Hallo zusammen, bin neu hier!

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    • Hier stimme ich Anna zu.
      Um es salopp zu sagen: Der Köder muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler.
      Aber im Ernst: Ich verstehe Dich, Damaged, dass Du mit dem Argument, der Junge könnte sich durch seine Beschneidung vom Islam abwenden oder sich ihm gar nicht erst zuwenden, nichts anfangen kannst. Mir widerstrebt der Gedanke auch, dass die Verletzung des Jungen unwichtig wird vor dem Hintergrund der Religion. Aber versetz Dich mal in die Lage eines gläubigen Muslimen, der in der Beschneidung eine Glaubenspflicht sieht, aber niemals eine Körperverletzung oder Verstümmelung, so wie Du oder ich. Aber um uns beide gehts nunmal nicht, sondern um den Jungen.
      Und hinterher ist es mir schlicht und einfach schnurz, warum er verschont wurde.
      Hauptsache, er bleibt intakt, oder?
      Wenn aus Recht Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht! (Bertold Brecht)
      Bräuche und Traditionen können den Menschen an jegliche Abscheulichkeiten gewöhnen (G.B. Shaw)
      Nicht unseren Vorvätern wollen wir trachten uns würdig zu zeigen - nein: unserer Enkelkinder! (Bertha von Suttner)
      tredition.de/autoren/clemens-b…-schnitt-paperback-44889/
    • Weguer schrieb:

      Hier stimme ich Anna zu.
      Um es salopp zu sagen: Der Köder muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler.
      Aber im Ernst: Ich verstehe Dich, Damaged, dass Du mit dem Argument, der Junge könnte sich durch seine Beschneidung vom Islam abwenden oder sich ihm gar nicht erst zuwenden, nichts anfangen kannst. Mir widerstrebt der Gedanke auch, dass die Verletzung des Jungen unwichtig wird vor dem Hintergrund der Religion. Aber versetz Dich mal in die Lage eines gläubigen Muslimen, der in der Beschneidung eine Glaubenspflicht sieht, aber niemals eine Körperverletzung oder Verstümmelung, so wie Du oder ich. Aber um uns beide gehts nunmal nicht, sondern um den Jungen.
      Und hinterher ist es mir schlicht und einfach schnurz, warum er verschont wurde.
      Hauptsache, er bleibt intakt, oder?
      Ja, hauptsache er bleibt intakt. Das bleibt er aber auch, wenn sie einfach NEIN sagt, ohne eine Begründung zu liefern. Aber das möchte sie aus guten Gründen so nicht handhaben und ich finde das auch gut und unterstütze das ausdrücklich, weswegen es mich auch wahnsinnig freut, dass sie sich hier angemeldet und geöffnet hat. Denn es geht zwar zuallererst um den Jungen, aber eben auch um eine Familie und die Beziehung der Eltern zueinander. Jetzt einfach zu sagen "sag ihm einfach was er hören will/muss" kann (nicht muss!) durchaus zu weiteren Belastungen in der Beziehung führen. Ich würde mich dann z. B. nicht wohl in meiner Haut fühlen, weil ich das Gefühl hätte, zurückstecken zu müssen wegen der Religion. Das muss Sabine aber für sich selbst herausfinden und entscheiden. Und wenn sie zu dem Schluss kommt, es auf Annas Tour zu machen, dann soll es so sein. Aber schöner wäre es sicher für alle Beteiligten, wenn dem Vater klar wird, dass es nicht um ihn oder seine Religion, sondern um seinen Sohn geht.

      Ich verwahre mich jedoch dagegen, dass hier in diesem Forum religiöse Propaganda betrieben wird. Und diese Grenze sah ich durch die verkürzte und tendenziöse Darstellung der Sachverhalte überschritten.
      "it can be...suicide...not to hide...but show one's...true colors...to those...who are anxious...to attack" R.L. CRUTCHFIELD'S DARK DAY - chameleon
      "sun's coming up and i can't decide, to spill my emotions or keep 'em inside." BLACK FLAG - can't decide
      "we are tired of your abuse, try to stop us, it's no use" BLACK FLAG - rise above


      Mütze-Glatze für JederMANN!
    • Religiöse Propaganda? Also bitte, wo mache ich denn Propaganda? In dieser Diskussion geht es um einem MUSLIM. Der die Beschneidung u.A. aus religiösen Gründen durchführen lassen möchte. Hier kann man die Religion einfach nicht raushalten.
      Und nein, es geht hier auch nicht um mein Befinden. Aber dieses Gefühl dem ZDE gegenüber habe nicht nur ich. Ich kenne bisher keinen Muslim, der diesem Verein positiv gegenüber steht. Wobei ich persönlich möglicherweise meine Meinung ändere, weil ich feststellen musste, dass ich mittlerweile schon in ganz vielen Punkten mit ihnen übereinstimme, nach weiterem Stöbern auf deren Website. Sie scheinen tatsächlich diffenzierter geworden zu sein.

      Aber das wissen sicher die wenigsten, schon gar nicht jemand der "einfach gestrickt" ist. Dieser Verein ist höchstwahrscheinlich den meisten Muslimen immer noch sehr suspekt. Und man kann keine Argumente von jemandem annehmen, dem man misstraut.

      Aber schöner wäre es sicher für alle Beteiligten, wenn dem Vater klar
      wird, dass es nicht um ihn oder seine Religion, sondern um seinen Sohn
      geht.
      Das wäre wünschenswert, ist aber in der Realität oft nicht so einfach zu erreichen. Sowas funktioniert meist erst über mehrere kleine Schritte.

      Ich muss noch dazu sagen. Als ich mich damals in dem Umdenkprozess befand, von Beschneidungsbefürworterin zur Gegnerin (das lief auch langsam und in ganz kleinen Schritten ab), habe ich dieses Video von Ali Utlu gesehen. Ich war geschockt von der Geschichte, aber der Punkt dass er deshalb den Glauben verlor, stach für mich sehr hervor und war ein wichtiger Punkt im Umdenkprozess. Und ich habe es damals so wahrgenommen, dass es wegen der Beschneidung war. Möglicherweise habe ich das "u.a." bemerkt, aber das rückte für mich wohl in dem Moment in den Hintergrund meiner Wahrnehmung, hat sich nicht so in meinem Gedächtis festgesetzt, wie der Beschneidungspunkt.

      Das kannst du als Atheist bestimmt nicht nachfühlen. Aber für Gläubige gelten ganz andere Maßstäbe, was das Leben auf der Erde und das Leben nach dem Tod betrifft. Und da du das nicht nachfühlen kannst, verstehst du auch nicht, warum ich dieses Argument anführe.

      Würde es um eine Diskussion mit einem Atheisten gehen, würde ich selbstverständlich ganz anders vorgehen und keine "religiöse Propaganda" betreiben. :wacko:
    • In diesem Forum wird keine religiöse Propaganda betrieben!

      Anna hatte die Lage aus der Sicht eines gläubigen Muslimen dargestellt und erläutert. Ich bin ihr außerordentlich dankbar dafür. :love: Wer ein anderes Weltbild hat, der hat alles Recht der Welt dazu. Aber es geht HIER nur darum, zu erörtern, was für die Situation hilfreich sein könnte. Das Verstehen der Sicht desjenigen, der angesprochen werden soll, halte ich für essentiell.
    • Maria Werner schrieb:


      In diesem Forum wird keine religiöse Propaganda betrieben!

      Anna hatte die Lage aus der Sicht eines gläubigen Muslimen dargestellt und erläutert. Ich bin ihr außerordentlich dankbar dafür. :love: Wer ein anderes Weltbild hat, der hat alles Recht der Welt dazu. Aber es geht HIER nur darum, zu erörtern, was für die Situation hilfreich sein könnte. Das Verstehen der Sicht desjenigen, der angesprochen werden soll, halte ich für essentiell.
      Und genau deswegen habe ich differenziert darauf hingewiesen, dass ich es kritisch sehe, wenn Sachverhalte verkürzt und unvollständig dargelegt werden, das ist der Sache nicht hilfreich. Ich unterstelle Anna nicht, dass sie bösartig gehandelt hat und finde es natürlich toll, wenn sie sich gegen die Beschneidung von Jungen ausspricht. Wenn aber jemand "Islam inside" als Avatar verwendet, dem ZdE pauschal (!) unterstellt, dass er gegen den Islam kämpft, Aussagen von Leuten wie Ali Utlu unvollständig wiedergibt und Sabine nahelegt, ihrem Mann auf die Religionstour zu kommen, dann ergibt sich in der Summe ein Bild, bei dem ich mich genötigt sehe, darauf hinzuweisen. Andersrum werden unbegründete oder polemische Angriffe gegen Religionen in diesem Forum ja auch geahndet, was ich auch nachvollziehen kann.

      Ich bin übrigens kein Atheist.
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    • Hallo Sabine

      Auch ich bin neu hier und hätte doch ein paar Fragen zu deinem Problem.

      Warum besteht dein Mann auf die Beschneidung, besonders religiös sei er nicht hast du Anfangs erwähnt.
      Kannst du ihn nicht fragen wie er seine Beschneidung erlebt hat? Ich finde du und dein Sohn haben ein Recht darauf es zu erfahren wenn er es ihm zumuten will.
      Drängt er auf Zeit, wenn ja warum? Kannst du noch Zeit herausschinden in der du ihn "sanft" zu überzeugen versuchst?
      Wird er von seiner Familie zu diesem Ritual gedrängt, steht er wenn er sich dir gegenüber nicht durchsetzen kann als "Weichei" da.
      Und das schlimmste: Ich habe den Eindruck das bei euch gerade ziemlich dicke Luft herrscht: Kinder bekommen alles mit, merkt dein Sohn das es um ihn geht/er das Problem ist?

      Du brauchst diese Fragen nur dir beantworten. Ich hoffe für euch das ihr einen Kompromiss findet und du nicht vor der Entscheidung Beziehung oder Beschneidung stehst.
      Menschen wurden erschaffen, um geliebt zu werden. Dinge wurden erschaffen, um benutzt zu werden. Der Grund, warum sich die Welt im Chaos befindet ist, weil Dinge geliebt und Menschen benutzt werden. -Dalai Lama
    • Anna hat nach meiner Ansicht nichts gesagt oder getan, was unsere Charta verletzt. Ich kann Dir in diesem Punkt nicht folgen, damaged. Sollte jemand die Grenzen überschreiten und beispielsweise gegen alle Atheisten als solche mit Verhöhnung oder Degradierung zu Felde ziehen, kannst Du Dir ganz sicher sein, dass wir dagegen genauso vorgehen würden wie im umgekehrten Fall. Wir messen nicht mit zweierlei Maß.
    • Sabine schrieb:

      Die Einwände für die späte Beschneidung so mein Mann, unser Sohn würde größere Schmerzen haben, die Funktion könnte beeinträchtigt werden, muslimische Jugentliche könnten ihn ausgrenzen. Ich gebe die Gedanken meines Mannes nur wieder.
      Das sind also die Argumente deines Mannes.
      Zu den Schmerzen: woher nimmt er, dass die Schmerzen dann größer sein würden? Meint er damit, dass im die Beschneidung von Säuglingen schmerzfrei abläuft und die Schmerzen mit dem Alter zunehmen? Naja...
      Zur Ausgrenzung: wird er in der Dusche im Sport mehr Beschnittene oder intakte neben sich haben? Welche Gruppe neigt dazu die andere Gruppe wegen des Beschneidungsstatus auszugrenzen. Die Frage kann man stellen.
      Die Funktion könnte beeinträchtigt werden: also ist Beschneidung doch irgendwie problematisch.... Warum dann nicht gleich Abstand nehmen. Auf Beschneidung-von-jungen findest du ausreichen Material zur Funktion der Vorhaut (Dein Mann spricht natürlich von der Funktion des Penis, ohne Vorhaut wohlgemerkt).

      Ich würde mir wünschen, dass die Beiträge sich ausschließlich um Sabine drehen und hier weniger Nebendialoge stattfinden. Lassen wir sie doch im Mittelpunkt der Diskussion.

      Sabine, war das Thema Beschneidung Gegenstand eurer Übereinstimmung der religionsoffenen Erziehung eurer Kinder zur Selbstbestimmung?
      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)
    • Wenn ihr die Mutter verschrecken wollt, habt ihr das wohl jetzt erfolgreich getan. :(

      Warum muss das eigentlich immer fast in einem Blutbad enden, sobald jemand den Stein "Religion" wirft?

      "Er hat Jehova gesagt" *steine werf*

      Im ernst, bisschen entspannter, dann klappts auch.

      Es hilft übrigens sehr, sich das, was die Mutter geschrieben hat, mal genauer durchzulesen und dann darauf einzugehen, anstatt sich gegenseitig an die Kehle zu gehen. *grummelt*
    • Sabine, am besten ist es, wenn du die Argumente "Pro" direkt entkräftest.

      Die medizinischen kann man ziemlich schnell entkräften:

      Kinder müssen nicht vor sexuell übertragbaren Krankheiten geschützt werden (soll ja einer der "Vorteile" sein), weil sie sexuell noch nicht aktiv sind.

      Der Schutz vor Peniskrebs ist irrelevant, weil es einerseits eine der seltensten Krebsarten weltweit ist und andererseits ein Krebs älterer Männer ist. UND es ist ein Krebs der Vorhaut und der Eichel. Die ist aber noch dran. Und erhöhter Reibung ausgesetzt.

      Der Schutz vor Harnwegsinfektionen ist ebenfalls nicht valide, weil diese Art Infektionen bei Mädchen aufgrund der kürzeren Harnröhre sehr viel häufiger ist. Und Mädchen werden nicht beschnitten. Schlimmer noch: Es gibt Hinweise, dass Harnwegsinfektionen bei beschnittenen Männern möglicherweise *verschlimmert* werden, weil sie nicht merken, wenn sie sich infiziert haben. Das Ergebnis ist dann eine septische Infektion. Will man nicht (Berichte von US-Krankenschwestern, für die das Alltag ist).

      Phimose ist in dem Alter einfach noch nicht diagnostizierbar, weil die Vorhaut und die Eichel mit einer dünnen Membran verschweißt sind. Das wurde von Allah, Gott, der Natur (such dir einen aus) so eingerichtet, um genau den Bereich vor Verunreinigungen zu schützen.

      Die Lösung dieser Verklebung (physiologische Phimose) hinterläßt eine Häutungswunde, die schmerzt wie Hölle. Vor allem dann, wenn der Kleine pinkeln muss :(

      Religiös kann ich gerade für Muslime sagen:

      Es ist eine Sunna. Keine religiöse Pflicht. Es ist eher Tradition als Religion. Das Beschneidungsfest, wo die Kinder wie kleine Prinzen herausgeputzt werden, um den Schmerz etwas zu verzuckern und wo sie Geschenke bekommen, damit die Operation weiter verzuckert wird, ist für viele Familien eine Zusammenkunft.

      Vielleicht kannste nen Deal machen: Sünnet ohne Beschneidung. Ich hab das schon mal bei einer Familie gesehen, die ein krankes Kind hatte. Die haben die Sünnet ausgerichtet - aber ohne das Kind beschneiden zu lassen.

      Der blutige Penis wird ja nicht zur Begutachtung herumgezeigt. ;)
    • Guten Abend,

      konnte leider gestern nicht vorbei schauen, hatte Besuch. Habe eben die Beiträge gelesen. Ich wollte auf keinen Fall, dass jetzt wegen mir, hier Steritigkeiten entstehen. Mir persönlich, und das meine ich auch so, ist vor allem die christliche Religion ein rotes Tuch, diese Einstellung hat aber ganz andere Beweggründe, welche hier nicht rein passen. Mein Mann ist ein gläubiger Mensch, aber wie schon in den früheren Beiträgen beschrieben, praktiziert er den Islam nun nicht genau. Wir beide akzeptieren uns seit dem wir uns kennen so wie wir sind. Bitte seht meinen Mann jetzt nicht als einen verbohrten Islamisten an. Ich möchte hier keinesfalls Partei für meinen Mann ergreifen zu müssen. Es geht um das Thema Beschneidung. Wie gesagt, es war abgemacht, dass unser Junior selbst entscheidet welchen Glauben er annimmt. Ich bin dahingehen konsequent, er ist nicht getauft, also gehört er dem Christentum nicht an. Ich sehe mit der Beschneidung eine konkrete Zugehörigkeit entweder zum Islam oder Judentum. Dies habe ich auch meinen Mann in der Vergangenheit so gesagt, und dass dies ja unserer Abmachung widerspreche, denn nach der Beschneidung wäre ja unser Sohn, nach der islamischen Ansicht, ja nun ein Moslem. Mein Mann entgegnete mir, dass für ihn die Beschneidung nicht mit der Religion primär zu tun hätte, sondern mit der Tradition. Hier haben ich wenigstens eine klare Aussage. Seine Eltern üben keinen Druck aus, sie fragen auch nicht nach. Den Druck macht sich mein Mann selbst, so mein Empfinden. Er wechselt das Thema ganz schnell, wenn einer seiner Freunde ihn fragt, ob Junior schon beschnitten ist. Er kann oder will nicht hier einfach sagen, dass wir als Eltern es so beschlossen haben.
      Es ist mir ganz ganz wichtig, dass ihr bitte nicht denkt, na die Alte steht unter der Fuchtel des Moslems und das arme Kind bekommt alles mit. Ich möchte mich nicht rechtfertigen, aber es mir eine Herzensangelegenheit, dieses Bild hier zu zerstreuen. Wir als Eltern haben den Konflikt, nicht unser Sohn. Wir haben diesbezüglich mit ihm nocht nicht gesprochen, wie denn auch, wenn wir als Erwachsene es ja noch nicht mal auf die Kette bekommen, dieses Thema unvoreingenommen zu behandeln. Dahingehend ist mein Mann sehr sensibel.
      Derzeitig ist das Thema Beschneidung seit einigen Monaten auf Eis, ich möchte mich aber vorbereiten seine Einstellung zu ändern bzw. zu überdenken, daher auch meine Anmeldung hier.
      Ein Vorredner, entschuldigung, dass ich auf den Namen nicht komme, hat die Frage gestellt, ob ich generell gegen die Beschneidung oder ob gegen die Beschneidung bei Kindern bin. Das zweite trifft auf mich zu. Ein mündiger Erwachsener kann mit seinem eigenen Körper machen was er möchte. Es kann aber nicht sein, dass wir über die Kinder hinweg entscheiden. Ich werde nun in aller Ruhe das Material durchstöbern. Vielen Dank
    • Ich sammele einfach mal weiter, ohne beurteilen zu können oder zu wollen, womit man Deinen Mann erreichen könnte.

      Hier erklärt Prof. Dr. Stehr die medizinischen Aspekte der Beschneidung. Das wurde hier ja auch schon von Pizarro unter "Medizinische Aspekte" verlinkt. Ab Minute 9:00 geht es um Sensibilitätsverlust und Komplikationen. Einziger Nachteil wären die vielen Fachbegriffe und der wissenschaftliche Anspruch des Videos.

      Hier der Bericht eines Mannes, der sich erst als Erwachsener beschneiden ließ und über die Unterschiede berichtet (Zeitung, nicht Video).
    • Sabine schrieb:

      Es ist mir ganz ganz wichtig, dass ihr bitte nicht denkt, na die Alte steht unter der Fuchtel des Moslems und das arme Kind bekommt alles mit.

      Hallo liebe Sabine,

      nein, ich glaube nicht, dass das jemand denkt. ^^ Es ist von Deiner Seite auch überhaupt nicht so rübergekommen, im Gegenteil. Und mache Dir bitte keine Gedanken darum, wenn es mal ein bisschen geknirscht hat. Alles gut.

      LG Maria
    • Maria Werner schrieb:

      Zitat von »Sabine«



      Es ist mir ganz ganz wichtig, dass ihr bitte nicht denkt, na die Alte steht unter der Fuchtel des Moslems und das arme Kind bekommt alles mit.



      Hallo liebe Sabine,

      Maria Werner schrieb:

      nein, ich glaube nicht, dass das jemand denkt. ^^ Es ist von Deiner Seite auch überhaupt nicht so rübergekommen, im Gegenteil. Und mache Dir bitte keine Gedanken darum, wenn es mal ein bisschen geknirscht hat. Alles gut.
      danke, da fällt mir ein Stein vom Herzen.
    • Liebe Sabine,
      ich glaube auch nicht, dass irgendjemand hier so etwas denkt.

      Ich hatte aufgrund dieses Zitats von Dir angenommen, dass die Reli eine Rolle spielt:
      Ich merke erst jetzt, dass diese Thematik bei mir und meinem Mann für lange lange Gespräche sorgen wird. Derzeitig empindet mein Mann, meine negative Einstellung gegenüber der Beschneidung bei unserem Sohn, als ein Angriff auf seine Religion. Nur ich verstehe es nicht, er war und ist keiner der z.b 5 x am Tag betet, oder dass er jeden Freitag in die Mosche geht. Er glaubt an Allah, ist ein stolzer Mann,aber war nie
      fanatisch,ich mag das Wort nicht, aber es passt derzeitig betreffend derStimmung bei meinem Mann. Er verhält sich so borniert. Ich stehe nun daals ob ich seine Religion oder bessere gesagt die Bräuche nicht
      respektiere.
      Aber gut, dass es jetzt eine klare Aussage gibt. Es ist also die Tradition. Er schämt sich vor den Freunden....und macht sich selbst Druck...

      Hm...ich kann mir vorstellen, dass auf ihn der gleiche Druck lastet, wie auf viele, die in Mischbeziehungen stecken. So wie du befürchtest man würde von dir denken, du stehst unter der Fuchtel deines Moslems (typisches Klischee) befürchtet er möglicherweise man würde von ihm denken, er steht unter der Fuchtel "der Deutschen" (krass ausgedrückt). Da sind die Klischees auf beiden Seiten, die Eheleute in Mischehen stark verunsichern können. :(

      Ich hoffe er begreift, wenn erst mal das Unrechtsbewusstsein bzgl. Beschneidung da ist, dass sein Kind, die Gesundheit und das Wohlbefinden seines Kindes, wichtiger ist, als das was Freunde und Bekannte denken könnten.
    • Es ist mir ganz ganz wichtig, dass ihr bitte nicht denkt, na die Alte steht unter der Fuchtel des Moslems und das arme Kind bekommt alles mit
      Auf den Gedanken wäre ich nun gar nicht bekommen.
      Und, nur mal so: Dass Mama und Papa auch ganz unterschiedliche Auffassungen haben, schadet Kindern eigentlich nicht, solange es in einigen anderen grundsätzlichen Lebens- und Erziehungsfragen einen Konsens gibt.

      Dass ihr den Jungen aus dem konkreten Thema jetzt raushaltet, macht ihr genau richtig: Er wäre in seinem Alter völlig überfordert und könnte noch überhaupt nicht überblicken, um was es eigentlich geht.

      Die Frage der Beschneidung wird wohl auch nicht die letzte in eurer (interkulturellen) Elternschaft sein, in der ihr konträre Ansichten habt und euch länger miteinander bemühen müsst.
      Je älter sie werden, desto besser können sie damit umgehen oder sogar davon profitieren (und damit meine ich jetzt nicht in der Form, dass sie die Eltern gegeneinander ausspielen), weil sie unmittelbar erleben, dass man das Leben ganz verschieden erfolgreich bewältigen kann. Unsere Jungs sind jetzt fast 16, unsere Tochter 14 und haben sich trotz ihrer sehr verschieden geprägten und meist uneinigen Eltern bis jetzt prima entwickelt.
      Auch wenns für das (Eltern-) Paar oft anstrengend ist: Es ist eine Riesenchance, aus zwei Kulturen das Beste rauszuholen.
      Derzeitig ist das Thema Beschneidung seit einigen Monaten auf Eis, ich
      möchte mich aber vorbereiten seine Einstellung zu ändern bzw. zu
      überdenken, daher auch meine Anmeldung hier.
      Das klingt gar nicht so schlecht.
      Dass die Frage "auf Eis" liegt, kann bedeuten, dass dein Mann bereits begonnen hat, einen gewissen Abstand zu dem Thema zu entwickeln.
      Und mit dieser Distanz wird es dann leichter sein, seine Ansichten zur Sachlage und auch seine Gefühle neu zu sortieren.

      Euer Sohn ist ja jetzt in einem Alter, in dem im muslimischen Umfeld wohl recht viele Beschneidungen stattfinden und dein Mann ständig mit dieser Frage konfrontiert wird. Aber das ebbt ja auch mal wieder ab.
      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)
    • Hallo,
      du möchtest Deinen Sohn so behalten wie Ihn Allah der Große,Wahre,Barmherzige und einzigartige geschaffen hat.
      Vielleicht fragst Du Deinen Mann,ob er als Moslem sich zur Schöpfung kekennt.Dies wird er sicherlich gerne!
      Dann fragst Du Ihn,ob er es für möglich hält,daß Abraham(Ibrahim) der Prophet für alle Religionen zwar eine Beschneidung empfohlen hat,
      dies aber im Widerspruch zur unanfechtbaren,unveränderlichen Schöpfung des Menschen gesehen werden kann?
      Er wird vielleicht unsicher reagieren,klar,denn es ist im Islam hierzu keine Auslegung der Rechtsgelehrten erfolgt!
      Dann wirst Du Ihm sagen,daß die körperliche Unversehrtheit Deines Jungen ein sehr hohes Gut ist und Du aus Liebe nicht dazu fähig bist,Ihn zu verstümmeln,verstümmeln zu lassen.
      Gott der Herr steht über Euch und er hilft Euch für Deinen kleinen Jungen.Abraham war (ist) Prophet,Gott steht über Ihm! Alles Liebe und Erfolg bei Deiner Überzeugungsarbeit!