Beschneidung im Mittelalter

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    • Beschneidung im Mittelalter

      Die aus der Bibel bekannte Entfernung der Vorhaut wurde zwar im (westlichen) Christentum nicht praktiziert, aber das Wissen darüber war im Rahmen der gelehrten Medizin verbreitet. Dass viele wichtige chirurgische Texte Übersetzungen aus dem Arabischen waren, dürfte hier eine große Rolle gespielt haben. Diese Texte – von Ärzten wie Abū Alī al-Husain ibn Abdullāh ibn Sīnā (alias Avicenna) oder Abu l-Qasim Chalaf ibn al-Abbas az-Zahrawi (alias Albucasis) – wurden keineswegs mechanisch ins Lateinische übersetzt und in den Universitäten Lateineuropas übernommen, sondern überarbeitet, umgedeutet, missverstanden und manchmal auch zensiert. Es ist also durchaus bemerkenswert, in einem Standardwerk der mittelalterlichen Chirurgie zu lesen, dass die “Beschneidung für Juden und Muslime und andere (!) nach [ihrem] Gesetz geschieht und für viele andere nützlich wäre” – gefolgt von knappen praktischen Hinweisen


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