Deutsche Kinderhilfe stellt fest: physische und psychische Gewalt gegen Kinder in Deutschland verboten

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    • Deutsche Kinderhilfe stellt fest: physische und psychische Gewalt gegen Kinder in Deutschland verboten

      mobil.morgenpost.de/politik/ar…n-Kindern-in-Ordnung.html

      Becker stellt klar, dass seit November 2000 in Deutschland - mit der Neufassung des Paragraphen 1631 Bürgerliches Gesetzbuch - jegliche physische und auch psychische Gewalt gegen Kinder - auch zu Erziehungszwecken - verboten ist. Sie stelle damit eine strafbare Körperverletzung dar. "Dies gilt für Eltern genauso wie für katholische Geistliche."
    • Eigentlich wäre es Aufgabe der Exekutiven sämtliche Organisationen zu überwachen bzw. zu verbieten, die physische oder psychische Gewalt gegen Kinder ausüben oder öffentlich tolerieren.

      Nach der Aussage des Papstes zum würdevollen Verdreschen von Kindern, fällt mir hier gleich die erste Organisation ein...

      Religionserziehung mit dem Messer ist wohl auch das Gegenteil von gewaltfrei.

      Dann bleibt noch die evangelische Kirche, die ebenfalls aus meiner Sicht zu feige ist, Zwangsbeschneidungen geschlechterübergreifend den Kampf anzusagen.

      Jetzt komme ich fast ins Grübeln, ob man den § 1631d BGB vielleicht am besten nur dahingehend ändern sollte, dass jede Art und Teilnahme von Religionsausübungen erst ab Volljährigkeit erlaubt werden sollte. Damit könnte man Kinder wohl am besten vor religös begründeter Gewalt schützen.
      Der Unterschied zwischen Dogmatikern und Aufklärern besteht bei der Beschneidungsdebatte darin, dass die einen kindliche Vorhäute und die anderen alte Zöpfe abschneiden wollen. (Quelle: NoCut)
    • Becker stellt klar, dass seit November 2000 in Deutschland - mit der Neufassung des Paragraphen 1631 Bürgerliches Gesetzbuch - jegliche physische und auch psychische Gewalt gegen Kinder - auch zu Erziehungszwecken - verboten ist.


      Ja ist doch logisch, Mann! Eine "Hygienemaßnahme" ist niemals Gewalt sondern SORGE, ist das denn so schwer zu kapieren?
      Hätten die 12 Stämme doch Teppichklopfer nehmen und das als "Gesäßreinigung" verkaufen sollen! (Ironie)
      Das tut zwar noch mehr weh als biegsame Weidenruten - ist dann aber keine Gewalt, sondern Sorge.

      Nur bei Hunden, da ist das anders. Z.B. das Kupieren der Schlappohren von Boxern - da kommt man mit "Hygiene" nicht durch. Aber klar, Hunde sind ja auch keine Menschen!
      Vorhaut hat Vorteile. Sonst gäbe es sie nicht.
    • Selbstbestimmung schrieb:

      Nur bei Hunden, da ist das anders. Z.B. das Kupieren der Schlappohren von Boxern - da kommt man mit "Hygiene" nicht durch. Aber klar, Hunde sind ja auch keine Menschen!
      Ich finde, das geschieht den Tierquälern auch nur zu recht. Wenn die zu blöd sind eine Religion zu gründen, die das Kupieren als jahrtausende alte Tradition manifestiert, ist denen auch nicht mehr zu helfen. Selbst beim Schächten ist die Religion noch immer ein Trumpf.

      Umgekehrt sollten "wir" aber auch vor der eigenen Tür etwas kehren. "Wir" essen Schweinefleisch und die jungen Ferkel werden hier noch bis 2019 ohne Betäubung kastriert.
      Der Unterschied zwischen Dogmatikern und Aufklärern besteht bei der Beschneidungsdebatte darin, dass die einen kindliche Vorhäute und die anderen alte Zöpfe abschneiden wollen. (Quelle: NoCut)
    • NoCut schrieb:

      Nach der Aussage des Papstes zum würdevollen Verdreschen von Kindern, fällt mir hier gleich die erste Organisation ein...
      Wenn man davon absieht, daß der Papst keine Erziehungsmethode empfohlen hat, sondern im Rahmen einer großen Ansage an Väter sich gefälligst um ihre Kinder zu sorgen und an Eltern im allgemeinen ebenso gefälligst ihren Erziehungsauftrag wahrnehmen sollen eine Anekdote erzählt hat (im übrigen unvollständig - was der Papst letztlich von Körperstrafen als Erziehungsmethoden hält wurde in dem Interview überhaupt nicht geklärt), die bei uns im so toll aufgeklärten Westen Stirnrunzeln hervorruft - im Rest der Welt allerdings durchaus Überraschung bei den Hörern hervorrufen kann (ähnlich wie die Idee, daß Männer und Frauen eine gleiche Würde haben im römischen Reich für Irritationen gesorgt haben muss).

      Wenn wir über Erziehung und ihre Ideale nachdenken wollen, können wir das allenfalls in unserem ureigenen kulturellen Kontext tun. Daß wir "weiterentwickelte" Prinzipien haben (was ich für einen Irrglauben halte - die Idee einer "gewaltfreien" Erziehung so wie sie bei uns teilweise proklamiert wird, ist meiner Meinung nach irgendwo zwischen Selbstbetrug und Massentäuschung anzusiedeln) ist das eine. Daß in den Aussagen des Papstes andere Ansätze stecken, die für unsere Gesellschaft relevanter sind, als je zuvor ist kommt noch dazu.

      Zumal man gerade aus der Forderung die Würde des Kindes zu achten, der Ansage an die Eltern (und insbesondere an die Väter) ihren verdammten Erziehungsauftrag wahrzunehmen könnte man verdammt gut ein Bewusstsein bei Eltern für die psychische und körperliche Unversehrtheit der Kinder ableiten könnte. Daß Problem ist meiner Meinung nach ja nicht, daß das es 1631d gibt, sondern daß es überhaupt Leute gibt, die auf die Idee kommen von diesem "Recht" gebrauchen machen.

      In Deutschland hatten wir jahrzehntelang den Kranzgeldparagraphen mit dem sich eine "unbescholtene" Frau die ihrem Verlobten die Beiwohnung gestattete bei Lösung der Verlobung noch einen Schadenersatz für die verlorene Jungfräulichkeit einklagen konnte - ein Paragraph, der Ewigkeiten nicht mehr in Anspruch genommen wurde.
      Bis 1992 eine Frau auf Basis dieses Paragraphen 1.000 Euro kassieren wollte - die Klage wurde abgewiesen, weil der Paragraph gegen das Gleichheitsgebot verstieß (ein Mann hätte nicht gegen seine Exverlobte klagen können). Es hat 98 Jahre gedauert (von Inkrafttreten des BGB 1900 bis zur Neuordnung des Eherechts 1998') bis das Kranzgeld als veraltet galt - ich hoffe nur, daß es bei 1631d etwas schneller geht...
      Gruß
      Hickhack
    • Von der Natur über die Humanität zur Kultur

      Hickhack schrieb:

      Wenn wir über Erziehung und ihre Ideale nachdenken wollen, können wir das allenfalls in unserem ureigenen kulturellen Kontext tun.
      Kultur ist der Kern und Schlüssel, um den es hier wie dort geht. Auf der einen Seite die Natur, wo das Recht des Stärkeren gilt. Eine Gleichberechtigung zwischen Kinder und Erwachsenen ist daher nicht natürlich. Umgekehrt ist es der Kultur geschuldet, dass die Worthülse der Gleichberechtigung auch bei uns im Grundgesetz gleich am Anfang verankert wurde.

      Kultur möchte ich nicht in einem "ureigenen" Kontext betrachten, sondern eher danach unterscheiden, wie weit eine Kultur dafür sorgt menschliche Schwächen, welche auch dem Animalischen in uns geschuldet sein können, auszugleichen. In der einen "Kultur" herrscht noch ein Pascha wie ein Leitwolf und alle anderen müssen sich fügen und in der anderen wird wenigstens schon das Ziel angestrebt, dass der Rudel sich wie eine Herde verhalten soll.

      Warum gewaltfreie Erziehung nicht funktionieren soll, leuchtet mir nicht ein. Wir habe unser Kind noch nie geschlagen und ich habe nicht den Eindruck, dass unser Kind schlechter erzogen wäre als andere Kinder. Im Gegenteil kommt im Bewusstsein mehr an, wenn man Kindern vernünftig erklärt, was geht und was nicht geht. Selbst das Anschreien von Kindern ist ja völliger Schwachsinn, weil die dort zwangsläufig eine Denkblockade bekommen.

      Was hat dies aber mit Zwangsbeschneidung zu tun? Es gibt Menschen, die nicht in der Lage sind ihre Kinder mit Worten zu erziehen. Umgekehrt gibt es Religionen, deren Selbstbewusstsein so schwach zu sein scheint, dass sie bereits Kinder lebenslang gewaltsam "zeichnen" wollen, damit diese später nicht einfach wieder dieser Religion den Rücken kehren. Zang oder Schläge sind aber die Herrschaft des Stärkeren. Kultur ist es dagegen, wenn man seine physische Macht nicht gegen Schwächere einsetzt.
      Der Unterschied zwischen Dogmatikern und Aufklärern besteht bei der Beschneidungsdebatte darin, dass die einen kindliche Vorhäute und die anderen alte Zöpfe abschneiden wollen. (Quelle: NoCut)