Erhöhte "ethische Sensibilität" durch Genitalverstümmelung

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Erhöhte "ethische Sensibilität" durch Genitalverstümmelung

      Geht nicht? Geht nicht gibt's nicht!
      Bei der Bundeszentrale für politische Volksverblödung:



      Der gegenüberliegende Pol sieht in Ethikbeiräten vor allem Instrumente
      der Akzeptanzbeschaffung und Enttabuisierung, die der Verfügbarmachung
      des Unverfügbaren dienten.[23]
      Hierzu wird häufig das Bild der schiefen Ebene, auf der es keinen Halt
      gibt, des Dammbruchs oder der ethischen Wanderdüne bemüht. Einer
      Liberalisierung gewisser Praktiken folge demnach unweigerlich eine
      unaufhaltsame Erosion ethischer Maßstäbe.


      Dieser Annahme bleibt entgegenzuhalten, dass – zumindest in
      Deutschland – dieser Prozess wesentlich zäher verläuft und moralische
      Maßstäbe doch beachtliche Stabilität und Langlebigkeit aufweisen. Beleg
      dafür wäre das seit 1990 bestehende Embryonenschutzgesetz. Auch das
      Verbot der aktiven Sterbehilfe, des Klonens und des Verkaufs von Organen
      wäre zu nennen. Aus dieser Sicht ist nur ein langsames und graduelles
      Abschmelzen bei Aufrechterhalten eines ethischen Kernbestands zu
      verzeichnen, auf manchen Gebieten (etwa beim Thema Beschneidung) sogar
      eine erhöhte ethische Sensibilität.
      bpb.de/apuz/177769/technikfolg…edizinischer-felder?p=all
      Vorhaut hat Vorteile. Sonst gäbe es sie nicht.
    • Nein, das lese ich anders. Der "ethische Kernbestand" existiert trotz eines Abschmelzens, das Ethikbeiräte betreiben, fort und bezieht sich allgemein auf ethische Bewertungen und nicht auf die Beschneidung. Die Sensibilität wird als Gegensatz zum Abschmelzen gesetzt, addiert also dazu und die erhöhte ethische Sensibilität ist, dass man überhaupt über das Thema diskutiert hat, wärend man es früher gesamtgesellschaftlich wenig bis gar nicht hinterfragt wurde.
    • Wer die Bundeszentrale kennt... :P ;)

      Nur ein Beispiel:

      bpb.de/apuz/187419/vehementer-…rismus-als-antisemitismus

      Und so einfach ist das:
      Beschneidung
      elterliche Sorge (Personensorge).

      Quelle: Duden Recht A-Z. Fachlexikon für Studium, Ausbildung
      und Beruf. 3. Aufl. Berlin: Bibliographisches Institut 2015.
      Lizenzausgabe Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung.
      bpb.de/nachschlagen/lexika/recht-a-z/213098/beschneidung

      Nix ethisch Problem! Alles gelöst!


      Der Streit um die Beschneidung wirft ein grelles Licht auf das Verhältnis der deutschen Mehrheitsgesellschaft zu den in ihrer Mitte lebenden Minderheiten. Die geballte Ladung von Vorurteilen, die Juden und Moslems entgegenschlug, war beängstigend. Die Vorliebe, mit der viele Beschneidungsgegner diese Religionen in die Barbaren-Ecke verwiesen, spricht Bände – fast als hätten sie nur auf einen Vorwand gewartet, um ihrer Feindseligkeit freien Lauf zu lassen. Da war manchen auch keine Verdrehung der Tatsachen zu schade – bis hin zu der ungeheuerlichen These, die jüdische oder moslemische Beschneidung sei der Verstümmelung weiblicher Genitalien bei der sogenannten Mädchenbeschneidung gleichzusetzen

      bpb.de/apuz/162398/die-etwas-andere-gretchenfrage


      Eine Welt, in der Frauen allein auf Grund ihres Geschlechts unter dem Vorwand kulturell-religiöser Identität und Vielfalt etwa durch
      Beschneidung erniedrigt werden, darf ebenso wenig geduldet werden wie
      eine, in der Menschen allein aufgrund ihrer homosexuellen Orientierung
      diskriminiert, verfolgt oder getötet werden.
      Aber Jungen ist natürlich was anderes!

      bpb.de/gesellschaft/gender/hom…taet/38883/menschenrechte





      Auf der anderen Seite fand sich ein Potpourri aus Medizinern, Kinderrechtsverbänden, Männerrechtlern mit teils dubioser Agenda u. natürlich auch der üblichen Mélange aus Islamophoben und Antisemiten, die teilweise sehr fundiert, teilweise jedoch auch rein demagogisch gegen die Beschneidung wetterten.

      bpb.de/system/files/dokument_p…forum_Input_Simon%202.pdf




      die als Plattform genutzt wurden, das anti-antisemitische Tabu im öffentlichen Diskurs zu durchbrechen, so kam mit der Beschneidungsdebatte ein weiteres Feld hinzu, das – diesmal im Namen der Menschenrechte und des Kindeswohls – Stereotype aus dem breiten Kanon antisemitischer Vorurteile aktivierte.[4] Solche Inhalte fanden schnell in Foren, Blogs und Online-Kommentarspalten – auch seriöser – Tages- und Wochenzeitungen Verbreitung
      bpb.de/apuz/187417/antisemitis…tschland-und-europa?p=all
      Vorhaut hat Vorteile. Sonst gäbe es sie nicht.
    • "Siehe ausführlich Juliane Wetzel, Judenfeindliche Stereotypisierungen. Das Beschneidungsurteil im öffentlichen Diskurs, in: Johannes Heil/Stephan J. Kramer (Hrsg.), Beschneidung: Das Zeichen des Bundes in der Kritik. Zur Debatte um das Kölner Urteil, Berlin 2012, S. 264–275."

      Naja, ich bitte Dich. Frau Dr. Wetzel ist in diesem manipulativen Sammelwerk verewigt. Ohne jede Belege stellt sie hier Behauptungen auf und reduziert vor allem die gesellschaftliche und wissenschaftliche Diskussion darauf. Reduzierung ist eines der plattesten Mittel der Propaganda. Das kennt man aus der Deutschen Geschichte leider nur zu gut. Auch ihre Wortwahl "übliche", "natürlich", "Potpourri", "Mélange", "teilweise dubiose Agenda" ist unsachlich, abwertend und damit manipulativ.

      In dem Buch steht nun wirklich alles an Unsinn und Demagogie, was man sich zu dem Thema überhaupt vorstellen kann. Schon der Titel lenkt vom Thema ab: weg von den betroffenen Kindern zu den Vorstellungen Erwachsener. Empathie für Erwachsene - und Wegschauen, was die Kinder und die Betroffenen angeht. Gähn, sehr langweilig... längst überholt, so ein Buch könnte 2015 nicht mehr erscheinen.

      Der Skandal liegt darin, dass solche Quellen in der Bildungsarbeit verwandt werden. Aber das entspricht eben der politischen Agenda der Bundespolitik. Menschenrechtsverletzung und Leid wird bagatellisiert aufgrund einer gewünschten staatspolitischen Ausrichtung. Und natürlich finden sich dann auch Titelträger aus der Wissenschaft, die "die Zeichen der Zeit erkennen", der Agenda entsprechende Arbeiten liefern und diese als persönliches Karrieresprungbrett nutzen. Man ist ja nicht blöd.
      Derlei grundsätzliche Mechanismen gab es leider schon mehrfach in der Deutschen Geschichte. Und es ist wahrhaft erschütternd festzustellen, wie gut sie immer wieder aufs Neue funktionieren.

      Es hilft nichts: wir müssen weiterhin mit seriöser und fundierter Aufklärung diesen Mechanismen den Nährboden entziehen. Und Kinder schützen helfen. Für die sich in der Bundeszentrale für politische Bildung niemand interessiert.
    • Pizarro73 schrieb:

      Naja, ich bitte Dich
      Inwiefern?

      Ich sage nur, man darf sich über die Position der Verblödungszentrale keine Illusionen machen.


      Man muss sich das doch mal auf der Zunge zergehen lassen:
      Der gegenüberliegende Pol sieht in Ethikbeiräten vor allem Instrumente
      der Akzeptanzbeschaffung und Enttabuisierung, die der Verfügbarmachung
      des Unverfügbaren dienten
      Es ist natürlich bei der MGM genau das genaue Gegenteil der Fall: die Unverfügbarmachung des Verfügbaren!
      Aber so meint die Meinungsmachzentrale natürlich nicht.



      ...unweigerlich eine
      unaufhaltsame Erosion ethischer Maßstäbe.

      Dieser Annahme bleibt entgegenzuhalten...
      Beleg dafür wäre...
      Aus dieser Sicht ist nur ein langsames und graduelles
      Abschmelzen bei Aufrechterhalten eines ethischen Kernbestands [hier ist u.a. das elterliche Jungenverstümmelungsrecht gemeint] zu
      verzeichnen..
      Auf manchen Gebieten (etwa beim Thema Beschneidung) sogar...

      Das ist ein Gegensatz! Auf manchen Gebieten (z.B. der Legalisierung gibt es sogar eine Erhöhung der ethischer Maßstäbe, ein Aufstocken des ethischen Kernbestandes! Da geht es nicht runter, sondern rauf! Da wird Religion doch mal hochgehalten!
      So meint das Verbildungszentralorgan das.

      Man sollte sich den verlinkten Text ruhig mal ganz durchlesen!


      ...vier Modi des Dissensmanagements deutlich, die für die deutsche Regulierung von Ethikkonflikten typisch und stilbildend geworden sind. Erstens: Für die Abstimmung im Bundestag wird der Fraktionszwang aufgehoben. Interfraktionelle Anträge gruppieren Entscheidungsoptionen quer zu den Parteilinien. Bei der Abstimmung entscheiden die Abgeordneten nach ihrem Gewissen. Zweitens: Beratungsgremien wie Enquete und Ethikrat strukturieren Abwägungen und Begründungslogiken vor, sie framen damit die Entscheidungsoptionen. Drittens: Das Parlament betrachtet die Mehrheitsvoten der Räte nicht als bindend. Es erwartet auch keinen Expertenkonsens, sondern die Offenlegung und Strukturierung der Spannweite des Dissenses sowie das Ausloten des Felds möglicher Kompromisslösungen. Viertens wird durch Mehrheitsentscheidung eine politische Regulierung herbeigeführt, die damit demokratische Legitimität erhält.


      Das ist starker Tobak. Wir wissen, wie sehr anders das beim 1631d lief.

      "sie framen damit die Entscheidungsoptionen" - das ist zu köstlich wenn man des Englischen mächtig ist.
      Bezeichnender- und sinnigerweise bedeutet "to frame" nämlich auch:

      to frame so. | framed, framed | jmdn. hereinlegen | legte herein, hereingelegt

      Über den unschuldig durch manipulierte "Beweise" zum Tode Verurteilten wird man sagen: "they framed him"
      listverse.com/2014/11/09/10-pe…amed-for-horrible-crimes/"

      Hereinlegen trifft es sehr gut. Der Ethikrat wurde hereingelegt, der Rechtsausschuss war schon ob seiner Zusammensetzung ein kangaroo court.
      Und der Bundestag wurde mit der bindenden Hals-über-Kopf-Resolution in der Sommerpause geschickt überrumpelt. Undemokratischer geht kaum noch.

      Die "Kompromisslösung" von Ethikverrat und Rechtsausschuss war ja dann auch extrem ausgewogen:

      100% Religionsfreiheit der Eltern
      0% Religionsfreiheit des Kindes
      0% Recht auf körperliche Unversehrtheit




      Gerade durch "ethisch unsaubere" Kompromisse scheint jedoch eine Beschwichtigung, Einhegung und Zivilisierung des Konfliktes erreichbar zu sein

      Wenigstens wir hier mal zugegeben, dass ethischer DRECK produziert wurde! Dafür Danke!

      Wie soll man durch Legalisierung von Genitalverstümmelung ausgerechnet eine "Zivilisierung" erreichen? Das ist doch paradox!



      Diese verwandeln "Entweder/Oder-Alternativen" in "Mehr-oder-weniger-Entscheidungen".


      Wie bitte? Das war keine "Mehr-oder-weniger-Entscheidungen", das war eine "Alles-" "noch-mehr-als-sich-die-Lobbys-erträumt-hatten"-Entscheidung!
      Alles, die ganze Vorhaut nicht die Halbe oder ein Drittel, nein alles, und das Frenulum noch oben drauf!




      Gerade durch für beide Konfliktparteien zunächst eher unbefriedigende Kompromisslösungen wird auf Dauer eine Art sozialer Ausgleich hergestellt.

      Das war keine Kompromisslösung! Schon gar nicht eine für beide Seiten unbefriedigende, sie war einseitig voll befriedigend, die andere Seiten ging leer aus.
      Bei einem Kompromiss trifft man sich in der Mitte.
      Es war auch nicht eine Verhandlung von zwei Parteien auf Augenhöhe - Babys und Kinder können nicht verhandeln, Betroffene wurden erst gar nicht gehört - es war Erpressung! Sonst müssen wir gehen - und wie stehst du dann da, Angela?



      Folgt man dieser Argumentation, so lässt sich konstatieren, dass solche Entscheidungen – trotz aller Inkonsistenzen und Kritikwürdigkeiten, die ihnen anhaften – einen robusten demokratischen Umgang mit Wertkonflikten signalisieren.

      "Robuster Umgang" - wieder: die Wortwahl! Man fühlt sich an das berühmte "robuste Mandat" erinnert: Frauen und Kinder mit dem MG umsägen, oder von oben die GBU-38 drauf.
      <X
      Vorhaut hat Vorteile. Sonst gäbe es sie nicht.