Kinder und Narren sprechen die Wahrheit

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Kinder und Narren sprechen die Wahrheit

      timesofisrael.com schrieb:

      It depicts two men, one of them bearded and the other wearing a kippah, standing next to signs that reads “yes to circumcision” and “religious freedom.”

      A third man wearing a tattered raincoat tells them: “I know what you mean. I, too, get told by invisible men to mess around with boys’ penises.”

      Das norwegische Dagbladet hat offenbar die obige Satire publiziert. Schon in Zeiten als niemand erlaubt war absoluten Herrschern gegen den Mund reden zu dürfen, gab es Narren, die ungestraft Dinge aussprechen durften, welche den anderen wohl Kopf und Kragen gekostet hätten. Besonders Hofnarren hatten auch die Aufgabe ihren Herrscher daran zu erinnern, dass auch er sich der Sünde schuldig machen könnte. Dazu durfte das Verhalten des Königs parodiert oder überspitzt nachgestellt werden, um hier Missstände aufzudecken.

      Was das norwegische Dagbladet hier getan hat, entspringt also einer langen Tradition. Mir gefällt hierbei besonders, dass mit dieser Jahrhunderten alten Tradition der Narretei die Jahrtausende alte Tradition der Zwangsbeschneidung kritisiert wird. Es hat etwas von David und Goliath und ich hoffe, dass David siegen wird ;)

      Und was hat das ganze mit "sexuelle Aspekte" zu tun? Wer an kindlichen Genitalen rumfummelt, kann doch nicht für sich in Anspruch nehmen, dass er lediglich Dogmen predigen wollte?!
      Der Unterschied zwischen Dogmatikern und Aufklärern besteht bei der Beschneidungsdebatte darin, dass die einen kindliche Vorhäute und die anderen alte Zöpfe abschneiden wollen. (Quelle: NoCut)
    • @karli
      Danke, dass Du den Cartoon als Bild eingestellt hast.

      Der Cartoon ist natürlich moralisch höchst verwerflich und abscheulich gestaltet. Genau so, wie richtige Satire funktionieren soll. Kein Blatt vor dem Mund und wenn wie hier gegen die Verletzung ethischer Grundsätze rebelliert wird, darf es auch ruhig etwas lauter bzw. derber rüberkommen.

      Viel wittern hier vermutlich mal wieder Antisemitismus oder Antiislamismus. Der Kampf gegen Zwangsbeschneidung richtet sich aber nicht gegen die Religionen, sondern lediglich gegen ein Sandkorn, was diese Religionen ausmacht.

      Wenn die Beschneidung derartig wichtig wäre, wie immer wieder behauptet wird, warum besteht dann die Bibel oder der Koran nicht nur aus einer Seite, sondern aus einem ganzen Buch. Und gerade im Islam gehört die Zwangsbeschneidung übrigens nicht zu den fünf Grundsäulen.

      Aber selbst im Judentum ist die Beschneidung eines von 613 Mitzwauss. Um genau zu sein, wird die Beschneidung als 215. Pflicht genannt. An 216. Stelle steht übrigens geschrieben, dass man seine Schwägerin heiraten muss, wenn der eigene Bruder verstorben ist. Was dies konkret bedeutet, wissen wir ja. Es geht darum mit der Schwägerin Kinder zu zeugen, die dann als Nachkommen des verstorbenen Bruders gelten sollen (siehe Onan, der sich dieser Pflicht verweigert hat).

      Man sieht ja deutlich, dass die Beschneidung hier nur eine von sehr vielen Pflichten darstellt, die meiner Vermutung nach bestimmt von den meisten ohnehin nicht in gänze eingehalten werden. Und dann muss man sich mal vergegenwärtigen, warum diese Religionen aus der Zwangsbeschneidung geradezu einen Fetisch ohne gleichen gemacht haben.

      Wir sprechen hier nicht über Religion, sondern über Genitalien bzw. über Sexualität. Und da ich bisher noch nichts davon gehört habe, dass jüdisches Leben ohne Bigamie unmöglich sei (Heirat der Schwägerin nach dem Tod des Bruders), möge man mir verzeihen, dass ich auf diese Kinkerlitzchen nicht reinfalle. Auf die fehlende Notwendigkeit im Islam habe ich ja bereits hingewiesen.
      Der Unterschied zwischen Dogmatikern und Aufklärern besteht bei der Beschneidungsdebatte darin, dass die einen kindliche Vorhäute und die anderen alte Zöpfe abschneiden wollen. (Quelle: NoCut)