Grundrechte

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    • Es wird ja immer geschrieben, es stehen sich hier zwei Grundrechte gegenüber, das Recht des Kindes auf körperliche Unversehrtheit und die Religionsfreiheit der Eltern. Das ist so nicht richtig!
      Die Eltern können ihre Religion ausüben, auch ohne das ihr Kind beschnitten ist.
      Es stehen sich also das Recht auf körperliche Unversehrtheit des Kindes und das Recht des Kindes auf Religionsfreiheit gegenüber.
      Es ist also in beiden Fällen der gleiche Grundrechtsträger.
      Die Eltern sind jetzt auch befugt, in religiösen Belangen Entscheidungen für ihr Kind zu treffen. Aber leidet denn ein Kind (ein neugeborenes noch dazu) darunter, wenn es nicht beschnitten wird? Nein! Dazu kommt noch die negative Religionsfreiheit. Hat ein Kind nicht auch das Recht, gar keiner Religion anzugehören? Dürfen die Eltern übehaupt eine solche Entscheidung für das Kind treffen? Anders gesagt, sollte Religionsfreiheit nicht erst ab 18 gelten?
      Meines Erachtens wird hier eben nur das Kind in seiner Religionsfreiheit beschränkt und fraglich ist, ob dies überhaupt möglich ist, da es einem Säugling sicherlich egal ist, ob er Jude ist oder nicht. Es wird ihm aber nicht egal sein, ob er (oft ohne Narkose) einen Teil seines Körpers verliert!

      Aus Sicht des Kindes ist es doch ganz klar.
      Das Kind, das als Erwachsener gerne beschnitten sein möchte, wird kaum zu seinen Eltern sagen: "Ihr hättet mich aber beschneiden sollen". Er wird sich einfach beschneiden lassen.
      Umgekehrt sind sicher einige Kinder, die ihren Eltern Vorwürfe machen...
    • Lass uns das differenzierter betrachten....
      Es gibt in den Religionen, vornehmlich dem Islam, und besonders im Türkischen einen Wortgebrauch, um den nichtbeschnittenen Mann als etwas MInderwertiges zu bezeichnen. Dagegen wird dem kleinen erzählt, dass er jetzt ein richtiger Mann wird, dass er seinen Vater nicht der Lächerlichkeit preisgeben soll und sich "wie ein richtiger Mann" benehmen soll. Ein rechter Kerl kennt keinen Schmerz, usw.
      Ich sehe dabei was ganz Anderes: die Verneinung von Schmerz, von Traurigkeit und von Sensibilität.
      Stell dir vor du bist 8 und willst diesem sozialen Druck entkommen. Das ist unmöglich.
      gehen wir also lieber davon aus, dass die Impulse von innen (als innerhalb dieser Gemeinschaft) erst in einer Generation kommen werden.
      Ich habe von einem Stiefvater richtig böse zugesetzt bekommen. Könnte von seelischer Misshandlung sprechen. Mein Charakter ist was er ist und ich hab's gut überlebt, weil mein Selbstwertgefühl, als er in mein Leben trat, ausgebildet war. Nur Heute lehne ich solche Methoden ab. Das Schlimmste was meinem Sohn widerfahren ist, war als ich ihn mal am Oberarm gepackt habe, um ihm tief in die Augen zu blicken. Manch andere wiederholen, was ihnen widerfahren ist. Sie prügeln.
      Einige werden also sagen "ich lasse meinen Sohn nicht beschneiden", andere "was mir nicht geschadet hat, usw...".
      Wir brauchen einen langen Atem.
      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)