Machen Krankenkassen und Ärzte Patienten kränker, als sie sind?

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    • Machen Krankenkassen und Ärzte Patienten kränker, als sie sind?

      Blöde Frage, bei 77.000 angeblich medizinisch indizierten Vorhautamputationen alleine bei der TKK (bei der ca. 13% der ges. Versicherten sind) in einem einzigen Jahr.


      Machen Krankenkassen und Ärzte Patienten kränker, als sie sind? Damit soll nach Willen von Union und SPD offenbar bald Schluss sein. Das geht aus einem neuen Gesetzentwurf hervor.
      Na ja, die grosse Koalition wollte auch schon mal Schönheitsoperationen bei Kindern verbieten.... muss man abwarten, ob das nicht bis zur Unkenntlichkeit verwässert wird...

      faz.net/aktuell/wirtschaft/wir…agnosen-vor-14704452.html

      (Kommentare vorsichtshalber nicht zugelassen - es wird wohl zu viel "Volkszorn" erwartet)


      Die Tatsache, dass sämtliche Patienten der Urologen türkische oder arabische Namen trugen und sich im Alter von zwei bis neun Jahren befanden, deute stark daraufhin, dass es sich bei den streitbefangenen Zirkumzisionen um Beschneidungen aus religiösen oder kulturellen Gründen gehandelt habe, die nicht zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung hätten abgerechnet werden dürfen
      "... dass sämtliche Patienten der Urologen türkische oder arabische Namen trugen..."

      Dazu dann noch die Bemühungen von Ärzten, die Dokumentationspflicht bei Zirkumzisionen abzuschaffen... Der Beitragszahler wird nach Strich und Faden verarscht.
      Wenn er selber tatsächlich krank ist, dann heißt es: "das bezahlen die Kassen nicht, das ist eine IGEL-Leistung, aber das sollten sie unbedingt machen lassen!" oder: "der Versicherte hat keinen Anspruch auf eine optimale Behandlung"

      Siehe auch faz.net/aktuell/politik/beschn…ter-schnitt-12625490.html
      Vorhaut hat Vorteile. Sonst gäbe es sie nicht.
    • Tolle Idee, Fehldiagnosen per Gesetz zu "verbieten" ;)

      Naiv wie ich bin, stellt sich mir aber die Frage, wie man bei einem beschnittenen Jungen hinterher noch feststellen kann, ob bei ihm tatsächlich eine Vorhautverengung vorlag, die operativ behandlungsbedürftig war?!
      Der Unterschied zwischen Dogmatikern und Aufklärern besteht bei der Beschneidungsdebatte darin, dass die einen kindliche Vorhäute und die anderen alte Zöpfe abschneiden wollen. (Quelle: NoCut)
    • NoCut schrieb:

      Tolle Idee, Fehldiagnosen per Gesetz zu "verbieten"
      Das ist ja überhaupt nicht die Idee.
      Sondern man will will angeblich Betrug an der Solidargemeinschaft erschweren.
      Das ist erst mal prinzipiell sehr löblich.

      Interessant ist doch, dass es anscheinend ein Zusammenspiel zwischen Ärzten und Kassen gibt, dass Kassen anscheinend Ärzten auch noch Tips geben, wie sie "mehr rausholen".
      Der Beitragszahler denkt ja meist die Kassen würden scharf darauf achten, dass alles korrekt läuft.

      Wenn du den von mir verlinkten Texten gelesen hättest, hättest du doch schon mal einen Ansatzpunkt gehabt, warum das alte Lenin-Wort: "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser" gar nicht so verkehrt ist - in dem Fall sind die Ärzte LEER ausgegangen, ein guter Anfang!

      "... dass sämtliche Patienten der Urologen türkische oder arabische Namen trugen..."

      Selbstverständlich kann man z.B. die Diagnose "narbige Phimose" an Hand des histologischen Befundes kontrollieren. Wenn man es denn tut! (Es gibt nichts gutes, ausser man tut es)

      Wie ich allerdings unsere politische Großwetterlage kenne, wird man schon dafür sorgen, dass die von der Politik offenbar augenzwinkernd geduldete Abrechnung von traditionsbedingten Jungenverstümmelungen auf Krankenschein weiter laufen kann - denn jetzt sind ja so viele Flüchtlinge gekommen - und die können sich 200-400 Euro doch nicht leisten. Und wenn sie ihre Jungen nicht verstümmeln, dann verlieren die Jungen ihre Identitiät!

      Irre, aber so denken in der Politik offenbar nicht wenige.
      Vorhaut hat Vorteile. Sonst gäbe es sie nicht.
    • Selbstbestimmung schrieb:

      Sondern man will will angeblich Betrug an der Solidargemeinschaft erschweren.

      Ein Betrug liegt ja dann vor, wenn eine Leistung aufgrund einer bewussten Fehldiagnose abgerechnet wurde.

      Für viele ist der Gesundheitsfonds zu Recht ein Buch mit sieben Siegeln. Irgendwie fließt dort Geld rein und am Ende wieder zurück. Wer für was und wie viel bekommt, ist aber die spannendste Frage. Je "kränker" ein Versicherter ist, desto mehr bekommt die Krankenkasse vom Gesundheitsfonds ausbezahlt. Eine chronische Vorhautverengung, die final sogar mit einer Beschneidung behandelt werden "musste", dürfte sich somit nicht nur für den Operateur rechnen.
      Der Unterschied zwischen Dogmatikern und Aufklärern besteht bei der Beschneidungsdebatte darin, dass die einen kindliche Vorhäute und die anderen alte Zöpfe abschneiden wollen. (Quelle: NoCut)