"... dass sämtliche Patienten der Urologen türkische oder arabische Namen trugen..."

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    • "... dass sämtliche Patienten der Urologen türkische oder arabische Namen trugen..."

      Frechheit siegt nicht immer! :thumbup:

      Die Entscheidung des Gerichts:
      Das SG lehnte den Antrag der Urologen ab. Für die Auslegung vertraglicher Vergütungsbestimmungen sei in erster Linie auf den Wortlaut abzustellen. Der Wortlaut der Regelung in Kapitel 31.2.2 EBM sei eindeutig. Gemäß Kapitel 31.2.2 EBM „Definierte operative Eingriffe an der Körperober fläche“ setzt die Berechnung dermato-chirurgischer Eingriffe, zu denen die durchgeführten Zirumzisionen zählen, die obligate histologische Untersuchung entnommenen Materials und/oder eine Bilddokumentation voraus.
      Die Tatsache, dass sämtliche Patienten der Urologen türkische oder arabische Namen trugen und sich im Alter von zwei bis neun Jahren befanden, deute stark daraufhin, dass es sich bei den streitbefangenen Zirkumzisionen um Beschneidungen aus religiösen oder kulturellen Gründen gehandelt habe, die nicht zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung hätten abgerechnet werden dürfen
      Die Sinnhaftigkeit dieser filternden Vorgaben muss gleichwohl in Frage gestellt werden. So ist dem Bearbeiter aus medizinischer Sicht verdeutlicht worden, dass eine histologische Untersuchung im Anschluss an eine Zirkumzision nur in seltenen Fällen einen medizinischen Zweck erfüllt und insoweit sinnvoll ist.
      Ei, wieso? Eine degenerative Vorhautveränderung, eine narbige Phimose, eine Schnürring - das sollte sich doch wohl histologisch feststellen lassen?

      Anders gesagt:Es werden unwirtschaftliche und damit unnötige Kostenverursacht.
      Was tatsächlich unnötige Kosten verursacht, sind Eltern-Wunschoperationen die als Kassenleistung abgerechnet werden. OMG, wie durchsichtig!

      Und jetzt wird es richtig realsatirisch:

      Weiter ist auch die alternativ vorgesehene Fotodokumentation kritisch zu sehen und wird von vielen Patienten verständlicherweise abgelehnt.
      Ach, die Patienten zwischen zwei und neun Jahren lehnen die Fotodokumentation ab? Aber der Vorhautamputation haben sie zugestimmt?

      :FP01

      RA Dr. Tobias Scholl-Eickmann, FAMedR, Wirtschaftsmediator, Lehrbeauftragter der Hochschule Osnabrück, Kanzlei am Ärztehaus, Dortmund
      :D :D :D


      search.proquest.com/openview/a…site=gscholar&cbl=2038910
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"
    • Sehr schöner Fund, Selbstbestimmung.
      So viel zum Thema:
      Conflict of Interests? None.
      Wenn aus Recht Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht! (Bertold Brecht)
      Bräuche und Traditionen können den Menschen an jegliche Abscheulichkeiten gewöhnen (G.B. Shaw)
      Nicht unseren Vorvätern wollen wir trachten uns würdig zu zeigen - nein: unserer Enkelkinder! (Bertha von Suttner)
      tredition.de/autoren/clemens-b…-schnitt-paperback-44889/
    • Otto würde sagen:

      "Interessenkonflikt? Welch' garstig Wort! "

      Da werden finanzielle und religiöse Interessen doch in harmonischen Einklang gebracht! Dummes Gericht, störe unsere Kreise nicht!

      Eine einfache und sachgerechte Lösung, die den verfolgten Zweck unmittelbar erfüllt, bestünde darin, eine den Eingriff indizierende Stellungnahme des zuweisenden Pädiaters bzw.Hausarztes zu verlangen...
      Ja klar, wenn der verfolgte Zweck ist die Kassen von Urologen zu füllen, Elternwünsche auf Kosten der Jungen zu befriedigen und die Krankenkassen zu betuppen.

      Für jeden der nicht interessengelenkt ist liegt auf der Hand, was dann passiert. Eingespielte Teams werden sich herausbilden. Die entsprechenden Tips werden unter der Hand weitergegeben. Das läuft dann "wie geschmiert".

      Es ist aber doch beruhigend, dass es noch Richter gibt, die eins und eins zusammenzählen können. Vom Gesundheitsministerium darf man sich ja nichts erwarten, denn alles was mit Jungenverstümmeln zu tun hat gilt ja als "heikel". Da darf die Solidargemeinschaft ruhig für Schmu blechen - es sollen sich doch alle willkommen fühlen...
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"
    • Wenn ich das schon wieder höre...Fotodokumentation...was bringt die? Man kann vielleicht sogar eindeutig erkennen, dass eine Enge der Vorhaut vorlag. Aber beweist es, das die vielleicht sogar beschwerdefreie Enge sich nicht von selber beim "Bügeln" gegeben hätte? Oder eine Salben und Dehntherapie auch alles hingebracht hätte...oder eine Erweiterungsplastik...oder eine sparsame Teilbeschneidung?

      Genau wie die histologische Untersuchung, was beweist die? Ja, ein narbiger Schnürring lag vor...aber beweist das man gleich radikal, die deutsche Standardbeschneidung LOW/TIGHT gemacht werden musste mit Totalentfernung von innerem und äußerem Vorhautblatt und Frenulum, es nicht vollkommen ausgereicht hätte, nur den Schnürring zu entfernen, oder eine Erweiterungsplastik zu versuchen?

      Und ein Verdacht auf LS sollte VORHER durch eine Biopsie bestätigt werden, ein Verdacht rechtfertigt KEINE Totalamputation...

      Aber da hat sich doch schon mal Prof. Dr. Hakenberg aufgebrezelt, wegen des unnötigen bürokratischen und med. Aufwandes bezüglich Fotodokumentation oder Histologie...
      Menschen wurden erschaffen, um geliebt zu werden. Dinge wurden erschaffen, um benutzt zu werden. Der Grund, warum sich die Welt im Chaos befindet ist, weil Dinge geliebt und Menschen benutzt werden. -Dalai Lama
    • Es wäre schon ein kleiner Fortschritt wenn Jungen mit einer völlig normalen Vorhaut nicht dieser auf Kassenkosten beraubt würden.
      Wie man in GB gesehen hat geht die Jungenverstümmelung deutlich zurück wenn die Eltern selbst blechen müssen.
      Außerdem ist nicht einzusehen, dass die Beitragszahler systematisch betrogen werden.
      Ich gehe davon aus, dass dieser Betrug - zumindest von Teilen der Politik - augenzwinkernd und wohlwollend als Teil der "Willkommenskultur" ignoriert wird.
      Nach dem Motto: "Bloß keine schlafenden Hunde wecken!"
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      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"
    • In der Rubrik "Gesundheit und Sport" eines Forums:


      Girl- schrieb:

      ich hab meinen Arzt gesagt, das es wegen der Religion ist, und sie meinten ok,gut. Wird auch von der Krankenkasse übernommen.

      Dhuljannah schrieb:

      Nein, wenn der Kinderarzt keine medizinische Notwendigkeit bestätigt, übernimmt die Krankenkasse es nicht. Religiös begründete Handlungen sind keine Kassenleistung, es sei denn man hat mal ne ordentliche Portion Glück und Connections Manche Kinderärzte sind aber so lieb und attestieren eben die medizinische Notwendigkeit, dann ist es natürlich kein Problem.



      alinyazimsin schrieb:

      Übrigens habe ich von meinem Arzt gesagt bekommen dass man aufpassen muss mit dem Wort Beschneidung. Da reagieren einige sehr hart drauf oder lehnen die op sogar ab.
      Bravissimo!


      Girl- schrieb:

      Das hab ich so noch nicht gehört, die erste Beschneidung hat die Krankenkasse übernommen,
      und ich habe auch erwähnt, dass es wegen der Religion war, und jetzt hat er am freitag die zweite Op (die erste war nicht richtig), und die wird auch von der Krankenkasse übernommen,
      und der Arzt hat mir auch gesagt: Es wird wie ne muslimische Beschneidung ablaufen.




      Girl- schrieb:

      Die zweite Beschneidung wurde schon gemacht, Gott sei Danke hat es dieses mal
      gut geklappt. Der Arzt war ein Deutscher. Er hat es aber perfekt gemacht.
      Hat den kleinen nicht weh getan, ist auch schnell verheilt.


      Ich hab keine Befreiung beantragt, und musste auch nicht sagen ob ich arbeite oder nicht,
      hab einfach nur gesagt das ich den kleinen Beschneiden lassen will weil wir Muslime sind
      und wurde akzeptiert und von der Krankenkasse übernommen.
      Auch eine Freundin von mir hat 3 Söhne beschneiden lassen und wurde
      auch von der KK übernommen Und meine Freundin ihre Freundin ebenfalls.
      ...
      (Villt kommt es auf die Bundesländer an)
      Siehe auch: Krankenkassenbetrug als Empfehlung
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    • Verstümmelung der Sexualorgane von Jungen? Was kümmerts?
      Betrug an der Solidargemeinschaft? Scheißegal. *zwinker*

      Solange sich die Krankenkassen am Nasenring durch die Manege ziehen lassen und die Beitragszahler so nach Strich und Faden verarscht werden, wird sich absolut nichts ändern, im Gegenteil, das wird deutlich schlimmer werden. Macht ja nichts, sind ja peanuts (frei nach Hilmar Kopper)
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    • Das winzige Käseblatt taz - eigentlich Hall of Shame-pflichtig

      taz 2009 schrieb:


      Kleiner Schnips nicht auf Kasse
      Das Thema hat offenbar eine leidvolle Geschichte (Artikel aus 2009):


      Jüdische Gemeinde und Muslime reagieren mit geteiltem Echo auf die Richtlinie von Ärzten gegen Wunsch-Beschneidungen auf Kosten der Krankenkassen.


      66 Beschneidungen wurden in Bremen 2009 bei den Kassen abgerechnet. Laut KV häuft sich der Verdacht, dass Ärzte die Eingriffe aus Gefälligkeit, also ohne medizinische Notwendigkeit, durchführen und den Kassen in Rechnung stellen. Dagegen sprechen sich die Ärzteverbände nun in ihrer Richtlinie aus. Eltern werden mit Flyern auf deutsch, türkisch, arabisch und serbo-kroatisch informiert. Bislang hätten die häufig wenig Verständnis für die Rechtslage und setzten Ärzte unter Druck.


      Ausschließlich ärztlich und rabbinisch ausgebildete Fachleute engagiere die Jüdische Gemeinde für Beschneidungen, erklärt hingegen die Vorsitzende Noa. Für sie ist die Kampagne der Ärzte vielmehr "ideologisch gefärbt". Sie richte sich gegen religiöse und kulturelle Eigenheiten von Juden und Muslimen.
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
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    • Ein Sumpf ohne Ende:

      Das aber rechtfertigt derzeit keine kassenärztliche Leistung – und somit auch nicht die Kostenübernahme von rund 200 Euro pro Eingriff. Der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) erschien die Zahl der von Deindl in den letzten Quartalen vorgenommenen Beschneidungen auffallend hoch: „Die Häufigkeit dieser Leistungsabrechnung mit der Diagnosestellung einer Phimose (Vorhautverengung), gerade bei ausländischen Kindern, ist nicht nachvollziehbar, zumal einige Male bei ausländischen Geschwisterkindern eine solche Operation am selben Tag unter Angabe der identischen Diagnose abgerechnet wurde“, heißt es in einem Schreiben.
      Weißt Bescheid? ;)


      Mehr Akzeptanz fordert auch Deindl. Ein Schritt in die richtige Richtung wäre für ihn die Übernahme der Kosten aus psychosozialer Indikation. Eine Familie, die ihren Sohn nicht beschneiden lässt, werde in der muslimischen Gesellschaft geächtet: „Das erzeugt Stress und macht krank.“
      Geht's denn noch?


      Christian Deindl schrieb:

      Da stecken die Kassen mitsamt ihrer Sparwut dahinter.
      Ach geh, Deindl! Wenn die wirklich sparen wollten, dann könnten sie...
      Aber Otto Beitragszahler zahlt doch!

      Und bekommt dann selber vom Arzt gesagt: "Das wäre zwar die optimale Untersuchungsmethode/Behandlung in ihrem Fall, aber die Kasse zahlt das leider nicht. Sie können das aber gerne als IGEL-Leistung selbst bezahlen, würde ich ihnen unbedingt empfehlen!"
      Oder: "Was wollen sie denn am Jahresende? Das Budget ist ausgeschöpft! Nehmen sie solange Aspirin..."

      nordbayern.de/politik/wann-ist…eidung-zulassig-1.2198662
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    • Metzgerei Deindl schrieb:

      Aber was soll man machen, wenn eine Salbe nichts bringt oder sich die Kinder dagegen wehren?“, fragt er rhetorisch.
      Recht hat er, der Gute. Was soll man denn machen, wenn sich die kleinen Racker mit Händen und Füßen gegen das (meist völlig ausreichende) Abwarten oder die konservative Behandlung wehren und mit Gebrüll auf die Amputation bestehen? Was sollte man da sonst machen?
      Manche berufliche Schicksale sind hart, aber gut, dass nicht alle davor zurückschrecken und sich dem stellen, was ihnen aufgezwungen wird. Nicht wahr, Herr Dr. Deindl?

      *sarkasmus-aus*
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