Kinder haben Rechte - am Arsch, aber nicht am Schniedel

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    • Kinder haben Rechte - am Arsch, aber nicht am Schniedel

      Scheinheiliger Vorspann:

      Kinder sind auch nur Menschen. Und haben wie diese Rechte. Unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Geschlecht, Ethnie und Religion. Dafür gibt es die UN-Kinderrechtskonvention von 1989. Doch lassen sich mit ihr Dilemmata der Kindeswohlbestimmung auflösen? – Heute ist der Deutsche Weltkindertag und am 23.9. ist der Tag der Rechte des Kindes.

      Kinder sind Menschen! Kinder haben Rechte! Weltkindertag!
      So weit so gut, und jetzt kommt das aaaaaber:

      Ein besonderes Konfliktfeld ist seit einigen Jahren die Beschneidung. Was genau dient dabei dem Kindeswohl? Das Verbot, begründet mit dem Recht des Kindes auf körperliche Unversehrtheit, oder die Erlaubnis, begründet mit dem Recht des Kindes, in der eigenen Religion oder der religiösen Tradition der eigenen Familie aufzuwachsen?
      In der jüdischen Tradition gehört die Beschneidung zur „Ausübung dieses Rechts in einer seiner Entwicklung entsprechenden Weise“. Ein jüdisches oder muslimisches Kind hat das Recht darauf, dass etwa der Vertragsstaat Deutschland (der die Kinderrechtskonvention 1992 ratifizierte) seine jüdische oder muslimische Identität achtet und seine Eltern ihm zu einer solchen verhelfen.
      Es ist klar, dass die Dramatisierung der Beschneidung als Form von „Gewalt“ vor allem dazu dient, die Beschneidung unter diese Norm subsumierbar zu machen, wobei dies angesichts einer WHO-Einschätzung von Beschneidungen bei Jungen als der Gesundheit förderlich mehr als abwegig erscheint.

      Die WHO bezeichnet die VA als der Gesundheit förderlich? Wo? Geht denn gesünder als gesund?
      Schreibt die WHO nicht immer von "voluntary male circumcision" von Jugendlichen und Erwachsenen? Wo empfehlen die die VA von Kindern, und für welche Regionen?

      Interessant ist dann vor allem Artikel 30, welcher lautet: „In Staaten, in denen es ethnische, religiöse oder sprachliche Minderheiten oder Ureinwohner gibt, darf einem Kind, das einer solchen Minderheit angehört oder Ureinwohner ist, nicht das Recht vorenthalten werden, in Gemeinschaft mit anderen Angehörigen seiner Gruppe seine eigene Kultur zu pflegen, sich zu seiner eigenen Religion zu bekennen und sie auszuüben oder seine eigene Sprache zu verwenden.“ Das passt eigentlich ganz gut auf jüdische und muslimische Kinder in Deutschland. Eine Nicht-Beschneidung hinderte sie ja gerade an Kulturpflege und Religionsbekenntnis. Also: Die UN-Kinderrechtskonvention schützt das Recht auf Beschneidung – aus der Sicht des Kindes und aus Gründen des Kindeswohls.
      Wir sollten bei aller Achtung vor dem (mutmaßlichen) Willen des Kindes grundsätzlich aufpassen, dass wir die heranwachsende Generation mit dem „Soll sie/er später selbst entscheiden!“ nicht zur religiösen und kulturellen Sprachlosigkeit erziehen.
      Warum sollte ein junger Mann wegen seines vollständigen Genitals sprachlos sein? Redet ein Mann mit der Eichel? Wenn da "Kindes" steht, dann sind ja auch Mädchen gemeint. Dann gibt es wieder nicht wenige, die meinen, ohne "Bondo" sei eine Frau kulturell sprachlos. Sie darf dann nicht mal bei der Beerdigung ihrer Grossmutter mit den anderen "vollwertigen" Frauen vom Leichnam Abschied nehmen.
      Der Satz ist eine klare Rechtfertigung für diverse Formen der FGM, pfui Deibel, Tagespost!

      die-tagespost.de/feuilleton/Ki…aben-Rechte;art310,172625
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"
    • Dazu ist noch zu ergänzen: Die Tagespost ist eine katholische Zeitung ("Die Zeitung gilt innerkirchlich als konservativ ausgerichtet"), zu Bordat heißt es:


      kathpedia schrieb:

      Bordat lebt mit seiner Frau in einer katholischen Pfarrei im Süden Berlins, wo er ehrenamtlich als Küster, Lektor und Katechet tätig ist.
      Und die Kastrationsängste auf kirchlicher Seite könnte gar nicht plastischer wiedergegeben werden:


      Wer sein Kind bis zum 14. Lebensjahr strikt vor jeglichem religiösen Einfluss abschirmt, wird auch kein religionsmündiges Kind heranziehen, sondern ein religiös unmusikalisches, was ein Unterschied ist. Will man das?
      Nein, das hat nichts mit Solidarität mit den Konkurrenzreligionen zu tun (seit wann gibt es Solidarität mit der Konkurrenz?). Hier hat man schlicht Angst um die eigenen Schäfchen und die eigenen Privilegien.

      Wo führt das hin wenn man... dann kommen die wohl möglich noch mit...Priesterbesoldung, Kirchensteuer....
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"
    • Dann widerspricht sich dieser Mensch auch noch stante pede:

      Kinder sind auch nur Menschen. Und haben wie diese Rechte. Unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Geschlecht, Ethnie und Religion.

      Aber dann sind die Rechte von Kindern doch nicht unabhängig vom Geschlecht. Dann sind sie doch nicht unabhängig von der Religion. Denn:


      Ein jüdisches oder muslimisches Kind hat das Recht darauf....


      gemeint ist hier natürlich : JUNGE - dass ihm ungefragt seine Vorhaut amputiert wird. Darum geht es doch in dem Artikel.
      Also nix mit "unabhängig von Religion."

      Immerhin, man kann anscheinend "ihre Meinung zu diesem Thema" dort abgeben. Aber ob ise auch veröffentlicht wird?
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"
    • Es ist immer wieder schön, wie sich diese Argumentation in ihrer Hilflosigkeit selbst entlarvt.


      kathpedia schrieb:

      Wer sein Kind bis zum 14. Lebensjahr strikt vor jeglichem religiösen Einfluss abschirmt, wird auch kein religionsmündiges Kind heranziehen, sondern ein religiös unmusikalisches, was ein Unterschied ist. Will man das?
      Das Argumentationsmuster heißt hier: Übertreiben, bis es quietscht.
      Worum es uns geht, ist, Kinder vor sinnlosen, schädigenden und irreversiblen Verletzungen ihrer Genitalien zu schützen. Das ist alles. Da man gegen dieses Ansinnen aber nicht ernsthaft und glaubwürdig argumentieren kann, wird daraus ein Totalverbot religiöser Erziehung.
      Nein, jüdische und muslimische Kinder sollen auch weiterhin religiös erzogen werden dürfen. Selbstverständlich sollen religiöse Eltern ihre Kinder in Regeln und Pflichten ihrer Religion einweisen dürfen, natürlich sollen sie beten, Feste feiern, Traditionen und Bräuche pflegen.
      Das alles steht doch gar nicht zur Debatte. Es geht nur darum, die Kindern das Recht auf einen unversehrten Körper zuzugestehen, auf eine uneingeschränkte Sexualität, sie vor Schmerzen und lebenslangen, negativen Folgen zu bewahren.

      Dieses Ansinnen mit derart hochnotpeinlichen Vergleichen und Übertreibungen zu torpedieren, grenzt schon an Satire. Nur leider ist sie real.
      Wenn aus Recht Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht! (Bertold Brecht)
      Bräuche und Traditionen können den Menschen an jegliche Abscheulichkeiten gewöhnen (G.B. Shaw)
      Nicht unseren Vorvätern wollen wir trachten uns würdig zu zeigen - nein: unserer Enkelkinder! (Bertha von Suttner)
      tredition.de/autoren/clemens-b…-schnitt-paperback-44889/
    • Ach so, Herr Bordat...
      ...ein alter Bekannter.
      Ist schon wiederholt als Kinderrechtsrelativierer aufgefallen.
      Wurde schon mehrfach konkret auf das mögliche Leid und die Konsequenzen von VA hingewiesen.
      Dass er trotzdem weiter solchen Quatsch schreibt, entlarvt ihn leider als Ideologen.
      Das Leid des Einzelnen zählt für ihn wohl nicht, nur das große Ganze.
      Unterm Strich ist so etwas geistiger Faschismus.
    • "Esst, denn das ist mein Fleisch, trinkt, denn das ist mein Blut"
      Soso...
      Aber dann verkennen, dass es durchaus möglich ist (brit Shalom) ein Ritual zu zelebrieren mit der vollen Sinnhaftigkeit, aber ohne Blut.
      Ganz zu Schweigen vom Islam, in dem die Beschneidung definitiv kein religiöser Akt ist.

      Dieser Kerl versucht die Möbel seines eigenen Hauses zu retten... und tut so, als würde er sich für die Belange anderer Religionen engagieren.
      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)
    • Guy schrieb:

      Aber dann verkennen, dass es durchaus möglich ist (brit Shalom) ein Ritual zu zelebrieren mit der vollen Sinnhaftigkeit, aber ohne Blut.
      Also das ist jetzt etwas komplizierter. Bordat ist Katholik, und nach katholischer Lehrmeinung verwandelt sich die Hostie (durch Transsubstantiation) tatsächlich in Fleisch, und der Wein in Blut. Der Ungläubige sieht eine Oblate und Wein, für den Gläubigen aber ist das Fleisch und Blut.

      Eine Beschneidung a la katholisch könnte so aussehen: Der Geistliche verdeckt die Genitalien des Jungen mit einem festlichen Tuch, hält seine Hände darüber, spricht eine Reihe von Gebeten.

      Dann zieht er schließlich das Tuch weg - und die Vorhaut ist ab! Und da ist auch ganz viel Blut.

      Für die Gläubigen.

      Der Ungläubige sieht einen Jungen mit intaktem Genital, und eine Lache von Granatapfelsaft.
      Für den Gläubigen bleibt die Vorhaut aber zeitlebens ab - da ist nur etwas, was scheinbar so aussieht, aber sie ist ab. ^^
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"
    • Da kräuseln sich ja die Nackenhaare.

      Ja, bei der Eucharistie werden Brot und Wein "gewandelt" und "werden" Leib und Blut Christi. ABER: Transsubstantiation bedeutet, das Brot und Wein haptisch, physikalisch natürlich Brot und Wein bleiben. Für den Gläubigen treten diese physikalischen Eigenschaften aber hinter der neuen Bedeutung zurück (hier zu erklären, was die Kommunion ist, führt schlicht zu weit - dafür gibt es andere Foren).

      Eine Zirkumzision "auf katholisch" wäre allenfalls das Halten eines Messers an die Brust (von wegen "Beschneidung des Herzens"). Die Entblößung des Säuglings vor der Gemeide (und jede liturgische Handlung des Priesters außer der Beichte ist öffentliches Geschehen), halte ich für unvereinbar mit den sonstigen Moralvorstellungen.
      Gruß
      Hickhack
    • Hickhack schrieb:

      Ja, bei der Eucharistie werden Brot und Wein "gewandelt" und "werden" Leib und Blut Christi. ABER:
      Was anderes habe ich doch gar nicht geschrieben.

      Man muss unterscheiden zwischen äußerer Erscheinung und der Substanz, bzw. dem Wesen.

      Die äußere Erscheinung wäre die eines intakten Penis, aber er würde in seiner Substanz, in seinem Wesen in einen vorhautlosen Penis gewandelt. (Wesensverwandlung).

      Hickhack schrieb:

      Die Entblößung des Säuglings vor der Gemeide

      Stimmt, das geht gar nicht. Der Pamper muss anbleiben! ^^ (könnte ja auch vor Schreck mal was daneben gehen)

      (Wir müssen das jetzt hier aber nicht vertiefen)
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"