Helena Weiss: Drei Jahre Beschneidungsgesetz

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    • "Eine Beschneidung wird schlimmer erlebt als sexueller Missbrauch."

      Dieser verallgemeinernde Satz diskreditiert den Artikel leider.
      Die Frau hat offensichtlich wenig Ahnung davon, dass Übergriffe sehr individuell erlebt und verarbeitet werden.
      Schade. Wir brauchen Artikel, die Brücken bauen, und keine, die u.U. neue Fronten aufmachen. Erst Recht nicht zwischen Betroffenen verschiedener Formen von sexualisierter Gewalt.
    • Stimmt, der Artikel hat Schwächen. Z.B. auch:


      Meine Bitte: Versetzt euch ein die Lage eines Betroffenen! Stellt euch vor, die Hälfte eures sexuellen Empfindens verschwindet.

      Das erweckt den Eindruck, die meisten von Genitalmodifikationen betroffenen Menschen würden gefühlt unter ihrem Zustand leiden.
      Die meisten Betroffenen (Männer wie Frauen) sind aber mit ihrem Zustand gefühlt zufrieden. Die meisten hatten auch keine Vergleichsmöglichkeit.
      Dennoch gibt es gar nicht so wenige Männer und Frauen die mit ihrem fremdbestimmten Zustand unglücklich sind. Und das reicht zu.
      Vorhaut hat Vorteile. Sonst gäbe es sie nicht.
    • Rund 100 Beschneidungen täglich...das kann hinkommen...aber die wenigsten davon sind doch rituellen Beschneidungen geschuldet, sondern Ärzten, die immer noch nicht wissen (wollen), wie man Vorhautprobleme, vor allem Phimosen, auch beheben kann?
      Menschen wurden erschaffen, um geliebt zu werden. Dinge wurden erschaffen, um benutzt zu werden. Der Grund, warum sich die Welt im Chaos befindet ist, weil Dinge geliebt und Menschen benutzt werden. -Dalai Lama
    • Und da sind sie wieder die 20.000 Nervenzellen.
      dann "Genitale abschneiden"...
      Leider kein guter Artikel.
      Er suggeriert, dass Beschneidung nur unzufriedene Männer übrig lässt.
      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)
    • Mir ist der Verriss hier ehrlich gesagt unverständlich.

      Diesem Satz "Eine Beschneidung wird schlimmer erlebt als sexueller Missbrauch." hätte ich sicher auch "oftmals, wenn der Schaden bewusst wird" eingefügt. Wie sich ein "diskreditiert den Artikel leider" brückenbauend auswirken soll, erschließt sich mir nicht.

      Selbstbestimmung: "Das erweckt den Eindruck, die meisten von Genitalmodifikationen betroffenen Menschen würden gefühlt unter ihrem Zustand leiden. Die meisten Betroffenen (Männer wie Frauen) sind aber mit ihrem Zustand gefühlt zufrieden."

      Geht es nicht um das Bewusstmachen des tatsächlichen Schadens und eben nicht nur um den derzeit subjektiv gefühlten?

      Urolüge: "Rund 100 Beschneidungen täglich...das kann hinkommen...aber die wenigsten davon sind doch rituellen Beschneidungen geschuldet, sondern Ärzten, die immer noch nicht wissen (wollen), wie man Vorhautprobleme, vor allem Phimosen, auch beheben kann?"

      Du weißt es doch besser. Die Mehrzahl der medizinisch unnötigen Beschneidungen werden (richtig) nicht aus religiösen Gründen durchgeführt, sie sind aber der Erhaltung der Religionsfreiheit "geschuldet". Ich ziehe mir aber auch extra für Dich die Schuhe der Wahrheit immer wieder gerne an.

      Guy: "Und da sind sie wieder die 20.000 Nervenzellen[!]."
      Helena Weiss: "Die Amputation der Vorhaut bringt einen Verlust von 20.000 Nervenenden[!]"

      Und was steht auf Deiner eigenen Seite?: "Die Vorhaut enthält rund 20000 sogenannter spezialisierter Nervenenden[!] verschiedener Typen, die selbst leichteste Bewegungen und Temperatur- wie Textur-Unterschiede wahrnehmen können, welche aber durch die Beschneidung unwiederbringlich verloren gehen. [Im Vergleich dazu befinden sich auf der weiblichen Klitoris nur rund 8000 und auf der Glans Penis (Eichel) nur rund 4000 überwiegend nicht spezialisierte, sogenannte freie Nervenenden, die nur grobe, ungenau lokalisierte Reize wie etwa Schmerzen, Hitze oder Kälte wahrnehmen können.]
      beschneidung-von-jungen.de/hom…dung-und-sexualitaet.html

      Unterschied zwischen Nervenzellen und Nervenden. spektrum.de/lexikon/neurowisse…freie-nervenendigung/4327

      Guy: "dann "Genitale abschneiden"..."

      Pschyrembel: Genitale (lat. genita̲lis zur Zeugung gehörig) n: (engl.) genital organs; Definition: Gesamtheit der dem Geschlechtsverkehr u. der Arterhaltung (Bildung, Aufbewahrung u. Weiterleitung der Keimzellen, Fruchtpflege bis zur Geburt) dienenden (männl. u. weibl.) Geschlechtsorgane;

      Duden - Fremdwörterbuch: Ge|ni|tal, Ge|ni|ta|le das; -s, lien (meist Plural) (Med.): Geschlechtsorgan
      Einzahl ist also möglich.

      Wenn also die Genitale die Gesamtheit der Geschlechtsorgane darstellen und die Vorhaut ein eigenes Organ und damit Geschlechtsorgan ist, warum werden dann Kindern bei der Genitalverstümmelung nicht Geschlechtsorgane also Genitalien abgeschnitten? Bei der weiblichen Genitalverstümmelung ist diese Formulierung doch kein Problem (für Euch). "Typ III Entfernung eines Teils oder der gesamten äußeren Genitalien und der Vernähung/Verengung der Vaginalöffnung(Infibulation)" beschneidung-von-jungen.de/hom…g/hgm-klassifikation.html
      Demnach würden den Kindern dann zwar nicht die - also alle - Genitalien abgeschnitten, wohl aber dennoch Genitalien - also bestimmte.

      Ich finde ein guter Artikel, der den objektiven Schaden darstellt und - auch das ist richtig - sich auf diesen konzentriert.
    • Danke Steffen, dass Du Dir extra die Schuhe der Wahrheit für mich angezogen hast...aber ich bleibe dabei...es gibt keine allgemeingültigen Wahrheiten in Bezug auf menschliches Erleben und Empfinden...nur Sichtweisen...

      Du denkst Ärzte machen soviele pseudomedizinische Beschneidungen um die rituellen Beschneidungen zu decken bzw. zu rechtfertigen?

      Soviel Hinterlist unterstell bzw. glaub ich nicht...die sind nur zu ignorant und zu doof um ihr eigenes Handeln zu hinterfragen...denn SIE sind Ärzte, denn SIE haben das mal gelernt das man das so macht und keine Nachteile für die Sexualität habe, denn SIE haben schon unzähligen Kindern die Vorhaut entfernt...es kann nicht sein was nicht sein darf...kognitive Dissonanz trifft auch auf Ärzte zu...

      Und der Artikel...da kann man sich wieder seitenweise streiten, Sachen zerpflücken (einer nannte das mal "intellektuelles masturbieren")...er ist gut, differenziert aber zu wenig und verallgemeinert zuviel...wenn zwei Menschen das gleiche passiert, heisst das noch lange nicht das ihr erleben das gleiche war...
      Menschen wurden erschaffen, um geliebt zu werden. Dinge wurden erschaffen, um benutzt zu werden. Der Grund, warum sich die Welt im Chaos befindet ist, weil Dinge geliebt und Menschen benutzt werden. -Dalai Lama
    • Urolüge: "Du denkst Ärzte machen soviele pseudomedizinische Beschneidungen um die rituellen Beschneidungen zu decken bzw. zu rechtfertigen?"

      Natürlich nicht. Und das weißt Du auch ganz genau, da Du ja meine früheren ausführlichen Beiträge hier und anderswo dazu kennst. Du stellst Dich nur selbst bloß.

      Du kannst meine Meinung zu Helena Weiss gerne als "intellektuelles masturbieren" bezeichnen. Warum dann eigentlich nicht auch Deinen eigenen ersten Beitrag oder den der Anderen? Offensichtlich nur, weil mein Beitrag nicht mit Deiner Meinung übereinstimmt. Das nennt man dann diffamieren.

      Urolüge: "aber ich bleibe dabei...es gibt keine allgemeingültigen Wahrheiten in Bezug auf menschliches Erleben und Empfinden"

      Es geht bei der Kritik zu Deiner Aussage nicht um "menschliches Erleben und Empfinden" sondern um den objektiv ermittelbaren Grund, warum das Beschneidungsgesetz erlassen wurde. Und das wurde nicht erlassen, um Urologen das eigentlich unnötige Beschneiden weiter zu ermöglichen, sondern um die rituelle religiöse Beschneidung abzusichern. Und im Artikel wird nicht behauptet, das die täglichen 100 Beschneidung religiös begründet sind, sondern nur, dass sie stattfinden. Der Hinweis zu Relgionsfreiheit bezieht sich im darüberliegenden Absatz auf die Gesetzesbegründung.

      Wenn es "in Bezug auf menschliches Erleben und Empfinden" "keine allgemeingültigen Wahrheiten" "gibt", dann kann auch nicht allgemeingültig wahr sein, dass beim Wegschneiden von 20000 Nervenenden immer ein bestimmter Sensibiltätsverlust auftritt und dass eine Beschneidung ohne Betäubung (innerhalb physiologischer Normalität) immmer schwere Schmerzen verursacht. Versuche doch erst mal für Dich rauszufinden, was Wahrheit für Dich überhaupt bedeutet. Für Dich scheint es immer genau dann keine Wahrheit zu geben, wenn andere sie für sich in Anspruch nehmen. Dass Du Deine eigenen Darstellungen von vornherein als falsch verstanden wissen willst, möchtest Du wohl keinem weismachen.
    • Dann entschuldige bitte meine Fehlinterpretation Deiner Worte, aber dieser Satz"Die Mehrzahl der medizinisch unnötigen Beschneidungen werden (richtig) nicht aus religiösen Gründen durchgeführt, sie sind aber der Erhaltung der Religionsfreiheit "geschuldet"." und deine Erklärung...für mich haben rituelle Beschneidungen und unnötige med. Beschneidungen nicht viel miteinander zu tun, ausser das sie meist von ignoranten und selbstherrlichen Ärzten gemacht werden...

      ...und der objektiv ermittelbare Grund warum das Beschneidungsgesetz erlassen wurde hat nichts mit Beschneidung zu tun..

      Und ich glaube jeder unbedarfte Leser hat den Eindruck, dass jeden Tag 100 rituelle Beschneidungen in unserem Land gemacht werden...und das ist falsch.

      Im Prinzip ist der Artikel gut, aber ihm fehlt der Feinschliff...und ja, der objektive Schaden ist IMMER da...aber wenn der Mensch sagt, er empfindet es nicht als Schaden, sondern als Bereicherung, Verbesserung? Eine Schadensfeststellung kann in meinen Augen nur der Betroffene selber machen...und die Betroffenen die über einen Schaden berichten werden nicht gehört, sondern ausgelacht und verspottet...es gibt sie leider noch nicht, die offizielle Anerkennung eines Schadens durch eine Beschneidung...aber da waren wir doch schon mal...dejavu?
      Menschen wurden erschaffen, um geliebt zu werden. Dinge wurden erschaffen, um benutzt zu werden. Der Grund, warum sich die Welt im Chaos befindet ist, weil Dinge geliebt und Menschen benutzt werden. -Dalai Lama

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Urolüge ()

    • Einen Verriss habe ich hier nicht abgeliefert, der Artikel enthält ja auch Richtiges.
      Alles in allem wirkt er bemüht, aber auch naiv-pauschalierend.


      Stellt euch vor, die Hälfte eures sexuellen Empfindens verschwindet.

      Das ist schlicht falsch. Erst mal gibt es verschieden Zirkumzisionstechniken, von "Teilbeschneidung" bis radikalem Kahlschlag inkl. Frenulum.
      Man kann vielleicht sagen bis zu ca. der Hälfte der sensiblen Oberfläche verschwindet.

      Weder kann man sagen: jeder Quadratmillimeter ist gleich sensibel
      Noch kann man sagen: Oberfläche ist proportional zu Empfinden.

      Wie will man Empfinden überhaupt messen und vergleichen?
      Wie will man sagen: dieses Empfinden ist jetzt doppelt/halb so stark wie jenes? In dem man die Aktivität des limbischen Systems beim GV vor und nach VA im PET vergleicht? Das gibt immer noch keine quantitative Aussage.

      Man muss eben nicht bei allem noch einen draufsetzen, das macht einen Artikel nicht überzeugender.

      Von Männern die als Erwachsene zirkumzidiert wurden gibt es eben unterschiedliche Aussagen. Von "ganz furchtbarer Verlust" über "keine Änderung" bis "viel besser". Verifizieren kann man all das kaum.
      Also muss man zumindest für möglich halten, dass die VA sich auf Männer unterschiedlich auswirken kann.

      Wenn jemandem sein Auto geklaut wird, kann er sagen: "mir ist ein Schaden zugefügt worden". Wenn er entsprechend versichert ist, kann er den Schaden geltend machen.
      Oder er kann sagen: "Gott sei Dank, dass ich die alte Rostlaube los bin, der TÜV war eh abgelaufen!"
      Ist aber für den rechtlichen Sachverhalt völlig unerheblich, wie er das subjektiv empfindet.

      Auch Missbrauchsopfer empfinden den Missbrauch nicht immer als Schaden. Manchmal empfinden sie die Trennung vom Täter als Schaden. Manchmal heiraten sie sogar den Täter, nachdem der aus dem Knast entlassen wird. Manchmal dauerte auch Jahrzehnte, bis ein Schaden vom Opfer als solcher erkannt wird.

      Natürlich entsteht bei der Verstümmelung eines Kindes objektiv ein Schaden. Die Vorhaut, ein funktionaler Körperteil wird ZERSTÖRT. Das soll man auch ruhig bewusst machen. Aber nicht, in dem man Unsinn schreibt.

      Urolüge schrieb:


      Und ich glaube jeder unbedarfte Leser hat den Eindruck, dass jeden Tag
      100 rituelle Beschneidungen in unserem Land gemacht werden...und das ist
      falsch.

      Tatsächlich? Da bewegen wir uns drauf zu, und diesen Zustand könnten wir in wenigen Jahren locker erreichen. Zumal sich der Anteil der muslimischen Eltern rapide erhöht.
      Ich würde allerdings nicht von "rituellen" sondern von "Elternwunschverstümmelungen" sprechen. Denn durch den 1631d wurde die Hemmschwelle für ALLE Eltern gesenkt. ("Die Regierung sagt ja, das hätte Vorteile!") und ist ja voll legal!
      Manche (oder viele?) Urologen wird es freuen.

      Verstümmelungsspezialist, ein Beruf mit Zukunft! *Brech*
      Vorhaut hat Vorteile. Sonst gäbe es sie nicht.
    • Steffen Wasmund schrieb:

      Geht es nicht um das Bewusstmachen des tatsächlichen Schadens und eben nicht nur um den derzeit subjektiv gefühlten?

      Der Schaden ist subjektiver Natur, nämlich der, den die betroffene Person ausmacht und nicht der, den man ihnen einreden will.
      Ich sehe es nicht als meine Aufgabe an, glücklich Beschnittenen klarzumachen, dass sie sich im Irrtum befinden und es ihnen eigentlich, wenn sie doch endlich aus ihrer Leugnung aufwachten, schlecht gehen müsste.
      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)
    • Steffen Wasmund schrieb:

      Und was steht auf Deiner eigenen Seite?

      Danke für das fact checking.

      beschneidung-von-jungen.de/hom…eidung-verloren-geht.html

      10.000 bis 20.000 ... Nervenenden
      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)
    • Steffen Wasmund schrieb:

      Mir ist der Verriss hier ehrlich gesagt unverständlich.

      Mir geht es genauso. Wenn ich das richtig verstanden habe, ist Helene Weiss seit 09.12.2015 auf dieser Plattform angemeldet und hat dort bisher lediglich diesen einen Artikel gepostet. Muss man von allen und jedem, der sich zu einem Thema öffentlich äußert automatisch erwarten, dass sämtliche Formulierungen und Fakten bis ins letzte Detail wie in einer Promotionsschrift korrekt recherchiert sind ;)

      Für mich ist hier der Grundtenor wichtiger und den finde ich sehr gut.
      Der Unterschied zwischen Dogmatikern und Aufklärern besteht bei der Beschneidungsdebatte darin, dass die einen kindliche Vorhäute und die anderen alte Zöpfe abschneiden wollen. (Quelle: NoCut)
    • Was mich an dem Artikel stört, ist die Pauschalisierung jeder sei traumatisiert, das ist was subjektives...ist wie wenn ein Brian Morris schreibt, dass das sexuelle Empfinden durch eine VA auf jeden Fall verbessert wird...

      Egal, vor wir uns da wieder versteigen Steffen, im Prinzip wollen wir wohl alle dasselbe, ein möglichst schnelles Ende von unnötigen Beschneidungen?
      Aber wie?
      Menschen wurden erschaffen, um geliebt zu werden. Dinge wurden erschaffen, um benutzt zu werden. Der Grund, warum sich die Welt im Chaos befindet ist, weil Dinge geliebt und Menschen benutzt werden. -Dalai Lama
    • Selbstbestimmung: "Einen Verriss habe ich hier nicht abgeliefert ..."

      "Verriss" bezieht sich zunächst auf den Beitrag von Pizarro73 und dann erst, wegen des fehlenden Widerspruches, auf die anderen Beiträge.

      Helena Weiss: "Stellt euch vor, die Hälfte eures sexuellen Empfindens verschwindet."
      Selbstbestimmung: "Das ist schlicht falsch."

      Nein. Mattias Schäfer und Maximilian Stehr in Franz: Die Beschneidung von Jungen, S. 116: "Wie die oben beschriebene anatomische Ausstattung der Vorhaut nahelegt, kann der Einfluss einer intakten Vorhaut auf das sexuelle Erleben schwer überschätzt werden. Der Verlust an sensibler Haut ist erheblich: Bei einer korrekt durchgeführten Zirkumzision werden bis zu 50 % der sich am Penis befindlichen Haut entfernt. Dabei handelt es sich aufgrund seiner nervalen Ausstattung um den sensibelsten Teil."

      Wenn von Etwas 50% entfernt wird und sich innerhalb dieser 50% die sensibelsten Teile der Gesamtmenge befinden, geht, spätesten unter Einbeziehung der Verhornung der Eichel, nachvollziehbar - in jedem Falle vertretbar - sogar mehr als 50% der Sensibilität verloren. Ob der Betroffene das so empfindet oder nicht ist völlig unerheblich. (objektiver Schaden)

      "Die Beschneidung desensibilisiert den Penis radikal. [...] Zusätzlich zum Verlust der Nervenenden, desensibilisiert der Verlust der Vorhaut auch die Eichel [und macht deren nur rund 4000 Nervenenden zunehmend unbrauchbar.]" beschneidung-von-jungen.de/hom…det-die-beschneidung.html

      Siehe weiterhin Clemens Bergner und die Zahnbürste. frblog.de/blogtalk-bergner/#comment-37247

      Selbstbestimmung: "Auch Missbrauchsopfer empfinden den Missbrauch nicht immer als Schaden."

      Und IST es dennoch ein Schaden? Ich sehe Volker Beck speicheltropfend Dein Nein herbeisehnend.

      Guy: "Der tatsächliche Schaden ist subjektiver Natur, nämlich der, den die betroffene Person ausmacht ..."

      Wie oben. Falsch. Der tatsächliche Schaden ist zunächst der objektive Schaden, der wie durch Schäfer u. Stehr gezeigt, der vom persönlichen Erleben des Betroffenen völlig unabhängig, auf rein anatomischer Ebene auch durch Dritte festellbare Schaden. Wem ein Bein fehlt, hat einen Schaden, unabhängig von seiner subjektiven Einschätzung.
      Zu dieser rein anatomischen objektiven Ermittlung kommt die (zu objektivierende) Schadensermittlung im subjektiven Erleben. Also einfach, wie erlebt irgendein Betroffener irgendeinen Zustand. Als Schaden oder Glück. Hier zeigt die Erfahrung auch bei der Beschneidung, wie sich diese subjektiven Zustandseinschätzungen - bei identischem rein objektivem Schaden - vollständig widersprechen können.

      Es stellt sich zunächst die Frage, warum wir eine Schadensfeststellung überhaupt vornehmen und warum wir sie objektivieren wollen. Warum die Schadensfestellung unabhängig vom Betroffenen für die Gesellschaft also andere Menschen, auch für vom Vorgang nicht Betroffene, nachvollziehbar sein muss. Wer allein auf einer Insel lebt und einen Schaden durch sich selbst oder die Natur erlitten hat, kann eines nicht machen, er kann gegenüber einer Gesellschaft, also anderen, einerseits keine Schadensersatz- oder Schadensvermeidungsansprüche erheben und hat andererseits über beides im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten jede Verfügungsgewalt. Der in einer - jedenfalls dieser - Gesellschaft lebende Mensch hat aber Schadensausgleichsansprüche und Schutzansprüche gegenüber der Gesellschaft, auf Grund von Schädigungen seiner Person, unabhängig davon ob diese selbstverschuldet sind oder nicht. Der so gegenüber anderen ansprucherzeugende Schaden muss (offensichtlich) genau eine Eigenschaft besitzen. Er muss von den Anderen nachvollziehbar, für diese verständlich sein. Er muss also objektivierbar sein. Der nicht objektivierbare Schaden existiert im Rahmen von Recht nicht. Demnach wird der subjektive Schaden erst nach seiner Objektivierung zum rechtlich existenten Schaden. Wer nun einen subjektiven, sich im reinen Erleben wiederspiegelnden Schaden aus einem anatomischen Schaden objektivierend ableiten will, unterliegt nun offensichtlich der Notwendigkeit zunächst den anatomischen Schaden - für andere nachvollziehbar, also objektiviert - nachzuweisen.

      Und genau das macht Helena Weiss mit: "Die Amputation der Vorhaut bringt einen Verlust von 20.000 Nervenenden und eine Verhornung der Eichel mit sich. Männer, die im Erwachsenenalter beschnitten wurden, berichten von einem Gefühlsverlust von 50-90 Prozent. Umfassende medizinische Gutachten warnen vor dem irreversiblen Schaden. [...] Meine Bitte: Versetzt euch ein die Lage eines Betroffenen! Stellt euch vor, die Hälfte eures sexuellen Empfindens verschwindet."

      Das will keinem Beschneidungsbetroffenen etwas einreden. Das ist der Objektivierungsnachweis für die Gesellschaft, gegen die Schadensersatz- oder Schadensvermeidungsansprüche (Schutzanspruch gegen den Staat, Gesetze) erhoben werden können. Wenn(!) ein von der Beschneidung Betroffener einen subjektiven Schaden erlebt, kann er erst so objektiviert werden.

      Guy: "Danke für das fact checking." und "10.000 bis 20.000 ... Nervenenden"
      Bitte. Da Du die Zahlen jetzt nachträglich geändert hast, wäre es hilfreich die Originalquellen im Volltext zur Verfügung zu stellen.

      Weiter Quellen für mindestens 20000 Nervenenden:
      1. Noch mal Deine beschneidung-von-jungen.de/hom…det-die-beschneidung.html
      2. Jörg Scheinfeld in Franz: "Bei der eingebüßten Vorhaut handelt es sich um eine erogene Zone, einen hochsensiblen Teil des Penis; sie weist um die 20.000 Nervenenden auf, spielt eine wichtige Rolle in sexueller Hinsicht und schützt die Eichel vor Austrocknung und Verhornung, hält sie also sensibel (näher Hartmann, 2012; Jaermann, 2010)."
      3. pflegewiki.de/wiki/Zirkumzision

      Wem sind das Beschneidungsgesetz und damit die Beschneidungen "geschuldet"? Wer hat es durchgesetzt?

      Dazu mein Beitrag hier frblog.de/bergner/#comment-37569 mit Bezug zu Wolfram Hartmann.

      "Und wäre der Zentralrat rassistisch, hätte er 2012 nicht gemeinsam mit türkischen und arabischen Muslimen das Beschneidungsgesetz durchgesetzt." juedische-allgemeine.de/article/view/id/24072

      "Der Gesetzgeber hat die Schwere und Dauerhaftigkeit der durch die Beschneidung männlicher Minderjähriger verursachten Verletzung [...] aus offensichtlichen Gründen politischer Opportunität ignoriert und stattdessen den "kindeswohlschädlichen Eingriff als kindeswohldienlich" fingiert. Angesichts dessen vermag der verschiedentlich laut gewordene Verdacht auf ein "Einknicken" der Politik vor den Religionsgemeinschaften [...] kaum zu überraschen" Andreas Manok, Die medizinisch nicht indizierte Beschneidung des männlichen Kindes, S. 190 duncker-humblot.de/index.php/f…es-mannlichen-kindes.html

      Solange wir also vor der religiösen Lobby einknicken, braucht sich der skrupellose Chirurg um eine Leitlinienänderung und um seinen Profit keine Sorgen zu machen. Und wer diesen Zusammenhang leugnet, dem sollten wir uns mit Hilfe der Stiefel der Wahrheit geschwind zur Seite gesellen.
    • Steffen Wasmund "Solange wir also vor der religiösen Lobby einknicken, braucht sich der skrupellose Chirurg um eine Leitlinienänderung und um seinen Profit keine Sorgen zu machen. Und wer diesen Zusammenhang leugnet, dem sollten wir uns mit Hilfe der Stiefel der Wahrheit geschwind zur Seite gesellen."

      Der Zusammenhang erschliesst sich mir immer noch nicht wirklich...ich kann ihn noch gar nicht leugnen, weil ich ihn gar nicht verstehe...wie schon mal gesagt, ich bin einfacher Natur...
      Inzwischen kenn ich auch Urologen, die rituelle Beschneidungen ablehnen, aber eine Beschneidung zur Phimosebehandlung als First Line Option empfehlen...

      Schaden subjektiv oder objektiv...was unsere Gesetzgeber damals machten...allein schon das Recht auf körperliche Unversehrtheit hätte ausreichen müssen um ein Verbot von Beschneidungen auszusprechen...
      Aber was mir am meisten aufstösst...die machen so ein Gesetz, dass unser GG mit Füssen tritt und unsere Werte verkauft...und WIR können nichts dagegen machen...Rechtsexperten sind sich weitgehend einig, dass dieses Gesetz grundgesetzwidrig ist, dass diese Speichellecker da ausgeheckt haben...

      Und die Begründung von damals "Das kann man erlauben, denn es hat ja keine Auswirkungen", steckt da nicht ein "Eigentlich müssten wir es verbieten, denn das Recht auf körperliche Unversehrtheit wird da irreversibel geschädigt, aber wir haben nicht genug Arsch in der Hose, das durchzusetzen"
      Das es keine Auswirkungen hat, ist falsch...es hatAuswirkungen...undwie stark die sind oder wie sie von den Einzeln erlebt werden ist egal...das hätte unser Gesetzgeber auch gar nicht bewerten brauchen/müssen/dürfen...
      Menschen wurden erschaffen, um geliebt zu werden. Dinge wurden erschaffen, um benutzt zu werden. Der Grund, warum sich die Welt im Chaos befindet ist, weil Dinge geliebt und Menschen benutzt werden. -Dalai Lama
    • Steffen Wasmund schrieb:

      Der tatsächliche Schaden
      Genau wegen deiner vorhersehbaren Bemerkung hatte ich recht schnell da Wort tatsächlich entfernt, um objektiv und subjektiv besser zu trennen.
      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)
    • Urolüge schrieb:

      Und die Begründung von damals "Das kann man erlauben, denn es hat ja keine Auswirkungen", steckt da nicht ein "Eigentlich müssten wir es verbieten, denn das Recht auf körperliche Unversehrtheit wird da irreversibel geschädigt, aber wir haben nicht genug Arsch in der Hose, das durchzusetzen"
      Das es keine Auswirkungen hat, ist falsch...es hatAuswirkungen...undwie stark die sind oder wie sie von den Einzeln erlebt werden ist egal...das hätte unser Gesetzgeber auch gar nicht bewerten brauchen/müssen/dürfen...
      Genau das ist der Punkt!

      Eine Beschneidung hat immer Nachteile und Nebenwirkungen, in wie weit die dem Betroffenen bewusst sind oder nicht, darf hierbei überhaupt keine Rolle spielen.

      Wie viele Nerven dabei durchtrennt werden ist egal, denn selbst wenn es "nur" 100 wären, sind das "100" zu viel!
      Wenn 50 Millionen Menschen etwas Dummes sagen, bleibt es trotzdem eine Dummheit. (Anatole France)
    • Für die Rechtswidrigkeit als Körperverletzung hat es sogar überhaupt keine Relevanz, wieviele Nerven es sind, wie groß die Schmerzen sind, ob Traumatisierungen oder Spätfolgen eintreten etc.
      Wenn ich jemandem auf der Strasse mit einem Messer in den Arm steche, muss die Person weder nachweisen, wie weh es tat, dass ein irreversibler Schaden entsteht, Narben zurrückbleiben: das ist für die grundsätzliche Bewertung las Rechtswidrigkeit völlig unerheblich.
      Jetzt im Falle von Vorhautamputionen mangels anderer Argumente auf einmal mit solchen Kriterien zu kommen, ist einfach rechtsfremd.
      Siehe Herzberg in "Die Beschneidung von Jungen".
    • Steffen, meinst Du vielleicht, die Urologen werden keine Leitlinienänderung machen, weil dadurch vielleicht rauskäme, dass eine Beschneidung Schaden anrichtet, und somit Beschneidungen verboten werden würden, wodurch diese Einnahmequelle wegfiele?

      Aber eine Leitlinienänderung zur Phimosebehandlung...wäre das eine Schadensanerkennung, wenn es auf einmal hiesse bei einer problemlosen Phimose wird erst mal gewartet, dann gesalbt und gedehnt dann erweitert, dann sparsam teilbeschnitten...und erst dann radikal?
      Mit einer Leitlinienänderung würden sie nur die meisten Urologen in Verlegenheit bringen, da die wenigsten erweitern kennen und können, aber eine Schadenanerkennung wäre das für mich nicht....

      Wenn ich falsch liege, dann entschuldige bitte, Steffen
      Menschen wurden erschaffen, um geliebt zu werden. Dinge wurden erschaffen, um benutzt zu werden. Der Grund, warum sich die Welt im Chaos befindet ist, weil Dinge geliebt und Menschen benutzt werden. -Dalai Lama
    • Urolüge: "Der Zusammenhang erschliesst sich mir immer noch nicht wirklich...ich kann ihn noch gar nicht leugnen, weil ich ihn gar nicht verstehe [...] Inzwischen kenn ich auch Urologen, die rituelle Beschneidungen ablehnen, aber eine Beschneidung zur Phimosebehandlung als First Line Option empfehlen..."
      und
      "Aber eine Leitlinienänderung zur Phimosebehandlung...wäre das eine Schadensanerkennung, wenn es auf einmal hiesse bei einer problemlosen Phimose wird erst mal gewartet, dann gesalbt und gedehnt dann erweitert, dann sparsam teilbeschnitten...und erst dann radikal?"

      Im Rahmen der heute gültigen Medizinethik ist der Arzt verpflichtet, dem Patienten keinen unnötigen Schaden zuzufügen (nonmaleficence, de.wikipedia.org/wiki/Medizinethik). Um die schonendere Behandlung von der schädigerenden Behandlung abzugrenzen, muss (offensichtlich) der schädigerenden Behandlung ein Schädigungsmerkmal zugewiesen werden. Warum fehlt das Schädigungsmerkmal für die Beschneidung?

      Die (rechtliche) Feststellung der Schädigung für die Beschneidung hat für die medizinisch nicht notwendige Beschneidung bei gesundem Penis die strafrechtliche Konsequenz für die Täter zu Folgen. Im Rahmen der Abwägung der Behandlungsmethoden bei vorliegender medizinischer Indikation, zieht sie den Zwang(!) zur Wahl der schonenderen Behandlung nach sich, der nach dem heutigen Stand der Wissenschaft die Beschneidung dann häufig ausschließt.
      Dem heutigen Stand der (rechtlichen) Schadensanerkennung nach stellt die Beschneidung keinen Schaden dar. Ganz im Gegenteil. Jeder kann sie an seinem Kind veranlassen. Sie ist immer Kindeswohl. Etwa so wie Haferbrei mit Honig, für alles gut, niemals schädlich.

      Ganz im Gegensatz dazu die medizinischen, zur Beschneidung alternativen Behandlungsmethoden bei vorliegender Indikation. Wie Sabrina hier (Plötzlich Vorhautverengung) gerade in Wiedergabe ihres Arztes dokumentiert, haben diese (Cortisonsalbe) in der Regel Nebenwirkungen, die laut Definition "schädliche und unbeabsichtigte Reaktionen auf das Arzneimittel" sind. Wenn sich der Arzt bei der Wahl der Behandlungsmethode für die weniger schädliche entscheiden muss(!), müsste er sich mit der heutigen rechtlich gültigen Schadenseinschätzung bzgl. der Beschneidung eigentlich für(!) diese entscheiden und nicht für die nebenwirkungsbehaftete Cortisonsalbe.

      Die Leitlinienänderung ist also von der Schadensanerkennung abhängig. Diese bleibt wegen des Einknickens vor der religiösen Lobby und der strafrechtlichen Konsequenz für die Täter aus. Und jetzt Urlolüge darfst Du noch zu Ende denken, dass dies schon immer so war. Auch zum Zeitpunkt Deiner eigenen Beschneidung, die, soweit ich verstanden habe, eigentlich auch nicht nötig war.

      Guy: "Genau wegen deiner vorhersehbaren Bemerkung hatte ich recht schnell da Wort tatsächlich entfernt, um objektiv und subjektiv besser zu trennen."

      Wo hast Du das Wort "tatsächlich" entfernt? Ich bezog mich auf die Änderung der Zahlenwerte hier beschneidung-von-jungen.de/hom…dung-und-sexualitaet.html

      Pizarro73: "Für die Rechtswidrigkeit als Körperverletzung hat es sogar überhaupt keine Relevanz, wieviele Nerven es sind, wie groß die Schmerzen sind, ob Traumatisierungen oder Spätfolgen eintreten etc. Wenn ich jemandem auf der Strasse mit einem Messer in den Arm steche, muss die Person weder nachweisen, wie weh es tat, dass ein irreversibler Schaden entsteht, Narben zurrückbleiben: das ist für die grundsätzliche Bewertung las Rechtswidrigkeit völlig unerheblich."

      Richtig. Der Nachweis des Schadens, der über die Bagatellgrenze hinausgeht (begrenzte Körperverletzungserlaubnis im Erziehungsrecht, z. B. Haareschneiden), so wie von Dettmeyer et al. (Dettmeyer weibliche Genitalverstuemmelung und rituelle Zirkumzision) erhoben, reicht schon für ein Verbot aus. Wen sprichst Du mit "Jetzt im Falle von Vorhautamputationen mangels anderer Argumente auf einmal mit solchen Kriterien zu kommen, ist einfach rechtsfremd." an?
    • Steffen Wasmund"Im Rahmen der heute gültigen Medizinethik ist der Arzt verpflichtet, dem Patienten keinen unnötigen Schaden zuzufügen"
      Und wenn sich ALLE Ärzte daran halten würden, dürfte kein Arzt eine nicht med. indizierte Beschneidung an einem nicht Einwilligungs- und Einsichtsfähigen Menschen machen...was das Gesetz nicht verbietet, verbietet der Anstand...aber am Anstand fehlt es bei vielen Ärzten...
      (aber nicht nur bei Beschneidungen, unnötige Operationen gibt es unserem Gesundheitssystem geschuldet zuhauf...)

      Das mit den Salben und deren Nebenwirkung als Argument für eine Beschneidung, lass mer mal so stehen...aber weniger invasiv als eine Beschneidung ist immer noch eine Erweiterungsplastik...aber diese Möglichkeit wird zum einen verschwiegen, oder schlecht geredet, weil sie fast kein Urologe kann. Auch Teilbeschneidungen werden schlecht gemacht, obwohl sie weniger invasiv sind aber auch Erfolg versprechen, wenn hinterher richtig nachbehandelt wird...eine Frenulumentfernung ist bei einer Phimose NIE notwendig...und trotzdem machen dieÄrzte dies meist...alles wäre weniger invasiv, aber die klären schon gar nicht über die verschiedenen Möglichkeiten auf...auch hier brauchen wir eigentlich keine Schadensfeststellung, denn es gibt viele andere, weniger invasive Op Techniken...eine radikale Beschneidung ist so gut wie nie notwendig...und wenn die das so handhaben würden, könnten sie auch die Dokumentationspflicht abschaffen(wenn ich das richtig verstand, kam die nur um rituelle Beschneidungen auf Kassenkosten zu verhindern) denn mit einer noch bedeckten Eichel ist das für irgendwelche Riten zu wenig...

      Im neuen Phimoseflyer der DGU wird zwar alles angesprochen...aber alles bis auf die radikale Beschneidung madig gemacht, als nicht Erfolgversprechend hingestellt...Auswirkungen auf die Sexualität werden gar nicht angesprochen...nur ein Hinweis ganz am Schluss, dass der Flyer nicht vollständig aufklären und ein Arztgespräch ersetzen kann...
      Menschen wurden erschaffen, um geliebt zu werden. Dinge wurden erschaffen, um benutzt zu werden. Der Grund, warum sich die Welt im Chaos befindet ist, weil Dinge geliebt und Menschen benutzt werden. -Dalai Lama
    • Steffen Wasmund schrieb:

      Wo hast Du das Wort "tatsächlich" entfernt?

      in dem Satz

      Der [tatsächliche] Schaden ist subjektiver Natur, nämlich der, den die betroffene Person ausmacht und nicht der, den man ihnen einreden will.

      "tatsächlich" und "subjektiv" in einem Satz ist natürlich Unsinn.
      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)
    • Die männliche Beschneidung wird im Gesetzesentwurf verharmlost.

      Bundestag schrieb:


      In eine Genitalverstümmelung ihrer Tochter können Eltern
      weiterhin keinesfalls einwilligen. Die Genitalverstümme-
      lung ist mit keinerlei medizinischen Vorteilen verbunden, es
      besteht aber die Gefahr schwerwiegender Gesundheitsrisi-
      ken und weitreichender Folgen. Es bleibt insoweit bei der
      bisherigen Rechtslage, wonach die Genitalverstümmelung
      als gefährliche oder sogar schwere Körperverletzung (§§ 224,
      226 StGB) und ggf. Misshandlung von Schutzbefohlenen
      (§ 225 StGB) strafbar ist. Eine rechtfertigende Einwilligung
      von Sorgeberechtigten kommt in keinem Fall in Betracht.
      Die männliche Beschneidung hat auch schwerwiegende Gesundheitsrisiken (Nekrose des Penis, Tod durch Infektionen etc.) und weitreichende Folgen. Zudem differenziert der Gesetzgeber bei der weiblichen "Genitalverstümmelung" überhaupt nicht. Jeder noch so kleine Schnitt zählt als strafbare Genitalverstümmelung.