Kinderkommission des Deutschen Bundestages

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    • Kinderkommission des Deutschen Bundestages

      Ich reibe mir etwas ungläubig die Augen... aber die Formulierungen lassen eigentlich nicht zu, dass Jungen ausgeklammert sind.

      Stellungnahme der Kinderkommission des Deutschen Bundestages
      zur Umsetzung der Kinderrechte in Deutschland
      22-06-2016

      Susann Rüthrich, MdB
      Platz der Republik 1
      11011 Berlin
      Telefon: +49 30 227-30551
      Fax: +49 30 227-36055
      [email protected]

      bundestag.de/blob/433634/a3eea…hme_kinderrechte-data.pdf

      Zu Punkt IV.
      Inter* und Trans* Kinder, das Recht am eigenen Körper und auf eigene sexuelle Entwicklung

      Wichtig ist, das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz wirksam
      für Trans*- und Inter*Menschen anzuwenden und bestehende Lücken zu schließen. (...)

      Irreversible Entscheidungen, welche die Selbstbestimmung des Kindes sein Leben lang beschränken und beeinträchtigen können, entziehen sich der Entscheidungsbefugnis von Eltern und
      medizinischem Personal. Genitale und geschlechtsangleichende Operationen an nicht einwilligungsfähigen Kindern müssen, außer das Kind schwebt in Lebensgefahr, verboten und die Betroffenen vor Kastration geschützt werden. An das Verbot von Operationen sollte eine außerklinische Beratung und Begleitung von Kindern und Jugendlichen und ihrer Familie verbindlich gekoppelt sein. Es ist wichtig, die Operation nicht „nur“ als körperlichen Eingriff zu sehen, sondern die psychologischen und sozialen
      Prozesse sichtbar zu machen. Es ist immer zum Wohl und Selbstbestimmungsrecht des Kindes zu entscheiden. Die Krankenkassen und Krankenhäuser sind zur Dokumentierung und Fallzahlerhebung verpflichtet."
    • Bei Intersex-Kindern tun sich in Sachen VA ja auch Probleme auf - ist's nun eine Penis-Vorhaut - gerne erlaubt, nur zu! Oder ist es als Klitoris-Vorhaut anzusehen - auweia, streng verboten!
      Aber der Vorschlag an sich ist gut, hoffentlich scheitert er nicht am "das-Thema-ist-gegessen-bloss-keine-schlafenden-Hunde-wecken"-§1631d!
      Vorhaut hat Vorteile. Sonst gäbe es sie nicht.
    • Pizarro73 schrieb:

      Irreversible Entscheidungen, welche die Selbstbestimmung des Kindes sein Leben lang beschränken und beeinträchtigen können, entziehen sich der Entscheidungsbefugnis von Eltern und
      medizinischem Personal.
      Da steht "Kinder". Eindeutig. Sollte das im Kontext nur auf intersexuelle Kinder bezogen worden sein, stellt sich die Frage: wie sehr muss das Kind genetisch männlich sein, um unter § 1631d BGB zu fallen? Reicht eine Abweichung im Bereich der Chromosomen? Eine zu große Klitoris im anatomischen Bereich?

      Bei aller Ernsthaftigkeit des Themas Genitalverstümmelung: jetzt fängt's an, irgendwie auch lustig zu werden.
    • Maria Werner schrieb:

      Da steht "Kinder".

      Jetzt fehlt nur noch, dass Jungen Kinder sind. Dann wird es spannend.
      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)
    • Hier könnte der Pferdefuß stecken:

      Die Variabilität der Geschlechtsentwicklung muss anerkannt
      werden. Die Körperlichkeit und individuelle Identitätsentwicklung ist von Anfang an zu akzeptieren
      Und zur Identitätsentwicklung gehört ja per Selbstakklamation bei muslimischen und jüdischen Jungen dass die Vorhaut sich nicht entwickeln darf, sondern zerstört wird. Bei den anderen Jungen gehört zur individuelle Identitätsentwicklung auch die individuelle Entwicklung der Vorhaut. So einfach geht das, man muss nur zwischen den Zeilen lesen!


      Es ist wichtig die Operation nicht „nur“ als körperlichen Eingriff zu sehen, sondern die psychologischen und sozialen Prozesse sichtbar zu machen.


      "Sozialadäquanz", ick hör dir trapsen! Wenn das ein "sozialer Prozess" ist, ist es kein körperlicher Eingriff, ergo auch keine Körperverletzung, capisce?


      Wichtig ist unsere Sprache sowie die gelebte Praxis im medizinischen wie auch gesellschaftlichen Umfeld zu entpathologisieren...

      Wie wahr! Vor allem sollte die Vorhaut endlich entpathologisiert und enddämonisiert werden.
      Vorhaut hat Vorteile. Sonst gäbe es sie nicht.