LAG Säkular der Grünen in Bayern: "Beschneidung von Jungen" - München - 7. Juni

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    • LAG Säkular der Grünen in Bayern: "Beschneidung von Jungen" - München - 7. Juni

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      Nachdem der Bundestag am 12. Dezember 2012 mit dem § 1631d BGB es dem Elternwillen freigestellt hat, ohne die Nennung von Gründen und ohne eine medizinische Notwendigkeit in die sogenannte „Beschneidung“ ihres minderjährigen Sohnes einzuwilligen, war das Thema der genitalen Autonomie von Jungen für die Parteien in Deutschland zunächst vom Tisch. Nun hat die Kommission „Weltanschauungen, Religionsgemeinschaften und Staat“ von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN einen Bericht vorgelegt, der die weitere Behandlung des Themas in der Partei begrüßt.
      Dies nimmt die LAG Säkulare Grüne Bayern zum Anlass, im Stadtbüro der Münchner Grünen zu einer Abendveranstaltung zu laden.
      Wir wollen die Diskussion wieder aufnehmen und über die individuellen und gesellschaftlichen Folgen der Beschneidungspraxis sprechen. Beschneidung ist kein Randthema in unserem Land: In Deutschland werden jährlich etwa 40.000 Jungen diesem Eingriff unterzogen. Nur ein Viertel hat einen kulturellen Hintergrund, bei den restlichen 30.000 wird die OP mit einer Phimose-Diagnose begründet. Nach dem heutigen Stand der Medizin ist eine Beschneidung jedoch ein Eingriff, der auch bei Phimose nur in den seltensten Fällen wirklich absolut notwendig ist.
      Nun melden sich immer mehr Männer zu Wort, die offen über die negativen Folgen ihrer Beschneidung im Kindesalter sprechen. Fachärzte und Psychologen sind mit Anfragen Betroffener konfrontiert, was die Schmerzbehandlung von Narben, den Umgang mit Traumatisierungen und die Möglichkeiten der Restoring-Praxis (Wiederherstellung der Vorhaut durch Dehnung) betrifft.
      Wir wollen den Blick schärfen für diejenigen, die bisher in der Debatte zu selten gehört wurden. Wir wollen informieren über eine weit verbreitete Praxis, über die viel zu wenig bekannt ist. Wir wollen Fragen aufnehmen und eine sensible Diskussion mit betroffenen Männern, u.a. aus der jüdischen und muslimischen Community, führen.
      Die Veranstaltung ist offen für Mitglieder und Nicht-Mitglieder der Grünen.
      Referent*innen:
      • Dr. Jérôme Ségal
        Assistenzprofessor an der Universität Paris-Sorbonne (karenziert), zurzeit Forscher in Wien am Ludwig Boltzmann-Institut für Historische Sozialwissenschaft und Mitglied der IKG Wien
      • Dipl. Psychologin Melitta Sluka
        Beraterin von Jungen und heranwachsenden Männern
      • Alexander Bachl
        Facharbeitskreis Beschneidungsbetroffener im MOGiS e.V.
      • Muhammet Savci
        Inputreferat „Restoring“
      • Moderation: Gislinde Nauy
        LAG Säkulare Grüne Bayern
      Hass und Menschenfeindlichkeit: Bei uns keine Chance!
      Wir begrüßen alle Religionen und Völker und empfinden diese als Bereicherung unseres Gesellschaftslebens. Wir verwahren uns dagegen, dass unser Einsatz für die Rechte der Menschen auf genitale Selbstbestimmung von einigen Wenigen genutzt wird, um ihren Hass auf religiöse und kulturelle Minderheiten auszuleben. Wir fordern in diesem Zusammenhang auch alle Wortmeldungen auf, sich deutlich von Pauschalisierungen und Menschenhass zu distanzieren."
    • München, 7. Juni: "Beschneidung von Jungen – eine Frage der Selbstbestimmung?"

      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"