Unabhängiger Beauftragter für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs lädt Betroffene sexueller Gewalt zur Mitarbeit in einem Betroffenenrat ein

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    • Unabhängiger Beauftragter für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs lädt Betroffene sexueller Gewalt zur Mitarbeit in einem Betroffenenrat ein

      beauftragter-missbrauch.de/

      Aufruf zur Mitarbeit im Betroffenenrat gestartet

      Berlin, 20. Oktober 2014. Heute startet der Aufruf zur Mitarbeit im Betroffenenrat beim Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs. Betroffene von sexueller Gewalt in der Kindheit sind eingeladen, die Arbeit des Unabhängigen Beauftragten zu begleiten und sich daran zu beteiligen.

      Vielleicht wäre es sinnvoll, wenn sich auch Betroffene von Zwangsbeschneidung dort melden?
    • Hmmmm, weiß nicht. Das soll ja jetzt Opfer von sexuellem Missbrauch betreffen und als solches fühle ich mich nicht. Ich fänds nicht richtig, mich da mit unserem doch etwas anders gelagerten Problem reinzudrängen. So , wie ich auch nicht möchte, dass uns jemand Vorträge über Religion hält, wenn wir über die profanen Folgen von VA reden wollen.
    • Es steht da ja ausdrücklich Betroffene sexueller Gewalt.
      Wer sich sich davon nicht betroffen fühlt, fühlt sich nicht betroffen, ist doch völlig in Ordnung. Das gibt es auch bei Betroffenen sexuellen Missbrauchs.
      VA als mögliche Form sexueller Gewalt ist aber ein wichtiges Thema und wer sich so fühlt, kann sich auch so äußern.
      Schon deshalb wichtig um die Gemeinsamkeiten zwischen Missbrauch und Genitalverstümmelungen zu enttabuisieren.

      Der hpd berichtete anlässlich des Kölner Symposium:

      Der Sozialwissenschaftler Hans-Joachim Lenz stellte in seinem Vortrag “Männliche Beschneidung als sexualisierte Gewalt: Verdeckung der männlichen Verletzungsoffenheit in der Mehrheitsgesellschaft und in rituellen Kontexten – Einblicke aus der Gewaltgeschlechterforschung” die Pilot-Studie “Gewalt gegen Männer” des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (2002 – 2004) vor, in der die Jungenbeschneidung bereits thematisch aufgegriffen worden war.

      Hans-Joachim Lenz

      Die Ignoranz gegenüber der in unserer Gesellschaft stark ausgeprägten Gewalt gegen Männer sei umso befremdlicher als Männer tatsächlich wesentlich häufiger Opfer von Gewalt werden als Frauen. Im Rahmen der Studie ergaben sich für die möglichen Formen der Gewalt gegen Männer folgende drei Kategorien: physische, psychische und sexualisierte Gewalt. Lenz nannte einige zentrale Gesichtspunkte, warum die Genitalbeschneidung nicht-einwilligungsfähiger Kinder als sexualisierte Gewalt einzuordnen sei: Das Kind könne nicht zustimmen, der Täter/die Täterin trüge Verantwortung für die Tat, es bestehe ein Machtgefälle zwischen Erwachsenem und Kind und das Vertrauen des Kindes werde ausgenutzt.


      Hier nochmal der Link zum Vortragsvideo von Hans-Joachim Lenz:

      genitale-autonomie.de/videos-der-vortraege/lenz/

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Pizarro73 ()

    • @ pizzaro 73
      :thumbup:

      Ich meine, dieser Betroffenenrat sollte auch allen Menschen, Männer wie Frauen, die irgendeine Form reduktiver Genitaloperation ohne medzinische Not und ohne ihre Einwilligung erfahren haben, prinzipiell offenstehen.

      Einer Frau, die einen vergleichbaren Eingriff als Mädchen hinter sich hat und dort aktiv werden will, wird ja nun auch niemand absprechen, Opfer sexualisierter Gewalt geworden zu sein.
    • HGM (FGM oder MGM) ist gegen den Kinderkörper und insbesondere gegen die Geschlechtsorgane gerichtete Erwachsenengewalt

      #susanna, danke, die Betonung beider Geschlechter - Mann und Frau, Junge und Mädchen - ist gerade hier sehr zweckmäßig.

      #Manfred, danke, das überzeugt mich, wer die an sich durch Erwachsene vollzogene HGM (das ist FGM oder MGM) als sexualisierte Gewalt empfindet soll das so wahrnehmen und selbstverständlich auch sagen dürfen.
      "keine Beschneidung unter 18"