Österreich: Beschneidung durch Naturheiler

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Österreich: Beschneidung durch Naturheiler

      Tiroler Tageszeitung Online schrieb:

      Für eine 15-Jährige endete die Behandlung durch den Mann, der seine Kenntnisse von Asien und den Philippinen nach Tirol gebracht hatte, mit einer lebenslangen Genitalverstümmelung. Hilfe gesucht hatte das Mädchen, da es durch den geliebten Reitsport große Schmerzen im Bein, Becken- und Unterleibsbereich verspürt hatte. [...] Eine teilweise Beschneidung im Genitalbereich folgte. [...] Der Mann [...] war sich [...] keiner Schuld bewusst und ortete ein finanziell motiviertes Komplott. [...] „Damals hat sie mich gefragt, ob denn schon alles vorbei sei. Keine Spur von Schmerzen!“ Das Behandlungsopfer berichtete vor der Polizei jedoch von starkem Schmerz und der Angst vor dem Verbluten. Und dies, obwohl doch all das Tun des Heilers von Engelsstimmen gelenkt worden war. Die Stimme von Richterin Offer war jedoch ganz klar: vier Monate bedingte Haft und 9600 Euro Geldstrafe. 3000 Euro Schmerzensgeld gehen an das Opfer.
      Das Urteil - immerhin geht es um allseits geächtete FGM - wirkt recht milde (zumindest erscheint das Schmerzensgeld lächerlich gering), wobei natürlich nicht klar ist, wie tiefgreifend die "teilweise Beschneidung" war. Ohne diese Detailkenntnis ist eine abschließende Bewertung schwierig.
      Ein gerupfter Spatz verspottet das Gefieder seiner Artgenossen. (Sorbisches Sprichwort)