Meine Geschichte und bitte um Rat

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    • Meine Geschichte und bitte um Rat

      Hallo Leute,

      Ich werde hier nun meine kleine Geschichte erzählen und um Rat bezüglich meiner aktuellen Situation bitten und dabei alles etwas direkter formulieren, ich hoffe ich trete damit niemanden auf die Füße.

      Ich bin jetzt 23 Jahre alt und wurde in jungen Jahren high & tight (glaube ich, tight auf jeden Fall) beschnitten (Ich glaube in der Kindergartenzeit), da meine Vorhaut anscheinend zu eng war. Ich kann mich an Schmerzen an meinen Penis beim baden erinnern.
      Das ganze war damals kein wirkliches Problem für mich, ich habe es nicht verstanden, die Ärzte waren nicht besonders nett zu mir, aber was solls.

      Irgendwann in meiner Teenagerzeit entdeckte ich Masturbation für mich. Tolle Sache und natürlich auch besonders reizvoll da ich Teil der Generation bin die mit einer Internetverbindung aufgewachsen sind.
      Hier begannen für mich die ersten Probleme, die ich damals noch nicht als solche wahrgenommen habe. Denn einfach masturbieren nur mit der Hand hat nicht so toll funktioniert, da meine Eichel zu dem Zeitpunkt schon recht unempfindlich war und meine Vorhautreste sich nicht so gut bewegen lassen, zumindest nicht so als dass es besonders stimulierend für mich ist.
      Zu dieser Zeit haben wir im Deutschunterricht ein Buch gelesen in dem der Protagonist in seine Socken onanierte. Klang interessant für mich also habe ich es mal ausprobiert.

      Hat wesentlich besser funktioniert. Auch wenn es Anfangs meinen Penis sehr gereizt hat. Kein Wunder :-P
      Ich habe damit weiter gemacht, da es mir den "Kick" gegeben hat den ich gerne wollte und nach einiger Zeit war es mit der Reizung meines Penis auch vorbei.

      Diese Angewohnheit führte ich lange fort ohne drüber nachzudenken. Ich hatte leider erst mit 21 eine Partnerin mit der ich Sex hatte und das war eine besonders Anfangs sehr schockierende Erfahrung für mich, denn ich musste feststellen dass ich beim Sex fast nichts spüre, was häufig zu einem recht peinlichen Abschlaffen meines Penis geführt hat. Wir konnten ganz gut damit umgehen und man kann seine Partnerin im Notfall ja auch noch auf andere Arten zufrieden stellen.
      Trotzdem war dies eine unglaublich unangenehme Situation für mich, da zu den eigentlichen Problemen nun auch eine Versagensangst hinzu kam. Ich dachte damals daran eine erektile Dysfunktion zu haben und ob ich mir nicht irgendwie etwas wie Viagra verschreiben lassen sollte. Auf meine Beschneidung habe ich das damals schon zurückgeführt aber den Gedanken auch nie weiter geführt.
      Die Beziehung zerbrach nach ca. 2 Wochen wieder [nicht auf Grund meiner Probleme] und ich bin in mein altes Verhalten zurückgefallen.

      Nach der Beziehung war ich lange Zeit noch sehr beleidigt und weiterhin verliebt weswegen ich mich gut 18 Monate nicht neu nach einer Partnerin umgesehen habe.

      Jüngst bin ich nun in eine Art offene Beziehung rein gerutscht mit einer jungen Dame mit der ich mich wirklich sehr gut verstehe und mit der ich so ziemlich über alles sprechen kann. Wir haben sehr viel Spaß nur werde ich nun wieder stark mit meinen Problemen konfrontiert.
      Selbst bei einem Blowjob kann ich nicht genau sagen was Sie dort gerade genau treibt, wenn ich es nicht sehen kann und wenn ich nicht total in Stimmung bin ist es ihr anscheinend auch nicht möglich mein Glied "mechanisch" in den erigierten Zustand zu bringen.
      Das hat mir nun nochmal ordentlich zu denken gegeben und ich musste feststellen dass es für mich auch sehr schwer ist zu masturbieren mit Hand und einem Gleitmittel.
      Ich habe schon mit einigen auch beschnitten Freunden gesprochen und diese haben diese Probleme nicht in dieser Form, weshalb ich das Problem primär auf mein Maturbationsverhalten zurückführe.

      Die ganze Geschichte wirbelt mich sehr auf und macht mich dabei ziemlich fertig. Es ist eine Mischung aus Wut, Trauer und Bedauern. Doch daran will ich mich jetzt nicht aufhängen.

      Denn jetzt ist es wirklich Zeit für mich etwas zu ändern. Daher möchte ich hier in die Runde fragen was gute erste Schritte sind. Wo man am besten hingeht um sich evtl. professionelle Hilfe zu holen. Was kurzfristig gut hilft bzw. unterstützen kann und was ihr langfristig empfehlt.
      Ich bin nicht besonders heiß auf eine Vorhautsrekonstruktion, wenn die Vorteile davon nur in der "Optik" liegen, ich habe nämlich gar keine Probleme mit dem Aussehen meines Penis. Allerdings scheine ich herausgelesen zu haben dass einige von euch hier davon echt begeistert sind.

      Ich habe immerhin schon angefangen meinen Penis regelmäßig einzucremen und höre mit dem Masturbieren (besonders auf die erwähnte Art) auf. Ich denke allerdings nicht dass das schon ausreichend ist um meine Lebensqualität langfristig und kurzfristig wirklich zu steigern.

      Vielen Dank!
      Omega
    • Hallo Omega (welcome) und danke für Deinen Bericht!

      ich finde es sehr interessant, was Du schreibst, denn das deckt sich mit dem, was ich inzwischen schon von vielen Betroffenen gehört und gelesen habe.
      Es ist ein Teufelskreis, in dem Männer wie Du stecken. Die Sensibilität ist ohnehin schon nicht so üppig, also musst Du härter und intensiver "rangehen", was auf Dauer Deine Sensibilität nur noch weiter herabsetzt. Und am Ende dieser Abwärtsspirale steht dann das "ich spür kaum noch was".
      Ich kenn das so ähnlich und kann sehr gut nachfühlen, wie es Dir dabei geht.

      Omega schrieb:

      Denn jetzt ist es wirklich Zeit für mich etwas zu ändern.

      Diese Einstellung find ich großartig! :thumbup:

      Omega schrieb:

      Wo man am besten hingeht um sich evtl. professionelle Hilfe zu holen. Was kurzfristig gut hilft bzw. unterstützen kann und was ihr langfristig empfehlt.

      Das sind ja gleich drei Fragen auf einmal! :D
      Also irgendwo hingehen und professionelle Hilfe holen dürfte nicht hinhauen, so hart das jetzt klingt. Urologen und Chirurgen können gut abschneiden, aber mit dem dranflicken haperts noch gewaltig. Diese Wege kannst Du Dir getrost sparen.
      Was ich Dir aus eigener Erfahrung als sehr gut empfehlen kann ist eine Resensibilisierung. Das Cremen ist ein guter Anfang, aber das Wichtigste ist, dass Du die permanente und intensive Reizung Deiner Eichel stoppst. Damit meine ich nicht, dass Du nicht mehr masturbieren darfst. Aber eben nicht mehr auf die härtest mögliche Art.
      Besorg Dir Schutzhüllen. Ob die jetzt aus Latex sind oder aus Stoff, gekauft oder selbstgemacht, spielt nicht so sehr die große Rolle. Wichtig ist nur, dass Deine Eichel nicht rund um die Uhr freiliegt, am Stoff der Unterwäsche und Deiner Schambehaarung reibt und austrocknet. Wenn Du hier im Unterforum ein wenig rumsuchst, wirst Du schnell fündig. Ich habe damit wirklich einiges verbessern können bei mir.

      Omega schrieb:

      Ich bin nicht besonders heiß auf eine Vorhautsrekonstruktion, wenn die Vorteile davon nur in der "Optik" liegen

      Da kann ich Dich beruhigen. Es ist beiweitem nicht nur die Optik. Deine Eichel ist permenent bedeckt und diese Bedeckung ist die natürlichste, die Du ihm bieten kannst. Sie kann Dir nicht unterwegs plötzlich zerreissen wie die Latexhüllen und es gibt - wenn Du fertig restort hast - auf einer öffentlichen Toilette kein peinliches Gefummel. Und Haut auf Haut ist immer besser als Stoff oder Latex.
      Ich kanns Dir aus meiner Sicht nur empfehlen, aber Du musst auch wirklich dahinter stehen, denn die 3-4 Jahre, die es dauert, verlangen doch auch Durchhaltevermögen von Dir ab. Manchmal zwickts und ziepts und Du spürst das Ding fast immer irgendwie.
      Aber es lohnt sich.
      Wenn aus Recht Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht! (Bertold Brecht)
      Bräuche und Traditionen können den Menschen an jegliche Abscheulichkeiten gewöhnen (G.B. Shaw)
      Nicht unseren Vorvätern wollen wir trachten uns würdig zu zeigen - nein: unserer Enkelkinder! (Bertha von Suttner)
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