In 16 Jahren keine einzige "Beschneidung"

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    • In 16 Jahren keine einzige "Beschneidung"

      "Also, in der ganzen Zeit, die ich da bin, also 16 Jahre, wir haben ganz viele Begräbnisse gehabt, aber keine einzige Beschneidung ...
      Das muss ja nicht heißen, dass es in der Zeit keinen jüdischen Nachwuchs gab. Das könnte ja auch ein Zeichen sein, dass jüdische Eltern ihre Söhne intakt lassen. Auf alle Fälle eine gute Nachricht im Sinne der Kinderrechte.


      Grossman leitet Konversationsnachmittage...
      Seltsam, klappt die Konversion jetzt auch ohne VA? Oder handelt es sich "nur" um Frauen?

      deutschlandfunkkultur.de/juedi…ml?dram:article_id=391213
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"

    • Hätte man die Synagoge neu gebaut, hätte es wohl eine eigene Empore für Frauen gegeben, sagt Pressmann.

      "Das

      ist die erste Bedingung für eine orthodoxe Synagoge, ein sehr wichtiges
      Moment, wo die Männer sich auf das Gebet konzentrieren können. Und
      nicht auf die Frauen."



      Sichtblende zwischen Männern und Frauen
      Nun werde während der Gottesdienste eine Sichtblende zwischen die nach Geschlechtern
      getrennten Stuhlreihen geschoben. Die Thora-Rolle sei geliehen, für eine
      eigene werde Geld gesammelt, vor allem bei Besuchern und Gästen. Das
      dauere, wie Pressmann sagt.





      Ist das wirklich das, was ansonsten doch immer sehr auf Frauenrechte schielenden Politiker fördern wollen? Der Mann als immergeiles Wesen, dem man schon mal ruhig ein Stück abschneiden kann, um den irgendwie ruhig zu stellen. Immer wieder faszinierend, wie auf Gendersprache schielende Politikerinnen kein Problem haben, solche Dinge zu fördern, sobald da Religion drauf steht.
    • Erst das Kreuz - dann bleiben die Besucher weg, dann der Davidstern - und jetzt bleiben auch schon wieder die Besucher weg


      Der Jüngste ist 70, ab 70 bis 81, 83.

      "In der Gemeinde gehöre ich definitiv zu den Jüngeren. Von denen, die, sagen wir, aktiv in der Gemeinde sind, bin ich wahrscheinlich der Jüngste. Das Durchschnittsalter liegt definitiv bei über 60."

      - und ein in paar Jährchen dann der Halbmond?
      Da wird dann auch wieder nach Geschlechtern getrennt, die Empore hätte sich dann doppelt "rentiert".
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"
    • Der Artikel spricht vieles aus, was mir schon lange durch den Kopf geht. Offensichtlich gibt es das "offizielle" Judentum und eine Art "irreguläres" Judentum. Mitglieder letzterer Ausprägung stammen teilweise aus der Sowjetunion und sind daher meist nicht beschnitten. Wer aus Sicht der "Fundamentalisten" unter den Juden "makellos" dazugehören will, wird daher notfalls sogar eine Beschneidung im Krankenhaus nachholen lassen müssen.

      Richtig "wollig warm" wird´s einem ja auch ums Herz, wenn hier der Landesrabbiner freimütig erklärt, dass seine eingewanderten Glaubensgenossen "wenig Wissen und Verstand vom Judentum" mitbrächten. Ob man diesen Ausspruch nur als arrogant, überheblich, diskriminierend bzw. gar "unjüdisch" bezeichnen möchte, bleibt jedem selbst überlassen. Der Rabbiner gehört jedoch offensichtlich zu denen, die davon überzeugt sind als einzige genau zu wissen, wie man leben muss, um ein "gottgefälliges" Leben zu führen. Und da wundert es den Kantor, dass außer ein paar älteren Menschen sich sonst keiner in "seine" Synagoge verirrt?!

      Aber mal noch ein paar Worte zum Thema "Trennung von Frauen und Männern" während des Gottesdienstes. Die Idee, dass sich Menschen verschiedener Geschlechter gegenseitig durch sexuelle Anziehung bei geistiger Arbeit ablenken können, ist nicht nur in der Religion anzutreffen. Selbst in der Bildung gibt es ja z.B. geschlechtsspezifische Schulen.

      Was passiert aber, wenn Geschlechter voneinander getrennt werden? Sexualität und Erotik wird in diesem Kontext zum Tabu erklärt. Schließlich soll die Trennung bei der geistigen Arbeit verhindern, dass dieses künstlich erschaffene Tabu sich hier entfalten kann. Den Menschen wird damit in diesem Bereich ihre Sexualität abgesprochen bzw. werden sie eines Teil ihrer Sexualität "beschnitten".

      Ist es daher verwunderlich, dass gerade Religionen, welche hier noch heute strikt trennen auch diejenigen sind, welche am häufigsten die physische Beschneidung praktizieren. Ein Mensch besteht aber nicht nur aus Verstand, Vernunft oder Klugheit, sondern auch aus Gefühlen und die Erotik ist ein Teil dieser Gefühle. Religionen, welche diesen Teil der Menschen zum Tabu erklären, sind weltfremd und pervers, weil sie gegen die Natur handeln und denken.

      Natürlich kann und sollte es nicht so sein, dass sexuelle Gedanken die Gläubigen ständig beim Gottesdienst ablenken. Aber wenn es dann doch mal (ungewollt oder wie auch immer) passiert, was soll´s. Wir sind Menschen, die so von unserem Schöpfer erschaffen wurden wie wir sind (humanistisch gesprochen: In der Evolution hat sich dieser Typ Mensch durchgesetzt). Mit anderen Worten kann einem Schöpfer / einem höheren Wesen nichts Menschliches fremd sein, noch nicht mal sexuelle Gedanken!

      Und falls die jüdische Gemeinde mit ihren orthodoxen Vorstellungen im Cottbus der 21. Jahrhunderts keinen Fuß fassen kann, könnten die Gemeindemitglieder ja noch immer eine Segelschule in der Wüste Sahara eröffnen.
      Der Unterschied zwischen Dogmatikern und Aufklärern besteht bei der Beschneidungsdebatte darin, dass die einen kindliche Vorhäute und die anderen alte Zöpfe abschneiden wollen. (Quelle: NoCut)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von NoCut ()

    • NoCut schrieb:

      Und falls die jüdische Gemeinde mit ihren orthodoxen Vorstellungen im Cottbus der 21. Jahrhunderts keinen Fuß fassen kann, könnten die Gemeindemitglieder ja noch immer eine Segelschule in der Wüste Sahara eröffnen.
      Mit solchen Formulierungen wäre ich vorsichtig NoCut. Das könnte man jetzt auch als "dann sollen die Juden halt verschwinden" verstehen.
      Ich gehe mal nicht davon aus, dass Du das so gemeint hast. Unnötig missverständlich ist es dennoch.
      Wenn aus Recht Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht! (Bertold Brecht)
      Bräuche und Traditionen können den Menschen an jegliche Abscheulichkeiten gewöhnen (G.B. Shaw)
      Nicht unseren Vorvätern wollen wir trachten uns würdig zu zeigen - nein: unserer Enkelkinder! (Bertha von Suttner)
      tredition.de/autoren/clemens-b…-schnitt-paperback-44889/
    • Manche sehen das Problem in der "liberalen Kultur". Hier ein vielleicht aufschlussreicher aber auch länglicher (man muss offenbar viele, viele Worte machen um Genitalverstümmelung zu verteidigen) Text von Jon D. Levenson:

      In this key regard, classical Judaism takes its place unmistakably on one side of the struggle over the long-term effects of contemporary liberal culture. Where that culture speaks in terms of human rights and the supremacy of personal choice, the ancient sources of Judaism speak powerfully of human duties (and of more duties for Jews than for Gentiles). Where it tends to endorse the voluntary character of identity, classical Judaism speaks of an inherited membership in a people from whom the individual is not free to resign. Where many today celebrate being whole (“intact”), classical Judaism pursues holiness, and always prefers the moral to the aesthetic. Where liberalism has embraced the interchangeability of sexual roles, Jewish sources see men and women as different by nature and by the plan of nature’s divine Author. Where much of contemporary American culture now places the highest valuation on pleasure, especially sexual pleasure, and on the avoidance of any sort of pain, the classical Jewish texts value the willingness to suffer for a worthy cause, speak of the sanctity of marriage, and elevate self-control over self-expression.
      Dabei geht es ja gar nicht um "self-control" sondern um Fremdkontrolle.

      In dem Text findet man durchaus weiteres Interessantes. Ich wusste gar nicht z.B. dass man BGM auch gegen Verdauungsstörungen propagiert hat.


      Some prominent Jewish physicians jumped on this particular bandwagon, claiming that “circumcision served to immunize Jewish boys and men against the bad habit of masturbation.” It was one of those rare occasions in modern times when the new science and traditional morals seemed to coincide.
      Tja, was man so "Wissenschaft" nennt.
      Heute werden andere Märchen verzählt.
      Aus genau dem gleichen Grund: um das Ritual zu verteidigen.
      Der andere Grund von Ärzten war: $$$.
      Es verdient sich so schnell und so einfach dran.

      commentarymagazine.com/article…-enemies-of-circumcision/
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"
    • Weguer schrieb:

      NoCut schrieb:

      Und falls die jüdische Gemeinde mit ihren orthodoxen Vorstellungen im Cottbus der 21. Jahrhunderts keinen Fuß fassen kann, könnten die Gemeindemitglieder ja noch immer eine Segelschule in der Wüste Sahara eröffnen.
      Mit solchen Formulierungen wäre ich vorsichtig NoCut. Das könnte man jetzt auch als "dann sollen die Juden halt verschwinden" verstehen.Ich gehe mal nicht davon aus, dass Du das so gemeint hast. Unnötig missverständlich ist es dennoch.

      Cottbus im 21. Jahrhundert hat offensichtlich keinen Bedarf an orthodoxen Fundamentalisten, weshalb die Zahl der Gemeindemitglieder wohl auch überschaubar bleibt bzw. die Zahl der rituellen Zwangsbeschneidungen oder Hochzeiten gegen Null tendiert (ersteres ist ja recht erfreulich). Das Beispiel mit der Segelschule in der Sahara sollte kein Aufruf zum "Verschwinden" sein, sondern deutlich machen, dass man dort wo kein Meer ist auch keine Segelschule braucht.

      Das Judentum ist wie alle Religionen in der Lage auch heute noch für Menschen attraktiv zu sein. Sofern sich eine Religion nicht zusammen mit der Gesellschaft weiterentwickelt, sondern die Menschen dazu nötigen möchte gesellschaftlich sogar Rückschritte zu akzeptieren (Emanzipation), ist eine solche Religion genauso nutzlos wie eine Segelschule ohne Wasser in der Wüste.

      Bezüglich der Zahl der Gemeindemitglieder sitzt die genannte Gemeinde auf dem Trockenen und diese Metapher wollte ich hier aufgreifen.
      Der Unterschied zwischen Dogmatikern und Aufklärern besteht bei der Beschneidungsdebatte darin, dass die einen kindliche Vorhäute und die anderen alte Zöpfe abschneiden wollen. (Quelle: NoCut)