Die Grünen diskutieren im Bundestag die Beschneidung

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    • Die Grünen diskutieren im Bundestag die Beschneidung

      Beschneidung: Neue Fakten, alte Irrtümer - Politik - Tagesspiegel

      Sehr ärgerlich finde ich den letzten Absatz:

      ".....Und dass hier entsprechend nicht ausschließlich das Wohl von Kindern diskutiert wird, macht die baden-württembergische Abgeordnete Birgitt Bender klar, die sich an die Zeiten erinnert, als sich ihre Partei und Fraktion für die gesetzliche Verankerung einer Erziehung ohne Gewalt eingesetzt haben: „So viele Zuschriften haben wir damals nicht bekommen. Man kann schon fragen, warum manche Stellungnahme für die Kinder erst jetzt kommt, da es um Beschneidung geht.“"


      Durch diese mantraartige Wiederholung der Frage nach antisemitischen Motiven in dieser Diskussion durch die Medien wird dieser Kreislauf zusätzlich noch befeuert. Gehört das zwingend dazu?! Der Beschneidungsbefürworter liest es und fühlt sich bestätigt: "Oh, ja, warum sollten sie das sonst tun?!" und auch die Gegner empfinden das als Wasser auf ihren Mühlen: "Weil es Verfolgung von Juden gegeben hat, bekommen sie heute Sonderrechte."


      Ist es nicht möglich beim Thema zu bleiben?
      Die Frage lautet: Dürfen Kinder aus rituellen Gründen beschnitten werden?
      Und ich denke, die Antwort ist eindeutig: Nein.
    • Außerdem fragwürdig
      Da waren sich die angesprochenen Mediziner weniger sicher. „Wir brauchen Studien, wir wissen zu wenig“, sagte Jörg M. Fegert, Ärztlicher Direktor der Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Ulmer Uniklinik. Auch die Befragung erwachsener Männer, die nach der Circumcision eine geringere sexuelle Empfindsamkeit beklagten, helfe da
      wenig. „Es gibt keine objektivierbare Vergleichbarkeit der Empfindsamkeit nicht beschnittener oder beschnittener Männer“
      Das ist in zweierlei Hinsicht falsch, erstens kann man das durchaus messen, z.B. die Zeit bis Mann zum Höhepukt kommt. Zweitens reicht doch die subjektive Vergleichbarkeit: Männer die als Erwachsene beschnitten wurden und mindestens 10 Jahre beschnitten sind werden gefragt, ob und wie sich die Empfindlichkeit geändert hat. Außerdem gibt es z.B. die dänische Studie, die überzeugend belegt, dass viele beschnittene Männer Probleme beim Sex haben (Male circumcision and sexual function in men and women: a survey-based, cross-sectional study in Denmark ).

      Michael Brenner, der an der Universität München jüdische Geschichte und Kultur lehrt, erklärte, dass auch unbeschnittene jüdische Männer aus jüdischer Sicht Juden seien. Er selbst schätze, „dass die Mehrheit der Juden in Deutschland nicht beschnitten ist“ – viele kämen aus der ehemaligen Sowjetunion, wo die Circumcision nur insgeheim und unter Schwierigkeiten möglich gewesen sei.
      Wieso lassen sich diese Juden nicht jetzt nachträglich in Deutschland beschneiden? Sind sie nicht religiös oder haben Sie Vorbehalte vor der OP?

      Zu der Aussage von Birgitt Bender: Es ist halt ein Unterschied ob man Gewalt an Kindern gesetzlich verbietet, oder in Form der Beschneidung ausdrücklich erlaubt. Aber das ist Frau Bender sicher auch klar, es ist halt das Antisemitismus-Totschlagargument.