des selben Tages suchte Sabina B. noch ein mal den Arzt auf, der den Verband wechselte. Danach habe der Bub noch in der Ordination begonnen heftig zu erbrechen. Doch der Chirurg habe sie beruhigt.
      "Drei Tage lang der Kleine hat geblutet. In jeder Stunde hat ... dem Doktor SMS geschickt, Photos geschickt, wie das Wunde ausschaut und der sagt "das ist normal, es ist OK" sagte er."
      Doch der Zustand des kleinen Buben verschlechtert sich immer mehr.
      "Am dritten Tag um vier Uhr in der Früh ich hab' das Kind gestillt, er hat nicht angenommen und nichts gesaugt, er war ganz blass. Ich hab' bis sechs Uhr in der Früh gewartet, aber.. er war ganz schwach geworden und konnte nicht sogar den Hand heben und ich hab' ... noch mal angerufen, er sagt "schicken sie mir das Photo, von der Wunde, vom Verband" - er war voll im Blut, er sagt: "Es ist OK!" - wieder. Er? hat .. wieder zurückgerufen, und da sagt er: "wie ich das auf dem Photo sehe - das ist OK, das ist nicht zu viel Blut, aber wenn sie noch mal zu mir kommen möchten können sie hier her fahren, aber erst am Nachmittag, ich habe jetzt keine Zeit, können sie nach 16 Uhr zu mir kommen""
      Wenn sie nicht bis 16 Uhr warten wolle, müsse sie eben die Rettung rufen, habe ihr der Arzt empfohlen.

      Im Krankenhaus erhielt das Kind sofort eine Bluttransfusion und wurde anschließend noch zweimal operiert.
      "Die Ärzte haben sie zu mir auch gleich gesagt, wenn ich mich ein bisschen verspätet hätte, hätte ich meinen Sohn verloren."
      Gegenüber der Schiedsstelle gab der Kinderchirurg im Widerspruch zur Darstellung der Mutter allerdings an, er habe ihr am dritten Tage empfohlen das St. Anna Kinderspital aufzusuchen, weil er befürchtet habe, dass eine Blutgerinnungsstörung vorliegen könnte.
      oe1.orf.at/programm/20170904/485495

      Die Presse empfand eine Meldung über diesen Vorfall anscheinend als unerwünscht "bloß keine schlafenden Hunde wecken!", jedenfalls konnte ich nichts dazu finden.


      Nicht um die Beschneidung selbst, sondern eben um die Nachbetreuung geht es im Fall des kleinen Abdullah.
      Nach meinem laienhaften Verständnis ist es ein Kunstfehler, wenn ein Arzt eine Operation an einem Säugling vornimmt ohne vorher die Gerinnungsfaktoren zu überprüfen. Aber ich bin ja auch nur ein Laie, und Ärzte haben selbstverständlich immer Recht.

      Was soll überhaupt der Scheiß "nicht um die Beschneidung selbst"? Operationsvorbereitung (Gerinnungsfaktoren) und Nachsorge (u.a. Kontrolle des Allgemeinzustandes) gehören doch zum Eingriff dazu.
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"
    • Pfuscher schrieb:

      weil er befürchtet habe, dass eine Blutgerinnungsstörung vorliegen könnte.
      Na also, da haben wirs ja: Eine "preexisting condition" wars, nicht die Operation. Wäre der Junge ausreichend fit gewesen, hätts kein Problem gegeben. So klar, so einfach.

      X(
      Wenn aus Recht Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht! (Bertold Brecht)
      Bräuche und Traditionen können den Menschen an jegliche Abscheulichkeiten gewöhnen (G.B. Shaw)
      Nicht unseren Vorvätern wollen wir trachten uns würdig zu zeigen - nein: unserer Enkelkinder! (Bertha von Suttner)
      tredition.de/autoren/clemens-b…-schnitt-paperback-44889/
    • Natürlich, es sind immer die kleinen Jungen Schuld, wenn es schief geht.
      Kennt man doch:
      Merke: Ärzte haben nie Schuld. Der verdammte Bengel hat sich bewegt!
      Beschneidung lief schief – Eichel ab, Arzt angeklagt

      Und hier hat der kleine Ranger einfach verschwiegen, dass er Bluter ist -. sicher nur um einen arrivierten Chirurgen in Schwierigkeiten zu bringen. So ein Schelm!

      *Seufz* es fällt einfach schwer, angesichts dieser Hypokrisie nicht in Zynismus zu verfallen.
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"
    • Schließlich kam es am 4. April 2017, mehr als ein Jahr nach dem Vorfall zu einer Verhandlung bei der Schiedsstelle der niederösterreichischen Ärztekammer.
      Aha, dann muss der hochgefährliche Pfusch also voriges Jahr passiert sein.


      Sabina B. schrieb:

      "Ich wirklich sehr schockiert, ich habe nicht erwartet, dass sie... [die Schiedsstelle] erklären werden, sie haben das verglichen mit der Schönheits-OP, sie haben gesagt es war ihre eigene Entscheidung, diese OP war nicht nötig, sie haben sich entschieden, und dann ist ... eh nicht erlaubt, dass die Kinderbeschneidung gemacht wird, bei den Minderjährigen, so wurde es mir erklärt."

      Der Chirurg, der die Beschneidung durchgeführt hatte war Sabina B. von ihrem Kinderarzt empfohlen worden. Dieser hatte ihr geraten, ihren Sohn möglichst früh beschneiden zu lassen, sonst müsse der Eingriff unter Vollnarkose durchgeführt und die Wunde vernäht werden.

      Und was das dann kostet!

      Sabina B. schrieb:

      Und die zweite Frage [bei der Schiedstelle] war: wieso wurde die Beschneidung gemacht?... Sie sind in Österreich! Bei uns wird das nicht gemacht. Wir haben andere Rechte, eine ganze Geschichte haben sie mir erzählt, die Beschneidung wird nicht gemacht, es ist nicht nötig, ihr Kind war nicht krank, sie sind in Österreich"
      Wenn das zutrifft hatten da ja richtig vernünftige Ansichten bei der Schiedstelle, aber Anderl erhofft sich vermutlich, dass sich die Zuhörer an der Stelle so richtig schön empören mögen.

      Ohne Brett vor dem Kopf ist es aber so, dass das Opfer Abdullah heißt und Sabina B. Mittäterin ist.

      In einem Kinderrechte achtenden und Jungen nicht diskriminierenden Rechtsstaat würde beide, Mutter und Arzt verurteilt. Abdullah hat schlimmes durchgemacht und wäre beinahe gestorben.
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"