WerteInitiative

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    • WerteInitiative

      "Warum war es Ihnen wichtig, den Punkt »Vermeidung von ›Kollateralschäden‹« so ausführlich darzustellen?
      Weil sich am Horizont ankündigt, dass eine neue Beschneidungs- und Schächtdiskussion losbrechen könnte."

      Das ist sie wieder, die "fahrt den Muslimen ruhig an den Karren, aber haltet uns da raus" Initiative. Eine Diskussion ist unter allen Umständen zu vermeiden. Die kann man nur verlieren und das weiß man.


      juedische-allgemeine.de/article/view/id/28317
    • R2D2 schrieb:

      "Warum war es Ihnen wichtig, den Punkt »Vermeidung von ›Kollateralschäden‹« so ausführlich darzustellen?
      Weil sich am Horizont ankündigt, dass eine neue Beschneidungs- und Schächtdiskussion losbrechen könnte."

      Das ist sie wieder, die "fahrt den Muslimen ruhig an den Karren, aber haltet uns da raus" Initiative. Eine Diskussion ist unter allen Umständen zu vermeiden. Die kann man nur verlieren und das weiß man.


      juedische-allgemeine.de/article/view/id/28317
      Ich sehe die Sorge, es könne eine Beschneidungsdebatte losgetreten werden, sehr positiv. Sieht man diese halbherzigen Versuche, das als wichtigsten Bestandteil zu deklarieren, so wird dies oft als haltlos enttarnt. Dies passiert viel und immer mehr auf FB. Selbst auf den eigenen Seiten wird dann Metzitzah b'peh angeprangert. Die Einheit bröckelt. Die Sorge von den Ultra Orthodoxen ist nicht unbegründet. Im Übrigen ist die Debatte nie tot gewesen und kocht schon länger wieder hoch. Dennoch lenkt diese ständige Diskussion vom eigentlichen ab - die Diskussion sollte mehr im medizinischen Bereich geführt werden, dort werden die meisten unnötigen Beschneidungen schön geredet ....
      "Those who cannot remember the past are condemned to repeat it"

      "Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen."


      George Santayana (1863-1952)
    • Eine Diskussion über ein Beschneidungs- oder Schächtungsverbot ist kein Kollateralschaden. Was soll denn bitte schön der Hauptschaden sein. Ein Kollateralschaden kann ja nur dann existieren, wenn ein gezielter Hauptschaden die Menschen antreibt.

      Was hier vielleicht immer wieder als "Angriff" empfunden wird, mag der Atheismus bzw. die Tendenz zu einer säkulareren Gesellschaft sein. Aber hiervon sind gegenwärtig wohl alle Weltreligionen ähnlich betroffen.

      Sicherlich wird sich eine säkulare Gesellschaft im Idealfall nicht an religiösen Vorstellungen, sondern verstärkt an den Menschenrechten bzw. humanistischen Werten orientieren. Dass sich hier immer dann Konflikte ergeben, wo Religionen gegen Menschenrechte verstoßen, ist nur eine logische Konsequenz (z.B. Zölibat, Kopftuch, Gleichheit von Mann und Frau, etc.).

      Ein Kollateralschaden ist jedoch ein Begleitschaden und wenn es darum geht, Menschenrechte umfassender durchzusetzen, ist eine Diskussion über das Thema Zwangsbeschneidung (Beschneidung darf niemals verboten werden!!!) kein Nebenthema, sondern der Hauptkritikpunkt.

      Beim Thema Schächten geht es anders wie vermutet nicht um die Tiere, sondern um den Menschen. Wenn Tiere beim Schlachten unnötige Schmerzen erleiden müssen, kann eine Gesellschaft verrohen. Das Thema Schächten ist wesentlich komplizierter und nicht Thema dieses Forum. Ich möchte nur kurz anmerken, dass auch die "übliche" Tierhaltung und das "üblich" Schlachten mit dem Tierschutz i.d.R. ebenfalls nicht vereinbar ist und uns gegenüber Tieren sehr gefühlskalt hat werden lassen.

      Mit anderen Worten geht es hier nicht um eine Bürgerinitative, die Werte bewahren möchte, sondern um eine Initiative, welche Dogmen beschützen möchte, die nicht mit den Menschenrechten vereinbar sind. Anders ausgedrückt ist hier eben eine religiöse Praktik in die Kritik geraten und erst wenn diese strafrechtlich verboten ist, wird diese Kritik auch wieder verstummen.
      Der Unterschied zwischen Dogmatikern und Aufklärern besteht bei der Beschneidungsdebatte darin, dass die einen kindliche Vorhäute und die anderen alte Zöpfe abschneiden wollen. (Quelle: NoCut)
    • Der Staat als neutraler Rechtsstaat

      Der Staat hat die Aufgabe, diese freiheitlich-demokratische Leitkultur zu schützen. Dazu gehört auch, seinen Bürgern äußere, innere und soziale Sicherheit zu gewährleisten.

      Außer den kleinsten Bürgern, wenn diese männlich sind?


      Die Gesellschaft ermöglicht dem Einzelnen das freie Ausleben seiner persönlichen Bedürfnisse und die Verfolgung seiner Ziele, solange sich diese nicht gegen Andere, die Gesellschaft und Gesetze stellen.

      "Andere" == Erwachsene und Mädchen?


      Der zunehmende Einfluss islamischer Verbände und Vereine, die der Religion eine politische Dimension geben wollen oder deren Werte mit dem Grundgesetz nicht vereinbar sind, erfüllt nicht nur die jüdischen Deutschen mit Sorge.
      Ach? Hat der §1631d etwa keine "politische Dimension"? Waren es nicht ganz wesentlich zwei Verbände, die Zentralräte der Juden und der Muslime, die dieses Gesetz bis in die Feinheiten durchgedrückt haben?

      Man kann es wohl eher so formulieren:


      Der zunehmende Einfluss religiöser Verbände und Vereine, die der Religion eine politische Dimension geben wollen oder deren Werte mit dem Grundgesetz (u.a. dem Art.2 GG) nicht vereinbar sind, erfüllt die große Mehrheit der Deutschen mit Sorge.



      6. Vermeidung von „Kollateralschäden“

      Im Zuge der Imprägnierung gegen den politischen Islam und der Auflösung von Parallelgesellschaften, gilt es, die Gleichheit vor dem Recht konsequent durchzusetzen. Es darf keine rechtsfreien Zonen geben. Dies darf jedoch nicht zu unangemessener Gleichmacherei führen.

      a) Beschneidung & Schächten
      Die jüdische Beschneidung und das koschere Schächten sind konstituierende Bestandteile der jüdischen Religion. Ihre Bedingungen und Umstände sind jetzt bereits hinreichend geregelt.
      Die Gleichheit vor dem Recht? Auch die Gleichheit von Jungen und Mädchen?

      Rosinenpickerei nennt man so etwas.
      "Wasch den anderen den Pelz, aber mach uns nicht nass!"

      Genau, es darf keine rechtsfreien Zonen geben. Auch nicht unterhalb der Gürtellinie!
      Das Rechtsempfinden der großen Mehrheit der Deutschen, dass Verstümmelung nun mal Verstümmelung ist scheint die Macher dieses Pamphletes überhaupt nicht zu interessieren.

      werteinitiative.de/wahl2017/
      Vorhaut hat Vorteile. Sonst gäbe es sie nicht.
    • Schon interessant, wie mehrfach der Fokus auf Schächtung und Beschneidung gelegt, dann aber vorgegebenen wird, es ginge bei der Initiative um rechtsstaatliche Werte:

      Elio Adler in der JA

      So wird das nichts. Wenn man eine Mehrzahl der Bürger hinter seinen Anliegen sammeln möchte, sollte man sich vor solchen Ungereimtheiten hüten. Und selbst dann, wenn das kurzfristig erfolgreich sein mag, weil sich viele Menschen bloß gut damit fühlen, sich hinter - irgendwelche - als "jüdisch" deklarierte Anliegen zu stellen, prophezeihe ich langfristig Probleme, wenn die Initiatoren meinen, auf intellektuelle Redlichkeit könnten sie verzichten.
    • Maria Werner schrieb:

      Wenn man eine Mehrzahl der Bürger hinter seinen Anliegen sammeln möchte, sollte man sich vor solchen Ungereimtheiten hüten.

      Ich weiß nicht, ob man hier wirklich "Bürger" für das eigene Anliegen gewinnen möchte.

      Jüdische Allgemeine schrieb:

      Damals begann ich, Kontakt zur Politik zu suchen, um stärker zu kommunizieren, dass unsere Freiheit leicht zerstört werden kann.

      Wenn man einen Kontakt zur Politik sucht, um mit dieser "stärker" zu kommunizieren, nennt man dies umgangssprachlich Lobbyismus. Ich muss allerdings zugegeben, dass sich "Werteinitiative" besser anhört als "Lobbyarbeit".

      Und weil bald Bundestagswahl ist und Politiker hier "gefühlt" jeder vermeintlichen Stimme nachlaufen, hofft man wohl darauf, mit möglichst einfachen Mittel bzw. besonders effektiv Lobbyarbeit betreiben zu können. So gesehen eine "fast" clevere Kampagne, um hier Themen wie Zwangsbeschneidung gegen die Menschenrechte und gegen das Grundgesetz erneut zu verteidigen.

      Jüdische Allgemeine schrieb:

      Ende April schicken wir das Papier an die Parteien mit der Bitte um Kenntnisnahme und schriftliche Äußerung. Ziel ist es, den etwa 100.000 wahlberechtigten jüdischen Deutschen eine Entscheidungshilfe an die Hand zu geben – auch auf Englisch und Hebräisch.

      Und offen gesagt erinnert die Drohgebärde mit den "Wählerstimmen" irgendwo an David gegen Goliat. Von rund 60 Mio. Wahlberechtigten werden im September vielleicht 45 Mio. zur Wahl gehen. Selbst wenn also alle 100.000 Angesprochenen zum Wahllokal gehen würden, aufgrund der "Entscheidungshilfe" ihr Kreuz an einer anderen Stelle machen würden, wären dies gerade mal 0,22% der Gesamtstimmen.

      Anders ausgedrückt gibt es in Deutschland sicherlich mehr Wahlberechtigte, welche jede Form der Zwangsbeschneidung als Form der Körperverletzung ablehnen. Nimmt man die Werte einer Umfrage aus 2012, waren rund 45% gegen Zwangsbeschneidungen. Mit anderen Worten stehen hier maximal 100.000 "zusätzliche" Zwangsbeschneidungsbefürworter einer Gruppe von 20 Mio. stimmberechtigten Zwangsbeschneidungsgegnern gegenüber. Und nun sind wir bei dem Punkt, warum ich diese Kampagne für nur "fast" clever halte. Sollte das Thema Zwangsbeschneidung im Wahlkampf tatsächlich aufgegriffen werden, können die Politiker hier gar nicht anders als einen Richtungswechseln einzuläuten. So etwas nennt man dann wohl einen Bärendienst ;)
      Der Unterschied zwischen Dogmatikern und Aufklärern besteht bei der Beschneidungsdebatte darin, dass die einen kindliche Vorhäute und die anderen alte Zöpfe abschneiden wollen. (Quelle: NoCut)