Die Welt: Zu so viel sexistischem Müll und Fehlinformationen fällt mir keine Überschrift ein

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    • Fehlt Friede noch irgend ein Preis oder eine Medaille in ihrer Sammlung? ;)
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"
    • Boah, kann man da überhaupt noch sagen, welche der "Aussagen" dort die falscheste, schlimmste und offensichtlich interessengeleitetste ist?

      Welt schrieb:

      Der Brauch, die Vorhaut von Jungen kurz nach der Geburt zu entfernen
      Sie wird ENTFERNT. Also praktisch mal eben abgemacht.

      Welt schrieb:

      In Afrika gehört die Beschneidung zum Initiationsritus für Jungen.
      In Afrika. Das impliziert jetzt "in ganz Afrika" oder einfach "bei den Negern". Stimmt nicht, beiweitem nicht in ganz Afrika. Das zu differenzieren wäre aber viel zu aufwändig für einen wahrscheinlich nur mittelmäßig bezahlten Journalistendarsteller.

      Welt schrieb:

      Die verbreitete Sitte der Beschneidung in den USA wird auf den Zweiten Weltkrieg zurückgeführt. In Nordafrika eingesetzte GIs (Foto) hatten sich wegen mangelnder Hygiene massenhaft Entzündungen zugezogen, die nur mit dem Mittel der Beschneidung bekämpft werden konnten.
      Ach, ist das so?
      Kellog? Böse Masturbation verhindern? Prophylaxe allerlei Gebrechen? Nein?
      Doch, und das zu unterschlagen ist schon dreist.

      Welt schrieb:

      Heute zählt die Beschneidung auch im christlichen Umfeld zum amerikanischen Alltag.
      Dass diese Unsitte aber inzwischen wieder stark rückläufig ist und nur noch ca. 30% der Jungs dran glauben müssen, wird ebenfalls fein unterschlagen. Sonst würde der "Alltag" ja nicht mehr ins Konzept passen.

      Welt schrieb:

      In Amerika macht "Intact America" Front gegen die Beschneidung. Mit dem Comic-Helden Foreskin Man (Vorhautmann) wird Werbung gegen das Ritual gemacht, in dem antisemitische Stereotypen wie der böse Rabbiner zitiert werden.
      Ja, das ist er ja endlich, der Vorwurf. Die Intaktivisten-Bewegung in den USA besteht aus Antisemiten, die "Werbung gegen das Ritual" machen. Dass die in Wirklichkeit in der Hauptsache gegen die RIC, also die routinemäßige Verstümmelung von Neugeborenen ohne religiösen Hintergrund eintreten und jede andere Form der "Beschneidung" natürlich nicht ausklammern, ist da ein eher unwichtiges Detail. Hauptsache, der Begriff Antisemit ist gefallen.

      Welt schrieb:

      Juristen bezweifeln allerdings, ob das Verbot der Beschneidung vor dem Obersten US-Gericht Bestand hätte
      Und andere Juristen sind sich sicher, dass dieses Verbot Bestand hätte. Muss man aber nicht sagen, wenn man so tendenziös berichtet.

      Welt schrieb:

      Gänzlich anders verhält es sich dagegen mit der Beschneidung von Frauen, gegen die zum Beispiel das ehemalige Model Waris Dirie zu Felde zieht.

      Dabei wird nicht ein Hautlappen entfernt, sondern die Klitoris – also das zentrale Lustzentrum der Frau – verstümmelt.

      Dieser Punkt ist natürlich unverzichtbar: DIE Beschneidung der Frau ist natürlich immer was ganz anderes. Dabei wird nicht das Kind von einem stinkenden, wertlosen Hautlappen "befreit", sondern zwingend immer die Klitoris (ja, die gesamte Klitoris, auch, was davon im Körperinnern liegt) verstümmelt. Hier darf man selbstredend das Prädikat "verstümmelt" verwenden, denn nur hier hat es auch seine Berechtigung.

      Welch tendenziöser Müll.
      Wenn aus Recht Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht! (Bertold Brecht)
      Bräuche und Traditionen können den Menschen an jegliche Abscheulichkeiten gewöhnen (G.B. Shaw)
      Nicht unseren Vorvätern wollen wir trachten uns würdig zu zeigen - nein: unserer Enkelkinder! (Bertha von Suttner)
      tredition.de/autoren/clemens-b…-schnitt-paperback-44889/
    • Ich finde, dass die Erstellung einer Fotostrecke mit Kommentierung über das Thema "Kulturgeschichte der Beschneidung" nicht von einem Schülerpraktikanten übernommen werden sollte.
      Anhand dieses Beispiels wird deutlich, dass die Fähigkeit faktenbasiert zu recherchieren - und dann einen geistigen Transfer zum aktuellen Diskussionsstand über dieses Thema vorzunehmen - eben noch nicht vorliegen.
    • Das Schrägste ist die Geschichte mit den GIs...
      Jetzt weiß ich endlich, woran das Nazi-Afrika-Corps gescheitert ist.
      Dieser doofe Rommel! Warum hat er nicht die Säbel ausgepacken lassen und Tabularasa gemacht?
      Arische Vorhäute verhinderten also den Vormarsch zur Weltherrschaft!
      Damit wird wieder deutlich, dass die Vollständigkeit von Genitalien der Allgemeinheit zu Gute kommt.
    • Pizarro73 schrieb:

      Jetzt weiß ich endlich, woran das Nazi-Afrika-Corps gescheitert ist.
      Mein seliger Schwiegervater musste damals in Afrika kämpfen. Er war nun nicht einer von den "alten Kämpfern", die ständig von ihren "Heldentaten" erzählten, er war da ziemlich wortkarg, so nach dem Motto: "Krieg ist Mist!" Als ich dann mal neugierig nachgebohrt habe hat er so dis und das erzählt, auch dass Sandstürme manchmal eine Plage waren - aber von Entzündungen und dadurch eingeschränkter Kampfkraft nicht. Leider kann ich da jetzt nicht mehr nachhaken.
      Würde mich wundern wenn US-Vorhäute so viel sandempfindlicher wären als deutsche. Zumal ja ein nicht unerheblicher Anteil der GIs deutsche Wurzeln hatte.

      Nein, das ist natürlich eine Mär. Die Vorhautentzündungen bei der Wehrmacht setzten dann wohl urplötzlich und mit grosser Wucht in El Alamein ein, ha-ha-ha! :rolleyes:

      Hier gibt es was zur Sand-Mär:

      (unter "Secrets of World War II")

      Sand: A persistent myth about circumcision
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"
    • chevron schrieb:

      Ich finde, dass die Erstellung einer Fotostrecke mit Kommentierung über das Thema "Kulturgeschichte der Beschneidung" nicht von einem Schülerpraktikanten übernommen werden sollte
      Oh-oh!
      Täusch' dich nicht! Das war garantiert kein Praktikant. Bei einem halbwegs unvoreingenommenen Freshman wäre vielleicht noch was halbwegs Brauchbares rausgekommen.

      An so ein wichtiges und "heikles" Thema lassen die bei der Welt keinen Praktikanten, das macht ein professioneller spin doctor. Und der kriegt von "oben" ganz genaue Vorgaben.
      Und der weiss genau, er kann lügen, dass sich die Balken biegen - das merkt eh kaum eine Sau. Fakten stören doch nur!
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"
    • Weguer schrieb:

      Sie wird ENTFERNT. Also praktisch mal eben abgemacht.
      Eben - sie wird ja nur entfernt!
      Nicht zerstört!
      Der Junge kann sie ja später jederzeit wieder anbringen, wenn ihm das besser gefällt. *Brech*
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"
    • Es zahlt sich ja aus:

      In diesem Zusammenhang nannte die ehemalige Präsidentin des Zentralrats der Juden Friede Springer "eine entschlossene Mitstreiterin an der Seite der jüdischen Gemeinschaft".
      Deutsche Medien und das Thema Beschneidung
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"