...mal mit, mal ohne Betäubung

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    • Günter Krings (Union) schrieb:

      ...und wenn sie
      ohne unnötige Schmerzen erfolgt. Ich sage für mich per-
      sönlich: Das heißt für mich, dass sie mit einer angemes-
      senen Anästhesie erfolgt.
      Also Krings persönlich legt bei einer OP schon Wert auf eine Anästhesie.Verständlich. Aber das gilt halt für ihn persönlich.

      Christine Lamprecht (SPD) schrieb:

      ... ganz klare Forderung, die Beschneidung so-
      wohl unter medizinischen Bedingungen als auch mit so
      wenig Schmerzen wie möglich durchzuführen. Das ist
      unsere klare Ansage mit klaren Vorgaben. Aber es ist
      wichtig, dass an diesem Tag auch das Signal ausgesendet
      Völlig klar. So wenig Schmerzen, wie religiös nötig. Also ggf. das volle Programm.

      Das Wort "Betäubung" - das tauchte in der "Aussprache" zu Resolution des Bundestages gar nicht erst auf. Das spricht Bände.

      12.12.2012, Bundestag, Zwischenfrage vom Memet Kilic an Stephan Thomae:


      Memet Kilic (Grüne) schrieb:

      Vielen Dank, Herr Kollege Thomae. – Sie haben den
      alternativen Gesetzentwurf „unklug“ genannt. Was fin-
      den Sie am Regierungsentwurf so klug, wenn ein Säugling in einem medizinisch hochentwickelten Land ohne Arzt, ohne Krankenhaus, ohne entsprechende Betäubung
      beschnitten werden soll? Ist das aus Ihrer Sicht klug?

      Stephan Thomae (FDP) schrieb:

      Herr Kollege Kilic, vielen Dank für diese Zwischen-
      frage, mit der ich mich zum Teil schon in meiner ersten
      Rede befasst habe. Der Regierungsentwurf erlaubt reli-
      giösen Beschneidern, innerhalb einer bestimmten Zeit,
      nämlich in den ersten sechs Monaten nach der Geburt,
      die Beschneidung vorzunehmen. Nun schwebt uns viel-
      leicht manchmal vor, dass es sich bei diesen Beschnei-
      dern um Menschen handelt, die eigentlich Geistliche
      sind, Theologen, Rabbiner, in der christlichen Version so
      etwas wie der Dorfpfarrer. Wir müssen aber von der Vor-
      stellung Abschied nehmen, dass es sich dabei um reine
      Geistliche handelt, die lediglich für die Seelsorge zu-
      ständig sind, aber von der Beschneidung eines Kindes
      – also einem medizinischen Eingriff – keine Ahnung ha-
      ben.
      In Deutschland sind, Herr Kollege Kilic, fünf Be-
      schneider jüdischer Konfession tätig, die alle eine medi-
      zinische Qualifikation besitzen, die es ihnen erlaubt, die-
      sen Eingriff medizinisch qualifiziert vorzunehmen;
      zudem haben sie eine lange berufliche Erfahrung.
      Deswegen glaube ich, dass wir gut daran tun, solchen
      Beschneidern, die vielleicht nicht so wie andere Ärzte
      am offenen Herzen oder Knochenbrüche operieren kön-
      nen, die aber insgesamt viel Erfahrung besitzen und sehr
      wohl in der Lage sind, diesen spezifischen Eingriff vor-
      zunehmen, diese Maßnahme zu erlauben.

      Erlauben Sie mir, zu dem Änderungsantrag der Kolle-
      gen Lischka und Lambrecht zurückzukehren...
      Da hatte jemand eine konkrete Frage gestellt - nach der Betäubung - und die Antwort: Schwafel, Schwafel, Blablabla.
      Das nennt man POLITIK. Das ist die Diskussionskultur in unserem "hohen Hause".

      BTW, nicht nur fünf "Beschneider", es werden bei Bedarf auch ausländische "Beschneider" eingeflogen, die spezielle Techniken beherrschen wie orales Saugen am Babypenis.
      Vorhaut hat Vorteile. Sonst gäbe es sie nicht.
    • Christine Lamprecht (SPD) schrieb:

      Das ist unsere klare Ansage mit klaren Vorgaben.
      Was für ein Witz! Klare Vorgaben!

      Wo sind die im 1631d? Da sind nur Nebelkerzen, und genau das wurde ja dann auch bejubelt: The good news...what about anesthetics? No strict rule

      Ein Gesetz, das mit Absicht so formuliert ist, dass in der Praxis der Staat, der eigentlich ein Wächteramt haben sollte jegliche Kontrolle über die Ausführung an z.T. ultraorthodoxe religiöse Gruppierungen abgibt.
      Deshalb wurde auch der Ergänzungsvorschlag von Lischka et al. zur Evaluierung von den Parteibonzen abgelehnt, und das Abgeordneten-Fußvolk dackelte brav hinterher.
      Vorhaut hat Vorteile. Sonst gäbe es sie nicht.