Seine Vorhaut gehört ihm

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    • Tolle Einstellung, vor allem bei dem Umfeld. Da kann man nur den Hut ziehen.

      Aber:

      Kinder können grausam sein

      Das ist nicht von der Hand zu weisen. Die Frage ist, wird der Junge das durchziehen können, oder wird er von den anderen weichgeklopft werden?
      Denn: er ist ja eine lebende Anklage. Für die Eltern der anderen. Und eine Provokation für die anderen Jungen.
      Entweder er hat es besser, oder sie haben es besser. Den Gedanken, dass sie Opfer, und er glücklich Verschonter sein könnte, das werden sie vermtl. bekämpfen wollen. In dem sie ihn trietzen, in dem sie ihm keine Ruhe lassen. Das schlimmste könnte beim unvermeidlichen Militärdienst kommen.
      Da gibt es ja auch hier viel Mobbing, wenn einer irgendwie anders ist.

      Ich hoffe sehr, ich sehe das zu pessimistisch, ich kenne die Verhältnisse in Israel ja nicht und wünsche dem Jungen viel Glück!

      PS:


      Die Leidtragenden seien die Kinder, die mit den Folgen leben müssten.
      Gemeint sind die Jungen, die mit vollständigem Genital leben dürfen!

      Der Satz zeigt bestens die Schizophrenie dieser Verstümmelungstradition.
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"
    • Säkulare Juden, die ihre Kinder zwangsbeschneiden lassen?!

      Ich habe den Artikel eben erst gesehen und dann auch entdeckt, dass es hier auch bereits einen Thread dafür gibt.

      In diesem Artikel bin ich auf den Begriff "säkulare Juden" gestoßen, die ihre Kinder häufig dennoch zwangsbeschneiden lassen. Was sind aber säkulare Juden? Ist das so ähnlich wie mit Moslems, die nie in eine Mosche gehen, kein Schweinefleisch essen, Alkohol trinken und ebenfalls auf die Beschneidung ihrer männlichen Nachkommen pochen. Oder kann man dies mit "säkularen Christen" vergleichen, die einen Weihnachtsbaum samt Krippe ins Wohnzimmer stellen und ihren Weihnachtsbraten just in der Zeit vertilgen, während die anderen gerade im Gottesdienst sitzen und der Weihnachtsgeschichte lauschen.

      Wir reden also irgendwo von einer Art Bigotterie. Leute, die nicht wirklich viel mit Religion am Hut haben, aber dennoch beteuern, dass ihr Glaube nur dann existieren kann, wenn kleine Jungen verstümmelt werden. Und dieser Glaube, der ohne Zwangsbeschneidung nicht mehr möglich wäre, ist ja dann objektiv betrachtet nur eine Farce.

      Mir ist natürlich bewusst, dass nicht alle Gläubigen egal welcher Ausrichtung "säkular" sind bzw. dass es ja auch wirklich einige gibt, die regelmäßig Gottesdienste oder das Freitagsgebet aufsuchen. Dennoch wird oft von "dem Judentum", "dem Islam" oder "dem Christentum" gesprochen.

      Die Gesetze lassen sich heute und morgen in Deutschland nicht ändern (zu viele dumme Wähler *** duck weg ***). Wenn man es aber wenigstens schaffen würde, die "Säkularen" davon abzubringen ihre Kinder zwangsbeschneiden zu lassen, wäre doch auch schon viel gewonnen.

      Vorallem würde es die ewig Gestrigen dazu nötigen, über dieses Ritual nachzudenken. Meines Wissens werden doch auch in jüdischen oder auch in vielen islamischen Ländern keine Frauen mehr gesteinigt, die Ehebruch in Form von Vergewaltigung "begangen" haben (=Opfer von Vergewaltigungen). Mit anderen Worten sind auch diese Religionen durchaus in der Lage, humanistische Wertvorstellungen mit ihrer Religion in Einklang zu bringen. Oder nehmen wir das Christentum, welches schon seit einigen Jahrhunderten davon absieht, "Hexen" zu verbrennen ;)

      OT: OK., das mit den Hexen wurde tatsächlich abgeschafft, aber dafür stellt sich der Vatikan bei der Ehe für alle noch immer quer, wenn die Ehepartner bereits verheiratet waren, dem gleichen Geschlecht angehören oder "geistliche" Würdenträger sind. Wir sollten daher auch Verständnis für die "beschneidenden" Religionen haben, denn auch unter Christen gibt es massenhaft ewig Gestrige, die tendenziell ebenfalls eher "säkular" leben, aber diesen "Zirkus" dennoch mitfinanzieren.
      Der Unterschied zwischen Dogmatikern und Aufklärern besteht bei der Beschneidungsdebatte darin, dass die einen kindliche Vorhäute und die anderen alte Zöpfe abschneiden wollen. (Quelle: NoCut)
    • Ich denke, ein Großteil der Antwort auf Deine Gedanken @NoCut liegt in der Natur des Judentums. Ich hoffe, ich krieg jetzt einigermaßen sinnvoll zusammen, was mir mal ein gläubiger Jude erklärt hat:
      "Judentum" steht für eine Weltreligion. Juden haben mehrere hundert religiöse Gesetze und die VA ist eines ihrer wichtigsten. Besonders religiöse Juden fürchten sogar, unterließen sie die VA ihrer Jungen, würde Gott sie mit der Ausrottung bestrafen.
      "Judentum" steht für ein Volk. Ein Volk, das seit Jahrtausenden besteht. immer ausgegrenzt wurde und stets darauf bedacht sein musste, zusammenzuhalten und nicht unter zu gehen. Die körperliche Markierung wird als starkes "Hilfsmittel" gesehen, den Zusammenhalt zu sichern.
      "Judentum" steht für eine Kultur, mit einzigartigen Riten, Bräuchen und Kulturgüter. Der Brauch der VA wird auch dazu benutzt, die eigene Kultur zu sichern.

      Säkulare Juden können somit auf die Auslegung des Judentums als Religion verzichten, sehen sich aber als Volk, als Kulturnation. Und auch hierfür ist die VA ein Symbol.
      Um diesen Ritus also zu überwinden, muss er auf vielen Ebenen überwunden werden. Das macht es wohl so schwierig.

      Ich hoffe, die hier mitlesenden Juden können meiner laienhaften Ausführung ein wenig zustimmen.
      Wenn aus Recht Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht! (Bertold Brecht)
      Bräuche und Traditionen können den Menschen an jegliche Abscheulichkeiten gewöhnen (G.B. Shaw)
      Nicht unseren Vorvätern wollen wir trachten uns würdig zu zeigen - nein: unserer Enkelkinder! (Bertha von Suttner)
      tredition.de/autoren/clemens-b…-schnitt-paperback-44889/
    • Eine straffreie Einwilligung in eine schmerzhafte Beschneidung eines wehrlosen Säuglings innerhalb der ersten sechs Monate nach Geburt ist ausdrücklich nur dann möglich, wenn hierfür ein Beschneider der Religionsgemeinschaft diese Amputation vornimmt.

      Hier muss man dann aber wohl zwischen "gläubigen" Juden und "säkularen" Juden unterscheiden. Eine Religionsgemeinschaft ist ja nicht mit einer "Kulturgemeinschaft" bzw. einer nationalistischen Vereinigung vergleichbar (siehe Ausführungen Weguer). Säkulare Juden, welche sich lediglich dieser Kultur angehörig fühlen und daher eine Zwangsbeschneidung "in Auftrag geben", würden sich ganz streng betrachtet bereits heute strafbar machen.

      Das Sonderrecht für straffreie Zwangsbeschneidungen von wehrlosen Säuglingen ohne ausreichende Sedierung knüpft ja an die Teilhabe der Eltern in einer Religionsgemeinschaft. Eine rein formelle Zugehörigkeit kann ja hier keine Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft rechtfertigen. Wir dürfen schließlich nicht vergessen, dass hier einem Säugling "Höllenqualen" und eine lebenslange Funktionsbeeinträchtigung der Genitalien zugemutet wird (siehe Nachbarthread bzw. NDR). Und dieser Verstoß gegen das Grundgesetz ist daher gegenwärtig gem. dem § 1631d BGB nur dann möglich, wenn die Eltern aktiv einen Glauben leben und danach handeln.

      Würde man in Deutschland das Grundgesetz bzw. die dort verankerten Menschenrecht jedoch ernst nehmen, würden schon lange keine Kinder mehr zwangsbeschnitten und die Standesämter hätten wohl auch ohne "Ehe für alle" keine Einwände gegen die Trauung gleichgeschlechtlicher Paare vorgebracht. Wo ein Gesetz existiert, existieren auch immer Menschen, die diese dann wieder missachten oder zu eigenen Zwecken missbrauchen.
      Der Unterschied zwischen Dogmatikern und Aufklärern besteht bei der Beschneidungsdebatte darin, dass die einen kindliche Vorhäute und die anderen alte Zöpfe abschneiden wollen. (Quelle: NoCut)
    • NoCut schrieb:

      Eine straffreie Einwilligung in eine schmerzhafte Beschneidung eines wehrlosen Säuglings innerhalb der ersten sechs Monate nach Geburt ist ausdrücklich nur dann möglich, wenn hierfür ein Beschneider der Religionsgemeinschaft diese Amputation vornimmt.
      Das stimmt nicht.
      Nach dem §1631d (und wider dem Grundgesetz) darf jeder Feld-Wald-und-Wiesen-Arzt "nicht einsichts- und urteilsfähige" Jungen genitalverstümmeln.
      Egal ob unter oder über sechs Monate. Das muss auch kein Chirurg, Kinderchirurg oder Urologe sein, nicht mal ein Facharzt. Und das können Christen oder Atheisten sein und die brauchen auch nicht von einer Religemeinschaft "vorgesehen" zu sein.
      Und wie wir wissen passiert auch bei uns Neugeborenenverstümmelung durch Ärzte.
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"