Weil »Ärzte ohne Grenzen« mich fragte, warum ich nicht mehr spende …

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Wow. Mir werden die Augen feucht.
      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)
    • Leider hören die meisten, die sich über so etwas ärgern einfach nur auf zu spenden, ohne denen Feedback zu geben. Dadurch ändert sich nichts.
      Aber die sollen ruhig wissen, warum.
      Ist irgendwo schade, die machen bestimmt auch gute und sinnvolle Sachen, aber so könnte ich das auch nicht mittragen.
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"
    • Ich möchte mal diesen alten Thread ausgraben. Aktuell wollte ich denen mal wieder was spenden (Erstattung Gesundheitsbonus + Entschädigungen fürs Blutspenden) und bin dann zufällig auf diesen Thread gestoßen. Aus gegebenem Anlass, habe ich daher auch bei Ärzte ohne Grenzen um eine Stellungsnahme angefragt. Es kann ja nicht sein, dass eine Organisation, die medizinische Aufklärung leisten will, eine Beschneidung als HIV-Prävention propagiert, statt den Menschen zu erklären, dass nur Kondome tatsächlich das Risiko einer Infektion verhindern können.
      Der Unterschied zwischen Dogmatikern und Aufklärern besteht bei der Beschneidungsdebatte darin, dass die einen kindliche Vorhäute und die anderen alte Zöpfe abschneiden wollen. (Quelle: NoCut)
    • Zwischenmeldung:

      Meine Anfrage wurde jetzt an "medizinische Kollegen" weitergeleitet. Jetzt bin ich mal gespannt, ob eine Organisation wie Ärzte ohne Grenzen, die sogar EU-Gelder ausgeschlagen hat, weil sie deren Flüchtlingspolitik zu Recht als unmenschlich qualifiziert haben, nun vielleicht auch in diesem Punkt zwischenzeitlich eine aufgeklärtere / humanistischere Haltung einnehmen. Ich würde es dieser Organisation jedenfalls zutrauen, dass die auch die Größe haben könnten, einen Fehler in der Vergangenheit zuzugeben oder zumindest ihre Haltung zu ändern. Aber warten wir es ab.

      Falls die Sache gut ausgeht, wäre es natürlich schön, wenn alle für diese Organisation etwas die Werbetrommel rühren könnten. Wenn es schlecht ausgeht, wäre es umgekehrt zweckmäßig, wenn jeder in seinem Umfeld entsprechende Warnungen aussprechen würde.

      Ich werde Euch jedenfalls auf dem Laufenden halten.
      Der Unterschied zwischen Dogmatikern und Aufklärern besteht bei der Beschneidungsdebatte darin, dass die einen kindliche Vorhäute und die anderen alte Zöpfe abschneiden wollen. (Quelle: NoCut)
    • Ärzte ohne Grenzen haben zwischenzeitlich zuerst per Mail geantwortet und ich wurde sogar aufgrund einer weiteren Rückfrage zurückgerufen. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt unterstützen Ärzte ohne Grenzen keine Beschneidungen und sie hatten sich NIE an Zwangsbeschneidungen beteiligt!

      Die Geschichte seinerzeit in Kenia, bei der Männer freiwillig beschnitten wurden, lief nur sehr kurze Zeit und wurde dann offenbar auch wieder eingestellt.

      Außerdem versprach mir ein Mitarbeiter (Spenderservice), dass er seinem Kollegen (Mediziner), der das Thema HIV-Infektionen fachlich betreut, einen Link zur Studie aus Gent zuzuleiten würde und ihn darauf aufmerksam machen würde, das Beschneidung und Kondom in vielen Fällen faktisch nicht wirklich funktioniert und somit Beschneidungen als Schutz vor HIV ja sogar kontraproduktiv sind (siehe Uganda).

      Somit sind Ärzte ohne Grenzen dann wohl eindeutig eine Alternative zu Hilfsorganisationen wie UNICEF, die sich gegenwärtig an Menschenrechtsverletzungen beteiligen (Zwangsbeschneidung bei wehrlosen Kindern).
      Der Unterschied zwischen Dogmatikern und Aufklärern besteht bei der Beschneidungsdebatte darin, dass die einen kindliche Vorhäute und die anderen alte Zöpfe abschneiden wollen. (Quelle: NoCut)
    • Danke für die Recherche!
      Allerdings machen sie wohl auch nichts GEGEN diese Wahnsinnskampagnen und zum aktiven Schutz der Jungen davor, und das scheint mir persönlich sehr dringend!
      Deswegen würde ich ja vorschlagen, direkt an das vmmc-experience-project zu spenden, sofern der MGM-Problematik Priorität eingeräumt wird.
      Es wäre auch sehr hilfreich, wenn sich Ärzte ohne Grenzen öffentlich gegen die Kampagnen aussprechen und damit Druck auf z.B. UNICEF ausüben würde.
      vmmcproject.org/
    • Pizarro73 schrieb:

      Allerdings machen sie wohl auch nichts GEGEN diese Wahnsinnskampagnen und zum aktiven Schutz der Jungen davor, und das scheint mir persönlich sehr dringend!

      In diesem Telefonat bzw. hinsichtlich des Links wegen der Studie aus Gent ging es genau um dieses Thema. Ärzte ohne Grenzen wollen ja auch medizinisch aufklären. Die einzige sichere Methode um HIV-Infektionen zu vermeiden sind Kondome. Jetzt gibt es aber von der WHO diesen Schwachsinn, dass Beschneidungen die Männer zu 60% vor HIV schützen würden, was dann pro GV einer maximalen Schutzrate von 30% entspricht (60% geteilt durch zwei Partner).

      Das Problem scheint somit dran zu liegen, dass die WHO hier stupide etwas propagiert, was zwar an deren Glaubwürdig- und Sinnhaftigkeit große Zweifel aufkommen lässt, aber seitens vieler Mediziner dennoch als "Standardwissen" betrachtet wird.

      who.int/hiv/topics/malecircumcision/en/

      Die Frage ist natürlich, wie eine Hilfsorganisation z.B. eine andere daran hindern könnte Zwangsbeschneidungen durchzuführen (siehe z.B. UNICEF), wenn diese zu allem Überfluss auch noch im Ausland stattfinden, zumal Beschneidungen die einzige willkürliche Körperverletzung von Kindern darstellen, die sogar in Deutschland erlaubt sind. Oder anders gesagt dürfen wir nicht vergessen, dass wir es selbst hier nicht schaffen Kinder vor Zwangsbeschneidungen zu schützen.

      Ich denke daher, dass es wohl am sinnvollsten wäre, wenn sich möglichst viele an die WHO in Genf wenden und dort nachfragen, warum sie beim HIV-Schutz auf russisch Roulett, statt auf Kondome setzen, die ja bereits erfunden wurden.
      Der Unterschied zwischen Dogmatikern und Aufklärern besteht bei der Beschneidungsdebatte darin, dass die einen kindliche Vorhäute und die anderen alte Zöpfe abschneiden wollen. (Quelle: NoCut)
    • OK., ich habe mir die Geschichte mit der WHO jetzt mal näher angeschaut.

      deutschlandfunkkultur.de/weltg…ml?dram:article_id=320082

      Wenn ich das richtig verstehe, kann man sich deren Meinung auch kaufen. Und wenn Bill Gates samt Gattin hier mit ihrer Stiftung Geld reinpumpen, um Kinder oder Männer mit ihren Plastikringen beschneiden zu können, ist ja logisch, dass die bei der WHO so einen Unsinn verzapfen. Ergo, wer der WHO blind vertraut, hat weder Verstand noch Herz.
      Der Unterschied zwischen Dogmatikern und Aufklärern besteht bei der Beschneidungsdebatte darin, dass die einen kindliche Vorhäute und die anderen alte Zöpfe abschneiden wollen. (Quelle: NoCut)
    • NoCut schrieb:

      kann man sich deren Meinung auch kaufen
      Mit Sicherheit.
      Ist wie bei der FIFA, UEFA (gerade erst mal wieder), IOC und dem Europarat.... money makes the world go 'round.
      Du musst nur genug Delegierte "hofieren"
      Manche sind schon von vier Stellen vor dem Komma schwer beeindruckt.
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"
    • Was Ärzte ohne Grenzen machen könnte, wäre, für Kondombenutzung zu werben, und auch welche verteilen! Deren Verbreitung ist in Afrika ja ziemlich gering - vielleicht wegen der ohnehin sehr hohen Beschneidungsrate? Und über deren Benutzung und Schutzwirkung aufklären und dabei auch gleich mit dem gefährlichen Unfug von wegen "Beschneidung als natürliches Kondom" aufräumen!
    • Zipfelmuetze schrieb:

      Was Ärzte ohne Grenzen machen könnte, wäre, für Kondombenutzung zu werben, und auch welche verteilen!

      Wenn man sich das selbstgesteckte Ziel von Ärzte ohne Grenzen anschaut, so steht hier die Notfallrettung von Menschen im Vordergrund. Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik ist ein Teilgebiet der Medizin, auch wenn diese Wahrheit in Notsituationen besonders bitter sein kann. Auf der anderen Seite wäre dann mehr möglich, wenn mehr Menschen mehr Geld an eine solche Organisation spenden würden, statt z.B. Organisationen wie UNICEF Geld zu schicken, die dann dem Spender das "Gefühl" vermitteln wollen, dass er Kindern Schultafeln oder ein paar leckere Kekse spendiert hat.
      Der Unterschied zwischen Dogmatikern und Aufklärern besteht bei der Beschneidungsdebatte darin, dass die einen kindliche Vorhäute und die anderen alte Zöpfe abschneiden wollen. (Quelle: NoCut)