Ergänzungen zu Beschneidungsmaschinerie im West-Berlin der 70er Jahre, beschnitten mit 3 Jahren ohne echte Indikation

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    • Ergänzungen zu Beschneidungsmaschinerie im West-Berlin der 70er Jahre, beschnitten mit 3 Jahren ohne echte Indikation

      Noch weitere Ergänzungen und Details, wie ich die Dinge empfunden habe oder empfinde, einfach hier so zur Diskussion gestellt. Vielleicht hilft das ja weiter...

      Am meisten hat mich das System oder Netzwerk geärgert, wie die Jungen wie eine Ware weitergereicht worden sind, also plakativ gesprochen "Penismaterial" für die OP und alles unter dem Deckmantel "modern und in, kommt aus den USA, ist Fortschritt etc.", das war 1975 in West-Berlin. So sind auch einige meiner Freunde damals im alten West-Berlin über das gleiche System scheinbar bestehend aus Kinderärzten und Kliniken unters Messer gekommen. Einige auch mit Plastibell, also straff und mit ca. 1,5 bis 2,0 cm innere Resthaut, vorher wurde das Frenulum mit dem Elektrokauter entfernt, damit die Plastibell richtig sitzt. Ich habe meine Narbe am Frenulum, erst vor einigen Jahren richtig verstanden, als mich ein US-Arzt so richtig über die Methode aufklärte. Wir bekamen eine Kurznarkose, die bei mir nicht richtig wirkte, ich also alles mitbekam.

      Es hat nach der OP stundenlang höllisch wehgetan, alles war unter Spannung und brannte wie verrückt, nachts war an keinen Schlaf zu denken vor Brennen...

      Ich habe erst vor kürzerer Zeit erfahren, was wirklich damit gemacht wurde, und zwar mit vor der Plastibell mit einem Elektrokauter beseitigt, damit die Plastibell besser sitzen kann. In den USA so üblich bei älteren Kindern, bei uns unbekannt. Deswegen kannte sich hier kein Arzt wirklich aus. Ich hatte mich immer über die lange Narbe gewundert...

      Zu der OP mit allem davor und danach kommen dann zu allem Überfluß auch noch die Folgen, die sich allerdings erst sehr viel später im Leben zeigen.

      Der Elektrokauter sieht aus wie in Lötkolben ist sozusagen ein Strommesser, mit dem Gewebe verdampft und die Oberfläche verkohlt/vernarbt wird. Außmaß der Entfernung und Ansatzpunkt der Narbe obliegt dem Operateur.

      Vorteil ist eben, daß die Oberfläche, also die Wunde gleich geschlossen ist. Sie stört dann nicht mehr unter der Plastibell durch unkontrollierte Blutungen und damit allen möglich Gefahren. Es wird aber vor allem gemacht, daß die Plastibell richtig sitzen kann, also tiefer und damit sicherer sitzt und natürlich auch deutlich mehr Gewebe entfernen kann, was besser für die Wundheilung, Operationserfolg etc. ist, weil sie nicht verrutscht und Wundfläche verringert ist. Die innere Vorhaut ist ja teilweise noch verklebt in jüngeren Jahren, wenn sie abgetrennt wird von Eichel, Corona oder Sulucus, ist sie offen und wund. Deswegen ist es besser, wenn sie entfernt wird, aus Sicht der Ärzte...

      Das ist US-Wissen dieser US-Ärzte, das mußte ich mir mühsam zusammensuchen über viele Jahre, keiner konnte mir hier sagen, was genau mit dem Bereich bei mir passiert ist. In D-A-CH sind andere Methoden bekannt, auch Plastibell ist eher selten.

      Zu dem Thema Werkzeuge und Entkopplung und Entfremdung durch Werkzeugverwendung kann ich einiges sagen. Die CCs nahmen in den USA sprunghaft zu, nachdem die Gomco und dann als zweite Low Cost-Variante das Einmalprodukt Plastibell auf den Markt gedrückt worden sind. Mit der Plastibell ging es erst richtig los, es wird ein einfacher, fast schon spielerischer Eingriff, das Device wirkt so niedlich wie Fingerhut und Nähfaden und ist so einfach wie das Öffnen einer Plastikverpackung in der Anwendung mit dem Abbrechen des Stiels, alles Absicht, wie es scheint...