Wann war meine "Beschneidung"?
Mit drei Jahren unmittelbar nach Diagnose durch den Kinderarzt, Vorhaut ging angeblich nicht vollständig und leicht genug zurück, Diagnose "überlange Vorhaut" und "wiederkehrende Phimose". Überweisung an die Chirurgie eines Krankenhauses zur ambulanten Operation "radikale Circumcision/komplette Beschneidung" mit der Plastibelltechnik, OP schon knapp drei Wochen nach Diagnose. Meine Meinung und Einstellung dazu war komplett gleichgültig, "es mußte sein", also wurde es gemacht. Es ging komplett über meinen Kopf hinweg, es wurde entschieden, auch gleich schon der OP-Termin durch den Kinderarzt, der diesen gleich nach Indikation und Therapieanweisung als "Service" mit dem Krankenhaus vereinbarte. Da kam ich nicht mehr raus. Was genau gemacht werden sollte, war mir auch nicht klar, etwas an der vorderen Haut an der Spitze, aber nichts Großes, nur ein kleiner Eingriff, was immer das zu bedeuten hatte. Was Beschneidung wirklich bedeutete (also in meinem Fall die komplette Entfernung der Vorhaut) und was man wirklich mit meinem Penis machen würde, habe ich nicht im geringsten geahnt. Es hätte aber nichts genutzt, wie hätte ich mich wehren können? Es war alles ausgemacht und geplant worden.
Wie habe ich die "Beschneidung" erlebt?
Komplette Überrumpelung, da alles sehr schnell ging von der Diagnose bis zur Voruntersuchung und zum Operationstermin. Ungeheure Machtdemonstration der riesigen Maschinerie Krankenhaus und Ärzte, gegen die ein kleiner Junge komplett machtlos ist. Er kann sich nur noch fügen und eben alles geschehen lassen. Fließbandabfertigung bei Voruntersuchung und Beschneidung selbst, alles mußte sehr schnell gehen, Voruntersuchung, am OP-Tag, Vorbereitung, Narkose, Aufwachen, Entlassung. Ich habe nur meinen Körper hingegeben, damit das Personal etwas mit ihm machen konnte. Was genau, das war mir erst hinter der Operation klar, als ich meinen Penis zum ersten Mal danach sah. Ich hatte ihn zuerst nicht wiedererkannt, so groß war der Unterschied vor und nach der Beschneidung.
Gab es Probleme? Z.B. bei der Heilung?
Plastibellring nach der Operation sehr schmerzhaft über Stunden, erträglich über Tage, bis zum Abfallen des Ringes scheinbar endlose Zeit (6 Tage mit Ring auf der Eichel), sehr lange Wundheilung der Narben und der wunden Haut der Eichel, des kleinen Vorhautrestes und der Beschneidungsnarbe rundherum nach der Beschneidung. Der Plastibellring mit seinem Kunststoff brannte wie Feuer auf der wunden Eichel. Das Wasserlassen brannte anfangs wie Tausende von Nadeln in der Harnröhre, wurde von Tag zu Tag besser. Gewöhnung an die freiliegende Eichel sehr langwierig über Monate. Bestimmte Unterwäsche war weniger unangenehm als andere. Das vollständig entfernte Frenulum war das geringste Problem, die Wunde wurde ja mit einem Elektrokauter geschlossen, das Frenulum also"verödet", weswegen die Narbenlinie, die ja unter der Plastibell lag, schon geschlossen war.
Wie wurde ich versorgt?
Ambulante Nachversorgung, Kontrollen immer wieder durch den Kinderarzt. Soweit in Ordnung, aber sehr peinlich, den frisch beschnittenen Penis ständig herzeigen zu müssen, v.a. wenn auch an der Resthaut gezogen wurde zur Untersuchung, ob genug entfernt wurde.
Wurde ich mit Schmerzen o.ä. ernstgenommen?
Schmerzen sind normal bei dieser Operation, diese gehen vorbei, wurde wiederholt gesagt.
Welche Folgen hat meine "Beschneidung" bis jetzt?
Ein Leben ohne Vorhaut mit allen Vor- und Nachteilen wie aus der bekannten Literatur ersichtlich, siehe dort. In Europa Außenseitertum als beschnittener Junge und Mann, Hänseleien in der Schule etc. In den USA genau andersrum.
In der Pubertät dann die Erkenntnis, daß das "Bedienen" meines beschnittenen Penis ohne "Hilfsmittel" wie Gleitsubstanzen etc. nur sehr schwer möglich ist. Nicht unmöglich, aber den Preis dafür zahlte ich sehr schnell mit Wundsein der entsprechenden Hautregionen. Meine Partnerinnen gingen dann sehr schnell zu anderen Techniken über, weil ihnen das "Bedienen" ebenfalls zu mühsam war.
Wogegen ich mich aber ganz klar ausspreche, das sind medizinisch nicht klar indizierte und vorschnelle medizinische Beschneidungen oder wenn Beschneidungen als willkommenes Heilmittel für alles mögliche herhalten sollen. Interessant in diesem Zusammenhang ist, daß dieses vor allem bei kleinen Jungen aufgefahren wird (Thema Abhängigkeit und Wehrlosigkeit!), ab einem gewissen Alter wird es von den Ärzten und Eltern wohl schwerer durchzusetzen sein!
Noch etwas. In meiner Umgebung tauchten damals mehr und mehr beschnittene Jungen auf, die teilweise bei dem gleichen Kinderarzt waren, teilweise auch in dem gleichen Krankenhaus operiert worden sind. Interessant ist, daß dieses mit dem Alter von 3 Jahren begonnen hat. Ich erinnere mich, daß das so formuliert wurde, daß "Phimosen" erst nach 3 Jahren Lebensalter operiert werden sollten. Es erschien so, als sei das Alter 3 Jahre der Startschuß gewesen für die Durchführung der Beschneidungen. Ich z.B. war gerade exakt 3 Jahre geworden, das war die erste Untersuchung nach meinem Geburtstag, wo dieses gleich "umgesetzt" wurde. Vorher wurde bei den Untersuchungen zwar auch immer schon geschaut, aber keine OP angewiesen. Ich denke schon, daß da ein System dahinterstand.
Gruß Philipp.
Mit 3 Jahren radikal beschnitten (low & tight, Frenulum entfernt).
Mit drei Jahren unmittelbar nach Diagnose durch den Kinderarzt, Vorhaut ging angeblich nicht vollständig und leicht genug zurück, Diagnose "überlange Vorhaut" und "wiederkehrende Phimose". Überweisung an die Chirurgie eines Krankenhauses zur ambulanten Operation "radikale Circumcision/komplette Beschneidung" mit der Plastibelltechnik, OP schon knapp drei Wochen nach Diagnose. Meine Meinung und Einstellung dazu war komplett gleichgültig, "es mußte sein", also wurde es gemacht. Es ging komplett über meinen Kopf hinweg, es wurde entschieden, auch gleich schon der OP-Termin durch den Kinderarzt, der diesen gleich nach Indikation und Therapieanweisung als "Service" mit dem Krankenhaus vereinbarte. Da kam ich nicht mehr raus. Was genau gemacht werden sollte, war mir auch nicht klar, etwas an der vorderen Haut an der Spitze, aber nichts Großes, nur ein kleiner Eingriff, was immer das zu bedeuten hatte. Was Beschneidung wirklich bedeutete (also in meinem Fall die komplette Entfernung der Vorhaut) und was man wirklich mit meinem Penis machen würde, habe ich nicht im geringsten geahnt. Es hätte aber nichts genutzt, wie hätte ich mich wehren können? Es war alles ausgemacht und geplant worden.
Wie habe ich die "Beschneidung" erlebt?
Komplette Überrumpelung, da alles sehr schnell ging von der Diagnose bis zur Voruntersuchung und zum Operationstermin. Ungeheure Machtdemonstration der riesigen Maschinerie Krankenhaus und Ärzte, gegen die ein kleiner Junge komplett machtlos ist. Er kann sich nur noch fügen und eben alles geschehen lassen. Fließbandabfertigung bei Voruntersuchung und Beschneidung selbst, alles mußte sehr schnell gehen, Voruntersuchung, am OP-Tag, Vorbereitung, Narkose, Aufwachen, Entlassung. Ich habe nur meinen Körper hingegeben, damit das Personal etwas mit ihm machen konnte. Was genau, das war mir erst hinter der Operation klar, als ich meinen Penis zum ersten Mal danach sah. Ich hatte ihn zuerst nicht wiedererkannt, so groß war der Unterschied vor und nach der Beschneidung.
Gab es Probleme? Z.B. bei der Heilung?
Plastibellring nach der Operation sehr schmerzhaft über Stunden, erträglich über Tage, bis zum Abfallen des Ringes scheinbar endlose Zeit (6 Tage mit Ring auf der Eichel), sehr lange Wundheilung der Narben und der wunden Haut der Eichel, des kleinen Vorhautrestes und der Beschneidungsnarbe rundherum nach der Beschneidung. Der Plastibellring mit seinem Kunststoff brannte wie Feuer auf der wunden Eichel. Das Wasserlassen brannte anfangs wie Tausende von Nadeln in der Harnröhre, wurde von Tag zu Tag besser. Gewöhnung an die freiliegende Eichel sehr langwierig über Monate. Bestimmte Unterwäsche war weniger unangenehm als andere. Das vollständig entfernte Frenulum war das geringste Problem, die Wunde wurde ja mit einem Elektrokauter geschlossen, das Frenulum also"verödet", weswegen die Narbenlinie, die ja unter der Plastibell lag, schon geschlossen war.
Wie wurde ich versorgt?
Ambulante Nachversorgung, Kontrollen immer wieder durch den Kinderarzt. Soweit in Ordnung, aber sehr peinlich, den frisch beschnittenen Penis ständig herzeigen zu müssen, v.a. wenn auch an der Resthaut gezogen wurde zur Untersuchung, ob genug entfernt wurde.
Wurde ich mit Schmerzen o.ä. ernstgenommen?
Schmerzen sind normal bei dieser Operation, diese gehen vorbei, wurde wiederholt gesagt.
Welche Folgen hat meine "Beschneidung" bis jetzt?
Ein Leben ohne Vorhaut mit allen Vor- und Nachteilen wie aus der bekannten Literatur ersichtlich, siehe dort. In Europa Außenseitertum als beschnittener Junge und Mann, Hänseleien in der Schule etc. In den USA genau andersrum.
In der Pubertät dann die Erkenntnis, daß das "Bedienen" meines beschnittenen Penis ohne "Hilfsmittel" wie Gleitsubstanzen etc. nur sehr schwer möglich ist. Nicht unmöglich, aber den Preis dafür zahlte ich sehr schnell mit Wundsein der entsprechenden Hautregionen. Meine Partnerinnen gingen dann sehr schnell zu anderen Techniken über, weil ihnen das "Bedienen" ebenfalls zu mühsam war.
Wogegen ich mich aber ganz klar ausspreche, das sind medizinisch nicht klar indizierte und vorschnelle medizinische Beschneidungen oder wenn Beschneidungen als willkommenes Heilmittel für alles mögliche herhalten sollen. Interessant in diesem Zusammenhang ist, daß dieses vor allem bei kleinen Jungen aufgefahren wird (Thema Abhängigkeit und Wehrlosigkeit!), ab einem gewissen Alter wird es von den Ärzten und Eltern wohl schwerer durchzusetzen sein!
Noch etwas. In meiner Umgebung tauchten damals mehr und mehr beschnittene Jungen auf, die teilweise bei dem gleichen Kinderarzt waren, teilweise auch in dem gleichen Krankenhaus operiert worden sind. Interessant ist, daß dieses mit dem Alter von 3 Jahren begonnen hat. Ich erinnere mich, daß das so formuliert wurde, daß "Phimosen" erst nach 3 Jahren Lebensalter operiert werden sollten. Es erschien so, als sei das Alter 3 Jahre der Startschuß gewesen für die Durchführung der Beschneidungen. Ich z.B. war gerade exakt 3 Jahre geworden, das war die erste Untersuchung nach meinem Geburtstag, wo dieses gleich "umgesetzt" wurde. Vorher wurde bei den Untersuchungen zwar auch immer schon geschaut, aber keine OP angewiesen. Ich denke schon, daß da ein System dahinterstand.
Gruß Philipp.
Mit 3 Jahren radikal beschnitten (low & tight, Frenulum entfernt).