Anonyme Zuschrift über eine positive Erfahrung mit einem vorhautfreundlichen Arzt: Dr. med. Hans-Georg Kläber aus Pirmasens

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    • Anonyme Zuschrift über eine positive Erfahrung mit einem vorhautfreundlichen Arzt: Dr. med. Hans-Georg Kläber aus Pirmasens

      Ich komme aus einer Familie voller Mädchen. Meine Schwester, die einen Sohn hat, erzählte immer, dass man die Vorhaut schon bei jedem Wickeln zurück ziehen muss, um da sauber zu bekommen.Nun, die Vorhaut war nur leicht beweglich, aber alles war sauber, also war es mir nicht wichtig, die mehr zu bewegen (weshalb auch?).Er hatte auch als Baby und im Kindergartenalter mal Erektionen, wenn er auf Toilette musste z.B., und auch da blieb die Eichel von der Vorhaut umschlossen, aber offensichtlich tat es ihm nicht weh und mittlerweile hatte ich gelesen, dass das normal ist.Als es mit 5 oder 6 Jahren immer noch so war und Junior das auch nicht zurückziehen konnte (ich habe mit ihm geredet; hätten ich plötzlich an seinem Penis herumgezerrt, hätten wir das beide als übergriffig empfunden), dachte ich einfach an eine Vorhautverengung und dass man da halt beschneiden muss, keine große Sache, sieht auch nett aus.

      Zum Glück hatten wir den weltbesten Kinderarzt ever!!kh-pirmasens.de/kliniken/kinder-und-jugendmedizin.html

      Dr. med. Hans-Georg Kläber hat zuerst nach meiner Beschreibung erklärt, was genau Sinn und Zweck der Vorhaut ist, weshalb und wann eine Beschneidung sinnvoll ist, und dass er diese OP auch nur unter diesen Umständen vornehmen würde, was hier aber sehr wahrscheinlich gar nicht der Fall ist.Herr Kläber bleibt immer ruhig, sachlich und spricht sehr sanft. Er hat dann meinen Sohn gebeten, sich untenrum frei zu machen und hat ihm erklärt, weshalb er sich das ansehen muss.Dann hat er sich vorab entschuldigt und meinem Sohn erklärt, weshalb er jetzt mal selber anfassen müsste, und ob mein Sohn verstanden hätte, dass er als Arzt nachsieht und ob er einverstanden ist.Erst danach hat er untersucht.

      Er meinte dann, dass es sich immer noch um die natürliche Verklebung handeln würde. Er verschrieb ein leichtes Hormonpräparat, dass man ein mal am Tag unter den überstehenden Teil der Vorhaut streichen könne, aber nicht länger als eine Woche, und dass Junior, wenn er sich richtig entspannt fühlt, z.B. auch in der Badewanne, ruhig mal die Vorhaut hin und her bewegen solle, aber immer nur so weit, wie sich das schön anfühlt und keinesfalls, wenn es unangenehm wird.

      Wir sollten es so probieren und der Sache noch ein Jahr Zeit lassen, nur bei einer Entzündung, Ausfluss oder Schmerzen natürlich zu jeder Tages- und Nachtzeit sofort kommen.

      Mittlerweile ist alles in Ordnung.
      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)
    • Naja, ist ja mal gutgegangen. Aber Schulnote 1 ist das noch nicht.

      Das leichte Hormonpräparat war (ggf.) nicht nötig d. h. (dann) zu vermeiden.

      Die Sache mit (der eingeräumten Gnadenfrist von?) zwölf Monaten ("ein Jahr Zeit lassen") ist nicht optimal, er hätte die Mutter sinngemäß informieren sollen: "Selbst 5 bis zehn Jahre warten ist ok, denn bis weit in die Pubertät hinein haben manche Jungen noch keine bewegliche Vorhaut". Ein Mediziner sollte das Durchschnitts(!)alter 10,4 Jahre (Jakob Øster (1968); Hiroyuki Kayaba et al. (1996), Thorvaldsen and Meyhoff (2005)) kennen und mitteilen (m. E. schriftlich bereits auf der Homepage der Klinik).

      Die beschriebene Weise der Untersuchung des Kindes ist ggf. nicht ok, nämlich dann nicht, wenn dem Arzt die bei auch diesem Kind gegebene große Gefahr von PFFR (Premature, forcible, foreskin retraction) nicht bekannt / nicht bewusst ist. Die Mutter sagt: "und meinem Sohn erklärt, weshalb er jetzt mal selber anfassen müsste" - spätestens unmittelbar vor so einer Situation sollten alle Eltern sich ganz genau vergewissern, dass der Arzt keinen Retraktionsversauch unternimmt. Man lasse das Kind auch dann nicht nicht aus den Augen, stehe vielmehr daneben, falle dem (dann) Missetäter bei Bedarf in den Arm.

      Erfreulich und lobenswert, dass Chefarzt Dr. Kläber nicht ohne triftigen Grund beschneidet. Ich plädiere für die vorläufige Schulnote 2 ...

      .

      Wo wir gerade bei Rheinland-Pfalz und sogar bei Pirmasens sind, auch mal ein schlechtes Beispiel, zu lesen bei SOS-Kinderdörfer. Deutsche Mediziner auf Abwegen in Afrika, der bekannte Mythos von der HIV-Prophylaxe per Zirkumzision. Der heilkundige Weiße Mann "befreit" (!) Dutzende von Jungen aus dem Slum Buru-Buru (Nairobi, Kenia) von ihren grässlich ungesunden Vorhäuten.

      November 2014
      " das Team um den Urologen Horst Brenneis (...) Die Fachleute haben es sich zur Aufgabe gemacht, kostenlos Kinder mittels Operation von ihrer Vorhautverengung (Phimose) zu befreien und Beschneidungen zur Aids-Prophylaxe bei Jungen auszuführen. (...) Nur ein paar Monate zuvor hatte das Team um den Pirmasenser Urologen die Hermann-Gmeiner-Medaille für sein Engagement in der kenianischen Hauptstadt erhalten. "

      blogs.sos-kinderdoerfer.de/sos…che-slumkinder-kostenlos/

      Dezember 2017
      " Buru-Buru. Denn in den vergangenen fünf Tagen wurden insgesamt 65 Operationen durchgeführt. 55 Kinder wurden von ihrer Phimose (Vorhautverengung) befreit "

      rheinpfalz.de/lokal/pirmasens/…perationen-durchgefuehrt/
      A foreskin is a birth right, not a birth defect.

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    • Guy schrieb:

      keine große Sache, sieht auch nett aus
      Bei dem Satzfragment gruselt es mir.

      Darüber kann man unterschiedlicher Meinung sein. Es geht aber nicht darum, was Eltern als "nett aussehend" empfinden. Leider reicht das seit Verabschiedung des 1631d als Motivation schon aus.

      Immerhin, in diesem Fall ist die kindliche Vorhaut nicht zerstört worden.
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"
    • Auch wenn ich grundsätzlich nichts davon halte, Jahre-alte Threads wiederzubeleben.

      Auch ich finde, dass der Arzt nicht optimal vorgegangen ist.

      So wie ich das jetzt auf Basis dieses Berichts verstanden habe, hat der Arzt eine Art "Salbenbehandlung" für eine entwicklungsbedingt nicht-zurückziehbare Vorhaut ("physiologische Phimose") ohne sonstige Beschwerden empfohlen.

      Dabei ist weder die max. Dauer der Behandlung (nur eine Woche) noch die Art (ohne "Dehnung" der Vorhaut) geeignet, die Vorhaut zurückziehbar zu machen.

      Natürlich hätte alles noch schlimmer ausgehen können.
    • " Natürlich hätte alles noch schlimmer ausgehen können. "

      - das sehe ich auch so, und fürchte, in etlichen deutschen Kliniken wäre es schlimmer ausgegangen als in Pirmasens.

      .

      Pirmasens ist überall.

      Am völlig gesunden Genital eines Jungen ist nichts zu behandeln: nichts zu salben und nichts zu dehnen. An der Klitoris eines Mädchens würde schließlich (hoffentlich) auch niemand herum-operieren, herum-salben oder herum-zerren.
      A foreskin is a birth right, not a birth defect.

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