Israel: Frau, die ihren Sohn beschneiden ließ, wegen schwerem Kindesmissbrauch angeklagt

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    • Israel: Frau, die ihren Sohn beschneiden ließ, wegen schwerem Kindesmissbrauch angeklagt

      haaretz.com/israel-news/.premi…80711?=&ts=_1490991045927


      In March 2016, an asylum seeker from Eritrea whose name has only been given as A. circumcised her 4-year-old son, M. She did it herself in her home in Eilat and didn't use the instruments used in Jewish circumcision rituals.


      The question is whether the woman committed a crime. The State Prosecutor’s Office says she did. The indictment includes charges of grievous bodily harm and child abuse. If she is convicted of all the charges, the maximum sentence is 14 years in prison.




      “This is my son, my baby,” she told the court. “After so many requests I made to all sorts of places about how to do it, I took it upon myself and cut. In Ethiopian culture, Eritrean culture, anyone who knows how can do the circumcision.”
      Mir scheint, denen in Israel fehlt offenbar die notwendige Kultursensibilität.
    • Nein, hier geht es darum Kontrast zu schaffen zu den eigenen Beschneidungen, die natürlich vollkommen in Ordnung sind.
      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)
    • Die "ließ" die Amputation nicht machen, sie hat das selbst getan.

      Ganz ehrlich, ich finde es nicht schlecht, wenn hier nicht weggeschaut wird. Der Bias zur eigenen Tradition liegt zwar offen auf der Hand - aber jeder kleine Schritt in Richtung Kinderschutz ist ein guter Schritt. Die einen werden sich vor sich selbst rechtfertigen ("Wir machen das ja alles viiiiiiiiiiel besser"), die anderen sehen sich, vielleicht auch unbewusst oder stückweise, mit dem Thema Kindesmisshandlung des Eingriffs an sich konfrontiert.
    • "Wenn ein Mann mit einem Bart und einer Kipa die Beschneidung an einem acht Tage alten Baby durchführt, scheint das für uns die natürlichste Sache der Welt zu sein"
      In ländlichen Gebieten von Eritrea werden Beschneidungen tatsächlich oft von Frauen durchgeführt. Auch bei Kindern, die bereits ein paar Jahre alt sind, ist es eine gängige Praxis.Doch dieses Argument lässt das Gericht nicht gelten. Kulturelle Traditionen könnten dazu dienen, Missbrauch zu vertuschen.
      Ach was!?

      "Die Angeklagte ignorierte die Schreie des Geschädigten und fuhr damit
      fort, die Haut vom Sexualorgan abzutrennen", heißt es in der
      Anklageschrift. Die Verteidigung argumentiert jedoch, dass dies von
      allen Beschneidungen behauptet werden könne.
      Soll man lachen oder weinen?

      stern.de/panorama/stern-crime/…-jahre-haft--7396648.html
      Vorhaut hat Vorteile. Sonst gäbe es sie nicht.
    • Ich muss hier an Matthäus 7 Vers 3 denken:

      "Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge, und wirst nicht gewahr des Balkens in deinem Auge?"

      Da in Israel wohl das alte Testament noch für "ausreichend neu" / zeitgemäß gehalten wird bzw. das neue Testament kaum verbreitet sein dürfte, könnte diese Redewendung dort ebenfalls noch ziemlich neu oder unbekannt sein. Daher verurteilt man eben diese Frau und lässt lieber diejenigen ran, die zwar genau das gleiche tun, was man aber durch den Balken im eigenen Auge nicht wahrnimmt.

      Und dass ich den Islam als eine Art "Renaissance" des Judentum betrachte (Wiedereinführung der Beschneidung, etc.), hatte ich ja auch schon häufig ausgeführt. Eigentlich wäre es ja jetzt mal an der Zeit, dass eine Religion verkündet wird, die nicht kasteit und ständig alles verbieten oder vorschreiben möchte. Vielleicht liegt es aber auch an den Menschen, die eine Religion wie den verlängerten Arm der Eltern betrachten, der sie ein Leben lang an die Kandare nimmt.
      Der Unterschied zwischen Dogmatikern und Aufklärern besteht bei der Beschneidungsdebatte darin, dass die einen kindliche Vorhäute und die anderen alte Zöpfe abschneiden wollen. (Quelle: NoCut)