Ein deutsches Problem

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    • wieder in Mühlheim....Eine Schülerin, Deutsche,...
      In Mühlheim gibt es deutsche Schülerinnen??? "Ausgerechnet" in Mühlheim? Nicht in Kuala Lumpur?
      Das ist natürlich erwähnenswert.

      Das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. In einem Satz. Art. 2 GG. Für jeden! Eine Errungenschaft!

      Der Autor war bis Ende 2014 Schulsprecher in Offenbach.
      Muss wohl noch üben...
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"
    • Der Junge tut mir leid. Er hat ein Weltbild, das teilweise richtig ist und teilweise deutlich an der Realität vorbei geht.

      Es gibt in Deutschland Antisemiten und es gibt auch überwiegend Menschen, welche den jüdischen Glauben akzeptieren und respektieren.

      Er sieht sich selbst als deutscher Jude. Damit hat er und ich eine Gemeinsamkeit, denn wir sind beide Deutsche. Und weder er noch ich haben in der NS-Zeit Menschen ermordet und trotzdem wird "uns Deutschen" hier von Geburt die "Erbschuld" übertragen. Aber die Gemeinsamkeiten gehen vermutlich sogar noch weiter. Vermutlich wurden Vorfahren von ihm wie auch ein Vorfahre von mir von den Nazis ermordet.

      Und jetzt reden wir vom "Judenhass" und einem "deutschen Problem", dass sich angeblich u.a. in der Beschneidungsdebatte medial präsentieren würde. Sorry, beim Thema Zwangsbeschneidung geht es nicht um Religion, sondern um Kinder bzw. um Menschenrechte. Es geht um die Frage, ob man einen Kind ungefragt Schmerzen zufügen darf oder ob man ein Kind für immer um einen Teil seiner Sexualität berauben darf.

      Sicherlich kann man hier auch argumentieren, dass es daneben auch um Religionsfreiheit ginge. Da ich aber noch nie ein Baby gesehen habe, dass sich aus "religiösen Gründen" gewünscht hätte, dass man ihm unter Schmerzen seine Vorhaut amputiert, gibt es für mich hier keine Religionsfreiheit, die man gegenüber dem Recht auf körperliche Unversehrtheit schützen könnte.

      Das eigentliche Problem sehe ich daher vielmehr im fehlenden Dialog der Religionen. Lessing hat uns in seiner Ringparabel gezeigt, dass alle drei monotheistischen Religionen miteinander "verwandt" sind und keine mehr oder weniger wert ist als die anderen. Wenn nun Themen wie die Frage, ob Zwangsbeschneidungen mit den Menschenrechten oder dem Schutz von Kindern noch vereinbar sind, dann sitzen hier keine Fremden am Tisch, sondern es diskutieren Brüder miteinander. Und meine Kritik, dass man das Miteinander viel zu oft übersieht, gilt daher für alle drei im gleichem Maße.
      Der Unterschied zwischen Dogmatikern und Aufklärern besteht bei der Beschneidungsdebatte darin, dass die einen kindliche Vorhäute und die anderen alte Zöpfe abschneiden wollen. (Quelle: NoCut)